Drückjagden fallen aus wegen Sauenmangel & erbrachtem Rehabschuss.

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Wir haben viele Sauen dieses Jahr. Und im Gegensatz zu den letzten Jahren kommen sie noch bei Licht aus den Dickungen.
Gestern Abend um 19.45 einen Überläufer erlegt.
Bei uns fällt nichts aus.
 
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Und wie siehst Du das? Wurden die Sauen dort durch Jagd ausgedünnt, oder hat das alles die Seuche gemacht? Ist das so wie ein Brandherd, der sich nach außen frisst, weil es im Zentrum nix mehr zu brennen gibt. Wäre ja logisch.
Also hier würde ich sagen Hälfte - Hälfte. Wir hatten letztes Jahr einen starken Anstieg der Strecke zu verzeichnen. Das ging bis etwa September/Oktober. Dann kam hier der große Einbruch. Und natürlich ein Haufen Totfunde. Es wurde aber auch intensivst gesucht - mit Kadaverspürhunden und Drohnen. Und natürlich auch viel geschossen - fast nur noch für die Tonne. Immerhin gab es dann auch als Anreiz pro erlegten und nicht in Besitz genommenem Stück Schwarzwild eine Prämie in Höhe von 150€. Egal ob 150kg Keiler oder 5kg Frischling.
Bei mir der letzte Totfund war Ende März dieses Jahr. Seitdem ist Ruhe eingezogen - weder gefährtet noch auf den Wildkameras Sauen zu sehen.


Gruß der olle pudlich
 
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Und jedes 2. Jahr sterben die Sauen aus...
Wenn man die Statistik so anschaut, ja dann ist es ein "auf-und-ab". Man muss schon ein paar Jahre in der Zeitreihe anschauen. Bei uns im Landkreis kann man sagen; Es waren fast keine Schwankungen, wenn dann unbedeutend. Über einen langen Zeitraum gab es keine starken Schwankungen...Dann der Sprung auf über 800. Wieder gelang die Reduktion nicht. Schnell waren die 1000 Stück überschritten. Im Jahr 2018 ging es schon mit den Genhmigungen los die 2019 dem Höhepunkt mit 250 neuen Geräten im Landkreis erreichten. Seitdem sinkt die Strecke und wie ich meine auch der Bestand.Screenshot 2022-09-20 212504.jpg
Weite Teile des Landkreises waren heuer so gut wie schwarzwildfrei. Wir hatten keine Wiesenschäden, nix am Bioweizen und nix am Mais. Nebenan in den anderen Revieren ebenso.
Es findet bei uns fast nur Einzeljagd statt. Eichen haben wir keine, Bucheckern mal alle paar Jahre.
Nebenbei ist die Sauenstrecke viel schneller gestiegen als die Maisfläche im Landkreis. Auch hier gibt es keinen wirklichen Zusammenhang.
Der Wille für eine Redukion ist bei den Jägern vorhanden. Man will das Wildbret verwerten und nicht entsorgen. Es gibt hier wenig bis überhaupt keine Reviere, die Wildschäden aus der Portokasse bezahlen.
 

z/7

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Nebenbei ist die Sauenstrecke viel schneller gestiegen als die Maisfläche im Landkreis. Auch hier gibt es keinen wirklichen Zusammenhang.
Das würd ich so nicht sagen. Man erhöht mit dem Mais die Biotopkapazität. Ob die Population diese Kapazität sofort zur Gänze nutzt, steht auf einem anderen Blatt. Die müssen sich ja erst mal vermehren, das geschieht zwar exponentiell, aber auch das braucht ein paar Generationen. Wenn schon mit den ersten Maisfeldern die Kapazität um ein Vielfaches gesteigert wurde, ist nicht zu erwarten, daß die Sauenvermehrung da parallel läuft. Die holt erst mal auf, schießt dann über die verfügbare Kapazität hinaus, und erleidet einen Einbruch, der dann wieder freie Kapazität schafft. Die Entwicklung der Räuberpopulation hinkt der Entwicklung der Beutepopulation unvermeidlich hinterher.

Da wir mit den Sauen einen Allesfresser haben, also keine eindeutige Relation Mais-Sauen, ist es in Wirklichkeit etwas komplexer, aber in großen Stichproben lassen sich Tendenzen durchaus festmachen, insbesondere bei derart gravierenden Faktoren wie dem Mais.
 
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Seit es kühler und feuchter ist haben wir jetzt wieder etwas mehr Sauen auf den Kameras. Einzelne Stücke, einzelne Bache mit gestreiften, eine 8er Rotte und 3er Gruppe Überläufer, einzelner ULK.

Wo die bloß plötzlich alle herkommen?
Tief aus den feuchtesten Löchern im Wald?

