Auf den Barrikaden

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Auweia. Wie freudlos puritanisch. Bist Du sicher, daß Du das so eng sehen willst?
Natürlich. Das ist genau wie mit dem Sex: Die Fortpflanzung ist das Einzige, was diesem Tun eine Existenzberechtigung gibt. Wie mit dem Essen: Die Nährstoffaufnahme ist das Einzige, was dieser Tätigkeit eine Existenzberechtigung gibt. Wie mit dem Trinken: Der notwendige Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes, ist ... usw., usf..

Das ist tatsächlich nicht "freudlos puritanisch", sondern wahrscheinlich eine Haltung, geboren aus der Kombination von Bambi-Effekt (also die Ablehnung des Tötens von Tieren) und der Anbiederung an den naturentfremdeten Zeitgeist der wiederum bestimmt ist von diesem Effekt.

Stell Dir nur einmal vor, Herr Rehschreck würde behaupten, er jage aus dem Vergnügen am Jagen selbst? (Was er selbstverständlich tut.) Dann müsste er im besten Sinne Oliver Kahns ja die Eier haben, zu mindestens diesem Hedonismus zu stehen. Das passt natürlich nicht in die Zeit.

Heutzutage ist Abstinenz angesagt. Die ethischen Idealisten Kant, Hegel und Fichte bestimmen das Gegenwartsgefühl. Und für sie ist das Glück des Menschen, ist die Idee des erfreulichen Lebens nur ein wertloses Beiwerk. Danach ist es bedeutungslos, ob Menschen sich gut fühlen und ob ihr Leben gelungen ist, Hauptsache, sie tun ihre Pflicht. Der Mensch ist aus kantischer Sicht ein Pflichtautomat.

Wie ungeheuer praktisch ist es da, wenn die Pflicht zur Wald- und Klimarettung erfüllt werden kann durch so etwas archaisches wie die Jagd?

Der heterodoxe Jägersmann kann so tatsächlich die berühmten zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen: Er erfüllt seine Pflicht vorgeblich altruistisch und kann ganz hedonistisch jagen.

Im Hintergrund triumphiert die zweitgrößte aller Philosophinnen: "Ich mache mir die Welt, Widdewidde wie sie mir gefällt ....".

Ich persönlich bin da eher beim großen Philosophen Karlsson vom Dach: "Wenn etwas Spaß macht, dann machen alle mit."
 
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2.058
... es ist müßig, hier weiterhin zu posten.
-
Seit knapp 4 Jahrzehnten kann ich die Bemühen erkennen, von amtl. Seite dem Rehwild
eine gewisse Rolle zuzuordnen.
Aktuell wird dem Rehwild noch eine weitere Rolle zugedacht - der Bösewicht in Bezug
auf Klimawandel.
Geht mir am Ars__ vorbei!
Es ist geradezu lächerlich, bei dem seit mehrere Jahrzehnten anhaltenden Missmanagement.
Die Baustellen sind so zahlreich ... es ist geradezu lächerlich, sich am Rehwild 'aufzuge_len'.
-
Ich finde es auch bedenklich, dass man Rehwild & Co. im Winter eher verrecken lässt,
statt gesichertes Überleben zu sichern.
Mir ist für mich auch völlig bedeutungslos, dass man dabei gegen kein Gesetz verstößt.
Ein paar so Details sehe ich als 'Selbstverständlichkeit' ... .
In Bay. Hochlagen müsste man eigentlich vorsorgen ... und stellt dann überrascht fest,
dass man in der absoluten Notzeit kein Futter mehr hochbringen kann, weil die Wetter-
Umstände inzwischen so extrem sind - drauf geschissen, auf diese 'geheuchelte' Ethik.
Die persönlichen Folgen für die Verantwortlichen ...
... das Haushaltsbudget wurde weniger belastet.
Keinen interessiert es - nicht mal die Grünen oder den NABU, denn es ist ja nur Wild.
Jäger unabhängig - es ist schon eine sehr 'verlogene' Gesellschaft, die aus Gründen von
Ideologie oder vergleichbarer Motivation irgendwelche Tiere einfach verrecken lässt.
Das muss ich nicht mittragen!
Es ist meine persönliche Einstellung als Jäger, dass ich für die Tierwelt sorge, die sich bei
mir im Revier befindet.
Mein Einsatz gilt dabei dem Singvogel, genauso wie dem Feldhasen, den Hühnervögeln
und auch dem Rehwild.
-
Das hat alles nichts mit schießen zu tun.
Die Bejagung und das Erlegen führen wir sehr konsequent durch.
Hühnervögel - schießen wir keine. Das erste Rebhuhn wird erlegt, wenn wir mindestens
300St./100ha zählen können. Den Hasen bejagen wir, wenn wir mind. 40St./100ha zählen.
Aber dann nur verhalten.
Wir haben den Hasen auch verhalten bejagt, als wir 60St./100ha zählen konnten.
Das Rehwild - wir schießen weit mehr, wie der Abschußplan hergibt.
Das habe ich auch der Behörde mitgeteilt und begründet - keiner hat widersprochen.

Nur - kein Kitz muss ohne Gaiß über den Winter, das Geschlechtsverhältnis ist annähernd
1:1,5. Außerdem achten wir auf die Alterspyramide.
Aktuell nehmen wir auch ein Schmalreh (17,5kg) mit, wenn es in die Systematik passt.
Nur ab 1. Jan. ist Ruh beim Rehwild, völlig unabhängig der juristischen Möglichkeiten.
Alles, was am 1. Jan. noch im Revier aufhält, bekommt alle Unterstützung, um bestens,
tendenziell in bester Verfassung, über den Winter zu kommen.
-
Mal ganz subjektiv - ich finde es nur interessant, dass größere und kleiner Privatwaldbesitzer,
keinen solchen Stress mit dem Rehwild haben.
Klar bejagen die auch gezielt und konsequent - die sind ja nicht bescheuert.
Zumindest die Privatwaldbesitzer in meinem unmittelbaren Umkreis sind tendenziell
doch eher bei meiner 'Weltanschauung', egal ob sie nur 350ha besitzen oder ein paar
tausend ha ... und rechnen können beide.
 
