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- 25 Sep 2014
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Wir fischen absolut im Trüben hier - mit irgendwelchen Mutmaßungen und Bauchgefühlen ist niemandem gedient. Das präsentieren uns schon Politiker und Experten in jeder Talkshow inzwischen zum Erbrechen.
Und "der Einsatz muss wohl überlegt sein" - der Satz ohne Kenntnis und Hinweise ist so überflüssig wie ein Kropf. Denn worüber soll ich nachdenken, wenn ich keine Ahnung habe. Das machen vielleicht Politiker gerne so, aber wir Jäger können uns das nicht leisten.
Der über einen Abgangswinkel von 30° bestimmte Gefahrenbereich mag ja für Schießstände bei der Bundeswehr relevant sein, aber sicherlich nicht für den Gebrauch von Waffen in kundigen Händen. Kein Jäger schießt bei Drückjagden so und bei Bewegungsjagden im Flachland kann man das auch ausschließen.
Auch ist ein Geschoss nicht deswegen gefährlicher, nur weil es mehr Masse mitbringt. Da spielen, wie wir alle wissen, noch zahlreiche andere Größen eine Rolle. Geschwindigkeit, Geschossform, Geschossaufbau und -funktion, Abprallneigung usw - über Richtung wollen wir garnicht erst reden.
Für mich ist relevant, kann ich den Gefahrenbereich eines Geschosses übersehen (bis zum Kugelfang oder auf der Strecke bis Wirkungslosigkeit), dann kann ich mit besserem Gewissen einen Schuss anbringen. Das könnte bei FLG der Fall sein. Das könnte bei Büchsengeschossen vielleicht nicht der Fall sein. 6km weit sehe ich nicht mal in der Marsch, auch da stehen gelegentlich Bäume und Sträucher, Windschutzreihen usw, aber auch 1,5km könnten zu weit sein.
Aber, der Abgangswinkel von ca. 30° zur Bestimmung des Gefahrenbereichs ist für eine Anwendung im Flachland zu vernachlässigen. Deswegen hoffe ich, der Gefahrenbereich ist kleiner - das FLG ditscht das erste Mal bei ca. 180m auf den Boden auf, verliert Energie durch Reibung und Verformung und kann nach der DEVA-Untersuchung bei einem Eingangwinkel flacher 15° wieder aufsteigen. Im weichen Boden vermutlich nicht mit einem wesentlich steileren Winkel, als wie das Geschoss aufschlug.
Bei dem angenommenem horizontalem Schuss - der ja strenggenommen nicht vorkommt, sondern eigentlich merh oder weniger abwärtsgerichtet ist (wir jagen ja kein Mammut mehr) - kommt das FLG (Standard, nicht mit Treibkäfig) bei den 180m mit einem Einfallswinkel von ca. 3° daher und hat unterwegs schon die Hälfte der Geschwindigkeit von Anfangs ca. 430 m/sec verloren, hat also noch etwas mehr als die Geschwindigkeit eines Diabolos an der Mündung eines Luftgewehrs mit ca. 7,5Joule.
Bei 3° Austritt und Vernachlässigung des Energieverlusts aus Bodenberührung könnte das Geschoss berechnete weitere 300m fliegen, bis es wieder aufschlägt. Diesmal etwa 5° Aufschlagswinkel, kann also wieder aufstehen, hat aber wieder die Hälfte an Geschwindigkeit unterwegs verloren und damit 3/4 der Energie. Weiter als 1000m wird es also wohl nicht kommen (der anschließende Aufschlagswinkel erhöht sich nach jeder Bodenberührung). Natürlich ist das nur eine Abschätzung nach oben, der Energieverlust bei Bodenberührung reduziert die Reichweite, natürlich auch das verformte Geschoss.
Bei Annahme 30° Abprallwinkel (für weichen Boden unwahrscheinlich, soweit nicht Steine o.ä. im Boden liegen) fliegt das energieverlustfrei abgeprallte Geschoss ca. 1000m - und fällt dann nach den Regeln der Ballistik mit einem Auftreffwinkel von etwa 50° ein und wird nach dem DEVA-Ergebnis also im Boden verbleiben.
Ein Büchsengeschoss fliegt bei ähnlicher Betrachtung übrigens bei 400m immer noch annähernd horizontal - lassen sie sich von den Abbildungen der ballistischen Kurven nicht täuschen - wenn es das erste Mal den Boden berühren könnte, kann also auf dem weichen Boden auch leicht wieder aufstehen. Und an Geschwindigkeit hat es da auch erst etwas mehr als ein drittel verloren. Wer mag kann das jetzt wie eben fortführen, mir reicht eigentlich, dass der FLG-Gefahrenbereich sehr viel kleiner erscheint, als der der Büchse - vielleicht aber nur für Verhältnisse mit Abprallern vom weichen Boden.
Die Diskussion mag ja akkademisch sein, aber wenn jemand auf ein FLG zurückgreifen will, dann sollte er auch eine Vorstellung von den Gefahren haben, oder eben auch von den verringerten Gefahren. Und vom Nachplappern sind wir alle nicht schlauer geworden, sondern nur verdummt worden. Aktuelle politische Lage sei ein Beispiel.
Ich habe jetzt tatsächlich mehr den Eindruck gewonnen, das FLG könnte bei Erntejagden in der Marsch eine gute Lösung sein um Gefährdungen niedrig zu halten.
