Gehörschutz bei Niederwildjagden

Wheelgunner_45ACP

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Nur mal so am Rand:

Hab mich vor über 30 Jahren mal nach einer Innenohrentzündung aus Neugierde testen lassen, war damals irgendwo kurz vor 25. Und schon damals wurde eine nachlassende Empfindlichkeit bei den mittleren Frequenzen festgestellt. Im Gespräch hat mich der Ohrenarzt dann nach Hobbys gefragt. Bei der Antwort "Sportschütze/LG seit dem ich 14 bin und ein paar Jahre GK, dazu Motorradfahrer ab 18" war ihm dann der Grund diese Absenkung klar. Und es wurde ganz klar die Empfehlung ausgesprochen, diesen beiden Hobbys nicht mehr ohne Schutz des Ohres auszuüben. Denn die nachlassende Hörfähigkeit kommt einfach nicht wieder! Da regeneriert sich nichts.

Seit damals fahr ich konsequent mit passiven Stöpsel. Und beim Schießen - seit ich Feuerwaffen schieße - nix mehr ohne. Rückblickend würde ich es mittlerweile auch bei LG/ LP stark empfehlen, passive Stöpsel reichen dafür.

Von daher an alle die lieber "barfuß" schießen: Geht mal zum Akustiker oder Ohrenarzt und lasst euch testen. Ungeachtet des Alters. Das Ergebnis kann überraschend sein
 
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Nachdem vor sehr vielen Jahren beim ersten Hörtest bei meiner Arbeitsschutzuntersuchung eine Senke im mittleren Frequenzbereich auffiel, hat die Ärztin überlegt woher es kommen könnte.
Ich habe sie auf meine Freuzeitbeschäftigung hingewiesen, ne meinte sie das passt nicht zu Schußlärm.
Lungenfunktionstest war auch nicht so doll und das konnte nicht sein, von Jugend an Posaune geblasen. Da fragte die Ärztin, was ich so an Musik mache, 2 Blasmusikorchester und eine Big Band, jede Woche mehrere Stunden Proben, das ist der Grund für die Hörschädigung und nicht die paar Schüsse jährlich, die man ungeschützt auf der Jagd macht.
Da wo es richtig laut wird, auf dem Stand wird immer Gehörschutz getragen.

Der Schuss einer 12/70 hat am Ohr ca. 137db. Das liegt zwar nur knapp über der Schmerzschwelle von 130db, schädigt aber die Höhrzellen.

Nein.
Wenn eine Flinte mit 137db an der Mündung knallt, ist es dahinter leiser und im sicheren Bereich, der beginnt bei übrigens 137 db.
Im übrigen fareg ich mich wer die obigen zahlen verbreitet hat eine 12er knallt auch nicht leiser als eine Büchse im Mittelkaliber.
 
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Du kannst über Schuhe verbreiten was Du willst.
Mit der Gesundheit von Leuten zu spielen, nur um mal wieder einen Influencer-Kompetenzsimulaten gespielt haben zu können - das geht gar nicht.
 
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Du willst es vielleicht nicht hören. (Wortwitz)
Trotzdem, er hat nicht ganz unrecht. Ich hab das schon bei mehreren Leuten erlebt, die einfach altersbedingt ihr Gehör langsam verloren haben. "Vereinsamung" ist da eine gar nicht mal so falsche Wortwahl.
Sie merken es teils auch selber, dass sie nicht mehr folgen können, wollen sich dann aber keine Blöße geben und reden dann auch weniger (mit).

Irgendwann ist dann auch mal ein Punkt erreicht, an dem man selbst mit Hörgeräten nicht mehr gut helfen kann. Sie sind den Input, die Reize von außen, nicht mehr gewohnt. Das was ihnen das Hörgerät wieder zurückbringen würde wird dann schnell zu einer echten Überforderung. Mit der Folge, dass die Geräte dann als unangenehm empfunden werden und wieder nicht getragen werden.

Man kann nur jedem raten konsequent Gehörschutz zu nutzen. Wer mal in die o. g. Spirale reinkommt, der kommt nur schwer wieder raus. Und wenn dann wirds nicht schön es zu schaffen.
Wer sein Lebtag lang "oben ohne" gejagt hat ist gut beraten sich testen zu lassen. Je früher man gegen einen Schaden was unternimmt umso einfacher ist/wird es. Bis man es sozusagen von selber merkt (und sich auch eingesteht) kanns schon ganz schön spät sein.
In diesem Forum scheint lesen und verstehen nicht immer zu funktionieren, oder man will nur lesen und verstehen was man möchte. Das ist jetz nicht auf Dich gemünzt, Löffelmann.
Habe in #22 nichts anderes geschrieben, als dass die Kollegen recht haben.
Berufsbedingt sind ärztliche Untersuchungen bei mir obligat.
Gedient habe ich als Kanonenfutter in der Artillerie und mit der dickem Wumme geschossen, deren Nachfolger man vor kurzem in die Ukraine entsendet hat, da gab es trotz Gehörschutz des öfteren Ohrenpfeifen...
Was das aber mit Zähneputzen, Frisör und sonstiger Körperpflege zu tun haben soll, erschliesst sich mir nicht.
So lange es geht, möchte ich aber schon selbstbestimmt leben und schießen, wie ich will!

