Kronenschnitt Trauerweide

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Ich hatte gerade einen Termin mit einem Baumpfleger, der sich unsere 70 Jahre alten Trauerweiden angesehen hat.
Mein Mann und ich hatten gedacht, die 25 Meter hohen Bäume mit 4-5 gezielten Schnitten um ein Drittel
zurückzunehmen.
Der Baumkletterer hat da andere Pläne. Er würde keinen Ast absägen der deutlich stärker als 5 cm ist.
Damit würde er den Baum 2 Meter im Umriss plus die hängenden Zweige ( 4-5Meter) verkleinern.
Er begründet das mit der fäulnisanfälligkeit von Weiden, dem schnelleren Wundverschluss und dem Habitus des Baumes.
Ich finde schon plausibel was der Fachmann sagt aber 2 Mann ein Tag,- da sind wir bestimmt so um die tausend Euro rum.
Einen radikalen Kronenschnitt sieht er als baumschädigend an und würde ihn nicht durchführen.
Habt ihr evtl schon mal Trauerweiden gekappt und teilt eure Erfahrungen ?
 

z/7

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Er begründet das mit der fäulnisanfälligkeit von Weiden, dem schnelleren Wundverschluss und dem Habitus des Baumes.
Hä?

Ok. 25 m sind was anderes als Schneitelwirtschaft. Trotzdem würd ich da eher die Radikale bevorzugen, und Verjüngung einleiten. Sprich, einen Teil der Altbäume weg, und Nachwuchs kommen lassen. Müßte aus den Stöcken eh Stockausschlag kommen. Der Rest hat mehr Platz und darf noch bissl älter werden.

An so hohen Altbäumen rumschnippeln, ich weiß nicht. Hört sich für mich nach ABM an. Aber ich bin Förster, da hat man ein grundlegend anderes Verhältnis dazu.

m2c
 
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Bei einem Handwerker ist es grundsätzlich gut, sich Gedanken über die Sinnhaftigkeit eine Angebots zu machen. In diesem Fall hat der Baumpfleger. Recht. Wenn du den Baum in seinem Habitus erhalten willst, ist die Vorgehensweise prinzipiell angesagt. Auch die Aussage über die Größe der Schnittfläche ist „Gute fachliche Praxis“.
Ich weiß, dass Laien hier regelmässig Zweifel haben, nach dem Motto, was ich abschneide wächst wieder so nach, wie beim rasenmähen.
Ob dir der Baum die finanzielle Investition aber wert ist, steht auf einem anderen Blatt. Das ist eine persönliche Entscheidung.
Lass dir ein bis zwei weitere Angebote von anderen Fachfirmen machen.

Guillermo
 
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@z/7 Wir haben Stücker fünf von den Monstern, die aber weit genug auseinander stehen
um sich nicht gegenseitig zu stören. Wenn wir dann zeitversetzt alle zwei Jahre einen Baum radikal schneiden lassen bleibt uns unser schattiger Weidenwald erhalten.
Wir wollen den Schnitt als Vorbeugung gegen Windbruch machen lassen.
@Guillermo Danke auch für deine Antwort. Ich fand die Aussage des Fachmannes, die du jetzt auch bestätigst einleuchtend.
Eine Fachfirma werden wir uns dann auch leisten müssen. Ich möchte keinen Vollhonk, der
sich mal schnell eine Leiter und eine Säge holt, durch die Luft flitschen sehen.
 
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Ich hatte grad erst einen Baumpfleger da. Keine Weide, eine Kirsche.
Er hat es genauso gemacht wie auch Dir angeraten wurde.(y) Und der Preis kommt auch ungefähr hin.

Ich wollte auch keinen Halblaien dran lassen. Erstens mag ich den Baum einfach. Zweitens will ich keinen Ärger haben wenn mal was passieren würde.
Keine Frage, dass ist schon Geld was man da in die Hand nehmen muss. Für mich ist es eine reine gefühlsmäßige Entscheidung gewesen. Der ist das Schmuckstück in unserem Garten, so lang ich ihn gesund erhalten kann ist er mir das wert.
Und wenn im nächsten Frühjahr gefühlt gleich mehrere komplette Bienenvölker drin rumschwirren und ich mich drunter setze pfeif ich auf das Geld. Für mich ist das Lebensqualität. Mag jemand mit einem handtuchgroßen und primär aus Steinen bestehenden "Garten" nicht verstehen. Muss er aber auch nicht, ich muss meine Freude haben. :love:
 
