Nachtjagd auf Rotwild

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Die deutsche Jagd hatte einmal ein gutes Ansehen in der ganzen Welt. " hatte einmal"
Ich vermisse den Kotzsmaily.
Alle Nachtjagd ist dasselbe wie Schlingen stellen. Schweinerei statt Tierschutz.
 
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Hängt davon ab, warum die wollen und wie die die Möglichkeiten umsetzen / nutzen. Ich finde es z.B. ziemlich überholt, bei bestem Mondlicht über Schnee oder mit Wärmebild eindeutig ansprechbare Chancen nicht nutzen zu dürfen, weil die Sonne 10 Minuten zu früh untergegangen ist. Das führt nur zu höherem Jagddruck weil man dann nochmal und nochmal und nochmal ... rausmuss. Die, die "den falschen Takt vorgeben", finden immer einen Weg, Blödsinn zu machen.
 
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Ich kenne ja die deutschen Jagdgesetze nicht gut, welche Behörden bei Euch solche Bescheide auf wessen Antrag erlassen können. Für mich als österreichischen Jäger mit doch vielen Jagdjahren in (fast) nur Gebirgsrevieren steht fest, daß Nachtabschuß auf Rotwild mit einer art-fachgerechten Rotwildbejagung nix zu tun hat. Kann nur einem Versuch der möglichst drastischen Bestandesreduzierung ( wozu auch immer- nehme an zur gedachten Reduzierung von Wildschäden) dienen. ( oder zu einer Zunahme, weil das Wild aus Dickungen nicht mehr rausgeht)
Rotwildreviere- Lebensräume brauchen große zusammenhängende Flächen, einheitliche Ziele, Abschußrichtlinien bzw. Planungen der Jagdausübungsberechtigten, ( im Gebirge Fütterung in richtigen Lagen zur Bestandeslenkung und Wildschadensverhinderung ( Minimierung), Ruhezonen, und Jäger ( Berufsjäger) die wirklich was von Rotwild, seinem Sozialverhalten, Bestandesstrukturen, Äsungsbedürfnissen und fachgerechter Bejagung und Ansprechen verstehen. Dazu noch Wald - im Idealfall auch Eigenjagdbesitzer, die den notwendigen Idealismus und Liebe zur Jagd mitbringen, bzw. Forstleute die auch Jäger sind- versuchen mit den zuständigen Behörden im Idealfall zusammen zu arbeiten, oder den Mut haben, für die Interessen der Jagd einzutreten.
Da all diese ( und noch mehr) Komponenten immer seltener vorzufinden sind- ist‚s vielfach um die Rotwildjagd so beschieden wie hier lesbar- in anderen Gebieten egal ob Deutschland oder Österreich- augenscheinlich😞
 
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Letztlich obliegt es doch jedem selbst, ob er das machen möchte oder nicht. Ich jage selbst in einem Rotwildrevier und unabhängig ob es erlaubt ist oder nicht, würden wir das nicht machen. Und wenn man mit Wärmebildkamera, Nachtsichttechnik etc. auf Rotwild schießen möchte kann man es auch machen, solange man sich nicht erwischen lässt. Letztlich wird es wahrscheinlich schon oft genug praktiziert und jetzt gibt es nur die Legitimation, dass es erlaubt ist. Die Leute die ein Problem damit haben machen es so oder so nicht
 
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Hängt davon ab, warum die wollen und wie die die Möglichkeiten umsetzen / nutzen. Ich finde es z.B. ziemlich überholt, bei bestem Mondlicht über Schnee oder mit Wärmebild eindeutig ansprechbare Chancen nicht nutzen zu dürfen, weil die Sonne 10 Minuten zu früh untergegangen ist. Das führt nur zu höherem Jagddruck weil man dann nochmal und nochmal und nochmal ... rausmuss. Die, die "den falschen Takt vorgeben", finden immer einen Weg, Blödsinn zu machen.
Sind die zehn Minuten in der Praxis ein Problem oder ein Problem der zu kleinen Reviere? Man sollte nicht päpstlicher als der Pabst sein. Wie immer sind es die Übertreibungen.
 