P.S. mein ex-Schwiegervater und seine Lebensgefährtin sind über 85 und hören auch nur noch mit Hörgerät. Beide keine Jäger und oder Schützen...und ich könnte Euch noch tausend Beispile nennen, wenn ich nur welche wüsste ;)
 
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Da fragte die Ärztin, was ich so an Musik mache, 2 Blasmusikorchester und eine Big Band, jede Woche mehrere Stunden Proben, das ist der Grund für die Hörschädigung und nicht die paar Schüsse jährlich, die man ungeschützt auf der Jagd macht.
Da wo es richtig laut wird, auf dem Stand wird immer Gehörschutz getragen.

Nein.
Wenn eine Flinte mit 137db an der Mündung knallt, ist es dahinter leiser und im sicheren Bereich, der beginnt bei übrigens 137 db.
Bei der Ausgangsfrage ging es um Niederwildjagd, da können schon mal ein paar mehr Schuss pro Saison zusammen kommen als bei ein paar Einzelansitzen im Jahr.

Des Weiteren gibt es auch Untersuchungen das schon Einzelereignisse von 120db Schäden hervorrufen können. Es gibt eben keine exakte Grenze wo man sagen kann "Ab exakt 137db kann erst ein Schaden entstehen."

Man kann sich einreden was man will aber jeder Schussknall direkt am Ohr kann Schäden verursachen und um so öfter ich Schieße, um so höher ist das Risiko.

Ein Jagdkollege hat nach einem Büchsenschuss einen bleibenden Tinitus. Warum auf einmal bei dem Schuss und nicht bei denen vorher, man weiß es nicht. 🤷‍♂️

Ich nutze immer Gehörschutz, wer meint darauf verzichten zu können weil ein paar Schuss im Jahr nix ausmachen der kann das gerne tun.
 
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Beide keine Jäger und oder Schützen...und ich könnte Euch noch tausend Beispile nennen, wenn ich nur welche wüsste ;)
Beispielsweise meine Eltern, beide über 80 beide mit Hörgeräten und noch nie was mit der Jagd oder dem Schießwesen oder lauter Arbeitsumgebung zu tun gehabt.
 
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Des Weiteren gibt es auch Untersuchungen das schon Einzelereignisse von 120db Schäden hervorrufen können. Es gibt eben keine exakte Grenze wo man sagen kann "Ab exakt 137db kann erst ein Schaden entstehen."
Diese Untersuchungen zeige mal bitte.
Der Arbeitsschutz geht bei dauerhaftem Lärm über 85 db und Knallereignissen über 140db von einer dauerhaften Schädigung aus.
Deswegen ist jeder Knall, dessen Schallwellen unser Ohr ereicht und unter ca140db liegt nicht mehr schädlich.
Übrigens senken auch die meisten Gehörschützer nicht unter deine Grenzwerte.
Somit wäre jeder Knall schädlich, egal ob mit Gehörschutz oder ohne.
 
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Beispielsweise meine Eltern, beide über 80 beide mit Hörgeräten und noch nie was mit der Jagd oder dem Schießwesen zu tun gehabt.
Es gibt auch Nichtraucher die Lungekrebs bekommen, die Chance bei Rauchern ist aber höher.
Entsprechend ist das Argument nicht wirklich aussagekräftig.

Es gibt eine Studie aus Polen bei der das Hörvermögen von Jägern und Polizisten untersucht wurde.
Die Jäger in der Studie nutzten nie Gehörschutz während die Polizisten in der Regel mit Schutz schossen.

72,2% der Jäger waren Schwerhörig, 16,7% hatten nur auf dem abgewandten Ohr ein normales Hörvermögen und 11,1% hatten ein intaktes Gehör.
Bei den Polizisten gab es keine Auffälligkeiten beim Hörvermögen.

Wie man sieht muss der Geschossknall nicht unbedingt schädigen aber das Risiko das man geschädigt wird ist nun einmal höher.
 
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Es gibt auch Nichtraucher die Lungekrebs bekommen, die Chance bei Rauchern ist aber höher.
Entsprechend ist das Argument nicht wirklich aussagekräftig.

Es gibt eine Studie aus Polen bei der das Höhrvermögen von Jägern und Polizisten untersucht wurde.
Die Jäger in der Studie nutzten nie Gehörschutz während die Polizisten in der Regel mit Schutz schossen.

72,2% der Jäger waren Schwerhörig, 16,7% hatten nur auf dem abgewandten Ohr ein normales Hörvermögen und 11,1% hatten ein intaktes Gehör.
Bei den Polizisten gab es keine Auffälligkeiten beim Höhrvermögen.

Wie man sieht muss der Geschossknall nicht unbedingt schädigen aber das Risiko das man geschädigt wird ist nun einmal höher.
Zahlen, Daten, Fakten.

