Dorfleben

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Hallo,

ich verorte das Ganze mal unter „urbane Legende“. Mit der Wahrheit kann es zumindest nicht viel zu tun haben ;)

Grüße
Oh Mann, ja, die Legenden von der Dorfgendarmerie (ja, den Begriff gibt es auch im Norden)...

Heutzutage herrscht da ja eher unwissen bei den jungen Damen und Herren der Gendarmerie.

Es gibt da so einige Vorkommnisse bei denen ich mit Anwesend war, während Lehrlinge, oder Praktikanten, auf dem Acker von der Polizei kontrolliert wurden - die sich auch eines besseren belehren lassen mussten, was bestimmte Tätigkeiten angeht. Also über was erlaubt ist, und was nicht...

Vor 30 oder 40 Jahren wären die nie auf den Gedanken gekommen, einen Azubi in der Landwirtschaft mal eben am Schlagkopf abzupassen und anzuhalten. Schon gar nicht wenn der irgendein Gerät am Schlepper hatte, erst recht nicht mit der Spritze oder dem Güllefaß...

Oder was auch nicht vorgekommen ist, junge Leute bei den Erntedank-Umzügen zu kontrollieren ob sie überhaupt einen L oder T Schein haben... Au Weiha...

Naja, sind meistens die jungen Wilden (Polizisten) eher selten die erfahrenen, die sich meistens über den Übereifer der jungen ein breites Grinsen erlauben.

Aber manchmal haben sie auch allen Grund zum Motzen, Überbeladen oder gar abgefahrene Profile, Gespanne und Fahrzeuge die nicht mehr verkehrstauglich sind... gut, dass da auch Kontrollen stattfinden.

In der Kategorie habe ich auch eine Erzählung. Ich war auf dem Bio-Hof auf dem ich einen Teil meiner Ausbildung gemacht habe auch ein wenig in der Verantwortung die Geräte zu pflegen und zu warten, wir waren ein Ackerbau-Betrieb, regelmäßiges Abschmieren und eine ordentliche Wartung der Geräte gehört da zum A und O der Arbeit.

Naja, es war Erntezeit, und ich hatte damals gerade in dem Betrieb meine Ausbildung angefangen, also Mitte November (Weißkohl) mein Chef hatte mir den Auftrag gegeben alle vier Kippanhänger zu kontrollieren, nötigenfalls zu schmieren, und vor allem die Lichter zu kontrollieren. Ich war gerade mit dem ersten Anhänger durch da klemmt sich unser Vorarbeiter die zwei letzten Anhänger in der Reihe an den Schlepper und fährt damit in die Fabrik... Ich zum Chef, das berichtet, und auch mitgeteilt, dass ich die beiden Anhänger noch nicht sichten konnte... Tja, der Vorarbeiter hatte leider kein Glück... als die Polizei das defekte Rücklicht gesehen haben, hatten sie so richtig Lust auf eine intensive Kontrolle... und dann auch noch die Ladung gewogen (an der Fabrik, auf der Wage) Resultat... 400 Euro und einen Punkt... Als der Vorarbeiter zeternd in den Betrieb kam sagte der Chef nur... "Wer nicht hören will..."
 
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Den letzten, richtigen Dorfpolizisten kenne ich nur noch aus der ganz jungen Jugend, also etwa 40 Jahre her. War der Vater eines Klassenkameraden aus der Grundschule. Danach gab es tatsächlich noch 1 oder 2 Polizisten, die hier auch aufgewachsen waren und die aus dem Dorf stammenden Leute auch kannte(n ).

Unser Polizeirevier gibt es nun schon seit 2 Jahrzehnten nicht mehr, tagsüber tut hier ein Polizist aus einer Wache im Umkreis von 25 km seinen Dienst. Ab 16 Uhr wird es dann schwierig...
 
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Hallo,

ich verorte das Ganze mal unter „urbane Legende“. Mit der Wahrheit kann es zumindest nicht viel zu tun haben ;)

Grüße

Sind keine urbanen Legenden, einen Polizisten treffe ich immer noch, der ist schon lange in Pension, gibt es noch viel mehr zu Erzählen von Mauscheleien, Strafzetteln wegen Parken, was sich im Gemeindeamt abspielte. Manche Dinge waren extremer als man darüber Schreiben kann.
Bist du von einer Großstadt, oder jünger als 30 Jahre?
Vieles ist heute noch so (besonders die Mauscheleien zwischen Bürgermeister, Großbauern und diverse Firmen), dass mit der Dorfpolizei ist leider Vergangenheit, mit den Stammtischen und saufen gibt es fast nicht mehr.
Ist auch vieles beruflich geschuldet, die Alten sagen immer die Jungen halten nichts mehr aus, dazu gehöre auch ich obwohl ü40, geht heute nicht mehr, sitzen bis spät in die Nacht, ordentlich zechen, am nächsten Tag im Beruf........................
 