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Ich kenne ja die deutschen Jagdgesetze nicht gut, welche Behörden bei Euch solche Bescheide auf wessen Antrag erlassen können. Für mich als österreichischen Jäger mit doch vielen Jagdjahren in (fast) nur Gebirgsrevieren steht fest, daß Nachtabschuß auf Rotwild mit einer art-fachgerechten Rotwildbejagung nix zu tun hat. Kann nur einem Versuch der möglichst drastischen Bestandesreduzierung ( wozu auch immer- nehme an zur gedachten Reduzierung von Wildschäden) dienen. ( oder zu einer Zunahme, weil das Wild aus Dickungen nicht mehr rausgeht)
Rotwildreviere- Lebensräume brauchen große zusammenhängende Flächen, einheitliche Ziele, Abschußrichtlinien bzw. Planungen der Jagdausübungsberechtigten, ( im Gebirge Fütterung in richtigen Lagen zur Bestandeslenkung und Wildschadensverhinderung ( Minimierung), Ruhezonen, und Jäger ( Berufsjäger) die wirklich was von Rotwild, seinem Sozialverhalten, Bestandesstrukturen, Äsungsbedürfnissen und fachgerechter Bejagung und Ansprechen verstehen. Dazu noch Wald - im Idealfall auch Eigenjagdbesitzer, die den notwendigen Idealismus und Liebe zur Jagd mitbringen, bzw. Forstleute die auch Jäger sind- versuchen mit den zuständigen Behörden im Idealfall zusammen zu arbeiten, oder den Mut haben, für die Interessen der Jagd einzutreten.
Da all diese ( und noch mehr) Komponenten immer seltener vorzufinden sind- ist‚s vielfach um die Rotwildjagd so beschieden wie hier lesbar- in anderen Gebieten egal ob Deutschland oder Österreich- augenscheinlich😞
Die Jagd geht mit der Zeit. Während unsere GeldMenge ständig inflationiert wird, muß halt rationalisiert werden, was das Zeug hält. Das bedeutet auch aus Feld, Flur und Wald den letzten Cent an Ertragssteigerung herauspressen zu müssen. Das geht zulasten der Jagdkultur, des Wildes, der Sicherheit und meist damit auch der Freude an der Hege und der Jagd.
 
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Letztlich obliegt es doch jedem selbst, ob er das machen möchte oder nicht. Ich jage selbst in einem Rotwildrevier und unabhängig ob es erlaubt ist oder nicht, würden wir das nicht machen. Und wenn man mit Wärmebildkamera, Nachtsichttechnik etc. auf Rotwild schießen möchte kann man es auch machen, solange man sich nicht erwischen lässt. Letztlich wird es wahrscheinlich schon oft genug praktiziert und jetzt gibt es nur die Legitimation, dass es erlaubt ist. Die Leute die ein Problem damit haben machen es so oder so nicht
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!

Kennt man doch. Gummipirsch, Wärmebild, NSG, Feuer frei! Ein halbes Jahr und jedes Wild, das vorher KfZ toleriert hat, springt auf viele hundert Meter ab, Sauen bewegen sich nur noch im Pulk oder gern auch auf der Flucht in Doppelreihe. Man merkt schnell, wo was passiert.
 
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Die Jagd geht mit der Zeit. Während unsere GeldMenge ständig inflationiert wird, muß halt rationalisiert werden, was das Zeug hält. Das bedeutet auch aus Feld, Flur und Wald den letzten Cent an Ertragssteigerung herauspressen zu müssen. Das geht zulasten der Jagdkultur, des Wildes, der Sicherheit und meist damit auch der Freude an der Hege und der Jagd.
Du hast die Folgen prägnant beschrieben.

Was waren nochmal die Ursachen?
Enthemmte Thermalidioten, -piloten, ein hektischer Gesetzgeber, der mit Klima- und Energiewende derart in das selbst gewählte Hintertreffen gerät, dass selbst Schalenwild zum Feind der neuen bunten Gesellschaft wird? Oder sind es einfach menschliche Verwerfungen, mit der Technik Gott spielen zu können?

Fragen, Fragen und kein Gewissen mehr im jagdlichen Handeln spürbar.
 
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Es ist wie im wahren Leben. Jagen war früher eine Passion und es gab auch Schiesser. Aber es blieb trotz der wilden Jäger ein Handwerk. Dann kam einer auf die Idee, die Jägerprüfung zum Grünen Abitur hochzustilisieren. Seitdem haben wir einen zunehmenden Verlust handwerklicher Fähigkeiten zu beklagen und gleichzeitig eine Zunahme der Wildtiermanager zu verzeichnen, die ultramodern Dinge erledigen, die man früher am Tag und in der Dämmerung erledigt hat, weil man nachts schlafen musste, denn das Tagwerk neben der Jagd nahm mehr Zeit je Woche in Anspruch als 40 h.
 