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Am Ende ist das nur Jagdneid. Den Rehleins gfallts heutzutag im Wald halt besser als auf dem nackerten Acker. Wenn man dann vorschlägt, das Feldrevier doch einfach attraktiver zu gestalten, so á la @Bodo_XJ , kommen Klagen über die bösen Landwirte. Man beschwert sich, daß es zu Aufgang der Jagdzeit im Wald pengpeng macht, und dann wär nix mehr da. Ja mei, wenn man im Wald nicht zu Anfang pengpeng macht, sieht man sie nicht mehr. Den Luxus, sich ganzjährig Tierchen in der freien Wildbahn anzugucken, kann sich halt nur ein Feldjäger leisten. Oder eben auch nicht. ;)
Jagdneid ist ein böses Übel - man findet ihn fast überall, nur jeweils anders ausgeprägt.
Beim Landwirt - wir haben bei NULL angefangen.
'Unsere' Landwirte sind stolz darauf, wie sich die heimische Natur entwickelt hat.
Die Jagd hat sich mit der Jagdgenossen verständigt, dass wir bestandsabhängig den
Abschuss durchführen werden. Denn die Jagdgenossen haben durchaus verstanden,
dass es ohne Anpassung der Abschußzahlen schnell zum 'Zoo' kommen könnte.
Das Amt ist informiert - passt. Einen Ärger kann niemand wollen/brauchen

Nebenbei - den 'bösen' Kritikern der Landwirtschaft kann man am Beispiel widersprechen.
 
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... es ist müßig, hier weiterhin zu posten.
-
Da geb ich Dir Recht...
Seit knapp 4 Jahrzehnten kann ich die Bemühen erkennen, von amtl. Seite dem Rehwild
eine gewisse Rolle zuzuordnen.
Aktuell wird dem Rehwild noch eine weitere Rolle zugedacht - der Bösewicht in Bezug
auf Klimawandel.
Nein, dem Rehwild nicht, den Jägern, denen der Waldumbau am Arsch vorbei geht...
Geht mir am Ars__ vorbei!

Es ist geradezu lächerlich, bei dem seit mehrere Jahrzehnten anhaltenden Missmanagement.
Missmanagement bei der Rehwildbejagung, JA!
Die Baustellen sind so zahlreich ... es ist geradezu lächerlich, sich am Rehwild 'aufzuge_len'.
Ja, unwillige Jäger sind eine große.
-

Ich finde es auch bedenklich, dass man Rehwild & Co. im Winter eher verrecken lässt,
statt gesichertes Überleben zu sichern.
Mir ist für mich auch völlig bedeutungslos, dass man dabei gegen kein Gesetz verstößt.
Ein paar so Details sehe ich als 'Selbstverständlichkeit' ... .
In Bay. Hochlagen müsste man eigentlich vorsorgen ... und stellt dann überrascht fest,
dass man in der absoluten Notzeit kein Futter mehr hochbringen kann, weil die Wetter-
Umstände inzwischen so extrem sind - drauf geschissen, auf diese 'geheuchelte' Ethik.
Seit Jahrtausenden kann Rehwild in den Hochlagen überleben oder in niedrigere Lagen abwandern und dort überwintern. Die großen wanderungen wie beim Rotwild aus den Bergen raus, braucht das Rehwild dazu nicht. Auch in den Bergen sind die Winter durchschnittlich milder als in früheren Zeiten. "Verrecken" ist u.a. ein natürlicher Prozess in WILDbeständen und kommen bei allen Wildarten vor. Das dient der natürlichen Selektion und damit der Evolution (genetische Anpassung)und dem Gesundhalten der Population. Nur die Denke, es darf kein einziges Stück eingehen ist seltsam, aber wohl hauptsächlich bei den Heger verbreitet.
Es ist meine persönliche Einstellung als Jäger, dass ich für die Tierwelt sorge, die sich bei
mir im Revier befindet.
Gilt das auch für Fuchs und co? oder endet da Deine Tierliebe?
Mein Einsatz gilt dabei dem Singvogel, genauso wie dem Feldhasen, den Hühnervögeln
und auch dem Rehwild.


Hühnervögel - schießen wir keine. Das erste Rebhuhn wird erlegt, wenn wir mindestens
300St./100ha zählen können.
300 Stück/100ha halte ich für sehr ambitioniert. Zumal die Rebhühner wohl in der Brutzeit auch eine Gewisse Territorialität entwickeln sollen.
Nur - kein Kitz muss ohne Gaiß über den Winter, das Geschlechtsverhältnis ist annähernd
1:1,5.
Warum nicht 1:1?
Wie kannst Du das beurteilen, wenn das verwaiste Kitz (das z.B. durch Verkehr die Geiß verloren) im Sprung mitläuft? Woher weißt Du, welches Kitz da keine Geiß mehr hat?
Außerdem achten wir auf die Alterspyramide.
Ja, genau, Die Geißen werden nicht älter als 4 und die alten Böcke wandern wegen den 3jährigen ab...
Wunsch und Realität...
Alles, was am 1. Jan. noch im Revier aufhält, bekommt alle Unterstützung, um bestens,
tendenziell in bester Verfassung, über den Winter zu kommen.
Find ich interessant. Wie fütterst Du Deine Füchse, Marder, Krähen...?
-
Mal ganz subjektiv - ich finde es nur interessant, dass größere und kleiner Privatwaldbesitzer,
keinen solchen Stress mit dem Rehwild haben.
Klar bejagen die auch gezielt und konsequent
99% meiner Waldbesitzer bejagen kein Rehwild, weder gezielt noch konsequent. Die mehreren hätten weniger Stress, wenn die Reh angemessen jagt würden...
- die sind ja nicht bescheuert.
Zumindest die Privatwaldbesitzer in meinem unmittelbaren Umkreis sind tendenziell
doch eher bei meiner 'Weltanschauung', egal ob sie nur 350ha besitzen oder ein paar
tausend ha ... und rechnen können beide.
Aha, kleine Waldbesitzer mit 350ha...
 
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Natürlich. Das ist genau wie mit dem Sex: Die Fortpflanzung ist das Einzige, was diesem Tun eine Existenzberechtigung gibt.
Der Vergleich ist schlecht, weil zumindest bei mir für dieses Vergnügen keine Tiere sterben müssen... und ich hoffe, bei dir auch nicht.