Aber, kann da jemand - sehr gern auch akkademisch - einen anderen Standpunkt vortragen, sind hier wesentliche Aspekte übersehen worden?
Und "der Einsatz muss wohl überlegt sein" - der Satz ohne Kenntnis und Hinweise ist so überflüssig wie ein Kropf. Denn worüber soll ich nachdenken, wenn ich keine Ahnung habe. Das machen vielleicht Politiker gerne so, aber wir Jäger können uns das nicht leisten.
Der über einen Abgangswinkel von 30° bestimmte Gefahrenbereich mag ja für Schießstände bei der Bundeswehr relevant sein, aber sicherlich nicht für den Gebrauch von Waffen in kundigen Händen. Kein Jäger schießt bei Drückjagden so und bei Bewegungsjagden im Flachland kann man das auch ausschließen.
Auch ist ein Geschoss nicht deswegen gefährlicher, nur weil es mehr Masse mitbringt. Da spielen, wie wir alle wissen, noch zahlreiche andere Größen eine Rolle. Geschwindigkeit, Geschossform, Geschossaufbau und -funktion, Abprallneigung usw - über Richtung wollen wir garnicht erst reden.
Für mich ist relevant, kann ich den Gefahrenbereich eines Geschosses übersehen (bis zum Kugelfang oder auf der Strecke bis Wirkungslosigkeit), dann kann ich mit besserem Gewissen einen Schuss anbringen. Das könnte bei FLG der Fall sein. Das könnte bei Büchsengeschossen vielleicht nicht der Fall sein. 6km weit sehe ich nicht mal in der Marsch, auch da stehen gelegentlich Bäume und Sträucher, Windschutzreihen usw, aber auch 1,5km könnten zu weit sein.
Aber, der Abgangswinkel von ca. 30° zur Bestimmung des Gefahrenbereichs ist für eine Anwendung im Flachland zu vernachlässigen. Deswegen hoffe ich, der Gefahrenbereich ist kleiner - das FLG ditscht das erste Mal bei ca. 180m auf den Boden auf, verliert Energie durch Reibung und Verformung und kann nach der DEVA-Untersuchung bei einem Eingangwinkel flacher 15° wieder aufsteigen. Im weichen Boden vermutlich nicht mit einem wesentlich steileren Winkel, als wie das Geschoss aufschlug.
Bei dem angenommenem horizontalem Schuss - der ja strenggenommen nicht vorkommt, sondern eigentlich merh oder weniger abwärtsgerichtet ist (wir jagen ja kein Mammut mehr) - kommt das FLG (Standard, nicht mit Treibkäfig) bei den 180m mit einem Einfallswinkel von ca. 3° daher und hat unterwegs schon die Hälfte der Geschwindigkeit von Anfangs ca. 430 m/sec verloren, hat also noch etwas mehr als die Geschwindigkeit eines Diabolos an der Mündung eines Luftgewehrs mit ca. 7,5Joule.
Bei 3° Austritt und Vernachlässigung des Energieverlusts aus Bodenberührung könnte das Geschoss berechnete weitere 300m fliegen, bis es wieder aufschlägt. Diesmal etwa 5° Aufschlagswinkel, kann also wieder aufstehen, hat aber wieder die Hälfte an Geschwindigkeit unterwegs verloren und damit 3/4 der Energie. Weiter als 1000m wird es also wohl nicht kommen (der anschließende Aufschlagswinkel erhöht sich nach jeder Bodenberührung). Natürlich ist das nur eine Abschätzung nach oben, der Energieverlust bei Bodenberührung reduziert die Reichweite, natürlich auch das verformte Geschoss.
Bei Annahme 30° Abprallwinkel (für weichen Boden unwahrscheinlich, soweit nicht Steine o.ä. im Boden liegen) fliegt das energieverlustfrei abgeprallte Geschoss ca. 1000m - und fällt dann nach den Regeln der Ballistik mit einem Auftreffwinkel von etwa 50° ein und wird nach dem DEVA-Ergebnis also im Boden verbleiben.
Ein Büchsengeschoss fliegt bei ähnlicher Betrachtung übrigens bei 400m immer noch annähernd horizontal - lassen sie sich von den Abbildungen der ballistischen Kurven nicht täuschen - wenn es das erste Mal den Boden berühren könnte, kann also auf dem weichen Boden auch leicht wieder aufstehen. Und an Geschwindigkeit hat es da auch erst etwas mehr als ein drittel verloren. Wer mag kann das jetzt wie eben fortführen, mir reicht eigentlich, dass der FLG-Gefahrenbereich sehr viel kleiner erscheint, als der der Büchse - vielleicht aber nur für Verhältnisse mit Abprallern vom weichen Boden.
Die Diskussion mag ja akkademisch sein, aber wenn jemand auf ein FLG zurückgreifen will, dann sollte er auch eine Vorstellung von den Gefahren haben, oder eben auch von den verringerten Gefahren. Und vom Nachplappern sind wir alle nicht schlauer geworden, sondern nur verdummt worden. Aktuelle politische Lage sei ein Beispiel.
Ich habe jetzt tatsächlich mehr den Eindruck gewonnen, das FLG könnte bei Erntejagden in der Marsch eine gute Lösung sein um Gefährdungen niedrig zu halten.
Aber, kann da jemand - sehr gern auch akkademisch - einen anderen Standpunkt vortragen, sind hier wesentliche Aspekte übersehen worden?