Bayern, wo darf Rotwild leben? Petition an den Bayerischen Landtag zur Lebensraumerweiterung.

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Hirschabschüsse nur wenn nachweislich Kahlwild erlegt wurde!. Aber da sind wir wieder beim körperlichen Nachweis, den jeder "Hirschgerechte" fürchtet wie der Teufel das Weihwasser
Dabei verkennst Du aber, dass es reine Hirschreviere gibt, die kein Kahlwild haben, aber wo sich Feisthirsche gerne einstellen. Hier wüsste ich zwei bis drei auf Anhieb, die massive Schälschäden durch Hirsche (Geweihte) haben, aber übers Jahr kaum ein Alttier sehen. Und wenn, dann vielleicht irgendwann im Herbst, wenn das Kahlwild nach einer Drückjagd im Zentrum mal die angestammten Einstände verlassen hat. Zu dem Zeitpunkt sind die Hirsche aber in 19 von 20 Jahren bereits erlegt. Diesen Revieren nimmst Du mit der Regelung jegliche Beteiligung am Gruppenabschussplan zu partizipieren.
 
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Wenige Kilometer von der bayrischen Grenze entfernt jagend habe ich gestern Abend mit
der praktischen Umsetzung begonnen. Mir kam im Gegenhang auf etwa 140 m in einer Verjüngungslücke kurz vor der Dämmerung völlig vertraut ein etwa 10 jähriger 14er. Ich hab
in mit der 9,3 mal Maß genommen, der vielen gierigen Mäuler und der neuesten Taktik des Thüringer Forstes gedacht den Bestand über die Reduktion des männlichen Wildes abzusenken und dann den Finger gerade gelassen. Jetzt muss ich nur noch meinem Trophäen geilen Nachbarn mit meiner Geschichte etwas die Freude an der Erlegung zu nehmen versuchen,
dann könnte der Genaustausch Richtung Süden gelingen. Grinsekugel
 
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Dabei verkennst Du aber, dass es reine Hirschreviere gibt, die kein Kahlwild haben, aber wo sich Feisthirsche gerne einstellen. Hier wüsste ich zwei bis drei auf Anhieb, die massive Schälschäden durch Hirsche (Geweihte) haben, aber übers Jahr kaum ein Alttier sehen. Und wenn, dann vielleicht irgendwann im Herbst, wenn das Kahlwild nach einer Drückjagd im Zentrum mal die angestammten Einstände verlassen hat. Zu dem Zeitpunkt sind die Hirsche aber in 19 von 20 Jahren bereits erlegt. Diesen Revieren nimmst Du mit der Regelung jegliche Beteiligung am Gruppenabschussplan zu partizipieren.
Das viele Reviere einen "Hirschüberhang" haben der dringend einer Reduktion bedarf, das weiß ich...... 😂. Eigentlich sind das fast alle.....:ROFLMAO:
Ja es gibt Feisthirschecken, aber gleich ganze Reviere? Ich hatte mal eine Pirschbezirk wo fast nur Feisthirsche standen. Für deren Reduzierung stand grad mal ein Monat zur Verfügung. Anfang September machten sie sich auf die Wanderschaft.

In den in aller Regel total überjagten Minirevieren wird sich eh kein Feisthirsch einstellen.
Rotwild ist eine Wildart mit "geringem Erlebniswert". Wer meint "seine Hirsche" alle paar Tage beim Wachsen der Knochen zuschauen zu müssen, der wird bald keine mehr haben. Die Lösung lautet: Ruhe, Ruhe, Rotklee...
Das mit den drei "R" haben sich schon einige gemerkt und "Riegeln, Riegeln, Rinde" draus gemacht.

Bei unserer jetzigen Ausgangslage kannst Du alle "Beteiligten" an der Rotwildjagd (Waldbesitzer, Verpächter, Jäger) in einen Sack stecken und draufhauen: Du erwischt immer den Richtigen..

Warum Sommerschälschäden? Weil halt auch sonst nix für das Rotwild getan wurde. In sehr heißen Sommern hatten wir oft Wurzelschäle, aber sonst eher selten.

Es ist nicht möglich, einen erhöhtem Bestand der Schäden verursacht mit Äsungsverbesserung zu begegnen. Die Nummer hatten wir hier vor 40 Jahren schon durchgemacht.
Aber bei einem abgesenkten Bestand ist das möglich.

Viele Probleme die dem Rotwild angelastet werden, sind Menschenwerk. Manche machen es sich da schon sehr einfach.

