Warum sind Gegner der Jagd so viel lauter in der Gesellschaft?

Rotmilan

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@Skogman Natürlich sind die Mechanismen in den unterschiedlichen "Blasen" sehr ähnlich, aber gut, dass du es noch mal so ausführlich für die Jägerschaft beleuchtet hast.
Derweil überlässt man die tatsächliche Gestaltung der Wirklichkeit und der Zukunft genau Jenen, die nach eigener Überzeugung dümmer, fauler, unfähiger, wohlstandsverwahrloster und korrupter sind als man selbst.
Das glaube ich nicht, aber was verstehst Du bitte unter tatsächlicher Gestaltung der Wirklichkeit?
Unterm Strich und im Ergebnis Untertanengeist at it´s best, aber gelebt mit der Selbstwahrnehmung des letzten aufrechten Widerstandes.
Das Waffenbesitzer bzw Jäger zu den rechtstreuesten Bevölkerungsgruppen gehören und brav ihre Steuern bezahlen, ist bekannt und wird ja durch den Rechtsrahmen entsprechend selektiert. Das mag bei den Jagdgegnern, insbesondere den Hauptberuflichen, ganz anders aussehen.
Welche konkreten Maßnahmen sollte die Jägerschaft denn beschließen und ausführen, damit sie deinem Anspruch gerecht werden würden?
 
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Ich weiß echt nicht ob ich lachen oder Weinen soll, wir unterhalten uns hier darüber das Jagdgegner postfaktisch agieren und dann kommen solche Aussagen.
Das beschreibt doch das komplette Forum hier.

Lest mal eure eigenen Beiträge. Den "Alles-in-einen-Topf-Jagdgegnern-VEganer-sonstwas-was-einem-persönlich-nicht-passt-und-diffamiert-werden-muss" vorwerfen, sie hätten von gar nichts eine Ahnung, selbst aber nach den gleichen Prinzipien agieren.

Leute...was glaubt ihr eigentlich mit eurer Jägerprüfung erhalten zu haben? Den Freifahrtschein zum allgemeinen Klugscheißen, einen Studienabschluss in Physik, Medizin, Chemie, Biologie, Botanik, Soziologie und Philosophie zusammen?
Die Jagdgegner sind lauter, weil es das erklärte Prinzip und gleichzeitig Mechanismus zur Selbstreproduktion ist.
Die Jagd hat die Jagd als Ziel, nicht mehr, nicht weniger. Drum läuft Öffentlichkeitsarbeit immer nur aufgedockt und nicht integral.
 
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Vor allem wahrscheinlich, weil sie die Öffentlichkeits"arbeit" erheblich wichtiger nehmen als wir.
Allein PETA hat doch schon 4 Pressesprecherinnen auf seiner Webseite.
Und dazu kommen noch die Leute, die sich um Werbekampagnen kümmern usw. und wahrscheinlich hat jede Untergruppe noch jemanden, der die Öffentlichkeit betreut.
Beim DJV gibt es laut Webseite genau einen.
Dann noch einen beim LJV NRW und wie es bei den andern LJVs aussieht weiß ich nicht.

Ich für meinen Teil habe bisher noch keinen Stress mit Leuten gehabt, wenn ich mich als Jäger geoutet habe.
Aber oft interessierte Fragen zu hören bekommen.
Und darauf einzugehen, gibt uns viele Chancen.
Diese Fragen und Feststellungen

sind recht einfach zu beantworten: Es ist die Ökonomie, Jägerlein (frei nach Bill Clinton…).

Von den Spendengeldern lässt sich‘s gut prassen. Von ca. 100 festangestellten des NABU in Berlin beschäftigen sich ca. 80 ausschließlich mit dem Keulen von Spenden und der Herstellung der dazu benötigten Außendarstellung, und da sind Jäger als Feindbild billig zu haben. Zur Not kann man einfach mal aus diversen Trööts des Forums zitieren oder Verlautbarungen der LJV und des DJV, z.B. zur Schalenwildproblematik beim Wald(um)bau anführen.

PETARD hat auch ein Spendenaufkommen im 2-stelligen Millionenbereich, da kann man schon 2, 3 ansonsten arbeitslose Geisteswissenschaftler zu Billigstkonditionen einstellen, die die Propaganda gern machen, die die eigenen Ernährungsmarotten -von Ovo-lakto Vegetarier bis Veganist- so schön ergänzen.

