Mauser 66 (S) Fan-Club

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Spanende Bearbeitungen haben meines Wissens nach fast immer einen Einfluss auf die Eigenspannungen im Material.
Zum einen kann man durch den Drehmeißel Spannungen in das Material einbringen (es gibt minimale plastische Verformungen in der Bearbeitungszone, lokale Temperaturen, etc)

Zum anderen befinden sich eigentlich kann es minimalen Verzug geben, wenn Material abgenommen wird. In die Oberfläche des Laufes sollten Druckeigenspannungen eingebracht sein.

Bitte korrigiert mich, falls ich Blödsinn erzähle.
 
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Stimmt schon. Besonders gehämmerte Läufe können da "aufgehen".
Oder der Bixner versaut mit der Zentrierung die Mündung.
Nix muss, alles kann.

Gibt auch Hersteller, die bekommens im Werk schon nicht geschissen.
 
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Spanende Bearbeitungen haben meines Wissens nach fast immer einen Einfluss auf die Eigenspannungen im Material.
Zum einen kann man durch den Drehmeißel Spannungen in das Material einbringen (es gibt minimale plastische Verformungen in der Bearbeitungszone, lokale Temperaturen, etc)

Zum anderen befinden sich eigentlich kann es minimalen Verzug geben, wenn Material abgenommen wird. In die Oberfläche des Laufes sollten Druckeigenspannungen eingebracht sein.

Bitte korrigiert mich, falls ich Blödsinn erzähle.
Du hast völlig recht.
Glückauf
TicTac
 
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@Dr.D bist du nicht MaschBauler mit einem “Fetisch” für Materialen, Verfahren etc? 😅

Also ich hatte Werkstoffkunde nur ein Semester, aber wie soll da im Gefüge was passieren, wenn das Material entsprechend gekühlt wird während den Dreharbeiten? Klar kann es Lunker geben, was dann aber gegen den Lauf Hersteller spricht und nicht gegen den BueMa.

Wenn im übrigen auf den Lauf geschnittenen Gewinde Murks sein sollen, dann sind logischerweise die Läufe bei der M66 geschrumpft, weil Gewinde zum einschrauben ins System ist ja böse?! Sinn macht die Aussage mM nicht so richtig.

Bin auch kein Werkstoffkundler sondern nur Produktionstechniker) Wie @nivier schon gesagt hat: Werkstoffe sind je nach Herstellroute immer mit Eigenspannungen (mechanische Spannungen in einem lastfreien Körper) belastet. Das können Zug- oder Druckeigenspannungen sein, die innerhalb eines Bauteils unterschiedlich verteilt sein können. Ursache sind oft plastische Verformungen oder Inhomogene/verspannte Gefüge (Härten). Selbst nach geeigneter Wärmebehandlung ist das Bauteil im Besten Fall eigenspannungsarm.
Eine anschließende spanabhebende Bearbeitung hat zwei sich überlagernde Effekte: 1. Es wird Material abgetragen und dadurch bauteilinhärente Eigenspannungen gelöst. 2. Das thermomechanische Lastkollektiv zwischen Schneidkeil und Bauteil während der Zerspanung kann zu Eigenspannungen in der Bauteilrandzone führen. Hier hat insbesondere die Schneidkantenverrundung einen signifikanten Einfluss auf die Eigenspannungen.
Beides kann zu Bauteilverzug und damit zu einer Verformung der hinsichtlich Abgangsfehler empfindlichen Mündung führen. Wie @awo425 anmerkte kann sich die Mündung weiten.
Ich habe einen Blaser SW Lauf kürzen lassen und die Präzision hat sich nicht verändert. Ich würde erwarten, dass hochwertige Läufe mit einer aufwändigen Wärmbehandlung unempfindlicher ggü. Verzug sind. Meine Hand würde ich dafür nicht ins Feuer legen. Die OR Hülsen gefallen mir nicht, daher kämen Sie für mich nicht in Frage.

Gruß
Jan
 
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Kommt wohl auch etwas drauf an, wie das Gewinde geschnitten wird.
Alles in einem Ritt, mit dem Stahl, mit nem Fräser.

Ich habs bei meinem finnischen Waffenmeister so gesehen, wie ich es auch von nem alten Werkzeugmachermeister gelernt habe.
1/10mm Vorschub, jeweile linke/rechte Flanke einzeln, letzter Span mit dem Schneideisen.
Dauert laaaaange, wird aber gut.
Zentriert über einen Messingdorn in der Mündung.
 
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Die Frage ist halt, ob sich die Veränderung der Eigenspannung bemerkbar ist oder nicht.

Robert Albrecht meint in seinem Buch, die im Stahl durch die Bearbeitung vorhandenen Spannungen werden durch das Schießen wieder abgebaut. Etwas anderes ist auch nicht vorstellbar, wenn man sich darüber klar ist, wie heiß der Lauf wird. Spannungsarm glühen ist ja auch nichts anderes.
 
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Die Frage ist halt, ob sich die Veränderung der Eigenspannung bemerkbar ist oder nicht.
Ob sich das in der Präzession auswirkt, hängt sicherlich vom Einzelfall ab.
- Wie sind die Verhältnisse im Material vor der Massnahme?
- Wie stark ist der Eingriff, wieviel Material wird abgenommen?
- Wie sensibel und und präzise wird die Arbeit ausgeführt?
Da trifft dann eben die Realität auf die Theorie.
Mutmaßlich werden die Auswirkungen in den meisten Fällen eher gering sein.
Aber wie auch immer, ich bin mit der "Muffenlösung" sehr zufrieden, bleibe dabei und habe keinerlei Risiko.
 

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