Und ja, ich halte ein Hobby, dessen Kern es ist, Tiere zu töten, für nicht mit meinen Moralvorstellungen vereinbar, wenn kein weiterer Sinn als das eigene Vergnügen dahintersteht. Das kann man anders sehen, ich denke aber nicht, dass das dann dauerhaft akzeptiert bleiben wird.

Stell Dir nur einmal vor, Herr Rehschreck würde behaupten, er jage aus dem Vergnügen am Jagen selbst? (Was er selbstverständlich tut.) Dann müsste er im besten Sinne Oliver Kahns ja die Eier haben, zu mindestens diesem Hedonismus zu stehen. Das passt natürlich nicht in die Zeit.
Hast du meine Beiträge überhaupt gelesen? Ich habe nie geleugnet, dass ich jage, weil es mir Spaß macht. Es würde mir allerdings sehr viel weniger bis keinen Spaß machen, wenn ich den sachlichen Zweck dahinter nicht sehen würde. Warum ist es für dich so ausgeschlossen für dich, dass man Freude und Motivation aus der Sinnhaftigkeit des eigenen Handelns zieht?
 
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2.058
....
Nein, dem Rehwild nicht, den Jägern, denen der Waldumbau am Arsch vorbei geht...
...
Missmanagement bei der Rehwildbejagung, JA!
...
Ja, unwillige Jäger sind eine große.
...
Schon mal darüber nachgedacht, wie arrogant es ist, wenn der Mensch vom Amt
vorbeikommt, und meint erklären zu müssen, wie Waldumbau funktioniert ...
.... wenn man seit Jahrzehnten schwarze Zahlen schreibt und die umgebenden Forst-
betriebe kaum die Erträge zusammenbringen, damit die eigenen Kosten gedeckt
sind. Das ist unbeschreiblich - finde zumindest ich.
Es dabei am Rehwild festzumachen - lächerlich ist ... .

....
Seit Jahrtausenden kann Rehwild in den Hochlagen überleben oder in niedrigere Lagen abwandern und dort überwintern. Die großen wanderungen wie beim Rotwild aus den Bergen raus, braucht das Rehwild dazu nicht. Auch in den Bergen sind die Winter durchschnittlich milder als in früheren Zeiten. "Verrecken" ist u.a. ein natürlicher Prozess in WILDbeständen und kommen bei allen Wildarten vor. Das dient der natürlichen Selektion und damit der Evolution (genetische Anpassung)und dem Gesundhalten der Population. Nur die Denke, es darf kein einziges Stück eingehen ist seltsam, aber wohl hauptsächlich bei den Heger verbreitet. ....
Sorry - beschreibe Du mal nichts, das Du nur vom Hören-Sagen kennst!
So eine Darstellung findet man in keinem Fachbuch.
-
Jeden Winter gehen irgendwo Stücke ein - das ist normal.
Selbst im angenehmsten Sommer gehen Stücke ein, sei es nur an der Pseudotuberkulose.
-
Ganze Sprünge gehen ein ... . Aber lassen wir das - wegschauen hilft gewaltig.

Das von Dir angesprochene Abwandern in tiefere Lagen funktioniert nur sehr bedingt.
Das ist eine Mär, eine Legende, die immer wieder von Dir und deinesgleichen benutzt
wir.
Zur Erklärung - hier treibt sich ein gewisser rücksichtsloser Homo Sapiens herum, der
diesen Lebensraum ausschließlich für sich beansprucht ... .
....
Gilt das auch für Fuchs und co? oder endet da Deine Tierliebe?
...

Deine Unterstellungen und Deine selektive Wahrnehmung ...
... sind schon fast legendär.
Konsequent durch annähernd alle Postings.
Da sprich viel Verbitterung zwischen den Zeilen raus.
Man tut sich schwer mit der Wahrheit, oder?

Ganz easy - Fuchs & Co. ... die haben eine unendliche Lebensgrundlage, weil ich ein
wirklich dick besetztes Revier zur Verfügung stelle.
Jede Fütterung darüber hinaus wurde mir von der Unteren Naturschutzbehörde
untersagt. Man hat mich wiederholt darauf angesprochen.
Von Seiten unserer lokalen, europaweit bekannten und anerkannten Naturschutz-
Organisationen wurde mir sogar unterstellt, dass ich die Füchse anlocken wollte.
Das war sogar im WWW und in Printmedien nachzulesen.
Auch der LBV (= Landesbund für Vogelschutz in Bayern) hat sich darüber 'ausgekotzt'.
Daher - nicht einmal ein Stück vom Aufbruchs bleibt liegen.
... 300 Stück/100ha halte ich für sehr ambitioniert. Zumal die Rebhühner wohl in der Brutzeit auch eine Gewisse Territorialität entwickeln sollen. ...

Sorry - war eine Unachtsamkeit meinerseits!
Sollte 30St./100ha lauten.
Gefühlt hat es jeder verstanden, der von der Materie nur etwas versteht.

...
Warum nicht 1:1?
Wie kannst Du das beurteilen, wenn das verwaiste Kitz (das z.B. durch Verkehr die Geiß verloren) im Sprung mitläuft? Woher weißt Du, welches Kitz da keine Geiß mehr hat? ...
Weil 1:1 unrealistisch ist!
Frag doch nicht so einen Mist, wenn Du Dir diese Tatsachen bekannt sind.
Wenn Du davor keine Ahnung hast, dann halt mal die Finger still .... .
-
Zu Deiner Befürchtung zu den Kitzen.
Nach einem Verkehrsunfall mit einer führenden Gaiß suchen wir die Kitze mit
entsprechendem Equipment - eine Drohne macht viel möglich.
Zu den Kitzen - wir fangen im Sept. an, die ersten Kitze zu erlegen.
Daher muss kein Kitz ohne Gaiß in den Januar.
Man muss es nur wollen.

... Ja, genau, Die Geißen werden nicht älter als 4 und die alten Böcke wandern wegen den 3jährigen ab...
Wunsch und Realität... ...
Da wurde aufgepasst oder nachgelesen in meinen Zeilen.
Anerkennenswert, auch wenn es bei Dir keinen wert hat.
Wenn Deine Zeilen so liest, muss man fast zu der Wahrnehmung kommen, dass das
einzige KnowHow zum Rehwild sich auf Verbiss und Schießen erstreckt.

