Erfahrungswerte - Wirkung von Flinten auf Schalenwild

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Wir fischen absolut im Trüben hier - mit irgendwelchen Mutmaßungen und Bauchgefühlen ist niemandem gedient. Das präsentieren uns schon Politiker und Experten in jeder Talkshow inzwischen zum Erbrechen.
Und "der Einsatz muss wohl überlegt sein" - der Satz ohne Kenntnis und Hinweise ist so überflüssig wie ein Kropf. Denn worüber soll ich nachdenken, wenn ich keine Ahnung habe. Das machen vielleicht Politiker gerne so, aber wir Jäger können uns das nicht leisten.
Der über einen Abgangswinkel von 30° bestimmte Gefahrenbereich mag ja für Schießstände bei der Bundeswehr relevant sein, aber sicherlich nicht für den Gebrauch von Waffen in kundigen Händen. Kein Jäger schießt bei Drückjagden so und bei Bewegungsjagden im Flachland kann man das auch ausschließen.
Auch ist ein Geschoss nicht deswegen gefährlicher, nur weil es mehr Masse mitbringt. Da spielen, wie wir alle wissen, noch zahlreiche andere Größen eine Rolle. Geschwindigkeit, Geschossform, Geschossaufbau und -funktion, Abprallneigung usw - über Richtung wollen wir garnicht erst reden.
Für mich ist relevant, kann ich den Gefahrenbereich eines Geschosses übersehen (bis zum Kugelfang oder auf der Strecke bis Wirkungslosigkeit), dann kann ich mit besserem Gewissen einen Schuss anbringen. Das könnte bei FLG der Fall sein. Das könnte bei Büchsengeschossen vielleicht nicht der Fall sein. 6km weit sehe ich nicht mal in der Marsch, auch da stehen gelegentlich Bäume und Sträucher, Windschutzreihen usw, aber auch 1,5km könnten zu weit sein.
Aber, der Abgangswinkel von ca. 30° zur Bestimmung des Gefahrenbereichs ist für eine Anwendung im Flachland zu vernachlässigen. Deswegen hoffe ich, der Gefahrenbereich ist kleiner - das FLG ditscht das erste Mal bei ca. 180m auf den Boden auf, verliert Energie durch Reibung und Verformung und kann nach der DEVA-Untersuchung bei einem Eingangwinkel flacher 15° wieder aufsteigen. Im weichen Boden vermutlich nicht mit einem wesentlich steileren Winkel, als wie das Geschoss aufschlug.
Bei dem angenommenem horizontalem Schuss - der ja strenggenommen nicht vorkommt, sondern eigentlich merh oder weniger abwärtsgerichtet ist (wir jagen ja kein Mammut mehr) - kommt das FLG (Standard, nicht mit Treibkäfig) bei den 180m mit einem Einfallswinkel von ca. 3° daher und hat unterwegs schon die Hälfte der Geschwindigkeit von Anfangs ca. 430 m/sec verloren, hat also noch etwas mehr als die Geschwindigkeit eines Diabolos an der Mündung eines Luftgewehrs mit ca. 7,5Joule.
Bei 3° Austritt und Vernachlässigung des Energieverlusts aus Bodenberührung könnte das Geschoss berechnete weitere 300m fliegen, bis es wieder aufschlägt. Diesmal etwa 5° Aufschlagswinkel, kann also wieder aufstehen, hat aber wieder die Hälfte an Geschwindigkeit unterwegs verloren und damit 3/4 der Energie. Weiter als 1000m wird es also wohl nicht kommen (der anschließende Aufschlagswinkel erhöht sich nach jeder Bodenberührung). Natürlich ist das nur eine Abschätzung nach oben, der Energieverlust bei Bodenberührung reduziert die Reichweite, natürlich auch das verformte Geschoss.
Bei Annahme 30° Abprallwinkel (für weichen Boden unwahrscheinlich, soweit nicht Steine o.ä. im Boden liegen) fliegt das energieverlustfrei abgeprallte Geschoss ca. 1000m - und fällt dann nach den Regeln der Ballistik mit einem Auftreffwinkel von etwa 50° ein und wird nach dem DEVA-Ergebnis also im Boden verbleiben.
Ein Büchsengeschoss fliegt bei ähnlicher Betrachtung übrigens bei 400m immer noch annähernd horizontal - lassen sie sich von den Abbildungen der ballistischen Kurven nicht täuschen - wenn es das erste Mal den Boden berühren könnte, kann also auf dem weichen Boden auch leicht wieder aufstehen. Und an Geschwindigkeit hat es da auch erst etwas mehr als ein drittel verloren. Wer mag kann das jetzt wie eben fortführen, mir reicht eigentlich, dass der FLG-Gefahrenbereich sehr viel kleiner erscheint, als der der Büchse - vielleicht aber nur für Verhältnisse mit Abprallern vom weichen Boden.
Die Diskussion mag ja akkademisch sein, aber wenn jemand auf ein FLG zurückgreifen will, dann sollte er auch eine Vorstellung von den Gefahren haben, oder eben auch von den verringerten Gefahren. Und vom Nachplappern sind wir alle nicht schlauer geworden, sondern nur verdummt worden. Aktuelle politische Lage sei ein Beispiel.
Ich habe jetzt tatsächlich mehr den Eindruck gewonnen, das FLG könnte bei Erntejagden in der Marsch eine gute Lösung sein um Gefährdungen niedrig zu halten.
Aber, kann da jemand - sehr gern auch akkademisch - einen anderen Standpunkt vortragen, sind hier wesentliche Aspekte übersehen worden?
 
