Jäger schießt Rehwild: Gesunder Wald ohne Zaun | Wald schützen | Jagd | Unser Land | BR

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Gelöschtes Mitglied 6475

Guest
Der gute Mann läßt außer acht, daß sich durch eine strikte Bejagung der Lebensraum im Wald verändert, hin zu erheblich höherer Biotopkapazität. Was DWS weiter oben schon zu erklären versuchte. Darüberhinaus ist es ja nichts schlechtes, wenn man anhaltend viele Rehe erlegen kann, lecker Braten.

Ein Geschlechterverhältnis bei den gesetzten Kitzen zugunsten der männlichen ist nichts anderes als eine Reaktion der Natur auf eine dem Habitat nicht angemessene Populationsdichte. Zuviele Individuen -> viele Individuen mit schlechter Konstitution -> viel Nachkommen sind männlich, um die Dichte der Population nicht weiter ansteigen zu lassen. Gilt so für praktisch alle Spezies.

edit: typos
Ich sehe da keinen Widerspruch zu dem was ich anmerke , DWS schreibt und deiner Diskussion.
Ich stelle lediglich immer wieder darauf ab, dass Rehwild keine magischen Fähigkeiten besitzt ,auf eine erhöhte Biotopkapazität mit einer dementsprechend angepassten Reproduktion zu reagieren.
Biotopkapazität sagt nach meinem Verständnis nur aus, dass das Biotop in der Lage ist eine bestimmte Anzahl Individuen zu ernähren. Die Reproduktion des Rehwildes kann sich nach meinem Dafürhalten nicht wesentlich ändern, Faktor Jagd bleibt gleich oder wird erhöht . Also wie zum Teufel, sollte die Population anwachsen, wenn sich zum einen der Zuwachs nicht erhöht und zum anderen der Abfluss gleich bleibt oder gesteigert wird?
 
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Dann sollten die Waldbesitzer ihre Jäger auch als Dienstleister bezahlen anstatt Pacht zu verlangen. Oder selber dezimieren wie gewünscht.
Das ist der beste Beitrag zum Waldbesitzer/Pächterverhältnis seit langem. Die Erwartungshaltung ist nämlich in sehr einseitiger Schieflage.
 

z/7

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Die Reproduktion des Rehwildes kann sich nach meinem Dafürhalten nicht wesentlich ändern,
Dann lies nochmal, was in Deinem Link steht. Schon allein durch die Verschiebung des Geschlechterverhältnisses ändert sich die Reproduktion erheblich. Oder können Böcke neuerdings schwanger werden?
 
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Die zitierte (Dame oder wer auch immer ?) wurde doch nur (bewusst) fehlinterpretiert - niemand glaubt ernsthaft an die Erhöhung der Nachkommenzahl des weibl. Indivuums Reh aufgrund besserer Lebensbedingungen (Nahrung) über 2 Stück hinaus.
Drillinge oder mehr bleiben seltene Ausnahmen.
Ich jage über 41 Jahre und hab zigtsd Rehbeobachtungen - selbst Drillingskitze sah ich selbst noch nie...aber vielleicht hab ich sie auch nur im dichten Busch übersehen...
 
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z/7

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Der Irrtum ist, Reproduktionserfolg an der Anzahl der geborenen Stücke festzumachen. Ob eine Art erfolgreich reproduziert, läßt sich erst an der Reproduktion der Nachkommen festmachen. Siehe Wolf. Einzelwölfe ohne Geschlechtspartner können lang rumrennen, das gibt keinen Erhaltungszustand. Und bis zur erfolgreichen Partnersuche kann viel passieren, nennt sich Mortalität. Wir haben also mehrere Faktoren, die den Reproduktionserfolg beeinflussen: Verfügbare Geschlechtspartner, Sterblichkeit, Biotopkapazität.

Durch den Jäger beeinflußbar ist der Faktor Sterblichkeit, aber auch nur, wenn er über den Rahmen der kompensatorischen hinaus eingreift, also nicht lediglich die natürliche vorwegnimmt.

Und ebenso eingeschränkt der Faktor Biotopkapazität in Form der künstlichen Zuführung von Nahrung. Mit den bekannten problematischen Auswirkungen auf das Sozialleben des Rehwilds und den bekannten Kollateralschäden bei unsachgemässer Verabreichung.

Vorzuziehen wäre natürliche Biotopverbesserung wie sie @colchicus schildert, also nicht nur Nahrung, sondern auch Deckung und Ruhezonen beeinhaltet, aber das übersteigt regelmäßig den Rahmen dessen, was ein Jagdpächter von der Flächenverfügbarkeit und finanziell und arbeitsmäßig leisten kann. Also nur im Verbund mit Land- und Forstwirtschaft machbar.
 
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Der Irrtum ist, Reproduktionserfolg an der Anzahl der geborenen Stücke festzumachen
(y)

Ich denke folgende Faktoren spielen auch eine Rolle:
Nicht jede Ricke bekommt zwei Kitze, dort ist also noch potential nach oben. Das evtl. sich wandelnde Geschlechterverhältnis der Kitze spielt ebenfalls eine Rolle. Die Nahrungsverfügbarkeit hat Einfluss auf die körperliche Konstitution der Ricke und der Kitze, das wiederum kann Überlebenschance und Reproduktionserfolg beeinflussen.