Ich müsste nachschauen, wenn der letzte 5- bis 6-jährige Rehbock erlegt wurde.
Die letzten 2 Jahre sicherlich nicht.
Dass kein 5-Jähriger mehr da bleibt, ist normal, wenn die Jährlinge mit einem 6er prahlen.
Ein solcher ist auch u.U. als 2-Jähriger schon ein Platzbock, als 3 Jähriger auf jeden Fall.
Der Bruder besetzt den nächsten Bogen ... .
Der alte Herr - ein 5-Jähriger 6er - geht, denn das ist ihm zu stressig.
Er zieht ein Stück weiter, nimmt eine Gaiß und ein Schmalreh mit.
Man muss den 3 Jährigen 6ern nur mal zuschauen Ende April bzw. Anfang Mai.
Nichts als raufen im Kopf - dann liegen sie wieder nebeneinander, bevor es wieder losgeht.
Nur für dieses KnowHow muss man erst zuschauen ...
... und nicht gleich ein Stück über den Haufen schießen.

Noch eine Zeile zu den Mädels - außer einer Leitgaiß wird keine Gaiß älter als 4 Jahre.
Ausnahmen sind sehr rar.
Das liegt doch am verantwortlichen Jäger vor Ort.
Die Leitgaiß wird i.d.R. von einer ihrer Töchter abgelöst und dann kann man auch diese
mitnehmen ... .
Dieses Prozedere sollte bekannt sein - könnte man eigentlich annehmen.
....
Find ich interessant. Wie fütterst Du Deine Füchse, Marder, Krähen...?
...
Für wie intelligent hältst Du Krähen und Elstern?
Am 1. Jan. habe ich keine mehr im Revier, mit Ausnahme in der Siedlung.
Mein Nachbar bekommt schon einen Anfall, wenn er im Nov. noch eine Elster in
der Nähe der Siedlung sieht, wenn er dort zufällig vorbeikommt.

Zu den angesprochenen Füchsen darf ich Dich auf meine vorstehenden Zeilen verweisen.
Zum Marder ... in der Siedlung gibt es sicherlich welche, sonst spüren wir nie einen.

...
99% meiner Waldbesitzer bejagen kein Rehwild, weder gezielt noch konsequent.
Die mehreren hätten weniger Stress, wenn die Reh angemessen jagt würden ...
Sorry - das würde ja bedeuten, dass sie die amtl. Vorgaben nicht für voll nehmen.
Das kann ich nachvollziehen!
Ihnen ist auch klar, dass das Geld anders verdient wird (ziemlich genau meine Position).
Bei uns ist es nicht so extrem - die kümmern sich ums Rehwild, teilweise sogar extrem
intensiv mit Berufsjäger & Co.
Bei den kleineren Waldbesitzen jagen teilweise er, sie, Kinder, Bekannte und Freunde.
Da kommt schon was zusammen bzw. auf den Boden.
Aber nicht die absolute Menge macht es, sondern eher der gezielte Abschuß.

... kleine Waldbesitzer mit 350ha...

Diese Anmerkung kann ich nicht verstehen!
Viel weniger darf man wahrscheinlich nicht besitzen, wenn man davon leben will.
Er mit Frau, Sohn mit Frau und noch die eine oder andere Aushilfe oder Saisonarbeiter.
Aber das summiert sich auch.

Große Privatwaldbesitzer - dort sind ganze Hierarchien vorhanden.
Da denkt man auch anders und es trotzdem faszinierend, wie und an was man dort
alles denkt. Zugegeben - manchmal habe ich auch den Kopf geschüttelt.
Die Thematik 'Klima-Wandel' im letzten Jahrtausend war zu abwegig für mich.
Nur bis dahin hatte ich schon gelernt, dass man dort kaum was unternimmt ohne
Sinn und Zweck.
Holzbewirtschaftung und Jagdbewirtschaftung über unvorstellbare Zeit ... .
Man hat vielleicht nicht immer alles richtig gemacht, aber tendenziell kann man einiges
lernen ... .

Abschließend - Jagd und Jagen hat so viele Parameter und Varianten.
Meine Art zu jagen unterscheidet sich schon sehr signifikant von der meines Vaters und
meines Großvaters ...
.... gefühlt hätten sie aber Ihre Freude daran, wenn man auch einiges erklären müsste.
Mit meinem Vater habe ich es noch vor 2 Jahrzehnten diskutiert.
Er konnte es sich nicht vorstellen, dass es funktioniert ... .
 
Zuletzt bearbeitet:

z/7

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Diese Anmerkung kann ich nicht verstehen!
Das erklärt vieles. Ein erheblicher Anteil des deutschen Waldes gehört Besitzern mit deutlich unter Eigenjagdgröße. Die haben in vielen Fällen jagdlich gar nix zu melden in der Zwangseinrichtung Jagdgenossenschaft. Je weniger Wald in einer Gegend, desto weniger. Die landwirtschaftlich orientierten Genossen haben das Sagen. Was fatal ist, denn je weniger Waldanteil in einer ausgeräumten landwirtschaftlichen Flur, desto stärker wird er vom Schalenwild beansprucht.

Und jetzt alles noch mal von vorn...
 
