Todesfall am Schießstand

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Das sehe ich anders. Der Kugelfang ist sicher, oder nicht.
99% sicher reicht nicht, egal mit welcher Munition.
Wir haben 25 Jahre einen Schießstand selber betrieben. Davor als Angestellte mit gewirkt. Wir haben 1993 den Stand nach den "Wünschen" der Rennleitung umgebaut. Schwachstellen des Konzepts, des "Sachverständigen" haben sich im laufenden Betrieb gezeigt. Es ist nix in Stein gemeisselt. Das optimalste ist einfach Sand. Oder diese Granulate, so wie in Ulm. Das Geschoss wird geschluckt und fertig. Dazu haben Stahlkugelfänge bei LW-Kalibern große Nachteile in der Haltbarkeit. Wir haben uns das mal angesehen auf der IWA, ging nur bis 6000, bzw. 8000Joule damals und die Schußzahlen war begrenzt, inkl. nach wann die Lamellen ausgetauscht werden müssen. Wir haben das dann verworfen. Und von Autoreifen auf Sandwall umgestellt. Auch braucht es bei Inndooranlagen eine super Absaugung am Kugelfang mit entsprechenden Filtermatten. Was bei Stahlkugelfängen an Bleistaub frei gesetzt wird ist abartig....
 
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Hab keine Lust auf eine derartige Diskussion.

Der Kugelfang im Schießstand wurde vom Sachverständigen und der Genehmigungsbehörde zuvor für 100% sicher befunden.

Warten wir es ab. Hoffentlich gibt's klare Erkenntnisse aus der laufenden Untersuchung.
Missverständnis, mir ging es nicht um den Vorfall auf dem Stand. An Spekulationen beteilige ich mich nicht.

Mir ging es um die evtl. gesteigerte Abpraller Gefahr bei der Jagd.
 
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Missverständnis, mir ging es nicht um den Vorfall auf dem Stand. An Spekulationen beteilige ich mich nicht.

Mir ging es um die evtl. gesteigerte Abpraller Gefahr bei der Jagd.
Kein Missverständnis!
Wenn der Schießstandsachverständige Gefahren nicht erkennt, dann ist der normale Jagdscheininhaber sicher auch nicht in der Lage dazu!

Warten wir die Ergebnisse der Unfalluntersuchung ab, hoffentlich gibt's wenigstens klare Erkenntnisse.

Neben dem Leid für das Unfallopfer ist es für den den Verein echt traurig.
Der Stand wurde erst vor kurzem mit viel Engagement und Initiative umgebaut. Die finanziellen Aufwände waren erheblich.
Worstcase-Szenario sind Schadensersatzforderungen und ggf. erneute und teure Umbauten.
Ich hoffe, dass es nicht das Aus für den Verein bedeutet.
 
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Jetzt wird der Unglücksfall untersucht. Solange wird der Stand wohl stillgelegt sein. Mit Spekulationen würde ich mich zurückhalten. Es kann verschiedene Ursachen und unglückliche Verkettungen mit einem solchen Resultat geben.
Ich wünsche allen Beteiligten einen glimpflichen Ausgang.
 
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Dem entnehme ich, daß es für unterschiedliche Anforderungen unterschiedliche Konstruktionen braucht. One size fits all funktioniert wohl nicht. Stell ich mir für die Vielfalt an Schußwaffen und Mun in einem Stand schwierig vor.

Und wie ist das in den Randbereichen? Bei meinem Stubenkeiler hab ich die Ränder extra mit Pappendeckel abgeschirmt, daß der Keiler lange vor dem Rand des Kugelfangs verschwindet, sonst kommt man leicht in Versuchung, zu lang mitzuziehen. Hat mich vorher ne Fensterscheibe gekostet.
Ich hab mal unseren laufenden Keiler saniert, es sollte jeder mal gesehen haben wo man überall hin und was man überall kaputt schiessen kann. An der Betonwand links war eine Bohle angebracht in der Schräge der Sandschüttung die war nur noch rudimentär vorhanden. Die Balken welche an der Oberkante des Betongrabens angebracht waren wurden um ein Handbreit in der Höhe regelrecht abgefräst.
 