Was lernt ein Jungjäger? Schnelle Schussfolge im Schießkino, Ladedaten, Drückjagdevents dienen mehr der eigenen Gaudi als dem Wild... Frag mal was das Rotwild äst, das weiß niemand.
Wer eine Wildart bejagen will, sollte erst lernen sie zu verstehen....
 
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Frag mal was das Rotwild äst, das weiß niemand.
Wer eine Wildart bejagen will, sollte erst lernen sie zu verstehen....
Ja colchi, das ist ja genau das Thema des Fadens: In BW mutmaßlich als Nachbar von @OberförsterVS groß geworden, dann nach Oberbayern zwangsverheiratet (nicht reich): Obwohl ich in meinem Leben vergleichsweise sehr viel draußen war, habe ich in 52 Lenzen auf deutschem Boden noch keinen einziges Stück Rotwild in freier Wildbahn gesehen. So kann man beim besten Willen keine Wildart kennen lernen. Es bleibt mir lediglich darüber zu lesen und muss sagen: Ganz so extrem wie mit den Rotwildfreien Gebieten gehts dann auch nicht!
Allerdings befürchte ich dass genau das von Rehschreck formulierte Thema wäre:
Es wäre absolut kein Problem, das Rotwild überall vorkommen zu lassen, wenn man sich darauf verlassen könnte, dass es von den Jägern auf einem verträglichen Niveau gehalten wird. Aber davon kann man leider absolut nicht ausgehen. Im Gegenteil. Das ganze würde in einer Trophäenzucht enden und in nichts anderem.
Schon beim Rehwild und Schwarzwild zeigt sich, dass unser System Korrekturen bräuchte um Bestänge sinnvoll regulieren zu können. Ein guter Anfang wäre der eindeutige Abschussnachweis, wie auch immer der erfolgt. Aber der alleine würde bei Weitem nicht reichen.
Auch vermute ich, dass der Lebensraum Deutschland für dichte Rotwildbestände genauso wenig geeignet ist wie für dichte Wolfsbestände - zu wenig geeignete Rückzugsräume ohne Störungen und Konfrontationspotenzial. Wir sind aber so extrem zersiedelt und entprechend "genutzt" dass Konfrontationen schon bei relativ dünnen Populationen vorprogrammiert sind. Und ich vermute eben, dass ein Teil der Jägerschaft sich "Ihr Rotwildrevier" tatsächlich vorstellen würden wie die Wolfsfraktion ihr Freilandgehege: Fast wie im Tierpark.

Fazit: Das deutsche Wildtiermanagement bezüglich Reh, Schwarzwild, Rotwild und Wolf bekommt von mir im Schnitt eine 5 nach Schulnoten. Obwohl ein Zweier, auch aus Sicht der Jägerschaft, locker drin wäre. Es bräuchte aber dazu einen Meister, der dafür sorgt, dass alle Lehrbuben an einem Strang ziehen und der auch mal Watschn verteilen darf.
Schön geträumt - gell?
 
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Lieber @concolor in dem von mir zitierten Satz muss man natürlich noch einiges reinpacken. Ich finde es schade, dass Du noch kein Stück Rotwild in freier Wildbahn gesehen hast. Ich finde auch das steht jedem Jäger zu. Es geht nicht um Jäger wie Dich mit einfach zu wenig Möglichkeit, sondern um die welche reichlich die Möglichkeit haben und nach eigenn Gutdünken mit dieser Wildart umgehen, sprich sie nur für die eigenen Bedürfnisse nutzen.

Bei den Sauen war das bis zur Erweiterung der technischen Möglichkeiten noch ein bisschen anders gelagert. Da wurde in mehr oder weniger stockdunkler Nacht in einen schwarzen Batzen ein Loch gemacht. Dazu nach System "trial an error"- Ab einer entsprechenden Zahl war der neue Sauenexperte aus der Taufe gehoben.
 
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Leider ist es so, dass für viele Jäger die Trophäe ein wesentlicher Antrieb ist. Das wird zwar bestritten aber wenn die Mikros aus sind oder Äthanol die Zunge löst, dann sieht es anders aus.
Das erschwert leider den vernünftigen Umgang mit dieser Tierart.
In BW sind 11% der Waldfläche als Rotwildgebiet ausgewiesen. Ein update wäre sicher nicht verkehrt. Unbesiedelte Bereiche können entfallen, dauerhaft besiedelte können dazukommen und wenn es anschließend 12 % der Waldfläche sind, wäre es nicht schlimm. In diesen Gebieten können dann alle JAB zeigen, wie das waldschadenarme Management nachhaltig funktioniert. Wenn das gelungen ist, dann kann man sich über zusätzliche Lebensräume Gedanken machen. Im größten RWGebiet Nordschwarzwald wird seit Jahren nur geredet. Ein Hinweis darauf, dass die Pachtjäger kein echtes Interesse an einer Einigung haben.
 
