Heute früh Pirsch bergauf; nach 2,3 Kilometern und 32 Stockwerken à drei Metern (was hat man bloß früher ohne Smart-Uhr gewußt???) habe ich bei beginnendem Büchsenlicht den Rand der 30 x 130 m einsehbaren Hangfläche erreicht. Vorsichtig schiebe ich mich vor den Felsblock, der mir als Sitz dienen soll.
Gut getarnt, Gesicht verschleiert, Handschuhe bei minus drei Grad sowieso, DJT ganz kurz an der Leine, damit er uns nicht durch Bewegung verrät.
Oh, schön, drei Gams äsen am oberen Rand; langsam wird es heller, ich kann ansprechen. Nicht so leicht mit dem kleinen 10x25 Glas, muß warten, bis ein heller Hintergrund die Krucken abbildet.
Donnerwetter, die graue Geiß ganz vorn hat lange Krucken. Die ist interessant, von der grauen Färbung auch sehr alt.
Aber heute wird sie nur fotografiert, hatte erst kürzlich Waidmannsheil - dies wäre jetzt zu einfach.
Nach einer Stunde wechseln die Stücke langsam in den Kiefernwald ein, DJT auf dem Schoß hatte sie die ganze Zeit auch gebannt beobachtet und äugt mich sichtlich enttäuscht an: "Was ist los"... Nix ist los, alles gut... Die heben wir uns auf...
Vor einer Woche erlegte ein Jagdfreund diese, sehr hoch aufhabende siebzehnjärige Geiß. So gut ist die heutige Dame nicht, aber viel fehlt auch nicht...