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Ich habe jetzt tatsächlich mehr den Eindruck gewonnen, das FLG könnte bei Erntejagden in der Marsch eine gute Lösung sein um Gefährdungen niedrig zu halten.
Aber, kann da jemand - sehr gern auch akkademisch - einen anderen Standpunkt vortragen, sind hier wesentliche Aspekte übersehen worden?
1. Absatz: nein
2. Absatz: ja, nur ob es was bringt....
 
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und das ist gerade die Antwort, die wir von fragwürdigen "Experten" ständig in den Talkshows zu sehen und zu hören bekommen. Begründungsloses Geschwafel.
Hase, lass es. Es ist Verschwendung mit dir zu schreiben.
Ansonsten verweise ich auf #26 #27 #28 in diesem Thema von mir.


Gegen Überweisung von 250€ kann ich dir das auch gerne vorrechnen.
 
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...
Ansonsten verweise ich auf #26 #27 #28 in diesem Thema von mir.


Gegen Überweisung von 250€ kann ich dir das auch gerne vorrechnen.
#26, 27 und 28 sind ohne jede Bedeutung zum angesprochenen Thema - und physikalische Kenntnisse sind da auch nicht nachgewiesen, insofern verzichte ich sehr gern auf das Angebot
:)
 
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#26, 27 und 28 sind ohne jede Bedeutung zum angesprochenen Thema - und physikalische Kenntnisse sind da auch nicht nachgewiesen, insofern verzichte ich sehr gern auf das Angebot
:)
Gähn

Wir sind hier gerade mal in der Physik der Sekundarstufe.
Ansonsten neben Physik Leistungskurs biete ich Maschinenbau Studium an einer der ältesten deutschen Universitäten mit Durchschnitt 1,8 abgeschlossen.

Und reichlich eigene Erfahrungen von erlegten Stücken mit FLG. Dazu über 60 Jahre Erfahrung aus 1. Hand meines Vaters, welcher sein ganzes Leben ausschließlich mit der BBF jagt und damit (auch bei DJ ) 4 Schalenwildarten erlegt hat.

Und du so?
 
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Schwanzlängenvergleich:rolleyes:
Die hübschen Freundin vom Nachbarn hat es noch nie bemängelt :ROFLMAO:

Es geht hier um sinnlose Berechnungen.
Es ist egal ob dich ein FLG mit 100 oder 150m/s - schräg taumelt oder gerade trifft.
Im Wirkkreis werden die rund 30g Blei beim klassischen FLG immer verheerend wirken.

Ein zersplittertes Büchsengeschossfragment ist da deutlich weniger gefährlich.
(Vor etwa 10 Jahren beim Mais häckseln im Revier meines Großvaters passiert - das ging glimpflich mit einem Splitter in der Schulter ab. - reines Muskelgewebe)
 
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Und nicht im Stande eunfachste Berechnungen durchzuführen.
da hatte sich in Deiner Rage ein Rechtscheibfehler eingeschlichen - man hat ja meist noch etwas Zeit das zu korrigieren, also, mach schnell :)

Meine Berechnungen sind überschlägig, das reicht für eine Abschätzung. Genauer macht gar keinen Sinn. Aber interessant, wo habe ich denn Fehler?