Usw., usf.

Gruß,

Mbogo
 
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Die Jagd hat die Jagd als Ziel

Sehr guter Punkt!

Vor allem weil man daran sehr gut erkennen kann, dass die "Jagdgegnerschaft" nicht das Ende der Jagd als Ziel hat, sondern dass diese in der Spielart "Veganverstrahlte Marionetten schreien auf dem Marktplatz/sägen Hochsitze an/etc." aus einem ganz anderen Sumpf gekrochen kommt:

Ziel ist es, dem Menschen ALLE Möglichkeiten ("Freiheiten" wäre hier ein Begriff, der seiner Bedeutung immer mehr verlustig gegangen ist) zum Handeln zu nehmen - denn: "Mutter Staat knows best!"
 
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Mag sein das ich hier und da zu schwarz sehe, aber , solange in diesem Land eine bestimmte Partei alles daran setzt bodenständiges , traditionelles, althergebrachtes, Identität stiftendes und dazu zählt auch die Jagd, zu zerstören um ein "Neues Deutschland" zu schaffen,
solange wird das auch so weiter gehen.
Mal eine ganz einfache Frage, die sich jeder selber beantworten kann. Wem würde diese Partei mehr Gehör schenken, einem Menschen in einer traditionellen, regionalen Tracht oder einem Menschen, so wie sie in Dortmund vor der Halle stehen, die Visage vollgetackert, tätowiert und mit bunten Haaren ?
Man muss ja schon froh sein das man heutzutage nicht als Nazi tituliert wird, wenn man sich bodenständig gibt.
 
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... was verstehst Du bitte unter tatsächlicher Gestaltung der Wirklichkeit? ...
... Welche konkreten Maßnahmen sollte die Jägerschaft denn beschließen und ausführen, damit sie deinem Anspruch gerecht werden würden? ...
Eigentlich kann ich Deine beiden Fragen gleichzeitig beantworten:

Die tatsächliche Gestaltung der Wirklichkeit, dass ist die Teilnahme und Teilhabe an den Diskussionen und den daraus folgenden Beschlüsse auf allen politischen Entscheidungsebenen. Das ist damit ganz schlicht der berühmte "Marsch durch die Institutionen" den Dutschke schon den 68ern vorgegeben hat und der jetzt erfolgreich seine Wirkungen zeigt.

Konkreter: Ich bin schon seit 1989 durchgängig Mitglied unseres örtlichen Stadtrates. Im ländlichen Münsterland war der Anteil der Jäger und Jagdscheininhaber innerhalb der Ratsmitglieder um ein vierfaches höher als es derzeit der Fall ist. Man glaubt es kaum, aber auch in einem Stadtrat werden im Umweltausschuss, im Bauausschuss und im Planungsausschuss regelmäßig Themen diskutiert und Beschlüsse gefasst, die auch des Sachverstandes der Naturnutzer bedürfen und beste Chancen zur Profilierung der Jagd und der Jäger bieten. Mittlerweile schlage ich mit dort nahezu alleine mit grünen veganen Lehrerinnen herum, die auch ein klares und geschlossenes Weltbild haben. Diese Damen (und wenige Herren) haben die Jäger im Rat allerdings keineswegs (alleine) durch demokratische Mehrheiten verdrängt. Die Damen und Herren der Fraktion Jagd haben schlicht diese mühsame Arbeit aufgegeben und verbringen ihre Lebenszeit lieber im Revier als in der Auseinandersetzung in der Politik.

Am gestrigen Abend waren meine Mitjäger in unserem Revier zum ersten Mal in diesem Jagdjahr auf Enten. Mein Hund und ich, wir wären sehr, sehr gerne dabei gewesen. Ich war stattdessen in einer Sitzung. (btw. 4 Flinten -> 28 Enten -> kein Skogman :().

Konkret? Die Jagd wird nicht im Revier verteidigt, beworben, gerettet, ... . Sie wird weder durch die Diskussionen im Hegering, noch durch die in einem Jagdforum in notwendiger Weise wahrgenommen. Wenn jeder Jäger Botschafter der Jagd ist (sein muss), dann hat er diese Botschaft gefälligst aktiv in die Gesellschaft und die Politik zu tragen statt darüber zu jammern, dass dies niemand anderes für ihn tut.
 

