Jäger schießt auf Häcksler

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Irgendwie habe ich das Gefühl das Einige hier noch nicht an Erntejagden teilgenommen haben. Wie @Westwood richtig schrieb, macht es mehr Sinn die Rückwechsel abzustellen. Es wird oft mit der Erntemaschine „mitgegangen“. Wenn die Sauen dann, meist auf den letzten Bahnen, von der Maschine rausgedrückt werden, treffen sie sofort auf eine Schützenkette. Dann wechseln sie unkontrolliert zurück in den letzten Quadratmeter der noch steht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser ist die Wechsel zurück in die (vermeintliche) Deckung zu nutzen.

Oft ist die Jagdcorona ein zusammen gewürfelter Haufen von Jägern die eben grad Zeit haben. Wenn dann keine Disziplin herrscht, ist das saugefährlich. Es kann ja auch Abpraller geben, die von Steinen abgelenkt in alle Richtungen fliegen, bei vermeintlich sicherem Kugelfang. Ich würde da jetzt erstmal die Bälle flach halten.

Ich habe meine erste Maisjagd als sehr negativ erlebt. Es wurde nicht auf die Erntemaschine geschossen, sondern beim „Rumfummeln“ am lange nicht genutzten Drilling, wurden da die wichtigen Abläufe nicht eingehalten. So löste sich ein Schuß beim Laden in Richtung meines Mitjägers. Ab da war ich von diesen Ad hoc „Erntehelfern“ kuriert. Mich sieht da keiner mehr. Aber wenn alles stimmt, kann man richtig gut und sauber Strecke machen.
 
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Und bei solchen Aktionen habe ich eine absolute Nulltoleranz. Wer den Finger gerade lassen kann, wird so gut wie keinen Fehler machen
Bevor die Jagd losgeht, haben alle Schützen diese Nulltoleranz. Wenn dann die Sauen in Anblick kommen überdeckt bei sehr vielen Nulltoleranzlern das Jagdfieber den guten Vorsatz. Deshalb nehme ich schon seit Jahren an keiner Erntejagd mehr teil. Wenn mir dadurch andere Jagdeinladungen verloren gehen, dann ist mir das schrecklich egal. An einer Ansitz-Erntejagd wie von @Westwood geschildert, würde ich jederzeit mit Freude teilnehmen.
 
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Ich auch nicht , besonders dann nicht wenn eine hohle Fritte sie organisiert hat )
Oh Weiha...

Wenn man sich vor lauter Lachen kaum noch im Zaum halten kann...

Nein, Du hast schon Recht - diese "Mais-Drückerchen" gehören in Kompetente Hände, und nicht, wir machen mal einfach, wird schon "Schiefgehen".

Es geht zu oft schief, wie man leider auch immer wieder sieht - und leider trifft es sehr oft auch Leute, die mit dem "Drücken" gar nichts zu tun haben.

Erntehelfer (Lohner, auch die nehmen ab und an ihre Kinder mit, es gibt für einen vierjährigen kaum was "tolleres" als neben seinen Vater, stolz wie Oskar auf der großen Maschine zu sitzen.)

Vor allem dann, wenn der Lohner selbstständig ist, also als Subunternehmer dem Lohnunternehmen zugegliedert ist.

Die Prügel hat der Schütze vollkommen zu Recht bezogen. Und der Betreffende würde bei keinem von uns mehr zur Jagd gehen, nie wieder - gerade bei solchen Jagden gehört eine gut ausgeprägte Selbstdisziplin zum Schützen.

Und dennoch sehe ich es auch immer wieder, dass Schützen weder die UVV einhalten, noch sich entsprechend der Notwendigkeiten kleiden...

Zum Göbeln!
 
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Wenn Du dann mal in Deiner Wut zur Kenntnis nehmen würdest, dass der Schuss eine Erntemaschine getroffen hat?
Nach Deiner Logik dann die Dummheit so einen Job auszuüben? o_O(n)

Es gehört klar geregelt, dass bei Erntejagden nur vom Feld weg geschossen werden darf.
Komm sei so ehrlich: Eine Erntejagd ist wie eine Drückjagd bis auf den Unterschied das sich i.d.R. das Jagdgebiet dynamisch in der Größe verändert und ständig irgendwelche "nopliess" in der Schußbahn rumtummeln. Solange solche Jagden stattfinden wird es immer wieder zu mehr oder weniger schweren Unfällen kommen. Da muss der Unglückschütze nicht zwingend heissfingerig sein....
 
