Heut gings weiter - das kommende Ende der Brunft ist immer spannend...die Böcke lassen sich wieder bewegen. Eine Morgen wie diesen hatte ich mir gewünscht !
Vorbei ist das so frühe Aufstehen - nun reicht bei uns wieder 5,30 bis 6,00 h vor Ort zu sein.
Beim Angehen schleiche ich mich auf 25 m an einem Stück Rehwild vorbei, das im Farn am Wegrand äst - es gelingt - dank Wärmebildgerät - so erreiche im ersten Dämmern meinen Sitz im Altholz, wo in den vergangenen 14 Tagen oft Brunftgeschehen zu beobachten war, ohne Chance für mich... Aber der noch ausstehende Erfolg belebt meine Lust am Jagen !
Als genug Licht im Bestand ist, zum Ansprechen, sende ich die ersten Töne, ein Stück kommt in Sicht und zieht näher - Schmalreh ?! Ne, oder - der geringe Knopfer zieht allmählich näher, aber so richtig weiß er nichts mit den Fieptönen anzufangen. Die Knöpfe sind erst so ab 40-50 m zu erahnen, einen Pinsel kann man nicht erkennen. Ich schicke noch eine Strophe Sprengfiep-Laute in den Morgen... Dann erlege ihn, als er schön frei und breit zieht.
Er liegt im Feuer - nachgeladen ! Als ich 2 min später nochmal die ganze Umgebung abglase, erkenne ich weit hinten ein Reh, was näher zieht. Bock ! Das ist ja der alte Bekannte, der bisher so beschäftigt war - also schieße ich, bevor er mir auf den ersten aufläuft, denn er hat genau die Richtung. Auch er liegt im Feuer - 15 Schritt von dem für ihn indifferenten Jüngling weg.
Wie wars mit dem Löffel und dem Brei...?!
Interessant, wie der Knopper schon das Winterhaar durchschiebt - warum, weiß nur der Hergott, organisch war das körperlich geringe Reh gesund. Der Bursch hätte sich fast als Schmalreh durchgemogelt - ich sah ihn öfter, ohne das im dusteren Bestand auf weitere Distanz zu erkennen.