Danke für den Beitrag
 
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Diese Untersuchungen zeige mal bitte.
Der Arbeitsschutz geht bei dauerhaftem Lärm über 85 db und Knallereignissen über 140db von einer dauerhaften Schädigung aus.
Deswegen ist jeder Knall, dessen Schallwellen unser Ohr ereicht und unter ca140db liegt nicht mehr schädlich.
Übrigens senken auch die meisten Gehörschützer nicht unter deine Grenzwerte.
Somit wäre jeder Knall schädlich, egal ob mit Gehörschutz oder ohne.
Hier nur eins von vielen, vielen Beispielen. Inzwischen gehen die meisten Publikationen von 120db als Schwelle aus, bei denen schon bei Einzelereignissen Schäden auftreten können.

Des Weiteren gilt der Grundsatz "Steter Tropfen höhlt den Stein". Wahrscheinlich wird ein einzelner Schussknall noch keine große Beeinträchtigung generieren, vielleicht auch 50 nicht aber irgendwann wird es wahrscheinlich zu einem signifikanten Schaden kommen.
Das Gehör regeneriert sich nicht, es wird mit jeden Ereignis ein bisschen Schlechter.

Wie gesagt, du kannst machen was du willst, bist ja älter als 3x6. Wenn du meinst unter 140db kann nichts passieren, dann ist das so und evtl. gehörst du auch zu der Gruppe wo nie was passiert. Wie bei nem Raucher der nie Lungenkrebs bekommt, auch davon gibt es genug.

Ich nutze einen Gehörschutz, auch der mag wie beim Schießen mit Schalldämpfer noch nicht jede Gefährung meines Gehörs ausschließen aber es reduziert sie nun mal.
 
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die

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P.S. mein ex-Schwiegervater und seine Lebensgefährtin sind über 85 und hören auch nur noch mit Hörgerät. Beide keine Jäger und oder Schützen...
Der Vergleich hinkt. Du schaffst es halt schneller und sicherer den Zustand zu erreichen wenn Du Dein Gehör nicht schützt.

Der Arbeitsschutz geht bei dauerhaftem Lärm über 85 db und Knallereignissen über 140db von einer dauerhaften Schädigung aus.
Deswegen ist jeder Knall, dessen Schallwellen unser Ohr ereicht und unter ca140db liegt nicht mehr schädlich.
Der Arbeitsschutz geht davon aus, daß über 137dB ein Einzelereignis eine dauerhafte Schädigung hervorrufen kann.
Dein Umkehrschluss ist schon aus wahrscheinlichkeitstheoretischen Gründen falsch. (Solltest Du als Ing. eigentlich wissen)
Wie oben schon von Benji gesagt, nimmt die Wahrscheinlichkeit von Schädigungen bzw. deren Höhe mit der Häufigkeit zu. (z.B. bis hin zu niedrigen Pegeln und extra-auralen Problemen)

Und da das alles vermeintlich so komplex und unbequem ist, wird das Thema weiterhin verharmlost.
Es ist wie immer: einige Erfahrungen müssen halt selbst gemacht werden.......
 
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Dein Umkehrschluss ist schon aus wahrscheinlichkeitstheoretischen Gründen falsch.
Dann würde ich vorschlagen, du lässt das mit dem schiessen, denn es gibt keinen Gehörschutz der die 160-170db eines Büchsenknalls unter 120 db drückt und schon mal gar nicht diese dünnen Dinger wie Peltor Sporttac oder Sordin. Auch In Ear dämpft meist nur um maximal 30db, wie ein guter SD.

Unter den alten Jägern meiner Umgebung hören die schlecht, die sehr viel auf Ständen unterwegs waren und dabei niemals einen Gehörschutz getragen haben.
 
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Die 160 dB sind an der Mündung, nicht am Ohr. :rolleyes:

Der Arbeitsschutz braucht messbare Grenzwerte für Regelvermutungen und gibt keine Garantien, in keine Richtung. Nur Gewissheit für Prozesse ... ;)
 
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Diese Untersuchungen zeige mal bitte.
Der Arbeitsschutz geht bei dauerhaftem Lärm über 85 db und Knallereignissen über 140db von einer dauerhaften Schädigung aus.
Deswegen ist jeder Knall, dessen Schallwellen unser Ohr ereicht und unter ca140db liegt nicht mehr schädlich.
Übrigens senken auch die meisten Gehörschützer nicht unter deine Grenzwerte.
Somit wäre jeder Knall schädlich, egal ob mit Gehörschutz oder ohne.
Nein. Denn bereits ab 80 dB über 8 h muss Hörschutz bereitgestellt werden. Ab 85 muss er zwigned getragen werden. Das gleiche gilt für 135 und 137 dB, aber bereits bei einmaligem Ereignis. 140 tauchen da nirgend auf. Ich bin Arbeitsmediziner. Bei der Ermittlung der Berufskrankheit "Lärmschwerhörigkeit" interessieren irgendwelchen Messwerte übrigens auch nicht, wenn man im Lärmbereich arbeitet und die typischen Veränderungen zeigt wird es üblicherweise anerkannt.
 
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