Hirschbrunft 2022

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Gelöschtes Mitglied 6475

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Vielleicht wollen die Rotwild Cracks was dazu sagen : Geschlechterverhältnis ist doch 1/5 im Optimum, damit die Brunft nicht so lange dauert ? Wie schaffen die das dann im Osten in einem Revier 10 x1 er Hirsche zu verkaufen. Müssten doch riesige Bestände sein.
 
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Geschlechterverhältnis ist doch 1/5 im Optimum
Vorweg: Ich würde mich selbst nicht als Rotwild Crack bezeichnen, habe nicht sonderlich viel Ahnung davon.

Ein Geschlechterverhältnis von 1:5, also ein männliches Stück auf fünf weibliche Stücke, scheint mir ziemlich ungünstig zu sein.
Ein Geschlechterverhältnis von 1:1 halte ich für angemessen, eventuell auch ein leichter Überhang bei den männlichen Stücken, also Richtung 1,5:1.
Das bezieht sich auf das Geschlechterverhältnis in der Gesamtpopulation.
Oder ist hier etwas anderes gemeint?

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
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Ich habe letzten Jahr in Polen einen solchen Abschusshirsch erlegen können - 9. Kopf, rechts Kronenzwölfer, links Achter, Geweihgewicht 5 kg. Hat mir 10x mehr Freude gemacht, als der ein Jahr zuvor falsch geschossene Vierzehnender vom 7. oder 8. Kopf, den der Jagdführer und auch ich aus Mangel an Zeit falsch angesprochen hatten.

Und um diesen nicht zu unterschlagen hier nochmal der Fehlabschuss:

IMG_20220924_102346.jpg

Die Polen haben zwar zu ihrer Ehrenrettung behauptet, dass der 9 Jahre alt sei, aber das stimmt nicht. 7-8 ist er. Geweihgewicht 6,2 kg. Der hätte sicher noch 1-2 kg zugelegt.
 
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Gelöschtes Mitglied 6475

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Vorweg: Ich würde mich selbst nicht als Rotwild Crack bezeichnen, habe nicht sonderlich viel Ahnung davon.

Ein Geschlechterverhältnis von 1:5, also ein männliches Stück auf fünf weibliche Stücke, scheint mir ziemlich ungünstig zu sein.
Ein Geschlechterverhältnis von 1:1 halte ich für angemessen, eventuell auch ein leichter Überhang bei den männlichen Stücken, also Richtung 1,5:1.
Das bezieht sich auf das Geschlechterverhältnis in der Gesamtpopulation.
Oder ist hier etwas anderes gemeint?

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
Genau das 1/1 wurde mit dem Argument abgelehnt, die Brunft würde dann zu lange dauern, denn die Meister wären mim Streiten stärker als mim Beschlagen beschäftigt .
 
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Gelöschtes Mitglied 6475

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Und um diesen nicht zu unterschlagen hier nochmal der Fehlabschuss:

Anhang anzeigen 202928

Die Polen haben zwar zu ihrer Ehrenrettung behauptet, dass der 9 Jahre alt sei, aber das stimmt nicht. 7-8 ist er. Geweihgewicht 6,2 kg. Der hätte sicher noch 1-2 kg zugelegt.
Und letztendlich weiß es keiner genau . Denke +/-2 Jahre kann man schon schätzen aber auf 1 Jahr genau ist Schwachsinn.
 
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1/1 wurde mit dem Argument abgelehnt, die Brunft würde dann zu lange dauern
Interessant, das habe ich so tatsächlich noch nicht gehört, woher kommt diese Aussage?
Der Großteil spricht sich, zumindest was meinen Kenntnisstand bestrifft, für 1:1 aus.

Bei einem Geschlechterverhältnis von 1:5 und ansonsten gleichen Verhältnissen gestaltet es sich natürlich schwieriger einen entsprechenden Hirsch zu erlegen...


Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
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Eines nehme ich aber aus diesem Thread tatsächlich mit:
Ich poste meine Jagderlebnisse hier nicht mehr. Das macht mir keinen Spaß.
Ich würde mich freuen künftig weiter Deine Berichte zu lesen.
Für manche User gibt es den „Ignorieren“ Button…

PS: Infos zur Organisation und Buchung wären interessant, gerne auch als PN.
 
