Rehfütterung

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26 Feb 2018
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Hallo, ich füttere speziell bei Schnee mit Apfeltrester mit Einlage von Hafer und Mais. Wird meist erst beim ersten Frost angenommen. Bei hoher Schneedecke zieht das meiste Rehwild einfach etwas tiefer. Hatten wir aber schon lange nicht mehr. Dafür ist der Besucherstrom immer größer geworden. Inzwischen wird ein Teil der Waldwege sogar geräumt und ein anderer Teil ist für die Skilangläufer gedacht.
Mit der steigenden Anzahl der Freizeitler ist die Sauenanzahl zurück gegangen. Das Reh hat sich gut angepasst
Warum sollte ich da nicht füttern?
Der Lebensraum ist einfach von den Menschen geprägt und hat nichts mit natürlicher Evolution zu tun. Verbiss ist Gut tragbar. Bei mir hat man sogar den Abschuss etwas verringert.
 
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sagst das bitte dem Rehwild, das weiß eventuell noch nichts davon, deshalb steht es in Sprüngen da rum.
Dann wird der Lebensraum ja auch dafür geeignet sein. Das Reh kommt mit so vielen Lebensräumen besser zurecht als es viele Hegemeister glauben. Das ist auch das Erfolgsre(h)zept dieser Spezies. Nur weils Hörndl haben, glauben viele man muss sie füttern. Warum füttert man dann Sauen nicht, die habens im Winter auch nicht leicht? Die Rehe kommen mit den widrigsten Bedingungen vom Hochgebirge bis ins Tiefland blendend zurecht. Mit der Fütterung macht man nichts Gutes für diese anpassungsfähige Wildart. Außer vielleicht, dass sie womöglich über kurz oder lang verlernen selbständig zu Überleben und sich an sich verändernde Lebensrumbedingungen anzupassen. Von den diversen Problemen (Pansenazedose, innerartlicher Stress, Übertragung von Krankheiten,....) die die Fütterung mit sich bringt, will ich gar nicht schreiben. Bedenkt einfach mal, dass durch die Fütterung genau in der Zeit wo es das Reh evolutionsbedingt am wenigsten braucht die meiste Energie zugeführt wird. Das können die Rehe dann gar nicht verwerten!
Drum bin ich ein leidenschaftlicher Gegner der Rehfütterung😁
 
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Wir füttern Rehe im Wald-Feldrevier. Weil es Ecken gibt wo wir sie haben oder nichthaben wollen.
Das ist aus meiner Sicht einer der wenige Gründe wo Rehfütterung Sinn machen kann - zur Lenkung. Meine Strategie ist allerdings eine andere wenn ich Rehe wo nicht haben will.............🤣🤣
 
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Das weiß ich, ist halt so wie mit dem "Wer Waldbau nur mit der Kugel betreiben will......"

Es gibt für alle "Probleme" mit Wildtieren eine einfache Lösung: Und die ist falsch. Ich fahre da lieber mehrgleisig.

Bei den Greifvögeln sind mir die Hände total gebunden. Da muss man auch andere Wege gehen über die Lebensraumverbesserung oder

Beispiel: Lebensraumverschlechterung für den Fuchs.....
IMG_4801.JPG
oder für den Bussard...
Bussardpfahl.JPG
Mein Umgang mit der kleinen Schwester des Waldes kennt Ihr hier alle...

Wie beim Waldbau ist Jagd nur eine Möglichkeit..

Aus der Tierhalterszene entsprungen sind einfach weidende Huftiere (ehemal.Schafhalter) ein Ruhepol. Rehe können die Seele des Waldes sein. Nicht jedes muss in der Mörtelwanne mit den Läufen nach oben schnellstmöglich enden.

Aber Du würdest bei mir auch jede verbissene Pflanze sehen, aber nicht die drei unverbissenen daneben.

Mit meinem Alter hab ich auch schon den einen oder anderen wachsen sehen. Dort wo ich 1980 gepflanzt habe, arbeitet heute der Harvester. Es gibt beim Waldbau nicht schwarz und weiß.. Ich habe großartige Waldbauern (Förster) kennen gelernt, die mit Hirn eine Leidenschaft gelebt haben. Haben weniger geschossen als der Öko von nebenan und einen grandiosen Wald hinterlassen.
Mit dem Rucksack voll Futter sind wir zu den Fütterungen mit den Langlaufskier gefahren.

Waldbau ist wie Hasenjagern oder Geschlechtsverkehr. Man muss Zeit haben, dann wird es was.

Hab ich mal mit einem Vertreter der jaglich anders denkenden MInderheit erlebt. "Da Verbiss!!.... und da auch....* :mad: Er war nicht zu bremsen. Die unverbissenen Pflanzen hatte er einfach ausgeblendet. Arme Seele!

Du kennst meinen Vergleich zwischen Wildschützen und Waldschützen? War hier scho in paar Mal niedergeschrieben.....

Ich bin dankbar, dass mich nie jemand in eine ideologische Ecke gesteckt hat. Ich hatte keinen großen Lehrprinzen, sondern viele kleine....Ein Studium hat mich auch nicht verhunzt. Fast wäre ich ja bei Eurem Haufen gelandet....

Seit meinem ersten Jagdschein - und das ist ein paar Donnerstage her - gehe ich nur mit offenen Augen in die Natur. Ich beobachte, analysiere und ziehe meine Schlüsse aus der Praxis. Dann verändere ich soweit möglich Parameter und schau was passiert. Das sich das nicht mit Lehrmeinungen aus der Theorie deckt ist klar.

So bin ich gerne in Euren Augen der Spaßvogeljäger und fühle mich nicht schlecht dabei.
 