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Das Problem sind nicht die Erntejagden sondern die mangelnde Disziplin bestimmter Teilnehmer.
Im Grunde sind Erntejagden die perfekte Gelegenheit, diesen Spezialisten den Jagdschein zu entziehen.... man muss das einfach positiv sehen!!!

Gruß

HWL
 
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wobei aber heißfingerig und schusshitzig gepaart mit Beutezwang ( wo zu machen wir denn den ganzen Schieß mit 8 Mann auf nen Mittwoch Mittag?) aber diese "fahrlässig herbeigeführten Fehlschüsse" mit und ohne "Feindberührung" und ohne Freund/Feind-Erkennung klar begünstigen, meist leider auch mit der nicht vorhandenen Fähigkeit der Einsicht, weil ja diesmal keiner vom Schlepper gefallen ist und sogar 2x 52kg nicht angesprochenes Schwarzwild liegen geblieben ist.
 
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„Rumfummeln“ am lange nicht genutzten Drilling, wurden da die wichtigen Abläufe nicht eingehalten. So löste sich ein Schuß beim Laden in Richtung meines Mitjägers. Ab da war ich von diesen Ad hoc „Erntehelfern“ kuriert. Mich sieht da keiner mehr. Aber wenn alles stimmt, kann man richtig gut und sauber Strecke machen.
Habe ich auch im Jägerprüfungssaal erlebt (ich war Prüfer, Waffen und Mun Fachwissen) :
der Drilling war von einem Kollege eingestochen worden und so in den Waffenständer wieder gestellt, um mir zu demonstrieren, dass auch ungesichert kein Problem war.
Kommt der nächste Prüfling, nimmt den Drilling in die Hände ohne zu sichern, bricht ihn, kontrolliert auf Leersein, beantwortet die Fragen korrekt, kontrolliert wieder, macht den Drilling zu und KLICK! noch ein Glück dass die Waffe nicht geladen war.

ODER der hat geladen bevor das Abzugsbügelschloss entfernt wurde, bei leichteingestelltem Abzug passiert das auch, wäre nicht das erste Mal.
 
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Es bleibt ein erhöhtes Risiko, da kommt man nicht drumrum. Es befinden sich relativ viele Waffen auf relativ kleinem Raum in der Ebene... Wirklich sicher ist da nichts. Man müsste von durch Übung, Disziplin und Organisation verringertem Restrisiko reden...
 
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wobei aber heißfingerig und schusshitzig gepaart mit Beutezwang ( wo zu machen wir denn den ganzen Schieß mit 8 Mann auf nen Mittwoch Mittag?) aber diese "fahrlässig herbeigeführten Fehlschüsse" mit und ohne "Feindberührung" und ohne Freund/Feind-Erkennung klar begünstigen, meist leider auch mit der nicht vorhandenen Fähigkeit der Einsicht, weil ja diesmal keiner vom Schlepper gefallen ist und sogar 2x 52kg nicht angesprochenes Schwarzwild liegen geblieben ist.
Gleiches gilt in ähnlicher Weise auch für Treib und Drückjagden.
 
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Ich würd mal sagen "Glück im Unglück" gehabt. Den Jagdschein abgeben und ein paar Prügel kassieren wäre für mich immer noch das geringere Übel, als einen 39 Jährigen vor den Augen des eigenen Sohnes oder den Bub vor den Augen das Vaters nieder gestreckt zu haben. Den Häcksler bezahlt hoffentlich die Versicherung.

Gott bewahre mich vor einer solchen Situation! Da möcht ich nicht mal in der Nähe sein.
Um so wichtiger, dass man immer mit allem rechnet und sich entsprechend besonnen verhält. Erntejagden hab ich noch nicht all zu viele mitgemacht und zum Glück ist da nie was passiert. Erleben kann man dabei schon Sachen, u.a. Schaulustige, die meinen das Treiben aus dem Wald in 400m Entfernung beobachten zu müssen.

Aus heutiger Sicht würde ich mich da auch nimmer auf den Acker stellen, sondern eher auf einen gut postierten Hochsitz im Wald am Wechsel. Oder daheim bleiben, insbesondere wenn da eher unerfahrene Teilnehmer mit der Waffe dabei sind.
 

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