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Gelöschtes Mitglied 6475

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Interessant, das habe ich so tatsächlich noch nicht gehört, woher kommt diese Aussage?
Der Großteil spricht sich, zumindest was meinen Kenntnisstand bestrifft, für 1:1 aus.

Bei einem Geschlechterverhältnis von 1:5 und ansonsten gleichen Verhältnissen gestaltet es sich natürlich schwieriger einen entsprechenden Hirsch zu erlegen...


Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
Jagdvorstand einer Gemeindejagd mit Abschuss von 70 Stück Rotwild auf ca. 300 ha .

Wenn ich mir so das Rehwild in ökologische bejagten Revieren ansehe, dann kommen die auch mit weit aus weniger Böcken klar .
Oder erst das Schwarzwild im Grunde braucht’s da auch nicht viele Keiler .

Wo dieses 1/1 herkommt ? Die wenigsten Menschen leben monogam . In der Regel braucht’s doch nur einen geilen Stecher .
 
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Moin,

ich glaube das ist aus der Ferne, wenn man nicht dabei war, alles etwas schwierig zu beurteilen und ein Bericht kurz runtergeschrieben vielleicht nicht immer präzise.
Mir zeigt Dein Beitrag aber auch, dass Du die dortigen Verhältnisse überhaupt nicht einschätzen kannst.

Warum kann ich dem Pirschführer nicht sagen wohin ich gerne pirschen möchte? Aus meiner Sicht ist er eine Art "Aufpasser" und ortskundiger. Ich möchte schon auch selber jagen und nicht nur den Abzug betätigen.
Die Absprache war, dass ich einen starken Hirsch erlegen möchte und reif. Frei hatte ich dort jeden Hirsch. Die Jagdvereine haben natürlich ein Interesse daran, dass auch geschossen wird und passen ihre eigenen Abschüsse an.
Die Gegebenheiten sind dort so, dass man relativ schnell entscheiden muss. Das habe ich getan. Zum Alter gab es im Nachhinein diverse Diskussionen. Ich gehe von jünger aus als der Präsident des Jagdvereins. Bei der Jagdgesellschaft war man auch unterschiedlicher Meinung. Würde gerne den Unterkiefer zeigen, aber die bleiben leider beim Verein. Hat mich gewundert, scheint aber üblich.

Die Dichte an Hirschen ist enorm. Kein Pirschgang wo nicht 10-20 Hirsche vernommen worden sind. Da war dieser nicht die einzige Klamotte. Davon gibt es dort viele. Man kommt halt nur oft nicht dran. Während der Brunft bleiben die Hirsche im Sumpfgebiet und der Dickung.

Thema Vertreten: Nach beiden Abschüssen meldeten die Hirsche rundherum weiter und nicht wirklich weit entfernt. Auch beim Bergen hörte man sie noch. Am Tag danach war ein anderer Jäger dort in der Nähe und die Hirsche waren da.

Thema Reviergrenzen: Dort wird auf 70.000 ha gejagt, die sich auf verschiedene Jagdclubs aufteilen. Ich persönlich hatte Lizenzen für knappe 20.000 ha. Da läuft man nicht mal eben ins Nachbarrevier, abgesehen davon sind die Grenzen klar (Wege, Felder etc.). Ein Pirsche abseits der Wege kann schon mal länger dauern und unter Berücksichtigung des Winds zickzack gehen. Sobald ein Weg erreicht ist weiss jeder Führer wo er ist.

Wirklich niemand hat da einen Einlauf bekommen. Das Gegenteil war der Fall. Der Jagdführer ist im Ranking gestiegen und von der Jagdgesellschaft vor Ort hätte den jeder erlegt. Der Jagdpräsident persönlich kam hinzu, um mir zu gratulieren und mir eine Ehrenplakette zu übergeben. Da finde ich das hier schon merkwürdig.

Deutlich zu junge Hirsche (zB vielleicht 5 jährige 12-Ender) habe ich am laufenden Band verweigert. Anblick hatte ich täglich zuhauf. Das fand ich schon fast absurd.

Wie gesagt, ich bin auf Rotwild unerfahren. Das Erlebnis dort so zu jagen war aber grandios, die Trophäe ist der Hammer. Älter hätte ich ihn mir gewünscht, aber Wiederbelebungsversuche bleiben in der Regel erfolglos. Den erlegten Hirsch hat jeder alt geschätzt, der ihn hat liegen sehen. Die Alterseinschätzung kommt im Wesentlichen von mir und einem erfahreneren Jäger. Vielleicht mag er auch Älter gewesen sein. 12 war er jedenfalls nicht. Wildbret (aufgebrochen, ohne Haupt) übrigens > 200 kg.