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Ich hatte gerade einen Termin mit einem Baumpfleger, der sich unsere 70 Jahre alten Trauerweiden angesehen hat.
Mein Mann und ich hatten gedacht, die 25 Meter hohen Bäume mit 4-5 gezielten Schnitten um ein Drittel
zurückzunehmen.
Der Baumkletterer hat da andere Pläne. Er würde keinen Ast absägen der deutlich stärker als 5 cm ist.
Damit würde er den Baum 2 Meter im Umriss plus die hängenden Zweige ( 4-5Meter) verkleinern.
Er begründet das mit der fäulnisanfälligkeit von Weiden, dem schnelleren Wundverschluss und dem Habitus des Baumes.
Ich finde schon plausibel was der Fachmann sagt aber 2 Mann ein Tag,- da sind wir bestimmt so um die tausend Euro rum.
Einen radikalen Kronenschnitt sieht er als baumschädigend an und würde ihn nicht durchführen.
Habt ihr evtl schon mal Trauerweiden gekappt und teilt eure Erfahrungen ?
Fachlich ist das so richtig.
Frage wäre noch ob es bei euch eine Baumschutz Satzung gibt und was darin steht. Bei uns sind zB. Kronen Reduktion über 1/3 ohne Genehmigung bei manchen Bäumen nicht erlaubt.
 
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@ Löffelmann. Ich habe damals eigentlich auch eher alte Bäume gekauft in deren Nähe das Haus stand. Wenn ihnen bei guter Pflege noch mal 70 Jahre gegönnt sind, wird meine Enkelin dann entscheiden was aus ihnen wird. Gut, dass sie die Bäume jetzt schon liebt.
@Tim .F Danke, daran hatte ich nicht gedacht
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Guillermo hat es gut beschrieben, diese Vorgehensweise erhält den Habitus.

Was man bei einer Weide aber ebenfalls bedenken sollte; das Reaktionspotential ist enorm! Dh der Baum wird den Substanzverlust in der Krone binnen drei/vier Jahren wieder ausgeglichen haben. Dann stehst du dort wo du jetzt bist.

Bei einer Weide dieser Größe würde ich dazu davon ausgehen, dass sie auch schon innen hohl ist. Zumindest muß sie darauf hin untersucht werden.

Bei meiner Cousine auf dem Grundstück standen (ua) zwei riesige Weiden, die eine war bekannt hohl und mußte komplett entfernt werden. die zweite ist in diesem Jahr im oberen Drittel einfach abgebrochen der Stamm war hohl. Der Baum hat quasi selbst die Krone erheblich reduziert. Das wird jetzt noch saubergeschnitten und dann verbleibt etwa die Hälfte der ursprünglichen Krone.


Kirschbäume und Weiden würde ich nicht miteinander vergleichen.



CdB
 
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Dank euch für die Antworten. Auch unsere Bäume hat der Sturm früher schon verjüngt und
sie schieben an den Stellen tatsächlich schnell neues Grün.
Oben bricht der Sturm unten schlägt es aus. Ist Natur. Wenn man gerne drunter sitzt ist es nicht so angenehm wenn oben im Geäst die ganz dicken Knüppel schaukeln.
 
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Meine Trauerweide ist vor ein paar Jahren bei ungefähr 1/3 der Höhe abgebrochen - ich dachte an Totalschaden. Pustekuchen, heute steht sie wieder wie neu da. Von wegen Fäulnis.
Ein Baumkletterer ist wohl weniger in der Lage so eben mit leichtem Geräte eine Krone zu kappen, da braucht es vermutlich mehr, als nur ein paar Seile. Ich habe da so ein gewisses zweifelndes Verständnis, ob das tatsächlich so nicht sein darf, ob hier richtig beraten wurde - auch wenn hier alle weise jenem Rat beipflichten - aber natürlich wird sich der Kamerad, wie wir hier schon gelernt haben, in 4 Jahren über den so gesicherten Folgeauftrag freuen können, Glückwunsch.
 
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Vor allem hat er keine Ahnung, im Gegensatz zu den Leuten die hier schreiben und beruflich mit Bäumen befasst sind, was es heißt, wenn ein schon älterer Baum komplett abbricht. Eine riesige Eintrittspforte für holzzerstörende Pilze. Die ausschlagsfreudigen Weiden lassen das nicht so aussehen lassen, aber so ein Baum steht dem weiteren Verfall ausgeliefert. Er fault von oben hohl und irgendwann bricht alles zusammen...dort wo Menschen leben, nimmt man solchen Baum weg.
 

z/7

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Auch unsere Bäume hat der Sturm früher schon verjüngt und
sie schieben an den Stellen tatsächlich schnell neues Grün.
Dann halt ich es um so mehr für mutig, da drin rumzuklettern und Äste <5cm abzuschnippeln. Oder wollen die mit Hebebühne arbeiten?
 

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