Am Lehrstuhl für Höhere Konstruktionslehre habe ich Studenten unterrichtet. Deswegen weiß ich auch, wie man anderen auf die Sprünge helfen kann. Da greife ich jetzt mal darauf zurück

Warum habe ich eigentlich vorhin so gelacht -

natürlich im ersten Augenblick, weil mein Abschluss besser ist, zugegeben, sorry

dann, weil er sich hinter Papa versteckt (inzwischen auch hinter dem Opa, wie ich eben sah)

und im dritten

weil es so grenzenlos dumm ist, sich mit einer Abschlussnote aufzuspielen, jeder halbwegs gebildete Mensch weiß, dass eine gute Note noch keinen guten Ing. macht. Es kommt auf die Arbeitsweise an. 1,8 ist sicher nicht schlecht, aber nicht mehr als ein Idikator. Das gilt auch für meine 1,6.

Was kennzeichnet einen guten Ing. - die Fähigkeit mit dem Aufbau von Modellen und ggf. der Überprüfung und Prüfreihen ein Problem zu lösen. Festigkeitslehre, Bewegungsgesetze, Konstruktion, Finite Elemente, Mathematik, natürlich auch Ballistik usw. alles Modelle. Ein Ing. der das nicht beherrscht arbeitet am besten beim Staat. Und dann reicht es vielleicht auch aus dem Bauch heraus. Da reicht dann auch als Erfahrungsschatz die Einzelerfahrung des Großvaters. So kann dann zur Beurteilung auch der Treffersitz ausgeblendet werden. Fragwürdige Uni, die den obigen Ansatz nicht vermittelt.

Und eigentlich könnte ich mich immer noch amüsieren, wenn es nicht so traurig wäre, weil er überhaupt nicht verstanden hat, worüber ich geschrieben hatte - Gefährdungsbereich bei Erntejagd im offnen Gelände ist etwas anderes als die Abschätzung über die Wirkung eines Geschossspliters - das ist schlicht Wundballistik. Gefährdungsbereich ist der Bereich, in dem ein Geschoss oder Teile davon eben voraussichtlich nicht, oder nicht sicher zum Stillstand kommt.

Und deswegen ist es sinnvoll den Gefährdungsbereich abzuschätzen, damit eben auch keiner einen noch so kleinen Geschossspliter abgekommt (muss ja nicht immer nur die Schulter treffen) - und die angeblich "sinnlosen" Berechnungen, wie ich eben in der nächsten fragwürdigen Einlassung sah, haben also sehrwohl ihre Berechtigung.
 
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da hatte sich in Deiner Rage ein Rechtscheibfehler eingeschlichen - man hat ja meist noch etwas Zeit das zu korrigieren, also, mach schnell :)

Meine Berechnungen sind überschlägig, das reicht für eine Abschätzung. Genauer macht gar keinen Sinn. Aber interessant, wo habe ich denn Fehler?

Am Lehrstuhl für Höhere Konstruktionslehre habe ich Studenten unterrichtet. Deswegen weiß ich auch, wie man anderen auf die Sprünge helfen kann. Da greife ich jetzt mal darauf zurück

Warum habe ich eigentlich vorhin so gelacht -

natürlich im ersten Augenblick, weil mein Abschluss besser ist, zugegeben, sorry

dann, weil er sich hinter Papa versteckt (inzwischen auch hinter dem Opa, wie ich eben sah)

und im dritten

weil es so grenzenlos dumm ist, sich mit einer Abschlussnote aufzuspielen, jeder halbwegs gebildete Mensch weiß, dass eine gute Note noch keinen guten Ing. macht. Es kommt auf die Arbeitsweise an. 1,8 ist sicher nicht schlecht, aber nicht mehr als ein Idikator. Das gilt auch für meine 1,6.

Was kennzeichnet einen guten Ing. - die Fähigkeit mit dem Aufbau von Modellen und ggf. der Überprüfung und Prüfreihen ein Problem zu lösen. Festigkeitslehre, Bewegungsgesetze, Konstruktion, Finite Elemente, Mathematik, natürlich auch Ballistik usw. alles Modelle. Ein Ing. der das nicht beherrscht arbeitet am besten beim Staat. Und dann reicht es vielleicht auch aus dem Bauch heraus. Da reicht dann auch als Erfahrungsschatz die Einzelerfahrung des Großvaters. So kann dann zur Beurteilung auch der Treffersitz ausgeblendet werden. Fragwürdige Uni, die den obigen Ansatz nicht vermittelt.

Und eigentlich könnte ich mich immer noch amüsieren, wenn es nicht so traurig wäre, weil er überhaupt nicht verstanden hat, worüber ich geschrieben hatte - Gefährdungsbereich bei Erntejagd im offnen Gelände ist etwas anderes als die Abschätzung über die Wirkung eines Geschossspliters - das ist schlicht Wundballistik. Gefährdungsbereich ist der Bereich, in dem ein Geschoss oder Teile davon eben voraussichtlich nicht, oder nicht sicher zum Stillstand kommt.