Eines nehme ich aber aus diesem Thread tatsächlich mit:
Ich poste meine Jagderlebnisse hier nicht mehr. Das macht mir keinen Spaß. Ich hätte ihn mir auch uralt gewünscht. Aber hier zu behaupten, man hätte ihn nicht selber auch geschossen, ist zu 99% lächerlich. Wenn ich meine Einschätzung ehrlich teile, dann hätte ich dazu auch gerne den ehrlichen Kommentar.
Waidmannsheil zu diesem Hirschen. Die Verhältnisse Vor-Ort hast Du doch bestens beschrieben.
wir deutschen Jäger fahren halt mit unseren Vorstellungen zur Hirschbrunft. Aber die Verhältnisse sind oft völlig andere. Dem, was Du beschrieben hast kann ich nur zustimmen und möchte hinzufügen, dass man einige Jagdtage bucht und wenn die Zeit abläuft, ohne dass sich der Erfolg einstellen mag, sowohl beim Führer als auch beim Gast schon etwas Zeitdruck entsteht. Dazu muss in unübersichtlichem Gelände auf der Pirsch und nicht immer optimalen Lichtverhältnissen angesprochen und geschossen werden. Den wenigtsen gelingt der Abschuss des ersehnten Wunschhirsches (alt, zurück gesetzt und trotzdem kapital). Und man muss seine Erwartungen etwas zurückschrauben. Dennoch hatte man meist ein unvergessliches Jagderlebnis, an das man sich gerne erinnert.
Kritik kann man üben, das finde ich jetzt nicht wirklich schlimm. Zeigt es doch, dass der Faden Leben hat und Interesse erweckt. Kritik relativiert sich aber, wenn man die Verhältnisse Vor-Ort kennt und miterlebt hat. Deshalb weiter posten und sich nicht über jeden Post ärgern.
Im Prinzip hat der @Diplomwaldschrat ja recht. Aber offenbar kennt er ungarische Hirschreviere nicht. Als deutscher Förster würde er beim Anblick von der Vielzahl an Rotwild dort ins Elend verfallen 😁
 
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Gelöschtes Mitglied 6475

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🤯

Das erklärt einiges. 1:5 geht doch vollkommen an jeglicher biologischen Erfordernis vorbei. Halten die da ein Gatter zur Fleischgewinnung?
Schlicht nein . Die hatten bis vor zwei Jahren eben einen vermögenden Nachbarn, der sich unter mind. 200 Stück Kahlwild einsam fühlte .
Kannst du die biologischen Erfordernisse begründen ? Warum das 1:1 sein muss ?
 

z/7

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Selektion? Und zwar natürliche?

Wozu ist das Brunftgeschehen denn da, unabhängig von der Tierart? Daß sich der geeignetere durchsetzen möge. Wenn da nur noch ein paar Hansel von menschlichen Gnaden über sind, geht das vllt schneller (was ist denn das für ein Kriterium überhaupt?!?), aber ob es für die Population genetisch gut ist, darf bezweifelt werden.

Derartige Äußerungen rücken das Gejammer über genetische Verarmung und generell den Wissenstand der Jägerschaft in ein verdammt schlechtes Licht.
 