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
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Dann lies nochmal, was in Deinem Link steht. Schon allein durch die Verschiebung des Geschlechterverhältnisses ändert sich die Reproduktion erheblich. Oder können Böcke neuerdings schwanger werden?
Höre ich da unterschwellige Geschlechtsdiskriminierung raus?
Jedes Reh sollte sein Geschlecht wechseln dürfen - am besten abgestimmt mit den Jagdzeiten...
;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 6475

Guest
Die zitierte (Dame oder wer auch immer ?) wurde doch nur (bewusst) fehlinterpretiert - niemand glaubt ernsthaft an die Erhöhung der Nachkommenzahl des weibl. Indivuums Reh aufgrund besserer Lebensbedingungen (Nahrung) über 2 Stück hinaus.
Drillinge oder mehr bleiben seltene Ausnahmen.
Ich jage über 41 Jahre und hab zigtsd Rehbeobachtungen - selbst Drillingskitze sah ich selbst noch nie...aber vielleicht hab ich sie auch nur im dichten Busch übersehen...
Leider Nein
Die glaubte das wirklich. 🙈🙈🙈
Sie schwieg erst, als ich sagte Rehe sind doch keine Kaninchen .
 
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Jetzt taucht ja immer wieder die Behauptung auf, daß sich das Geschlechterverhältnis angeblich verschiebt wegen besserer Bedingungen = mehr Weibchen = mehr Nachkommen
Gibt es dazu halbwegs wasserdichte Untersuchungen die das jenseits des statistischen Rauschens belegen?

Es gibt für jede Säugetierart eine relativ konstante Quote - beim Mensch 105:100 - und ich habe noch nie gehört, daß diese großartig veränderbar ist.
 

z/7

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Jetzt taucht ja immer wieder die Behauptung auf, daß sich das Geschlechterverhältnis angeblich verschiebt wegen besserer Bedingungen = mehr Weibchen = mehr Nachkommen
Gibt es dazu halbwegs wasserdichte Untersuchungen die das jenseits des statistischen Rauschens belegen?

Es gibt für jede Säugetierart eine relativ konstante Quote - beim Mensch 105:100 - und ich habe noch nie gehört, daß diese großartig veränderbar ist.
Das kommt daher, weil wie ich oben schon sagte, die Anzahl der geborenen Nachkommen mit der Anzahl der selber reproduzierenden Nachkommen verwechselt wird. Eine Geiß kann noch soviel männlichen Nachwuchs haben, wenn die Überlebenschancen männlicher Kitze um denselben Faktor schlechter sind als die weiblicher (und das ist ebenso biologischer Fakt), ist das für die Populationsentwicklung indifferent.
 
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z/7

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Kommt auf die Zielsetzung und die begleitenden Maßnahmen an.
 
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Zur Lebensraumnutzung bei Rehen: wer jetzt immer noch von früher redet, als das Rehwild noch haufenweise aus dem Wald austrat, blendet die schon seit Jahrzehnten geänderten Einflußfaktoren in Land-und Forstwirtschaft aus, die dafür verantwortlich sind und im Faden richtig genannt wurden. Irgendwann muß man mal die geschehenen Veränderungen als neuen Status Quo annehmen.
Ich erlege sicherlich 4/5 meiner Gesamtstrecke an Rehen jährlich, von denen keines jemals eine Wiese betreten hat.
Und da sind wir wieder bei meinen Spruch für DE ,nicht überall in DE trifft das so zu.
Wie du richtig erkannt hast ändert sich die Forst und Landwirtschaft gerade jetzt wieder.
In meinen Pachtgebiet legt die Agrargenossenschaft gerade an jeden Waldrand ein Grünstreifen an und das sind viele ,15m breit.
Ich erlege da mehr als 90% meiner Rehe ,die ziehen da alle aus dem Wald drauf.
Sollte sich die EU -Politik weiter durchsetzen ,sollen in den nächsten Jahren riesige Flächen aus der Bewirtschaftung genommen werden.
Frage ,stellt sich das Rehwild auf blühende Streifen am Waldrand um oder bleibt es im Wald ??
Nochmal ,so unterschiedlich ist das in DE.
Übrigens gehen die auf die Wiese verbeißt das Reh keinen Baum.

Gruß Seppel
 
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Das kommt daher, weil wie ich oben schon sagte, die Anzahl der geborenen Nachkommen mit der Anzahl der selber reproduzierenden Nachkommen verwechselt wird. Eine Geiß kann noch soviel männlichen Nachwuchs haben, wenn die Überlebenschancen männlicher Kitze um denselben Faktor schlechter sind als die weiblicher (und das ist ebenso biologischer Fakt), ist das für die Populationsentwicklung indifferent.
Du hast doch vorhin behauptet, es gäbe durch die besseren Bedingungen mehr weibliche Nachkommen, oder?

Jetzt überleben plötzlich mehr männliche Nachkommen - was aber für die Reproduktionsrate vollkommen gleichgültig ist und keinen exponentiellen Bestandszuwachs initiiert.
 

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