Rotmilan

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schlage ich mit dort nahezu alleine mit grünen veganen Lehrerinnen herum
Kann es ein, dass du masochistisch veranlagt bist? :LOL:

Spaß beiseite, Dein Einsatz ehrt dich. (y) Ich habe einmal einen Anlauf genommen und es gleich wieder bleiben gelassen. Es war mir einfach zu doof.
Nun sind ja nur die wenigsten (Jäger) politisch aktiv. Aber unterscheidet sie das von den Jagdgegner? Ich denke, nein. Oder haben wir das Ursprungsthema schon hinter uns gelassen? 🤔
 
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... Nun sind ja nur die wenigsten (Jäger) politisch aktiv. Aber unterscheidet sie das von den Jagdgegner? Ich denke, nein. ...
Die Jagdgegner haben im Gegensatz zu den Jägern regelmäßig sehr viel eher eine politische Vertretung / einen politischen Arm in den Gremien. Die Jäger nicht.

Damit sind wir meines Erachtens sehr wohl zwar im Sinne der Threadüberschrift unterwegs, nicht aber im Sinne jener Foristen, die zu klug, zu anständig, zu beschäftigt für "die Politik" sind und darum Jene über sie "regieren" lassen, die dümmer, unanständiger und fauler sind als sie selbst.

´tschuldigung, ich wollte die Fraternisierung der selbsternannten Opfer des Zeitgeistes in ihrem Jammern, Klagen und Schimpfen keineswegs mit dem Hinweis auf Eigen- und Selbstverantwortung stören.

😬
 
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Die Jagdgegner haben im Gegensatz zu den Jägern regelmäßig sehr viel eher eine politische Vertretung / einen politischen Arm in den Gremien. Die Jäger nicht.

Damit sind wir meines Erachtens sehr wohl zwar im Sinne der Threadüberschrift unterwegs, nicht aber im Sinne jener Foristen, die zu klug, zu anständig, zu beschäftigt für "die Politik" sind und darum Jene über sie "regieren" lassen, die dümmer, unanständiger und fauler sind als sie selbst.

´tschuldigung, ich wollte die Fraternisierung der selbsternannten Opfer des Zeitgeistes in ihrem Jammern, Klagen und Schimpfen keineswegs mit dem Hinweis auf Eigen- und Selbstverantwortung stören.

😬
Da haben wir die nächste Krux . Die Parteien , die sich selbst als "Demokraten" bezeichnen und in ihren Ansätzen als konservativ einzuordnen sind, fischen doch ständig am grünen Rand nach Wählerstimmen um wieder in die Parlamente zu kommen. Von denen haben wir deshalb, langfristig gesehen, doch auch nichts zu erwarten, die gehen doch auch ständig auf die Parolen der Jagdgegner ein und säbeln an der Salami, wenn auch nur die Scheiben etwas dünner sind, als die, die sich die anderen rausnehmen.
Es wird so kommen wie es kommen soll. Man brauch sich doch bloß vorstellen was wird wenn es so weiter geht wie die letzte Zeit und mal 20 Jahre weiter denken, was glaubt ihr was dann von der Jagd noch übrig ist ?
 
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Die Jägerschaft ist halt oft in sich zerstritten und beim Thema aussendarstellung meist unterirdisch und oft nicht zu einem kritischen Dialog bereit.

Diese Aussendarstellung wurde von mir auch schon sehr oft kritisiert.

Du kannst als Jäger mit gerade mal Deinem Scheinchen, einer WBK, und sehr dickem Matz nicht dahergehen und Spaziergänger in Wald und Feld anpampen weil sie mit dem Rad, dem Pferd, oder mit ihrem Hund unterwegs sind. Dazu fehlt Dir vor allem eines, die Rechtsgrundlage.

Ähnlich verhält es sich mit etlichen anderen Dingen, die man unter dem Begriff, Fehlverhalten firmieren kann - dabei ist es unerheblich, ob Du in deinem alten BW-Golf sitzt und mit dem Zielfernrohr an der Büchse eine "Objektbeobachtung" machst, oder Du tatsächlich auf die Hundemutti angelegt hast. Sie wird es weitererzählen, mitunter Leuten, von denen der betreffende nur hofft, dass sie es nicht erfahren... Du kannst es nicht vertuschen, Fehlverhalten, meine ich, und seien es da nur die Kinkerlitzchen, die Du verbockt hast.

Derartige Dinge in den vergangenen Jahren immer wieder auch erlebt, oder gar erfahren und erlauschen müssen, haben auch dazu geführt, dass ich mich mit der Jagd nicht mehr wirklich identifizieren kann.