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wenn, dann wärs "rural legend". Du kommst aus der Großstadt, hm?
Hallo,

tatsächlich nicht.

Die oben erwähnten „wirklich auf jeden fall tatsächlich garantiert echt“ von „ der Schwester des Frisörs des Schwager meines Buchmachers dessen Putzfrau“ erlebten Geschichten höre ich nur immer wieder in verschiedenen Variationen.

Mehr sind es jedoch meist nicht: Geschichten.

Mal amüsant, mal mit versteckten Vorwürfen oder haltlosen Unterstellungen garniert.

Aber sehr, sehr selten tatsächlich so passiert.

Grüße
 
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Unser Polizeirevier gibt es nun schon seit 2 Jahrzehnten nicht mehr, tagsüber tut hier ein Polizist aus einer Wache im Umkreis von 25 km seinen Dienst. Ab 16 Uhr wird es dann schwierig...

Ist so...

Bekomme mal einen Polizisten auf den Hof, wenn Du um 5 Uhr einen Einbrecher, oder zumindest eine verdächtige Person auf dem Hof stellst...

Wir hatten das in dem einen Betrieb ganz extrem gehabt, drei oder vier Mal, das dort Personen die nicht zum Betrieb gehörten, früh am Morgen auf dem Gelände am rumkriechen waren, bevor ich mit den Arbeitsvorbereitungen angefangen hatte.

Ich bin immer der erste auf dem Betrieb, der die Arbeit beginnt. Mache im Vorfelde einen Kontrollgang (Kalbungen, die Kälber kontrollieren, die Ställe sichten kann ja irgendwo ein Tier festliegen und braucht Hilfe, Tränken können klemmen und den Keller fluten etc.). Auf dem Betrieb hatte ich das einige Male, dass ich kaum war ich auf dem Hof getreten, das sich im Kälberstall eine Person bewegte. Das erste Mal dachte ich es wäre einer der Junior-Chefs gewesen, passte ungefähr von Größe und Statur. Als der aber plötzlich im Melkstand hinter mir Stand, war es klar dass er das nicht sein konnte.

Einmal bin ich der Person dann nachgegangen, die war plötzlich im Bullenstall verschwunden und auf der anderen Seite heraus (über das Heck geklettert und ab in den Bruchwald).

Geklaut wurde nichts, unsere Werkstatt ist immer abgeschlossen und ansonsten, der Hoftrak ist laut und wenn man den im Betrieb nimmt (großer Kramer) dann hört man das im Wohnhaus sofort, sowohl der Seniorchef als auch die Chefin haben einen leichten Schlaf. Und unsere Traktoren sind in der verschlossenen Gerätehalle untergebracht... Alle vier.

Also was gab es da zu kundschaften? Warum trieb sich das Kerlchen meistens bei den Kälbern rum? Weiß der Geier!
 
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Oder was auch nicht vorgekommen ist, junge Leute bei den Erntedank-Umzügen zu kontrollieren ob sie überhaupt einen L oder T Schein haben... Au Weiha...
Schön auch die Treffen von historischen Landmaschinen. Bei geschätzten 25 % der teilnehmenden Zugmaschinen / Anhänger ist der TÜV bereits mehrere Jahre abgelaufen.

Und die kamen auf eigener Achse.:unsure:
 
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Schön auch die Treffen von historischen Landmaschinen. Bei geschätzten 25 % der teilnehmenden Zugmaschinen / Anhänger ist der TÜV bereits mehrere Jahre abgelaufen.

Und die kamen auf eigener Achse.:unsure:
Ja, kommen die - es gibt aber auch viele Liebhaber die ihre Oldtimer richtig gut pflegen. Wir haben hier in der Stadt ein Ehepaar, die beide jeweils einen Traktor haben, er fährt einen alten Hanomag in Top Zustand. Und sie fährt einen alten Porsche F108, den sie selber übrigens repariert und schraubt - so viel dazu. Auch der übrigens in Top Zustand. Beide sind keine Landwirte, er ist Arzt im Ruhestand und sie war irgendwas bei der Samtgemeinde, auch Ruheständlerin mittlerweile.

Es gibt genug von den alten Schleppern, die besser im Schuss sind als so mancher moderne Schlepper - was nicht immer am Landwirt liegt, sondern mitunter in der Produktion des Gefährts, oder vielmehr in der Ausbildung der Mechatroniker...

