Wildacker Rotwild

Registriert
1 Feb 2010
Beiträge
77
Hallo Weidkameraden,

Ich möchte nächstes Jahr einen Wildacker speziell für Rotwild anbauen.
Der Wildacker liegt mittig in einem 650ha Waldkomplex in dem Rotwild als sporadisches Wechselwlild vorkommt.
Die Fläche des Ackers ist 4800m².
Dieses Jahr wird noch Raps, Markstammkohl, Winterrübst und Furchenkohl als Winteräsung angebaut.
Was würdet ihr den als "Sommeräsung" vorschlagen bzw. mit was habt ihr hier Erfahrung?
Ich hätte hier an Soja und/oder Hafer gedacht.

Freue mich über eure Hilfe :)

LG und Weidmannsheil aus dem Burgenland
Michael
 
Registriert
28 Jan 2019
Beiträge
6.133
Schau mal bei: Revierberatung Wolmersdorf.
Dort kann sich informieren, oder auch Tipps bekommen.
D.T.
 
Registriert
5 Apr 2019
Beiträge
2.822
Wenn die Jagdzeiten bei euch ähnlich wie bei uns sind, ist Hafer z.b. Anfang August schon fast durch.

Wenn der Boden halbwegs in Kultur ist, würde ich auf (Rot)Klee und Luzerne setzen.
Dazu etwas Buchweizen.
Bei ehr sandigen Böden Seradella statt Klee.

Der Vorteil von Klee/Luzerne: man kann Streifen mähen und hat mach 2 Wochen wieder frische zarte Äsung. Der Wildacker ist ganzjährig attraktiv und hält etwa 3 Jahre.
(Buchweizen überlebt keinen Schnitt und ist nur 1 jährig - eventuell 1.000m2 der Fläche für 1 jährige Kulturen überlassen)
 
Registriert
5 Apr 2019
Beiträge
2.822
Natürlich kann man auch Hafer erst Ende Mai säaen. Hat dann aber eventuell ein Problem mit Trockenheit und lange eine karge Fläche.
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
7.974
Welsches Weidelgras und Rotklee im Gemisch, da beide Arten sehr gerne von Rot und Damwild angenommen werden und wenn es überständig wird, kann man mulchen und es wächst wieder aus. Die Flächen werden dann im Herbst/ Winter auch gerne zum Äsen angenommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
4 Mrz 2018
Beiträge
442
Ich würde je nach Aufwand der Bearbeitung und den rechtlichen Rahmenbedingungen grundsätzlich zwischen Wildwiesen und Wildäckern unterscheiden.

Für Wildwiesen ist eine Klee-Gras-Mischung sicherlich gut geeignet. Der Pflegeaufwand beläuft sich auf Mulchen und evtl. das Nachsäen von Klee. Falls notwendig kommt man auch ohne regelmäßigen Flächenumbruch aus. Andernfalls kann man, sobald der Kleeanteil deutlich zurück geht, alternativ zum Nachsäen, die Fläche umbrechen und neu einsäen.

Für Wildäcker eignet sich eine Mischung aus Buchweizen, Malve, Raps, Rübsen und bitterstoffarmen Senf.
Diese Mischung kann bei entsprechender Witterung im Spätsommer und Frühherbst gesät werden.
Der erste Buchweizen läuft zügig auf und bietet schnell erste Äsung. Dieser verkraftet allerdings Verbiss schlecht und mag keine kalten Temperaturen, dort übernimmt die regenerationsfreudigere Malve, welche zudem weniger Kälteempfindlich ist. Über den Winter stehen dann der Raps und die Rübsen zur Verfügung. Der bitterstoffarme Senf ist eine Art Notnagel, falls der Rest schief geht.
Je nach Zustand der Fläche kann diese im Frühjahr umgebrochen werden und mit einer Klee-Gras-Mischung oder einer Sommermischung eingesät werden. Denkbar wäre hier z.B. Hafer mit Kleeuntersaat.

Da die betreffende Fläche etwas größer ist, bietet sich eine Unterteilung an, sodass zu jeder Zeit Äsung zur Verfügung steht.

Ich weiß nicht was genau beabsichtigt ist, ob das Rotwild zum Standwild werden soll, ob Schäden im Wald reduziert werden sollen oder oder oder...
Die Äsung auf der Fläche sollte nur verglichen zu anderen Optionen für das Wild die bessere Wahl sein, das ist allerdings je nach Äsungsangebot in der Umgebung unterschiedlich schwer zu erreichen.
Neben Äsung ist auch Ruhe wichtig. Stichwort Intervalljagd, Jagd an Äsungsflächen etc..
Das aber nur am Rande angemerkt, da es hier nicht Thema ist.

Soweit mein Ansatz...
Alternativen und Verbesserungsvorschläge sind erwünscht!

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
1 Feb 2010
Beiträge
77
Der Grund für den Wildacker ist, dass wir ein reines Waldrevier sind und wir damit die Chance erhöhen wollen auch einmal ein Rotwild zu erlegen. Aufgrund der zahlreichen Spaziergänger fehlt di Ruhe um das Rotwild als Standwild zu bekommen. Der Acker soll jedes Jahr umgebrochen werden und mit einer attraktiven Äsung bebaut werden.
Wir müssen den Acker attraktiver gestalten als die naheliegenden Felder und Wiesen. Der Revierteil wo das Rotwild herum spaziert ist ca 90ha groß, darin gehen die Wechsel. Das Problem ist, dass von den 90 ha ca 70 nur Einstand sind. Diese Einstände sind durch Wege getrennt, bis man zum Ansprechen am Weg kommt, is das Rotwild schon längst über alle Berge. Nun haben wir an der Einstandsgrenze diesen Wildacker. Wenn natürlich auf den Feldern Mais und Soja gebaut ist, dann wird unsere Gras/Klee Wiese vermutlich nicht so gut ziehen.

Weidmannsheil
 
Registriert
11 Jan 2006
Beiträge
11.610
 
Registriert
1 Feb 2010
Beiträge
77
Ich bin hier einmal von den Beobachtungen am Feld ausgegangen.
Wenn hier Rotwild austritt geht es entweder in den Mais oder zu den Bohnen. Ganz im Frühjahr wenn noch nichts hoch ist stehen sie am Klee
 
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
14.924
Gängige Empfehlungen entsprechender Bejagungskonzepte besagen, dass man im Wald für Rotwild angelegte Äsungsstreifen und -Flächen nicht bejagt, sondern das Wild auf den Wechseln dazu versucht zu bekommen...
 
Registriert
1 Feb 2010
Beiträge
77
Ist bei uns aufgrund unseren Gegebenheiten im Revier leider nur bedingt möglich. Da es sich bei uns aber meistens nur um einzelne Hirsche handelt ist es auch relativ egal. In dementsprechenden Rotwild Revieren ist das natürlich ein korrekter Weg
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
63
Zurzeit aktive Gäste
528
Besucher gesamt
591
Oben