Tragischer Unfall

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Wenn Du der Waffenmeister wärst, würdest du es zulassen, dass evtl. bekiffte, zugekokste Schauspieler die von dir fertig inspizierte Waffe nochmal öffnen, die Munition rausnehmen (was zur Kontrolle offenbar notwendig ist) und dann wieder fertig laden? Mit dem Wissen, dass die vorher auf dem Gelände noch mit scharfer Munition geschossen haben. Ganz ehrlich?

Wäre ich Waffenmeister würde jeder, der - außer mir und in meinem Auftrag - scharfe Munition ans Set mitbringt Hauptfigur in der Szene mit dem "an der Mauer stehen und Umriss nachgeschossen bekommen" werden, egal ob die im Drehbuch steht oder nicht. Ich würde auch keinem bekifften, besoffenen oder sonstwie durchgeknallten Typen eine Waffe in die Hand geben, höchstens eine Wasserpistole. Gerade wenn ich am Ende dafür verantwortlich bin, dass nichts passiert. Wenn jemand, von dem ich weiss, dass er mit Waffen umgehen kann, wie gewohnt eine Sicherheitsüberprüfung macht weil er das immer macht, wenn er (sie, es, ...) eine Waffe in die Hand nimmt, dann wäre ich damit völlig cool, weil ich weiss, das das keine Missachtung meiner Arbeit ist, sondern Routine für den Fall, dass eben nicht ich die Waffe vorbereitet habe oder aber ganz kurzfristige Änderungen im Drehplan sich nicht rechtzeitig zu mir durchgesprochen haben.

Es ist der Job des Waffenmeisters und nur des Waffenmeisters allein, sowohl entsprechend dem Regelwerk als auch der Hierarchie der Verantwortung.

Ach so? Damit sind die Leute, die diese Person unter Druck gesetzt haben, ihr nicht die nötige Zeit für die Arbeit liessen, eventuell ohne Not am Abzug spielten und Sicherheitsmängel am Set tolerierten also fein raus?
 
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19 Aug 2005
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den worten von Nachdurchflatterer ist nichts hinzuzufügen

das ist wie beim lotsen oder bergführer, wenn dabei haben die das volle kommando im fachgebiet und der eigentliche chef kommt erst danach
 
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Ich würde auch keinem bekifften, besoffenen oder sonstwie durchgeknallten Typen eine Waffe in die Hand geben, höchstens eine Wasserpistole.
Dann würdest du wahrscheinlich nicht all zu viele Jobs in der Branche haben, wenn du dem Star des Films die Waffe für den Dreh verweigerst. 😅
Unter den Schauspieler tummeln sich ja nicht nur "normale" Leute, da gibts es jede Menge besagter durchgeknallter Typen.
 
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14 Sep 2005
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Der Zufall wollte es, dass ich auf einen Artikel stieß, der meldete, dass eine mir bis dahin unbekannte Schauspielerin namens Anne Heche sich in ihrem PKW zu Tode gefahren hätte. Man fand in ihrem Blut Koks und Fentanyl. Drogen. Drogen. Drogen. Hollywood ist eine Freakshow.
 
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Die Frage, ob man Schauspielern die Basics im Umgang mit Waffen beibringen sollte, stellt sich im Fall von Alec Baldwin nicht. Er lehnt legalen Waffenbesitz seit jeher ab und hat sich stets geweigert auch nur die simpelsten Handgriffe gezeigt zu bekommen.
Würde ein veganischer Schauspieler einen Metzger spielen und ungedoubelt echten Schweinsbraten essen?
 
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Ja für Geld sind Schauspieler flexibel und verkaufen es dann als DIE Oskar würdige Performance
 

BAL

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Wenn Du der Waffenmeister wärst, würdest du es zulassen, dass evtl. bekiffte, zugekokste Schauspieler die von dir fertig inspizierte Waffe nochmal öffnen, die Munition rausnehmen (was zur Kontrolle offenbar notwendig ist) und dann wieder fertig laden?
[...]
Zu dumm, daß nicht die Waffenmeisterin die Waffe an Baldwin übergeben hat sondern, entgegen der Regeln, irgendein anderer Fuzzi.
Nochmal: Ein paar Tage zuvor gab es am Set bereits einen Vorfall mit scharfer Munition. Das scheint keine Konsequenzen gehabt zu haben, nichtmal ein "passt ma besser auf".
 