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1 Jan 2010
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... es ist müßig, hier weiterhin zu posten.
-
Seit knapp 4 Jahrzehnten kann ich die Bemühen erkennen, von amtl. Seite dem Rehwild
eine gewisse Rolle zuzuordnen.
Aktuell wird dem Rehwild noch eine weitere Rolle zugedacht - der Bösewicht in Bezug
auf Klimawandel.
Geht mir am Ars__ vorbei!
Es ist geradezu lächerlich, bei dem seit mehrere Jahrzehnten anhaltenden Missmanagement.
Die Baustellen sind so zahlreich ... es ist geradezu lächerlich, sich am Rehwild 'aufzuge_len'.
-
Ich finde es auch bedenklich, dass man Rehwild & Co. im Winter eher verrecken lässt,
statt gesichertes Überleben zu sichern.
Mir ist für mich auch völlig bedeutungslos, dass man dabei gegen kein Gesetz verstößt.
Ein paar so Details sehe ich als 'Selbstverständlichkeit' ... .
In Bay. Hochlagen müsste man eigentlich vorsorgen ... und stellt dann überrascht fest,
dass man in der absoluten Notzeit kein Futter mehr hochbringen kann, weil die Wetter-
Umstände inzwischen so extrem sind - drauf geschissen, auf diese 'geheuchelte' Ethik.
Die persönlichen Folgen für die Verantwortlichen ...
... das Haushaltsbudget wurde weniger belastet.
Keinen interessiert es - nicht mal die Grünen oder den NABU, denn es ist ja nur Wild.
Jäger unabhängig - es ist schon eine sehr 'verlogene' Gesellschaft, die aus Gründen von
Ideologie oder vergleichbarer Motivation irgendwelche Tiere einfach verrecken lässt.
Das muss ich nicht mittragen!
Es ist meine persönliche Einstellung als Jäger, dass ich für die Tierwelt sorge, die sich bei
mir im Revier befindet.
Mein Einsatz gilt dabei dem Singvogel, genauso wie dem Feldhasen, den Hühnervögeln
und auch dem Rehwild.
-
Das hat alles nichts mit schießen zu tun.
Die Bejagung und das Erlegen führen wir sehr konsequent durch.
Hühnervögel - schießen wir keine. Das erste Rebhuhn wird erlegt, wenn wir mindestens
300St./100ha zählen können. Den Hasen bejagen wir, wenn wir mind. 40St./100ha zählen.
Aber dann nur verhalten.
Wir haben den Hasen auch verhalten bejagt, als wir 60St./100ha zählen konnten.
Das Rehwild - wir schießen weit mehr, wie der Abschußplan hergibt.
Das habe ich auch der Behörde mitgeteilt und begründet - keiner hat widersprochen.

Nur - kein Kitz muss ohne Gaiß über den Winter, das Geschlechtsverhältnis ist annähernd
1:1,5. Außerdem achten wir auf die Alterspyramide.
Aktuell nehmen wir auch ein Schmalreh (17,5kg) mit, wenn es in die Systematik passt.
Nur ab 1. Jan. ist Ruh beim Rehwild, völlig unabhängig der juristischen Möglichkeiten.
Alles, was am 1. Jan. noch im Revier aufhält, bekommt alle Unterstützung, um bestens,
tendenziell in bester Verfassung, über den Winter zu kommen.
-
Mal ganz subjektiv - ich finde es nur interessant, dass größere und kleiner Privatwaldbesitzer,
keinen solchen Stress mit dem Rehwild haben.
Klar bejagen die auch gezielt und konsequent - die sind ja nicht bescheuert.
Zumindest die Privatwaldbesitzer in meinem unmittelbaren Umkreis sind tendenziell
doch eher bei meiner 'Weltanschauung', egal ob sie nur 350ha besitzen oder ein paar
tausend ha ... und rechnen können beide.
OMG
 
Registriert
30 Dez 2013
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Natürlich. Das ist genau wie mit dem Sex: Die Fortpflanzung ist das Einzige, was diesem Tun eine Existenzberechtigung gibt. Wie mit dem Essen: Die Nährstoffaufnahme ist das Einzige, was dieser Tätigkeit eine Existenzberechtigung gibt. Wie mit dem Trinken: Der notwendige Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes, ist ... usw., usf..

Das ist tatsächlich nicht "freudlos puritanisch", sondern wahrscheinlich eine Haltung, geboren aus der Kombination von Bambi-Effekt (also die Ablehnung des Tötens von Tieren) und der Anbiederung an den naturentfremdeten Zeitgeist der wiederum bestimmt ist von diesem Effekt.

Stell Dir nur einmal vor, Herr Rehschreck würde behaupten, er jage aus dem Vergnügen am Jagen selbst? (Was er selbstverständlich tut.) Dann müsste er im besten Sinne Oliver Kahns ja die Eier haben, zu mindestens diesem Hedonismus zu stehen. Das passt natürlich nicht in die Zeit.

Heutzutage ist Abstinenz angesagt. Die ethischen Idealisten Kant, Hegel und Fichte bestimmen das Gegenwartsgefühl. Und für sie ist das Glück des Menschen, ist die Idee des erfreulichen Lebens nur ein wertloses Beiwerk. Danach ist es bedeutungslos, ob Menschen sich gut fühlen und ob ihr Leben gelungen ist, Hauptsache, sie tun ihre Pflicht. Der Mensch ist aus kantischer Sicht ein Pflichtautomat.

Wie ungeheuer praktisch ist es da, wenn die Pflicht zur Wald- und Klimarettung erfüllt werden kann durch so etwas archaisches wie die Jagd?

Der heterodoxe Jägersmann kann so tatsächlich die berühmten zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen: Er erfüllt seine Pflicht vorgeblich altruistisch und kann ganz hedonistisch jagen.

Im Hintergrund triumphiert die zweitgrößte aller Philosophinnen: "Ich mache mir die Welt, Widdewidde wie sie mir gefällt ....".

Ich persönlich bin da eher beim großen Philosophen Karlsson vom Dach: "Wenn etwas Spaß macht, dann machen alle mit."
Vielleicht findet ihr ja die Arbeit von Ulrich Schraml, „Die Normen der Jäger„ interessant.

Guillermo
 
Registriert
12 Nov 2014
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Schon mal darüber nachgedacht, wie arrogant es ist, wenn der Mensch vom Amt
vorbeikommt, und meint erklären zu müssen, wie Waldumbau funktioniert ...
Ich hab Dich schon mehrfach darum gebeten, zu erklären WIE Du bzw. Deine Nachbarn den Waldumbau betreiben. Baumarten? ZUsammensetzungen? Einbringen wie? Wie wird das ganze umgesetzt trotz den bedeutenden Rehwilddichten. Du behauptest immer wieder irgendwas, bleibst aber regelmäßig jeglichen Beweis schuldig und wirst auch nie konkret. Ich glaube, der Ausdruck dafür ist trollen...
.... wenn man seit Jahrzehnten schwarze Zahlen schreibt und die umgebenden Forst-
betriebe kaum die Erträge zusammenbringen, damit die eigenen Kosten gedeckt
sind. Das ist unbeschreiblich - finde zumindest ich.
Die schwarzen Zahlen kommen von der Ernte dessen, was vor Generationen angelegt wurde. Das hatt aber überhaupt keine Aussagekraft, ob der jeweilige Forstbetrieb die richtigen Weichen für die Zukunft stellt oder nicht. Oder anders ausgedrückt: In der Forstwirtschaft kannst du in 9 von 10 Fällen relativ schnell schwarze Zahlen erzielen, wenn du die nötigen Investitionen unterläßt. So zwhn bis 20 Jahre kann das mal gut gehen, danach wird's dann meistens aber so richtig teuer! Nachhaltig (ein Begriff, den ein Förster erfunden hat) ist das allerdings nicht.
Es dabei am Rehwild festzumachen - lächerlich ist ... .


