Drückjagden fallen aus wegen Sauenmangel & erbrachtem Rehabschuss.

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Keiler - Bachen - Ül - Frischlinge.
Wenn alles richtig eingewertet wurde, dann ist das im Verhältnis so wie bei uns früher : Viele ÜL sind ein Zeichen dass die Frischlinge nicht ausreichend reduziert werden. War bei uns genauso und ist in vielen Schwarzwildgebieten gleich.
Dann erfolgte keine Reduktion. Auf eine Sau älter als ein Jahr solten 2,5 - Frischlinge kommen. Sprich der ÜL-Abschuss gibt den Sollabschuss bei den Frischlingen vor, wie gesagt immer unter dem Vorzeichen das reduziert werden soll. Was ich ja nicht immer glaube.
Ist das das Lüneburger Modell? Das hat ja in der Vergangenheit nicht grad hingehaut🤣
 
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Das hat noch einen Vorteil, gerade bei uns, wir werden die Holländer und Ruhrpottler wieder los die immer in Jagdgruppen die einheimischen überboten haben und können uns unsere Reviere dann wieder leisten.

Ich finde das eine sehr interessante Ansicht,die ich bestens nachvollziehen kann. Allerdings was die Holländer uns vor Jahren mit ihrer hier noch illegalen Nachtsichttechnik vorgemacht haben wird jetzt in meinem bescheidenen Dunstkreis gerade in den Revieren,die früher noch im Strahl gekotzt haben,ob der unwaidmännischen Jagdmethoden unserer Nachbarn, die haben jetzt urplötzlich selbst die Nachtjagd für sich entdeckt und mangels Sauen muss ebend das Rehwild dran glauben.
In meiner entfernten Nachbarschaft hat der Landesverband Lippe bei Neuverpachtungen Mal kurz die Messlatte auf schlanke 40 €/ha hochgelegt ,und es wird fleißig überboten. Soviel dazu, das jetzt auch einmal die Eingeborenen zum Zug kommen. Ich weiß auch nicht,wo das einmal hinführen wird,aber bei der Legalisierung der Technik haben viele gejubelt und einige wenige gewarnt,bin Mal gespannt wer Recht hat
 
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Ist das das Lüneburger Modell? Das hat ja in der Vergangenheit nicht grad hingehaut🤣
Das hat mit dem Lüneburger Modell zunächst nichts zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand. Wenn jedes Jahr im Frühjahr bin in den Herbst hinein hohe ÜL-Strecken erzielt werden, dann ist das ein Zeichen, das bei den Frischlingen zu wenig erlegt werden. Also wenn 100 Sauen erlegt wurden, davon 60 ÜL und 40 Frischlinge, dann heißt das nicht, das es besser wäre, 60 Frischlinge und 40 ÜL zu erlegen.
Sondern umgekehrt wird ein Schuh draus: Wenn 60 ÜL erlegt werden, dann müssen zusätzlich mindestens 120 Frischlinge erlegt werden, um zumindest den Bestand nicht ansteigen zu lassen.

Die ÜL-Strecke sollte die Richtschnur für das Frischlingssoll geben. Aber ich zweifle den Reduktionswillen einfach für manche Reviere an.
Also wo ist bitte hier eine Vergleichbarkeit mit dem Lüneburger Modell? Ging drum mir wieder ans Bein zu pinkeln, ist nur leider daneben gegangen.

Wir haben das Schießen dicken Ende her hier zur Genüge durch. Der Bestand ist trotzdem gestiegen, obwohl keine Bache älter als 1,5 Jahre alt wurde.
 

z/7

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Also wenn 100 Sauen erlegt wurden, davon 60 ÜL und 40 Frischlinge, dann heißt das nicht, das es besser wäre, 60 Frischlinge und 40 ÜL zu erlegen.
Sondern umgekehrt wird ein Schuh draus: Wenn 60 ÜL erlegt werden, dann müssen zusätzlich mindestens 120 Frischlinge erlegt werden, um zumindest den Bestand nicht ansteigen zu lassen.
Du unterstellst, daß die Schützen jeweils die Wahl haben, einen Frili oder einen Überläufer zu erlegen. Was, wenn es aufgrund der Witterung z.B. einfach weniger Frilis gibt? Die Schützen also gar nicht anders können?
 

z/7

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Apropos, zum Fadenthema: Nachdem die vorweihnachtliche Saison sich dem Ende nähert, kann man schon mal versuchen, ein Fazit zu ziehen: es sind tatsächlich deutlich weniger Sauen auf den Strecken hier. Bisher ausnahmslos.
 
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Das hat noch einen Vorteil, gerade bei uns, wir werden die Holländer und Ruhrpottler wieder los die immer in Jagdgruppen die einheimischen überboten haben und können uns unsere Reviere dann wieder leisten.

