Bedingt durch unseren Hausbau bin ich dieses Jahr nicht so zum Kanzelbauen gekommen. Vor dem Winter wollte ich aber unbedingt noch eine an einer von den Sauen immer wieder angenommenen Stelle aufrichten.
Die Kanzel hat wie immer 125x125cm Grundmaß. Dadurch hat man bei 5m-Stangen am wenigsten Verschnitt.
"Blöderweise" war von einem Kunden noch so viel Lärchenfassade übrig, dass es genau für eine Kanzel gereicht hat
Die Traghölzer sind aus 6/6 bzw 4/6 Fichte. Die Ständer für den Bock aus 10/10 Kiefer gehobelt.
Die Fenster haben eine Öffnung von 30cm. Auf Fensterläden oder Lichtblenden habe ich verzichtet.
Diese Kanzel wurde als Modul gefertigt. Das heisst ich habe die einzelnen Komponenten im Betrieb vorgefertigt und kann die Kanzel so als Bausatz auch ohne Maschinenhilfe aufrichten.
Zu allererst habe ich mir aus einer großenformatigen OSB-Platte und Holzdübeln ein Reissbrett gebaut, auf dem ich alle Seiten und den Boden abbilden kann. Die Dübel dienen als Anschlag beim zusammenbauen und sind nach Wand farbig markiert.
So wird Modul für Modul gefertigt.
Vor Ort wird dann zuerst der zugeschhnittene Bock aufgerichtet. Genaues Ausnivellieren der Unterlegplatten hilft ungemein!
Dann die Ständer und die Module auf den Boden setzen und alles verschrauben.
Bedingt durch den Standort habe ich einen relativ hohen Bock mit 3,5m gebraucht. Normalerweise baue ich 2m. Die Anstellleiter hat diesmal gerade so gereicht, um die Dachplatten hochziehen. Andernfalls muss man auch das Dach vorfertigen und dann von innen verschrauben. Die Dachfläche hat 2x2m und etwa 9 Grad Neigung.
Da man 360 Grad schauen und schießen kann hab ich einen leisen robusten Werkstatt-Drehstuhl besorgt und ihn nochmal ordentlich gefettet.
Die Auflagebretter sind frei verschiebbar. Grüße an den Sir im Jagdhimmel!
Die Türöffnung mag lieblos wirken, ist aber leise, einhändig zu bedienen und leicht zu ersetzen.
Insgesamt hat alles gut geklappt und das Modulsystem kann noch öfter gebaut werden. Danke für Eure Aufmerksamkeit