Mais is gehäckselt. Null Schaden. Wurde wohl verschmäht.
 
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Alles richtig, bei uns kam der Raps dazu. Zuerst waren die Insektizide sehr brutal. Es gab keine Larven in den Stängeln. Und obwohl damals Jagdruhe im Wald herrschte,, zog es die Sauen ins Feld. Dann boten die Rapsstengel zusammen mit den halbreifen Samen eine eiweißreiche Äsung. Nun sieht man genau wo gegen die vesch. Rapskäfer gespritzt wurde und wo nicht. Letztes Jahr hatten wir nur an den "abgerundeten Ecken" der Rapsfelder Fraßschäden. Trotz gestiegenen Maisanbau (flache Kurve) sind die Bestände bei uns nach oben geschossen.
Obwohl die Maisfläche seit ca. 2012 ziemlich konstant und jetzt sogar rückläufig ist, schossen die Bestände nach oben davon
 
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Bei uns (Feldrevier in S-H) tauchten die Sauen in den letzten Jahrzehnten jedes Jahr als Wechselwild auf (Strecke 3.5 Sauen pro Jahr). Dieses Jahr haben wir bisher nicht eine einzige gesehen/gefährtet.
 
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Wenn man die Statistik so anschaut, ja dann ist es ein "auf-und-ab". Man muss schon ein paar Jahre in der Zeitreihe anschauen. Bei uns im Landkreis kann man sagen; Es waren fast keine Schwankungen, wenn dann unbedeutend. Über einen langen Zeitraum gab es keine starken Schwankungen...Dann der Sprung auf über 800. Wieder gelang die Reduktion nicht. Schnell waren die 1000 Stück überschritten. Im Jahr 2018 ging es schon mit den Genhmigungen los die 2019 dem Höhepunkt mit 250 neuen Geräten im Landkreis erreichten. Seitdem sinkt die Strecke und wie ich meine auch der Bestand.Anhang anzeigen 202682
Weite Teile des Landkreises waren heuer so gut wie schwarzwildfrei. Wir hatten keine Wiesenschäden, nix am Bioweizen und nix am Mais. Nebenan in den anderen Revieren ebenso.
Es findet bei uns fast nur Einzeljagd statt. Eichen haben wir keine, Bucheckern mal alle paar Jahre.
Nebenbei ist die Sauenstrecke viel schneller gestiegen als die Maisfläche im Landkreis. Auch hier gibt es keinen wirklichen Zusammenhang.
Der Wille für eine Redukion ist bei den Jägern vorhanden. Man will das Wildbret verwerten und nicht entsorgen. Es gibt hier wenig bis überhaupt keine Reviere, die Wildschäden aus der Portokasse bezahlen.
Interessant zu dieser Statistik wäre ein Flächen Bezug.
Wieviel Sauen pro 100ha ?
Die Steigerung von ca 200 1995 auf ca 2.000 2019 ist schon enorm.
Bei uns hat sich in diesem Zeitraum die Strecke nicht mal verdoppelt. (Egal ob Bundesland, Landkreis oder HG) ich gehe aber davon aus, daß bei uns mehr Sauen pro 100ha 1995 erlegt wurden.

Weiter Wald/Feldanteil und größe der Felder.
 
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rd. 60.000 ha, 40 % bewaldet, überwiegend Nadelwald (Fichte), m.W. derzeit 25 Biogasanlagen.
Mit den Zahlen muss man vorsichtig sein. Oft ist vom Abschuss pro 100 ha Wald die Rede, dann wieder von der Gesamtfläche. Im Gegensatz zu flächiger Zwischenfrucht die auch im Winter Deckung bietet, wächst die bei uns nicht so hoch und dann drückt der Schnee alles zusammen. Waldfläche ca. 27.600 ha.

Etwa um die Wende kam es bei uns erst zur richigen Besiedlung mit Sauen. Vorher nur ein paar Schwerpunkte an der tschechischen Grenze.
 
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rd. 60.000 ha, 40 % bewaldet, überwiegend Nadelwald (Fichte), m.W. derzeit 25 Biogasanlagen.
Mit den Zahlen muss man vorsichtig sein. Oft ist vom Abschuss pro 100 ha Wald die Rede, dann wieder von der Gesamtfläche. Im Gegensatz zu flächiger Zwischenfrucht die auch im Winter Deckung bietet, wächst die bei uns nicht so hoch und dann drückt der Schnee alles zusammen. Waldfläche ca. 27.600 ha.

Etwa um die Wende kam es bei uns erst zur richigen Besiedlung mit Sauen. Vorher nur ein paar Schwerpunkte an der tschechischen Grenze.
Also 1995 0,3 Sauen/100ha
2016 1,7 Sauen
2019 3,3 Sauen
 

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