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Is doch kaum was passiert, sich so wegen ein bisschen ballern aufregen?
Machen lassen und aus der Ferne über die Dummheit/ Sorglosigkeit/Ignoranz der Menschen im Land des unbegrenzten Unfugs lächeln. Es hat halt für uns hier genau 0 Bedeutung.
 
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Zu dumm, daß nicht die Waffenmeisterin die Waffe an Baldwin übergeben hat sondern, entgegen der Regeln, irgendein anderer Fuzzi.
Nochmal: Ein paar Tage zuvor gab es am Set bereits einen Vorfall mit scharfer Munition. Das scheint keine Konsequenzen gehabt zu haben, nichtmal ein "passt ma besser auf".
Ich schrieb ja auch was ich tun würde, nicht was vorgefallen ist.
Wenn die Waffen irgendwo rumlagen, dass sie ein anderer Fuzzi an Baldwin übergeben konnte, liegt das Versagen doch erst recht bei der Waffenmeisterin.
 
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... deren Zeitkontingent für den Job abgelaufen war, die also i.e.S. den Job eigendlich nicht mehr ausführen sollte / konnte / durfte ...

Davon ab bin ich bei der von einigen gezeigten Bereitschaft, den Bruch von Basis-Regeln im Umgang mit Schusswaffen zu tolerieren, nur weil das so in einem Papier steht, froh, dass die woanders jagen als ich.
 

z/7

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Bruch von Basis-Regeln
Das sind auch nur Regeln. Ob man die verletzt, oder die für Waffenmeister und Schauspieler am Set geltenden Regeln, bleibt sich doch gleich. Die Ursache des Unglücks war eine Mißachtung von Regeln, deren Einhaltung das Unglück verhindert hätte.

Im Gegenteil hätte eine reine Beachtung der üblichen Regeln für den Umgang mit scharfen Waffen vermutlich gar nix verhindert, weil der Kollege ziemlich sicher scharfe und Dummy-Munition nicht auseinanderhalten kann. Wüßte nicht, daß dieser sehr spezielle Umstand Bestandteil der gängigen Waffenumgangsregeln ist. Ich hab hier zum ersten Mal davon gelesen.

Es ist ein sehr spezieller Einsatzort für Waffen, für den spezielle Regeln geschaffen wurden, weil man erkannt hat, daß die üblichen Regeln nix nützen. Warum Du da immer mit für völlig andere Bedingungen geschaffenen Regeln daherkommst, erstaunt mich dann doch ein wenig.
 
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Davon ab bin ich bei der von einigen gezeigten Bereitschaft, den Bruch von Basis-Regeln im Umgang mit Schusswaffen zu tolerieren, nur weil das so in einem Papier steht, froh, dass die woanders jagen als ich.
Das ist aber in gewisser Hinsicht der sprichwörtliche Äpfel-Birnen vergleich.
Das eine ist die Jagd mit scharfer Munition, das andere sind Schauspieler, welche den Umgang mit der Waffe nur "spielen" und nicht mal in die Nähe schussbereiter Waffen kommen sollen.

Die graviernden Fehler wurden vorher gemacht- scharfe Munition am Set, Waffenmeisterin ist nicht eingeschritten, Waffe wurde nicht vernünftig vorbereitet und durch eine dritte Persone (Regieassistent) übergeben, Kamerafrau stand hinter der Kamera beim Schuss, usw.

Ob Herr Baldwin jetzt tatsächlich die Dummy-Patrone von einer Scharfen hätte Unterscheiden können ist dabei reine Spekulation.
Hätte man sich an die allgemeinen Richtlinien für Waffen bei Filmdrehs gehalten, dann wäre dieser Unfall nicht passiert.

Wie schon geschrieben war es bis zur Einführung des Waffenmeisters Standard, dass die Sicherheitsüberprüfung von den Akteuren durchgeführt wurde.
Das hat nicht funktioniert und führte zu vielen Unfällen und darum wurden die Regeln angepasst und die Instanz des Waffenmeisters eingeführt.
 

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