In dem Netzdingen ganz schön geschwitzt beim Aufstieg (10 Grad), nach ner Stunde war irgendwie alles wieder trocken, auch das drüber getragene Baumwollhemd.
Kapitaler Fehler. Beim Aufstieg muß die sich zwangsläufig entwickelnde Dampfwolke, die ja durch die Maschen leicht abdampft, entweichen können. Baumwollhemd drüber braucht man nicht beim Aufstieg. Ich steige immer mit Netzhemd, im Winter mit löcherigem Arctic =Merinowolle drüber. Notfalls leichte Fleece-Jacke über den Rücken gehängt, drüber den Rucksack, der sie fixiert.
Ich werde nie eine schöne Dezemberjagd vergessen:
Eine alte Gamsgeiß zog in einem Sprung aus der Reserve (vom frz. "Umweltministerium "-geschützte Zone in jeder Jagdgenossenschaft, in der man partout nicht jagen darf - hohe Strafen) in den angrenzenden bejagbaren Hang zum Äsen - aber abends sehr spät in der Dämmerung - und morgens bei Dämmerung wieder zurück in den Schutz der Reserve.
Mehrfach hatte ich sie im Fadenkreuz, konnte wegen der anderen Gemsen um sie herum aber immer nicht erkennen, ob sie noch führt oder allein ist.
Beim x.ten Versuch brach ich bei minus 10 Grad und 15 cm Schnee in tiefer Nacht auf, stieg die zwei Stunden und 400 Höhenmeter auf und saß bei Beginn der Dämmerung an der Grenze. Ha, diese Mal zottelten sie weit auseinander gezogen Richtung Reserve - die alte Geiß war allein, der Schuß brach, sie lag.
Saukalt war es, also schnell aufgebrochen, die relativ leichte Gams in den Rucksack und retour.
Der steile Abstieg auf einem Wanderweg war mit der Last auch schweißtreibend anstrengend, also hatte ich nur die BuWe Schneetarnjacke - offen - an -das Brynje Netzhemd drunter, die beiden zwei Meter Bergstöcke gaben Halt.
Dann kam ein wanderndes Paar bergauf. Frau voran, ob der Kälte im Schnee dicke Daunenjacke, Kapuze zugezogen, ein Auge lugte heraus, Mund halbverdeckt.
"Bonjour Madame" von mir, entsetzte Antwort "bbbbonnnjour M .", ob des herabsteigenden Yetis in der Unterwäsche...
10 m weiter unten keuchte der Mann hinter seinem Weibi her - genauso vermummelt.
Gleiches Spiel "Bonjour Monsieur" von mir, "bbbbonnnjooour M." retour und entgeisterter Blick.
Nach fünf Metern weiterem Abstieg meinerseits ließ ich mit Absicht einen Bergstock fallen. So konnte ich mich beim Aufnehmen umdrehen und nach den Touristen schauen. Beide standen, hatten sich zu mir bergab umgedreht und die Münder standen offen...
Hier ein Bild vom Ansitz - da habe ich allerdings noch eine dünne Zwischenschicht unter der Schneetarnjacke an. Man sieht auch sehr deutlich die "verräterischen" hellen Hände - die stecken beim Ansitz in weißen Fäustlingen.
Wenn man so weiß in Schneelandschaft - es reichen einzelne Schneeflecken - sitzt, "äugt" das Wild durch einen "durch"....