Sorry - beschreibe Du mal nichts, das Du nur vom Hören-Sagen kennst!
So eine Darstellung findet man in keinem Fachbuch.
Nein überhaupt in keinem einzigen nicht...
Hast Du überhaupt schon mal ein einziges gelesen?
BTW: Ich komm aus der Rhön. Auf den Hochlagen tummeln sich in den Sommermonaten zig Rehe. Da kannst Du bei einer Wanderung 20 Stück zahlen. Im Winter bei geschlossener Schneelage über Wochen siehst Du dort kaum eine Rehfährte, geschweige denn ein Reh. Die Rehe dort kennen scheinbar auch Deine Fachbücher nicht...
-
Jeden Winter gehen irgendwo Stücke ein - das ist normal.
Selbst im angenehmsten Sommer gehen Stücke ein, sei es nur an der Pseudotuberkulose.
-
Ganze Sprünge gehen ein ... . Aber lassen wir das - wegschauen hilft gewaltig.
Ein Post vorher:
Ich finde es auch bedenklich, dass man Rehwild & Co. im Winter eher verrecken lässt,
statt gesichertes Überleben zu sichern.
Ja was nu??? Ist es normal, dass Stücke eingehen, oder ist es bedenklich, wenn man Rehwild und co "verrecken" lässt???
BTW: Ich persönlich finde es auch nicht gut, wenn Rehwild über den Winter eingeht. Ich hielte es für sinnvoller, wenn man es rechtzeitig davor erlegen und verwerten könnte. Nennt sich kompensatorische Mortalität. Wenn man die Populationshöhe rechtzeitig absenkt, ist die natürliche Sterblichkeit insgesamt deutlich niedriger. Der Schlüssel ist die Wilddichte. senkt man die, sind die wenigeren Stücke widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten, haben weniger innerartlichen Stress (Wegen dem z.B. die fünfjährigen Böcke allesamt auswandern... ;) ) haben mehr und bessere Äsung und werden dementsprechend auch schwerer.
Das von Dir angesprochene Abwandern in tiefere Lagen funktioniert nur sehr bedingt.
Das ist eine Mär, eine Legende, die immer wieder von Dir und deinesgleichen benutzt
wir.
Zur Erklärung - hier treibt sich ein gewisser rücksichtsloser Homo Sapiens herum, der
diesen Lebensraum ausschließlich für sich beansprucht ... .
Na dann lass uns mal an Deinem reichen Erfahrungsschatz teil haben: Seit wie vielen Jahr(tausend)en lebt das Rehwild in den Bergen und seit wievielen Jahren wird es dort gefüttert??? Es ist schon richtig, der Mensch hat den Lebensraum beeinflusst. Es sind Landwirtschaftliche Fläche in der Höhe und auch in den Tälern dazu gekommen. Nach meiner bescheidenen einschätzung profitiert aber gerade das Rehwild davon, wenn es die Talwiesen oder mit Wintergetreide und Raps bestellen Ackerflächen nutzen kann. Über Jahrtausende waren da überwiegend geschlossene Waldkomplexe mit wenig bis keiner Nahrung.
Deine Unterstellungen und Deine selektive Wahrnehmung ...
... sind schon fast legendär.
Konsequent durch annähernd alle Postings.
Da sprich viel Verbitterung zwischen den Zeilen raus.
Man tut sich schwer mit der Wahrheit, oder?
Deine Wahrheiten???
Sorry - war eine Unachtsamkeit meinerseits!
Sollte 30St./100ha lauten.
Gefühlt hat es jeder verstanden, der von der Materie nur etwas versteht.
Keine Angst, so unwissend, wie Du mich hinstellen willst, bin ich garnicht. Ich wage es aber kaum noch, DER Lichtgestallt der Niederwildhege irgendwelche Fehler zu unterstellen. Nicht mal Tippfehler...
(Ironie aus)

Weil 1:1 unrealistisch ist!
Frag doch nicht so einen Mist, wenn Du Dir diese Tatsachen bekannt sind.
Wenn Du davor keine Ahnung hast, dann halt mal die Finger still .... .
Och, wenn man nur endlich mal anfangen würde, konsequent mehr Weiber wie Böcke zu schießen, dann wär das in relativ schneller Zeit recht einfach zu erreichen.
Ich kann zwar "meine" (sind ja nicht meine, da herrenlos) Rehe anschaue, dann hab ich da schon ein paar Ecken, wo ich über den Sommer regelmäßig mehr Böcke wie Geißen und Schmalrehe sehe. In der Blattzeit heuer war das Verhältnis etwa bei 3:1. Ich würd mir da aber trotzdem nicht anmaßen, "meine" Rehe zählen zu wollen. Das mach ich nur mit denen, die die Schwelle zur Kühlzelle überqueren.
Ich müsste nachschauen, wenn der letzte 5- bis 6-jährige Rehbock erlegt wurde.
Tja, das weiß ich recht genau, denn ich hab heuer mindestens 4 fünfjährige Böcke (oder älter) erlegt. Die dreijährigen hab ich überwiegend laufen lassen (wenn es nicht Krüppel waren). Von daher würd ich mal sagen: Irgendwas machst Du verkehrt und ich vermutlich richtig...
Die letzten 2 Jahre sicherlich nicht.
Dass kein 5-Jähriger mehr da bleibt, ist normal, wenn die Jährlinge mit einem 6er prahlen.
Ein solcher ist auch u.U. als 2-Jähriger schon ein Platzbock, als 3 Jähriger auf jeden Fall.
Der Bruder besetzt den nächsten Bogen ... .
Nur für dieses KnowHow muss man erst zuschauen ...
... und nicht gleich ein Stück über den Haufen schießen.
Also mal ein Tipp unter uns Trophäenzüchtern: Schieß mal ein paar Jährlinge mehr und lass von Deinen zwei und dreijährigen nur die wirklich wirklich gaaaaanz guten stehen und schieß alles ander tot. Wirst Sehen, die fünfjährigen bleiben bei Dir und werden vermutlich sogar noch richtig gute Böcke!
Und wenn Du dann noch deinen Geißenbestand absenkst, wirst Du mal sehen, dass Dich die Rehböck beim Blatten über den Haufen rennen werden!
 