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Das viele Reviere einen "Hirschüberhang" haben der dringend einer Reduktion bedarf, das weiß ich...... 😂. Eigentlich sind das fast alle.....:ROFLMAO:
Ja es gibt Feisthirschecken, aber gleich ganze Reviere? Ich hatte mal eine Pirschbezirk wo fast nur Feisthirsche standen. Für deren Reduzierung stand grad mal ein Monat zur Verfügung. Anfang September machten sie sich auf die Wanderschaft.

In den in aller Regel total überjagten Minirevieren wird sich eh kein Feisthirsch einstellen.
Rotwild ist eine Wildart mit "geringem Erlebniswert". Wer meint "seine Hirsche" alle paar Tage beim Wachsen der Knochen zuschauen zu müssen, der wird bald keine mehr haben. Die Lösung lautet: Ruhe, Ruhe, Rotklee...
Das mit den drei "R" haben sich schon einige gemerkt und "Riegeln, Riegeln, Rinde" draus gemacht.

Bei unserer jetzigen Ausgangslage kannst Du alle "Beteiligten" an der Rotwildjagd (Waldbesitzer, Verpächter, Jäger) in einen Sack stecken und draufhauen: Du erwischt immer den Richtigen..

Warum Sommerschälschäden? Weil halt auch sonst nix für das Rotwild getan wurde. In sehr heißen Sommern hatten wir oft Wurzelschäle, aber sonst eher selten.

Es ist nicht möglich, einen erhöhtem Bestand der Schäden verursacht mit Äsungsverbesserung zu begegnen. Die Nummer hatten wir hier vor 40 Jahren schon durchgemacht.
Aber bei einem abgesenkten Bestand ist das möglich.

Viele Probleme die dem Rotwild angelastet werden, sind Menschenwerk. Manche machen es sich da schon sehr einfach.

Was lernt ein Jungjäger? Schnelle Schussfolge im Schießkino, Ladedaten, Drückjagdevents dienen mehr der eigenen Gaudi als dem Wild... Frag mal was das Rotwild äst, das weiß niemand.
Wer eine Wildart bejagen will, sollte erst lernen sie zu verstehen....

(y)(y)(y)
 
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Das viele Reviere einen "Hirschüberhang" haben der dringend einer Reduktion bedarf, das weiß ich...... 😂. Eigentlich sind das fast alle.....:ROFLMAO:
Überhang wäre übertrieben, aber massives Schälschadensproblem schon
Ja es gibt Feisthirschecken, aber gleich ganze Reviere? Ich hatte mal eine Pirschbezirk wo fast nur Feisthirsche standen. Für deren Reduzierung stand grad mal ein Monat zur Verfügung. Anfang September machten sie sich auf die Wanderschaft.
die Reviere hier haben zwischen 200 und 700ha. Bei 30 bis 60% Waldanteil ist es nicht unrealisitsch, dass da einzelne Reviere, insbesondere die am Rand kaum bis kein Kahlwild haben, liegt in der Natur des Sache.

In den in aller Regel total überjagten Minirevieren wird sich eh kein Feisthirsch einstellen.
Bezüglich Rotwild sind die wenigsten aus meiner Sicht "überjagt". Die Feisthirsche stellen sich v.a. da ein, wo gezielt "nicht gejagt wird" um eben zum 1.8. die Chance auf einen Hirsch zu haben. Allerdings werden diese Ansinnen häufig durch Pilzsucher und die Getreide- und Rapsernte ab Mitte / Ende Juli zu nichte gemacht. Die wenigen Hirsche der Klasse I und II werden meistens in den selben Revieren erlegt. Letztes Jahr, war der Hirschabschuss wohl schon an Mariahimmelfahrt erledigt. Die Schmalspießer bereits Mitte Juni.

Nachgenehmigt wird i.d.R. nur Kahlwild.