Und deswegen ist es sinnvoll den Gefährdungsbereich abzuschätzen, damit eben auch keiner einen noch so kleinen Geschossspliter abgekommt (muss ja nicht immer nur die Schulter treffen) - und die angeblich "sinnlosen" Berechnungen, wie ich eben in der nächsten fragwürdigen Einlassung sah, haben also sehrwohl ihre Berechtigung.
Gefährdungsbereich bei Erntejagd - na dann Bau mal dein Modell.

Traktoren
Erntemaschinen
Zufällige Zuschauer
Zufälliger Verkehr
Andere Schützen
Wohnbebauung
...

Erfahrungen aus Generationen zu teilen, Herr Lehrer, hat nichts mit verstecken zu tun.

So Herr Lehrer dann lassen Sie uns mal über Ihre jagdliche Strecke sprechen. Insgesamt, jährlich, Schwarzwild.
Damit wir mal den Praxisbezug sehen.
 
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da hatte sich in Deiner Rage ein Rechtscheibfehler eingeschlichen - man hat ja meist noch etwas Zeit das zu korrigieren, also, mach schnell :)

Meine Berechnungen sind überschlägig, das reicht für eine Abschätzung. Genauer macht gar keinen Sinn. Aber interessant, wo habe ich denn Fehler?

Am Lehrstuhl für Höhere Konstruktionslehre habe ich Studenten unterrichtet. Deswegen weiß ich auch, wie man anderen auf die Sprünge helfen kann. Da greife ich jetzt mal darauf zurück

Warum habe ich eigentlich vorhin so gelacht -

natürlich im ersten Augenblick, weil mein Abschluss besser ist, zugegeben, sorry

dann, weil er sich hinter Papa versteckt (inzwischen auch hinter dem Opa, wie ich eben sah)

und im dritten

weil es so grenzenlos dumm ist, sich mit einer Abschlussnote aufzuspielen, jeder halbwegs gebildete Mensch weiß, dass eine gute Note noch keinen guten Ing. macht. Es kommt auf die Arbeitsweise an. 1,8 ist sicher nicht schlecht, aber nicht mehr als ein Idikator. Das gilt auch für meine 1,6.

Was kennzeichnet einen guten Ing. - die Fähigkeit mit dem Aufbau von Modellen und ggf. der Überprüfung und Prüfreihen ein Problem zu lösen. Festigkeitslehre, Bewegungsgesetze, Konstruktion, Finite Elemente, Mathematik, natürlich auch Ballistik usw. alles Modelle. Ein Ing. der das nicht beherrscht arbeitet am besten beim Staat. Und dann reicht es vielleicht auch aus dem Bauch heraus. Da reicht dann auch als Erfahrungsschatz die Einzelerfahrung des Großvaters. So kann dann zur Beurteilung auch der Treffersitz ausgeblendet werden. Fragwürdige Uni, die den obigen Ansatz nicht vermittelt.

Und eigentlich könnte ich mich immer noch amüsieren, wenn es nicht so traurig wäre, weil er überhaupt nicht verstanden hat, worüber ich geschrieben hatte - Gefährdungsbereich bei Erntejagd im offnen Gelände ist etwas anderes als die Abschätzung über die Wirkung eines Geschossspliters - das ist schlicht Wundballistik. Gefährdungsbereich ist der Bereich, in dem ein Geschoss oder Teile davon eben voraussichtlich nicht, oder nicht sicher zum Stillstand kommt.

Und deswegen ist es sinnvoll den Gefährdungsbereich abzuschätzen, damit eben auch keiner einen noch so kleinen Geschossspliter abgekommt (muss ja nicht immer nur die Schulter treffen) - und die angeblich "sinnlosen" Berechnungen, wie ich eben in der nächsten fragwürdigen Einlassung sah, haben also sehrwohl ihre Berechtigung.
Und ergänzt für dein Modell

Nehme einen Acker von 25 ha (500x500m).
5 Schützen
3 Traktoren
1 Häcksler
(Verteidigung auf dem Feld obliegt dir)

Gefahrenbereich: Radius 250m um den Schützen.
Schussentfernung 50m
Ablenkungswinkel vom Geschoss je 90 Grad rechts und links.

Sollte ja mit einem Konstruktionsprogramm leicht zu zeichnen sein.
 

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