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Schon aus der Logik heraus können Stahlgeschossfänge nicht zu 100% jedes Geschoss fangen, denn jeder Stahlgeschossfang hat nunmal Kanten, die nicht nachgeben. Ob gerundet oder nicht, es ist hartes Material und so muss es früher oder später unter gewissen Umständen zu Rückprallern kommen, die jeder, der in seiner Jugend in Haus und Hof mit dem Luftgewehr unterwegs war, in hinreichendem Maße kennt. Von daher muss man sich fragen, ob es für solche Überlegungen des Expertenwissens einen Sachverständigen bedarf und ob man nicht besser seinen gesunden Menschenverstand nutzen sollte.
 
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Die wissen im Grunde schon was sie da tun. Und die neuen Schießstandrichtlinie von um 2015 sind ja schon auch ein Machwerk. Da wird im Grunde allem bedacht. Aber der Teufel steckt halt immer dann doch irgendwo mit drin.
 
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Die wissen im Grunde schon was sie da tun. Und die neuen Schießstandrichtlinie von um 2015 sind ja schon auch ein Machwerk. Da wird im Grunde allem bedacht. Aber der Teufel steckt halt immer dann doch irgendwo mit drin.
Ich kenne sie nicht, die Schießstandrichtlinie, ich habe nur davon gehört. Und das Stahlkugelfänge mehr und mehr kommen.

Aber als Physiker lässt mich das zweifeln: Vollmantel oder Cu-Geschoss auf Stahl lässt mich an Billard denken ….

Irgendwie klingt das bei 4kJ nicht ganz sinnvoll …
 

Wheelgunner_45ACP

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Das mit den Stahlkugelfängen hänge auch am benötigen Platz. Um in Sand 7000J aufzubrauchen brauche es durchaus 5 bis 7m an Bremsweg. Stahl macht das deutlich auf erheblich kürzerer Strecke. Und beim Sand hilft am Ende nur thermische Entsorgung, welche teuer ist.
 
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Ich bin selbst Mitglied einen Vereins, der einen Stand für jagdliches Schießen betreibt.
Und ich kann nur sagen, dass am Ende nur Sand für uns als brauchbar erscheint.
Hinter Bock, Hase und Keiler kommt ein 40-Tonner Sand ... und gut ist erstmal.

Aber, wie es oben schon beschrieben wurde, man glaubt gar nicht, wo man alles Einschüsse in der Infrastruktur findet.
 
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Problem ist generell, dass man Schießstände nur noch bis 7000Joule vor sieht. Darüber hiaus wird es wohl richtig teuer mittlerweile.

Aber als Physiker lässt mich das zweifeln: Vollmantel oder Cu-Geschoss auf Stahl lässt mich an Billard denken ….
Das Problem der bleifreien Geschossen wird einigen alten Schießständen zum Verhängnis. Hatte da ein paar, denen wurde in die Auflagen geschrieben, dass diese Geschosse von der Nutzung ausgeschlossen sind. Was ja im Kern dem Bestreben nach Verboten von bleihaltiger Munition entgegen steht.
 
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@Alg_de
ohne die Expertise eines Schießstandsachverständigen kriegt man keine Genehmigung. Müßig, das in Frage zu stellen.
Du hast ja vollkommen Recht und ich weiß das auch, aber darin besteht gerade die Tragik, von Experten abhängig zu sein, wo der Verstand sagt, dass das nicht immer gut gehen kann, was der Experte fordert.

Wir hatten es ja schon anderswo mit dem Thema: anschaulich würde es halt nur, wenn man mal einen Gurt Leuchtspur einlegen könnte.

Hab heute an einer Drückjagd teilgenommen, die mich nie wieder sieht. Wenn schon große, städtische Forsten nicht mehr in Lage sind, Jagden so zu organisieren, dass sich eigene Leute und die Nachbarn nicht gegenseitig und alle zusammen die Wanderer bepflastern, nur weil ein paar 20 kg schwere Frischlinge aus dem Schilf über die Wiesen zum Wald pesen, dass ist einfach bitter. Das war nur plattes Land. Gruselig.
 

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