Rotwild ist eine Wildart mit "geringem Erlebniswert". Wer meint "seine Hirsche" alle paar Tage beim Wachsen der Knochen zuschauen zu müssen, der wird bald keine mehr haben. Die Lösung lautet: Ruhe, Ruhe, Rotklee...
Das mit den drei "R" haben sich schon einige gemerkt und "Riegeln, Riegeln, Rinde" draus gemacht.
Du hast die Rüben vergessen...
Bei unserer jetzigen Ausgangslage kannst Du alle "Beteiligten" an der Rotwildjagd (Waldbesitzer, Verpächter, Jäger) in einen Sack stecken und draufhauen: Du erwischt immer den Richtigen..
Bei unserer Ausgangslage mit zig "Minirevieren" sehe ich für das Rotwild keine echte Chance. Da gibt es zu viele Köpfe mit unterschiedlichen Wünschen die unter einen Hut gebracht werden müssten.
Warum Sommerschälschäden? Weil halt auch sonst nix für das Rotwild getan wurde. In sehr heißen Sommern hatten wir oft Wurzelschäle, aber sonst eher selten.

Es ist nicht möglich, einen erhöhtem Bestand der Schäden verursacht mit Äsungsverbesserung zu begegnen. Die Nummer hatten wir hier vor 40 Jahren schon durchgemacht.
Aber bei einem abgesenkten Bestand ist das möglich.

Viele Probleme die dem Rotwild angelastet werden, sind Menschenwerk. Manche machen es sich da schon sehr einfach.
Ein wahres Wort gelassen ausgesprochen. Aber die Ausgangssituation mit mehreren tausend ha zusammenhängender Staatswaldfläche ist schon hilfreich wenn es um Lösungen geht, insbesondere weil auch die Kontinuität nicht durch Jagdpachtverträge unterbrochen wird. Wo die nicht gegeben sind, werden viele gute Ansätze durch die Egoismen der beteiligten Jäger scheitern. Sowohl in die eine (Überhege) wie auch in die andere Richtung (Totlabschuss). Dazu braucht man keine Rotwildgebiete bzw. rotwildfreien Gebiete aufheben, die nötigen Wanderungen zum Genaustausch von einer Population zur nächsten werden auch dann nicht funktionieren, es lauern auf diesen Wanderungen zu viele Büchsen, die Nächte sind lang, der Kofferraum groß und die Technik wird immer besser.
Man fordert eigentlich nur, dass die Rotwildgebiete größer werden und damit Schäden auf größerer Fläche wahrscheinlicher werden. Den Genaustausch zwischen den Gebieten wird es trotzdem auf absehbare Zeit nicht geben. Das einzige was da helfen würde, wären Lebendfänge von mittelalten Hirschen, die deutlich markiert und besendert werden und die im neuen Lebensraum über GPS 24Stunden/365Tage überwacht werden und Vollschutz genießen müssen (deswegen auch die Überwachung und Markierung). Ob die Öffentlichkeit und die Jägerschaft dafür schon reif sind? Ich wage es zu bezweifeln.
Was lernt ein Jungjäger? Schnelle Schussfolge im Schießkino, Ladedaten, Drückjagdevents dienen mehr der eigenen Gaudi als dem Wild... Frag mal was das Rotwild äst, das weiß niemand.
Wer eine Wildart bejagen will, sollte erst lernen sie zu verstehen....
Dazu gehört aber auch, dass die, die den Jungen das beibringen sollen, selbst was davon verstehen müssten. Bei vielen scheitert es doch schon daran, dass sie einen lebenden Hirsch ab dem sagen wir 5. Kopf auf 1 bis 2 Jahre +/- nicht ansprechen können. Da musst schon froh sein, wenn die die Zacken zählen können. Ist kein Vorwurf. Um das Alter richtig ansprechen zu können, musst Du regelmäßig Hirsche verschiedener Alterstadien bei gutem Licht sehen. Dazu verändert der Hirsch im Jahresverlauf seinen Habitus deutlich. In der Brunft z.B. innerhalb von 4 Wochen extrem. Regionale Besonderheiten sind da noch gar nicht dabei.
 
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Was hat das mit Miller zu tun? Diese Jagd- Strategie wurde uns hier auch vorgestellt, um das Rotwild auch in das Offenland zu lenken. Nur dazu müssen viele Landnutzerverbände sowie die Politik an einem Strang ziehen. Zugegeben ein schwieriges Unterfangen...aber wo ein Wille, da ist auch ein Weg.
 
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18 Mrz 2018
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Ja, auf einem Truppenübungsplatz funktioniert das.
Aber das auf unsere Kulturlandschaft zu übertragen, halte ich für unrealistisch.
Was auf der großen Mehrzahl der Flächen passieren würde ist das:
 

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