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Fassen wir mal zusammen:
Wir wissen, das ein Forstbetrieb die Aufhebung des Nachtjagdverbots beantragt hat. Wir wissen nicht, womit dies begründet wurde.
Wir wissen, dass es genehmigt wurde.
Wir wissen, dass in anderen Revieren und anderen Bundesländern das Nachtjagdverbot auf Rotwild ebenfalls aufgehoben wurde. Interessanterweise findet das kaum jemand hier verwerflich....
Wir wissen ferner, dass das Schwarzwild seit Jahrzehnten rund um die Uhr bejagt wird, inzwischen auch mit Technik und dass sich darüber kaum jemand aufregt, weil Wildschäden und drohende ASP usw.
Was wir auch wissen (sollten):
Keine Behörde wird sich leichtfertig der Kritik aussetzen, das Nachtjagdverbot ohne sachliche Zwänge aufzuheben (sprich: Der Antrag war begründet, die Begründung stimmig und die Aufhebung gerechtfertigt)
Dem Rotwild ist es relativ wurscht, wenn es mitten in der Nacht nen Windfang voll menschlicher Witterung wahrnimmt, ob der entsprechende Jäger auf Reh, Rot- oder nur Schwarzwild ansitzt, oder auf Fuchs passt. Die Störung ist die selbe.
Wenn man sich entscheidet, nachts zu jagen, dann sollten auch alle Wildarten, die dadurch gestört werden, erlegt werden können*. Analog zur Drückjagd, da macht es auch keinen Sinn, Reh und Hirsch durch den Wald zu scheuchen und nur auf Säu und Füchs zu schießen. Wenn die Einstände auf links gemacht werden, sollte auf alle "Einwohner" gejagt werden, damit hinterher wieder Ruh ist und auch die Einzeljagd reduziert werden kann.
Ferner sollte inzwischen jedem, der gelegentlich in der Natur unterwegs ist, erkannt haben, dass der Wald Land auf Land ab vor massiven Problemen durch den Klimawandel steht. Die Trockenheit macht es den Waldbesitzern und Förstern zwiemal schwer, denn zum einen verabschieden sich die mittelalten und alten Bestände in noch nicht dagewesenem Tempo, zum anderen vernichtet die Trockenheit auch viele der gepflanzten Jungpflanzen. Dazu kommt, dass auch die Baumschulpflanzen knapp werden. einige Baumarten sind schon gar nicht mehr lieferbar. Da sind dann Aussagen wie diese
Während unsere GeldMenge ständig inflationiert wird, muß halt rationalisiert werden, was das Zeug hält. Das bedeutet auch aus Feld, Flur und Wald den letzten Cent an Ertragssteigerung herauspressen zu müssen.
schon eine Verhöhnung von Waldbesitzern, die durch die Entwicklung der letzten Jahre vor dem Nichts stehen und die Arbeit von Generationen in Scherben liegt.


Wer damit jetzt ein Problem mit der Gleichbehandlung von Rot und Schwarzwild hat, der ersetze Rotwild wahlweise durch Schwarzwild oder Fuchs und Mischbaumarten durch Mais/Weizen oder Bodenbrüter/Niederwild. Wenn er dann immer noch ein Problem damit hat, (und genauso auf die Schwarz- und die Raubwildbejagung schimpft), dann darf er gerne weiter machen damit.

Was mich immer mehr an großen Teilen der Jägerschaft ärgert, ist die Doppelmoral mit der einerseits Raub- und Schwarzwild "bekämpft" wird und andererseits wie man sich als "Anwalt der Wildes" aufspielt, damit aber eigentlich nur das Reh- und Rotwild (in den Bergen auch die Gams) und ggf. noch das Niederwild glorifiziert, dabei aber die Schäden durch eben dieses Schalenwildarten ausblendet. Und mindestens 80% hier behaupten, bei ihnen im Revier gibt's keine Schäden und die Förster würden sie über den Schellen-König loben. Wenn Du die Förster hörst, sieht das auf der überwiegenden Fläche aber komplett anders aus...

* und bevor mich jetzt wieder jeamand falsch interpretierten will: Nein ich fordere nicht auf, die Nachtjagd auf alles Wild zu legalisieren. Ich sehe nur keinen Unterschied warum man Sauen rund um die Uhr bejagen soll und bei Reh und Rotwild nachts zuschauen muss. Ich könnte mir eher vorstellen, z.B. die Kirrjagd auf alles Schalenwild komplett zu verbieten. Damit wäre die Nachtjagd im Wald z.B. auch auf Sauen nahezu aussichtslos und damit hinfällig.

PS: Alle, die die Nachtjagd auf Rotwild für unwaidmännisch halten: Freiherr Ludwig Benedikt von Cramer-Klett gilt wohl bei >99% seiner Leser als Inbegriff der Waidgerechtigkeit, oder? Auch der hat mehrere Hirsche (also nicht nur Kahlwild und Spießer) bei Mond und/oder Schnee zur Nachtzeit erlegt und darüber sogar Bücher geschrieben. Ausnahmegenehmigung hatte er m.W. nicht.
 
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„schon eine Verhöhnung von Waldbesitzern, die durch die Entwicklung der letzten Jahre vor dem Nichts stehen und die Arbeit von Generationen in Scherben liegt.“

Lieber Diplomwaldschrat, meine Aussage ist keine Verhöhnung, denn zusätzlich zur Ausweitung der Geldmenge kommen die meteorologischen Entwicklungen obendrauf und es wird noch mehr kommen.

Gruss,
A.
 
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Erbärmlich, mit welchen Argumenten sich so mancher hier alles schönzureden versucht und seine eigenen jagdlichen Defizite, um nicht zu sagen „Unfähigkeit selbst zu bescheinigen“ indem man für Nachtjagd auf Schalenwild plädiert. Wem die Zeit fehlt Rotwild ordentlich zu bejagen, der sollte besser angeln gehen. Nachts auf Aal klappt ganz gut.
 

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