Wenn Du als Landwirt selber an den Schlepper musst, um dort die Bremsventile umzudrehen, weil die vom ausführenden Betrieb falsch herum eingebaut wurden... dann kratzt man sich am Ende wirklich nur noch ratlos am Kopf.

In einem anderen Fall haben die tatsächlich eine Gelenkwelle von einer anderen Baugruppe in den Schlepper verbaut, was natürlich nicht gepasst hat - am anderen Morgen war eine riesige Lache unter unserem Schlepper, wegen der daraus resultierenden Undichtigkeiten...

Übrigens, ist das Modell, welches auf meinem Profilbild zu sehen ist.

Quo vadis!
 
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Ist auch vieles beruflich geschuldet, die Alten sagen immer die Jungen halten nichts mehr aus, dazu gehöre auch ich obwohl ü40, geht heute nicht mehr, sitzen bis spät in die Nacht, ordentlich zechen, am nächsten Tag im Beruf........................

Das hängt nicht damit zusammen, dass die Jungen nichts mehr aushalten, sondern damit, dass wenn du Betriebsleiter eines seit gut 350 Jahren existierenden landwirtschaftlichen Betriebes bist - du gezwungen bist, deine Prioritäten vernünftig so zu besetzten, dass Du immer noch in der Lage bist, eine Familie und deine Freizeit mit den betrieblichen Notwendigkeiten unter einem Hut zu bringen.

Du überlegst dann schon, ob du dir das eine Bier mehr überhaupt leisten kannst. Nicht finanziell, sondern weil so viel davon abhängt. In der Landwirtschaft gilt immer noch früher Vogel fängt den Wurm, also früh aufstehen und lange arbeiten... Mitunter bist Du als Landwirt mehr als 14 Stunden am Tag auf den Beinen... Manchmal kommst Du gar nicht ins Bett.

Wenn man dann - weil plötzlich Nass, Kalt und irgendwie war da doch eben ein Ruck - plötzlich in einem halbvoll mit Wasser gefüllten Schlepper aufwacht, ist auch irgendwie nicht so pralle, nicht wahr?
 
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So meinte ich es, man kann sich das heutzutage nicht mehr leisten, am nächsten Tag halbschlafend im Berufsleben wanken und grantig sein, dazu sind Anforderungen hoch und alles viel gestraffter, früher gab es auch die Gschichtln wo Beamte jeden Tag im Wirtshaus hinter die Binde kipten, am nächsten Tag halbschlafend, müde, grantig und demotivierend die Dienstzeit im Büro überbrückten, früher war der Berufsalltag nicht so gestrafft, mein Großvater war Werksmeister in der Chemie, er hatte jeden Dienstag am Stammtisch seinen Kartenrunde, vor 24 Uhr war da nichts, am nächsten Tag machte er es sich in der Firma stressfrei, heutzutage undenkbar.
Wir haben am Sonntag um 10 Uhr in der Früh den Jägerstammtisch, auch schon eine uralte Tradition, nach der Kirche zum Wirt, sind kaum mehr als 3-5 Leute anwesend, die 2 die immer Anwesend sind sind über 80 nicht mehr aktiv, ich selbst bin maximal alle 6 Wochen einmal anwesend, brauche am Sonntag mal meine Ruhe, besonders in der Früh. Wenn die 2 über 80 Jährigen nicht mehr sind, wird es den Stammtisch nicht mehr geben.
Ich bin für solche Sachen einfach beruflich zu ausgebrannt und müde, für Stammtische, regelmäßige Wirtshausabende wie es früher gang und gäbe war.
 
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..........................
Also was gab es da zu kundschaften? Warum trieb sich das Kerlchen meistens bei den Kälbern rum? Weiß der Geier!
So einen gab´s im Nachbardorf auch, geistig behindert, immer mit dem Mofa unterwegs und das Mofa war zu den unmöglichsten Zeiten im Dorf zu hören, kurz darauf immer Unruhe im Kuhstall, meist bei den Rindlen/Kälbern.
Bis ihn mal jemand mit runtergelassener Hose erwischt hat......

Bausaujäger
 
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Das ist doch heutzutage ok.

"Die ........ akzeptiert alle sexuellen Vorlieben. Wir lehnen jede Repression,.....ab.


(mal sehen wie lange das stehen bleibt)
 
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So einen gab´s im Nachbardorf auch, geistig behindert, immer mit dem Mofa unterwegs und das Mofa war zu den unmöglichsten Zeiten im Dorf zu hören, kurz darauf immer Unruhe im Kuhstall, meist bei den Rindlen/Kälbern.
Bis ihn mal jemand mit runtergelassener Hose erwischt hat......

Bausaujäger
Na ich hoffe doch nicht!

Fehlt uns noch.
 

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