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Noch eine Zeile zu den Mädels - außer einer Leitgaiß wird keine Gaiß älter als 4 Jahre.
Ausnahmen sind sehr rar.
Leitgaiß??? In welchem "Fachbuch" hast Du das gelesen???
Wir reden aber schon noch vom Rehwild? Oder?
Die Leitgaiß wird i.d.R. von einer ihrer Töchter abgelöst und dann kann man auch diese
mitnehmen ... .
Dieses Prozedere sollte bekannt sein - könnte man eigentlich annehmen.
Beim Rotwild, ja, aber da ist nicht sicher, dass das immer die Tochter ist, beim Schwarzwild definitiv. Aber beim Rehwild??? Bist Du Dir da sicher???

Und mal unter uns: ICh kenne keine andere Person auf dieser Welt, die sich anmaßt, bei zwei oder mehr Rehgeißen (ausgewachsene Stücke!!!) die Verwandschaftsverhältnisse anzusprechen. Macht Du genetische Kotanalysen bei Deinen Rehen???

Für wie intelligent hältst Du Krähen und Elstern?
Am 1. Jan. habe ich keine mehr im Revier,
Nanana! Fühlst Du Dich etwa nicht der Hegepflicht verbunden???
Artenreich und gesund??? Du wirst doch nicht anstreben, eine oder mehrere Wildarten in Deinem Revier ausrotten zu wollen, oder? Doch nicht Du, wo Du doch nicht müde wirst, es den Förstern zu unterstellen, dass sie selbiges mit dem Rehwild vorhätten..
Mein Nachbar bekommt schon einen Anfall, wenn er im Nov. noch eine Elster in
der Nähe der Siedlung sieht, wenn er dort zufällig vorbeikommt.

Zu den angesprochenen Füchsen darf ich Dich auf meine vorstehenden Zeilen verweisen.
Aha, aber wenn einer ein Problem damit hat, dass er zu viele Reh in seinem Revier hat, dann ist es ein Schießer...

Ich will Dir die Raubwildbejagung nicht madig machen, ganz im Gegenteil. Versteh nur endlich mal, dass das im Wald(um)bau das selbe ist nur halt auf die Reh bezogen. Aber schön, dass Du Dich s schön hast triggern lassen!
Sorry - das würde ja bedeuten, dass sie die amtl. Vorgaben nicht für voll nehmen.
Das kann ich nachvollziehen!
Nicht jeder Waldbesitzer ist gleichzeitig Eigenjagdbesitzer, ganz im Gegenteil. Sollte man aber wissen, wenn man eine Gemeinschaftsjagdrevier gepachtet hat.
Diese Anmerkung kann ich nicht verstehen!
Viel weniger darf man wahrscheinlich nicht besitzen, wenn man davon leben will.
Man darf aber auch Waldbesitzen ohne davon leben zu müssen.
Große Privatwaldbesitzer - dort sind ganze Hierarchien vorhanden.
"Große" Waldbesitzer hier haben vllt. 20ha. Meist aufgeteilt auf 4 Gemarkungen und 30 Grundstücke oder mehr.
Es hat einen Kirschenwald in Eigenbewirtschaftungsgröße. der wird seit einigen Monaten in Eigenbewirtschaftung bejagt
Hier bauen alle Förster "ihre" Wälder seit Jahrzehnten um. Schau dir die ersten beiden Altersklassen (bis Alter 40) und die Vorausverjüngungen an. 80 bis 90% Laubholz sind da die Regel, nicht die Außnahme.
Wir könnten aber schon deutlich weiter sein, wenn die Jagd nicht der limitierende Faktor wäre.

Um es für Dich verständlich zu machen: Waldumbau ist wie Niederwildhege: Die waldbaulichen Methoden sind wie die Lebensraumgestaltung. Ohne eine scharfe Bejagung des Rehwildes wird der Waldumbau nix, ohne eine scharfe Raubwildbejagung kannst Du so viel Lebensraumgestaltung betreiben wie Du willst, der jährliche Zuwachs wird Dir von Fuchs und co. aufgefressen.
 
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Das erklärt vieles. Ein erheblicher Anteil des deutschen Waldes gehört Besitzern mit deutlich unter Eigenjagdgröße. Die haben in vielen Fällen jagdlich gar nix zu melden in der Zwangseinrichtung Jagdgenossenschaft. ....
Hm - hier ist ein Missverständnis.
Mir ist schon klar, dass die meisten Privatwaldbesitzer unter der Eigenjagdgröße liegen.
Ein großer Anteil meiner eigenen Verwandtschaft gehört auch dazu.
Faktisch lebt aber keiner primär von diesem Wald.

Die 350ha gehören einer Familie, wo der Senior mit mir zum Jagdschein unterwegs war.
Das ist 4 Jahrzehnte her - seit damals kennt man sich.
Jedenfalls passt man dort auf den Wald auf, kennt um seine Anforderungen und kümmert
sich darum.
Wenn man dort eine Bewegungsjagd macht, sieht man ausreichend Rehwild.
Die Strecke ist auch jedes Mal ansprechend.
Die angrenzende, umgebende Fläche einer Jagdgenossenschaft hat man auch gepachtet.
Daher hat man das Rehwild-Szenario vollumfänglich im Zugriff.

U.A. die vorstehend angesprochene Familie ist für mich ein Maßstab.
Wir 'normalen' Waldbesitzer mit unseren paar ha ... die Challenge kenne ich zur Genüge.
Das ist und kann kein Maßstab sein, wenn man um die Thematik 'Rehwild und Forstbe-
wirtschaftung' austauscht.
Der Zugriff auf Forst und Wald sollte dann schon in einer Hand liegen.