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26 Feb 2017
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Fast wäre ich ja bei Eurem Haufen gelandet....
Der Stachel muss tief sitzen bei dir.......
Ich habe meine jagdliche Karriere auch bei solchen Oberhasenhegern wie du gestartet. Da war keine Katze, kein Greifvogel und was auch immer scharfe Zähne oder Krallen hat im Revier sicher. Gott sei Dank haben mich dann weitsichtige Forstmänner unter ihre Fittiche genommen und mir gezeigt wie freudvoll Jagd nach waldbaulichen Zielsetzungen sein kann. Ich mag mir das gar nicht vorstellen wenn ich deiner "Ecke" gelandet wäre.........
 
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Pfffrrrrttttblblbl...

Wir bauen hier Mäuseburgen und diverse andere Maßnahmen, damit wir eine recht gute Strecke an Füchsen haben.

Die Julen stellen wir auch ohne Hintergedanken auf...

Ich bin etwas verwirrt.
 
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Für Dich mein Lieber nur das Beste!
Der Stachel muss tief sitzen bei dir.......
Ich habe meine jagdliche Karriere auch bei solchen Oberhasenhegern wie du gestartet. Da war keine Katze, kein Greifvogel und was auch immer scharfe Zähne oder Krallen hat im Revier sicher. Gott sei Dank haben mich dann weitsichtige Forstmänner unter ihre Fittiche genommen und mir gezeigt wie freudvoll Jagd nach waldbaulichen Zielsetzungen sein kann. Ich mag mir das gar nicht vorstellen wenn ich deiner "Ecke" gelandet wäre.........
Bei den Oberhasenhegern gibt es auch schräge, das ist klar...Ob Forstleute immer alles richtig machen, zeigt sich oft erst nach einem halben Jahrhundert. Also es ist einfach, Theorien aufzustellen, anders als beim Landwirt, der seine Fehler schon ein halbes Jahr später von der Natur präsentiert bekommt.
Junge Leute sind schnell versaut, wenn man bei ihren "Leistungen" Quantität vor Quaität setzt und noch als Weltretter gelobt wird. Das macht anfällig für Deine Gesinnung. "Falsche Rehböcke" sind von einem Tag zu anderen Schnee von gestern. Dabei liegt eben die Wahrheit in der Mitte, für die eine wie für die andere Seite.....
 
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Das ist genau das was Rehe im Winter nicht brauchen. Keine Rohfaser und viel Energie.
Dachte immer Apfeltrester ist Saftfutter und sollte um etwas Energie hinein zu bekommen etwas Kraftfutter beigemischt werden. Außerdem ist er dann auch nicht so matschig.
Wie es aussieht, mache ich seit vielen Jahren alles falsch und der Verbiss geht zurück da ich alle Rehe vergifte.
 
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Dann wird der Lebensraum ja auch dafür geeignet sein. Das Reh kommt mit so vielen Lebensräumen besser zurecht als es viele Hegemeister glauben. Das ist auch das Erfolgsre(h)zept dieser Spezies. Nur weils Hörndl haben, glauben viele man muss sie füttern. Warum füttert man dann Sauen nicht, die habens im Winter auch nicht leicht? Die Rehe kommen mit den widrigsten Bedingungen vom Hochgebirge bis ins Tiefland blendend zurecht. Mit der Fütterung macht man nichts Gutes für diese anpassungsfähige Wildart. Außer vielleicht, dass sie womöglich über kurz oder lang verlernen selbständig zu Überleben und sich an sich verändernde Lebensrumbedingungen anzupassen. Von den diversen Problemen (Pansenazedose, innerartlicher Stress, Übertragung von Krankheiten,....) die die Fütterung mit sich bringt, will ich gar nicht schreiben. Bedenkt einfach mal, dass durch die Fütterung genau in der Zeit wo es das Reh evolutionsbedingt am wenigsten braucht die meiste Energie zugeführt wird. Das können die Rehe dann gar nicht verwerten!
Drum bin ich ein leidenschaftlicher Gegner der Rehfütterung😁
Also jetzt kenn i mi nimmer aus. Einer sagt dass Kultursteppen ohne Deckung kein Lebensraum für Rehe ist, der Andere behauptet jetzt wieder dass der doch fürs Reh geeignet ist. Einzig die Meinung dass die Fütterung böse ist haben beide gemeinsam.

Und wie soll eine Fütterung mit Grummet bitte Pansenazedose hervorrufen? DAS erklär mir bitte einmal. Von Krankheiten bemerken wir auch nichts, das Reh geht ja nur zur Raufe wenn es wirklich nötig ist. Abgesehen davon halten wir die Fütterungen auch sauber.

Ach ja, eine Erklärung wäre wirklich auch noch nett von dir. Warum führt man mit einer reinen Grummetfütterung dem Reh die meiste Energie zu und warum können die Rehe das nicht verwerten?

Dass du leidenschaftlicher Gegner bist brauchst nicht extra zu erwähnen, das hat sicher schon jeder bemerkt.

Ja, es gibt Reviere wo das Füttern sicher nicht nötig ist, aber genau so gibt es auch Reviere wo es garantiert kein Fehler ist wenn man artgerechtes (im Fall eines Rehes eben Grummet) vorlegt. Zwingen kann Wild ja eh niemand dass es das Futter annimmt. und nein, Sauen füttern wir nicht! warum nicht? ganz einfach erklärt. die ziehen bei uns nur alle paar Jahre mal durch, und da auch im August/September und nicht im Winter. Vor 3 Jahren bemerkten wir deren Spuren das letzte Mal bei uns im Revier. Füttern also sinnlos weil nicht vorhanden.
 

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