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Ich finde es auch nicht gut dass -nicht nur hier- immer viele Besserwisser unterwegs sind und einem so ziemlich jeden Hirsch madig machen wollen! Im heimischen Revier sind diese Leute bereits ausgesperrt. Ich habe auch schonmal einen total falschen erlegt, war Mist, hat mich auch irgendwie bisschen geärgert, geschmeckt hat er aber trotzdem. Wenn ein Hirsch ein Ende zu viel oder ein Jahr zu wenig hat dann ist das für mich absolut nicht falsch! Als FALSCH empfinde ich es wenn aus Unvermögen/ungeeignete Ausrüstung schlecht geschossen wird oder man das erlegte Wild gar nicht verwerten will (Jagdreise außen vor).
Situation hier:
Im Revier sieht man selten, aber regelmäßig Rotwild. Meistens ist es schon relativ dunkel und ansprechen schwierig. 3er und 2er Hirsche sind eigentlich immer frei, werden aber nur selten erlegt. Insgesamt ca. 5-6Stück in 20 Jahren. Nun war nach Jahren auch mal ein 1ser für ca. 20 Jäger frei. Jetzt soll ein Jäger in der Dämmerung auf 100m erkennen ob der starke 14 oder 16 Ender 8 oder 10 Jahre alt ist? Ob der 6kg Geweih hat oder 8kg? Ich sage unmöglich. Dürfen wir nun gar keine Hirsche bejagen? Wer soll es dann machen? Nur die "Spezis" mit der größten Klappe "äh" ich meine Erfahrung?
Anlässlich eine Drückjagd wollten wir im Revier ein paar Stände besetzen und evtl. was abstauben. Ich blieb etwas außen vor und wollte den Fernwechsel bewachen und nutze die Gelegenheit um eine Dickung zu umschlagen um nach Fährten zu schauen oder ob evtl. ein Stück in der Dickung ruht. Tatsächlich entdeckte ich nach kurzer Zeit ein paar merkwürdige Stöcker im Farn. Der Blick durch das Glas schockte mich, denn es waren zwei Kronen nur ca. 10-12m entfernt. Beidseitige Krone, dann musste es schon ein 1ser sein um freigegeben zu sein. Ein Schritt in Zeitlupe und ich konnte den Hirsch von hinten sehen. Nach ein paar Minuten war hatte ich 14 Enden gezählt, gar nicht mal so mickrig. Aber ob alt genug, keine Ahnung. Geweihgewicht, tja, auch unklar aber zumindest wohl der stärkste Hirsch den ich bis dahin überhaupt vor mir hatte. Schlecht zu sehen wie dick die Stangen unten sind. Da ist auch irgendwie immer was davor und behindert die Sicht. Farn? Zweige? Maschendraht? Was machen? Ich nehme das Gewehr von der Schulter und schaue durch das ZF ob ich überhaupt klar komme. Ich entscheide mich diese einmalige Chance wenn möglich zu nutzen. Als ich noch mit der Büchse im Anschlag bin flüchtet ein Reh hinter mir, der Hirsch bekommt mich mit und ich blitzschnell auf den Läufen. Ich habe schon entsichert und bin drauf so brauche ich nur noch abdrücken. Im Knall sehe ich "den habe ich" aber der Hirsch geht noch ab. Ich ziehe mit, lasse den 2. Schuss aber im Lauf, er wackelt schon, dann ist er verschwunden.
Nach ein paar Minuten gehe ich um die Ecke der Dickung, da liegt er. Bin froh dass ich mich zum Schuss entschlossen habe denn es ist Draht um das Geweih gewickelt. Auch um den Hals und auch schon eingewachsen. Hegeabschuss, da macht es nix dass er wahrscheinlich erst 8. Kopf ist. Geweihgewicht 9,5kg 24h nach dem Abkochen. Stärkster oder zweitstärkster Hirsch aus dem Revier.
Hatte den Hirsch bei hellem Sonnenschein 10m vor mir. Trotzdem könnte ich nicht sagen ob der Hirsch 8 oder 10 Jahre ist. Ich konnte noch nicht mal den Draht wirklich 100% erkennen.
Und dann wollen die "Experten" anhand von Fotos erzählen wie alt ein Hirsch ist? Haha!

@ Malte aus HH: Weidmannsheil! Alles richtig gemacht und gut gejagt. Und ob der Führer neben dir gestanden hat um dir aufgeregt "schießenschießen" ins Ohr zur zischen oder nicht ist mir auch total egal.
 
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Gelöschtes Mitglied 6475

Guest
Selektion? Und zwar natürliche?

Wozu ist das Brunftgeschehen denn da, unabhängig von der Tierart? Daß sich der geeignetere durchsetzen möge. Wenn da nur noch ein paar Hansel von menschlichen Gnaden über sind, geht das vllt schneller (was ist denn das für ein Kriterium überhaupt?!?), aber ob es für die Population genetisch gut ist, darf bezweifelt werden.

Derartige Äußerungen rücken das Gejammer über genetische Verarmung und generell den Wissenstand der Jägerschaft in ein verdammt schlechtes Licht.
OK stimmt und außerdem ?
Eine kurze Brunft hätte aber einen homogenen Setztermin zur Folge oder ? Eine lange Brunft würde eine größere Schwankung bedeuten?
Es hat schon so etwas von Viehzucht. Da stimme ich dir zu.
 

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