Hier wird mal wieder deutlich dramatisiert.
Leider haben heute viele Jäger nicht mehr die geringste Ahnung im Umgang mit Jagdhunden und deshalb bleiben Viele auf ihrem Hocker hocken, selbst wenn das 30 m voraus liegende Reh gerad derb von einem Hund angenommen wird. Man siehts schon an der Mimik, ob der einen wirklich angehen will, wenn man davor steht, aber dafür muß man halt den Hintern heben. Auf Distanz hilft Rufen meist wenig.
So schnell wird man nicht gebissen, wenn man selbstbewusst und laut auftritt.
Die allermeisten Hunde lassen sofort ab, wenn ein Mensch ins Spiel kommt. Schließlich lassen wir ausgebildete Hunde jagen (oder ??) und nicht irgendwelche Zwinger-Schicksale, die jeden Tag mit halben Kadavern gefüttert werden.
Gleichwohl gibts es Übersprungshandlungen von Stöberhunden und es sind sehr oft die besten Jäger, die an das Ziel ihrer Jagd, nämlich die Beute gelangen. Das zeigt sich in aller Regel aber nicht darin, dem Stück die Keule herauszureißen.
Ich erlebte auch schon einmal einen überhaupt nicht jagenden, stummen Hund, der um meinen Stand schlich und sich dort an meine Rehen genossen machen wollte. Gerade solchen Exemplaren gilt es deutlich die Kante zu zeigen, dazu ist ein "Meindl Perfekt" nicht ungeeignet.
Er ließ sich nicht verjagen und ich band ihn mit einem Strick an einen Baum, bis das Treiben vorbei war. Wildlieferung und Rückführung dieses und meiner Hunde gestaltete sich dann etwas schwierig.
Zum Verlassen des Standes:
auf guten professionell organisierten Jagden ist mir die Ansage absolut vertraut, die Jeden autorisiert, den Stand zur Rettung von Wildbret kurz zu verlassen. Gleichfalls ist es dem Hundeführer erlaubt, Standlaut im Standbereich (laut!) aufzulösen. Ein ähnliche Situation aus anderem Anlass, die auch in der Ansprache genannt gehört !
Vernünftigerweise ist so abgestellt, daß in aller Regel niemand den anderen sieht und die grobe Richtung des nächsten Schützen als Sicherheitsbereich gesperrt ist. Das heißt nicht, daß in den nicht gesperrten Bereich blind hineingeballert werden kann. Es ist ständig mit Treibern, Hunden oder auch im schlimmsten Fall Waldbesuchern zur rechnen.
Dafür trägt man heute Signal-Kleidung und in dem Zusammenhang ist die reine ärmellose Weste oder das Hutband als viel zu wenig zu beurteilen. Lautes Rufen tut in den Situationen ein Übriges.
Auf privaten, wie auf der Hasenjagd abgestellten Schützenketten, ist es anders, da sieht man sich doch so gut, da sollte so etwas gar nicht vorkommen.