Ich unterschreibe auch nicht. Warum?
1) Die rotwildfreien Gebiete sind wildbiologisch in der Tat ein riesen Blödsinn. Aber noch schlimmer ist der Umgang mit dieser Wildart, die erst zu den Gebieten geführt hat. Die Beweggründe kamen übrigens aus der Landwirtschaft... Weshalb das Rotwild in große Waldkomplexe zurückgedrängt wurde, wo es als Offenlandart eigentlich nicht hingehört.
2) Es klappt ja noch nicht mal mit freiwilligen Wanderkorridore.
3) Ich kenn dutzende Beispiele in rotwildfreien Gebieten am Rande von Rotwildgebieten in welchen mit übertriebener Fütterung, Zuckerrüben etc. Rotwild künstlich konzentriert wird, mit entsprechend dramatischen Auswirkungen
4) Ja, es ist nicht von der Hand zu weißen, dass ggf. manche Probleme erst mit der Einführung von RW-Gebieten und der damit verbundenen "künstlichen Verknappung" des Rotwildes Einzug gehalten hat. Aber Rotwild ist eine Wildart, welche sich hervorragend in Sachen Stückzahlen konzentrieren lässt, dann aber um so schwerer zu reduzieren ist. Da hätte ich keine Lust auf Experimente, solange es nicht auf der Restfläche einigermaßen funktioniert.
5) Die Emotionalisierung von Wildtieren durch Namensgebung, welche hier auch berechtigterweise oft kritisiert wird (z.B. bei Wolf, verletzten Wildtieren etc) ist mir sehr zuwider, zumal es von der Sachebene abrückt und versucht, wo Argumente dünn werden, den Kulleraugen-Trumpf zu spielen.
Zusammenfassend sind in meinen Augen die RW-Gebiete ein notwendiges Übel. Es wäre schön, wenn es ohne Sie funktionieren würde. Ein Zwischenweg, wie es mancherorts schon praktiziert wurde/wird (Wanderkorridore für junge Hirsche) ist absolut wünschenswert.