..., denn je weniger Waldanteil in einer ausgeräumten landwirtschaftlichen Flur, desto stärker wird er vom Schalenwild beansprucht.

Und jetzt alles noch mal von vorn...

Da haben wir eine völlig unterschiedliche Erfahrung und Wahrnehmung.
Wenn es in der Feldflur ausreichend 'Attraktivität' gibt, zieht es das Rehwild nicht in den Wald/Forst.
Inzwischen bin ich sogar der Überzeugung, dass wenn Rehwild im 1. Jahr im Feld groß wird,
den Forst geradezu meidet. Das sind dann 'echte' Feldrehe.
Echte Feldrehe - ein wahrscheinlich rares Gut in unserer Kulturlandschaft.
Wir mussten auch erst wieder die Voraussetzung schaffen .... .
 
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Leitgaiß??? In welchem "Fachbuch" hast Du das gelesen???
Wir reden aber schon noch vom Rehwild? Oder?
....
Um es für Dich verständlich zu machen: Waldumbau ist wie Niederwildhege: Die waldbaulichen Methoden sind wie die Lebensraumgestaltung. Ohne eine scharfe Bejagung des Rehwildes wird der Waldumbau nix, ohne eine scharfe Raubwildbejagung kannst Du so viel Lebensraumgestaltung betreiben wie Du willst, der jährliche Zuwachs wird Dir von Fuchs und co. aufgefressen.
Sorry - da ist jemand ganz weit weg, von meiner Realität und Erfahrung.
-
Sprünge von 20 oder 90 Stück Rehwild - wer meinst Du, wer die führt?
Nach meiner Wahrnehmung war es immer eine Leitgaiß, nie ein Bock.
Dass solche Szenarien evtl. nicht bekannt sind, kann sein.
Dann sollte man eher die Finger still halten, anstatt mit seinem KnowHow protzen.
-
Bei mir im aktuellen Revier habe ich es erst mit 'extrem scharfer' Raubwildbejagung versucht.
Damals hatte ich einen Mitjäger, der alles auf den Boden gebracht hat, was sich im
Revier bewegt ... die Details sind nicht druckfähig.
Trotzdem war der Niederwildbestand nicht wirklich gut, Fasane gab es gar keinen und
Rebhühner waren ein immer wieder Mal registrierte positive Wahrnehmung.
Ein Rehwild war eher ein Zufallsanblick. Nachdem wir uns aus getrennt haben, wurde die Raubwildbejagung 'normal', aber das Niederwild war kaum noch wahrnehmbar.

Tja - mit der Beginn der Gestaltung des Lebensraums, hat es sich langsam gewandelt.
Es musste erst einmal ein Stück Rehwild 'vorbeikommen' und bleiben.
Es war eine kleinere, etwas übervorsichtige Gaiß, die regelmäßig 2 weibl. Kitze führte.
Beim Hasen dauerte es auch ein paar Jahre, bei den Hühnern deutlich länger und beim
Fasan mehr wie eine Pachtperiode.
Beim Niederwild dürfte der signifikanteste Regulierungsparameter der Stubentiger sein.
Davon profitieren insbesondere auch Spezies wie Eidechsen und div. Arten von Singvögel.

Beim Rehwild im Wald - entscheidend sollte nicht die absolute Zahl sein.
Die Frage nach 'welches' und 'wo' bringt eher den Erfolg.
Das wird ähnlich vernachlässigt, wie die Lebensraumgestaltung.
Vergleichbar betrifft es die Besucherlenkung, Störungsausmerzung usw. ... .
Es ist eine Tüte voller Maßnahmen - summiert geht es auf.
Die grundsätzliche Verweigerung, sich auch mit diesen Themen auseinanderzusetzen,
bringt auf jeden Fall weniger, wie dauernd nach einem erhöhten Rehwildabschuß zu
schreien oder den einzufordern.
Dieser Ansatz läuft seit über 3 Jahrzehnten ... und hat nach kommunizierter Darstellung
wenig gebracht, da es angeblich ignoriert oder verweigert wird.
Wenn sich etwas ändern sollte, wäre es evtl. zielführend, etwas 'breiter' zu denken.

Speziell mit den Klimaschäden - die betroffenen aufzuforstenden Flächen müssen
riesig sein bzw. noch werden. Das werden teilweise ü100 ha große Flächen, die kein
Mensch mehr betreten wird bzw. kann. Jagdlich wird das seeehr 'interessant'.
Das Schwarzwild wird es freuen - der Bestand wird eher 'explodieren'.
Im Falle von einem aktuellen ASP-Problem ... das kann man eher nicht mehr managen.
Das Rehwild wird man nicht mehr finden. Einfach verschwunden in der Fläche.
Herzlichen Glückwunsch!
Unabhängig davon sind kaum die Ressourcen (Manpower, Setzlinge, ...) da, um gegen
die Situation anzukommen. Da man jeden Setzling braucht, wird man viele gedüngte,
best gedüngte Exemplare aus den Baumschulen holen - es besteht kaum eine andere
Chance in dieser Situation. Das Rehwild wird wieder der Buhmann werden .... dabei
spielt es bei dieser 'Mammutaufgabe' eine völlig untergeordnete Bedeutung.

Alles keine Überraschungen ...
 
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Ich hab Dich schon mehrfach darum gebeten, zu erklären WIE Du bzw. Deine Nachbarn den Waldumbau betreiben. Baumarten? ZUsammensetzungen? Einbringen wie? Wie wird das ganze umgesetzt trotz den bedeutenden Rehwilddichten. Du behauptest immer wieder irgendwas, bleibst aber regelmäßig jeglichen Beweis schuldig und wirst auch nie konkret. Ich glaube, der Ausdruck dafür ist trollen...
Hm - es hilft nichts, wenn Du meine Antworten ignorierst und dann die Fragestellung
wiederholst. Wenn Dir meine Antwort nicht gefallen hat, wird sie sich nicht ändern.
Aber ich habe Dir mal eine Adresse https://www.familienbetriebeluf-bayern.de
Frag doch einfach mal da an - evtl. können die dort weiterhelfen.
Zumindest ich bilde mir ein, dass man dort die gewünschte Kompetenz findet.
 

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