Wenn man selber im Wald spazieren geht, womöglich noch mit dem Hund, ordentlich angeleint, weil man nichts riskieren will (aus tausenden von Gründen, wobei der Hund selber dabei noch das kleinste Problem ist), und man um die Ecke geht und plötzlich in den Lauf einer Waffe sieht, ich frage mich wirklich wer da von den hier anwesenden noch bei Ruhe geblieben wäre?

Wie lange dauert die Ausbildung zum Jäger noch einmal? Jeder "angelernte" verbringt bequem mindestens das Vierfache dieser Zeit (eher mehr) mit seinem Job, bevor er über das Mindestlohn-Niveau angehoben wird, ist damit aber noch lange nicht fertig ausgebildet. Und er wird auch nie über das plakative "Angelernt" hinauskommen.

Auch wenn wir Jäger eine Prüfung gemacht haben, diese ist sehr oft mit unnötigen Ballast belastet, sind wir keine Experten auf irgendeinem Gebiet - zumindest nicht als Jäger. Diese Expertise kommt erst im Laufe des Lebens, mit der Erfahrung, und den vielen kleinen und großen Fehlern die man so macht. In der Hoffnung, dass andere diese Fehler vielleicht auch schon gemacht haben.

Niemand ist perfekt, und leider maßen sich einige von uns draußen in der freien Wildbahn genau diese "Perfektion" gegenüber Außenstehenden an. Sowas verankert sich im Bewusstsein der Leute, nicht das nette Wort des Nachbarn, sondern die "Arschigkeit" des Büttels vom Nachbarn.

Und je arschiger sich einer Verhält, desto länger bleibt er in schlechter Erinnerung!
 
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Also die hier schreiben sind nicht gescheit?
Bei einigen bin ich mir nicht so sicher. Der Großteil sollte aber gescheit sein.😄

Ich habe natürlich von sozialen Medien / Nutzen mit Reichweite gesprochen.
Was ein nivier oder ein claas im Wild und Hund Form schreiben, wird außerhalb des Forums niemanden interessieren. Ich rede von den ganzen Lifestyle Influencer etc. auf Instagram, tiktok und den ganzen anderen Kram.

Jedenfalls habe ich die Beobachtung gemacht, dass gerade in meiner Altersgruppe (+/- 30) die konservativeren die oben genannten sozialen Medien weniger bis gar nicht nutzen. In dem Bereich abgeben Mannes mit Männerdutt und 3/4 Skinnyjeans wird die Nutzung von sozialen Medien mehr.

Ich gehe offen mit dem Thema Jagd um und mir ist noch keiner doof gekommen. Eher waren die Leute interessiert.

Was ich eigentlich sagen wollte:
Meiner Meinung nach ist passt die mediale Beachtung solcher Leute nicht zur Anzahl.

Oder ich bewege mich in den falschen (also eher richtigen) Kreisen.
 
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... Die Parteien ... Von denen haben wir deshalb, langfristig gesehen, doch auch nichts zu erwarten ...
  1. Gehe in eine Partei / Wählergemeinschaft Deiner Wahl.
  2. Gibt es die nicht, so gründe eine Partei / oder Wählergemeinschaft im Sinne Deiner Ziele.
  3. Überzeuge, finde Mitstreiter, finde Mehrheiten in Deiner Partei / Wählergemeinschaft.
  4. Überzeuge, finde Wähler, finde Mehrheiten für die Ziele Deiner Partei / Wählergemeinschaft.
  5. Rette die Jagd genau so umfänglich wie Dir Deine Mehrheiten das erlauben.
Gelingt Dir das nicht, so ist das den Regeln und Vorgaben eines Systems zu schulden, welches sich Demokratie nennt. Zugegeben, ein System mit Schwächen - aber immerhin durch Mehrheiten beeinflussbar.

Versuchst Du das erst garnicht in ausreichendem Maße, so suche nicht die Schuld bei Anderen und verunglimpfe nicht Jene, die Du nicht zu überzeugen suchtest.

Die Überschrift dieses Fadens stellt die Frage, warum die Gegner der Jagd "lauter" sind als deren Befürworter. Aber wer hört denn Jemanden, der sich an entsprechender Stelle und in entsprechenden Gremien erst garnicht im Sinne seiner eigenen Anliegen äußert?
 

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