Ich finde das eine sehr interessante Ansicht,die ich bestens nachvollziehen kann. Allerdings was die Holländer uns vor Jahren mit ihrer hier noch illegalen Nachtsichttechnik vorgemacht haben wird jetzt in meinem bescheidenen Dunstkreis gerade in den Revieren,die früher noch im Strahl gekotzt haben,ob der unwaidmännischen Jagdmethoden unserer Nachbarn, die haben jetzt urplötzlich selbst die Nachtjagd für sich entdeckt und mangels Sauen muss ebend das Rehwild dran glauben.
In meiner entfernten Nachbarschaft hat der Landesverband Lippe bei Neuverpachtungen Mal kurz die Messlatte auf schlanke 40 €/ha hochgelegt ,und es wird fleißig überboten. Soviel dazu, das jetzt auch einmal die Eingeborenen zum Zug kommen. Ich weiß auch nicht,wo das einmal hinführen wird,aber bei der Legalisierung der Technik haben viele gejubelt und einige wenige gewarnt,bin Mal gespannt wer Recht hat
Bei uns sind die letzten beiden Jahre wieder Reviere statt für 10€ für 3,50€/ha an einheimische gegangen und es sind noch einige Reviere wo man von den Ruhrpottlern und Holländern schon hört das es das letzte mal war.
Keine Sauen und jetzt auch noch der Wolf und schon sind die Reviere für sie wertlos.
Teilweise haben sie natürlich auch mit dem Verkauf von Abschlüssen und den vielen Sauen kalkuliert und jetzt passt bei einigen natürlich der Finanzplan nicht mehr.
Sie haben ja teilweise 60€ für einen Jagdtag von ihren Gästen genommen plus den Abschluss und jetzt bleiben natürlich die Gäste weg.
Bei den 3 DJ die hier überhaupt stattgefunden haben waren im Durchschnitt nur ⅓ der üblichen Strecke.
 
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Bis vor 6 Jahren hatten wir auch ein Top Rehwildrevier.

1000ha bestehen aus 65% Feld und Wiese. 15% Wasser, verteilt auf einen großen Teich, 2 Flüsse und viele Gräben. Und 10% Wald und Hecken.

Der Wolf hat beim Rehwild sehr viel Veränderung gebracht. Strecken sind deutlich gesunken. Unser stärkster Bock (abnorm) hat 750gr. auf die Waage gebracht.

Bei den Sauen denke ich das die ASP nur vorübergehend ist. Aus den Nachbarrevieren treffen schon wieder Meldungen über vereinzelte Sichtungen ein.
Wo in Deutschland werden 750g Böcke erlegt ?
 
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Du unterstellst, daß die Schützen jeweils die Wahl haben, einen Frili oder einen Überläufer zu erlegen. Was, wenn es aufgrund der Witterung z.B. einfach weniger Frilis gibt? Die Schützen also gar nicht anders können?
Natürlich ist die Strecke von dem abhängig was da ist. Das Phänomen das es weniger Frischlinge gibt, hatten wir bisher nicht.
Vor der Technik wurden bevorzugt immer die Größten erlegt und die Kleinen konnten nicht wirkungsvoll reduziert werden. So blieben einfach immer am Ende des Jahres zuviele Frischlinge übrig, sprich die ÜL-Strecke des Folgejahres war gesichert. Damit auch der Nachwuchs, denn es reicht aus wenn eine "Bache" einmal in ihrem Leben frischt.

Wenn es nun weniger Frischlinge gibt - warum auch immer - und jetzt vermehrt Sauen über ein Jahr alt erlegt werden, dann muss der Bestand abnehmen. Das ist logisch.

Vorsichig weitergedacht stellt sich auch die Frage, ob nicht der eine oder andere in dieser Lage nicht doch eher schützend seine Hand über die Sauen hält. Die ganze Jagdausrüstungsindustrie und jagdliche "Unterhaltungsbranche" lebt doch von den Sauen, was deren Beliebtheit untermauert.

Zugegeben, ich war auch einmal auf der Bewirtschaftungsschiene unterwegs. Nun sind wir ASP-Land. Da gelten andere Regeln, die aber nicht immer ernst genommen werden.

Das der Wolf einen Einfluss hat, glaube ich eher nicht. Überall wo Wölfe vorkommen, werden natürlich auch Frischlinge gerissen, aber zuerst hält sich der Wolf an das andere Schalenwild.
 
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Das hat noch einen Vorteil, gerade bei uns, wir werden die Holländer und Ruhrpottler wieder los die immer in Jagdgruppen die einheimischen überboten haben und können uns unsere Reviere dann wieder leisten.
Ich würde mir auch so eine Entwicklun wünschen für Euch. Wir haben nur wenige "Holländer" wie wir sagen. Damit meinen wir nicht Holländer direkt, sondern die welche da z.B. aus dem Münsterland jagdliche vertrieben wurden. Sie kommen auf keine Versammlung und machen ihr eigenes Ding. Immer gibt es Ärger an den Grenen, man kennt diese Leute überhaupt nicht und sie suchen auch keinen Kontakt.
Ich finde das eine sehr interessante Ansicht,die ich bestens nachvollziehen kann. Allerdings was die Holländer uns vor Jahren mit ihrer hier noch illegalen Nachtsichttechnik vorgemacht haben wird jetzt in meinem bescheidenen Dunstkreis gerade in den Revieren,die früher noch im Strahl gekotzt haben,ob der unwaidmännischen Jagdmethoden unserer Nachbarn, die haben jetzt urplötzlich selbst die Nachtjagd für sich entdeckt und mangels Sauen muss ebend das Rehwild dran glauben.
Also wir sind uns einig, wer "es" wollte, hatte es schon vorher. Bei den Sauen haben wir den Auftrag zur Verminderung der Dichte, ob den immer alle ernst nehmen, möchte ich bezweifeln.
Ich weiß auch nicht,wo das einmal hinführen wird,aber bei der Legalisierung der Technik haben viele gejubelt und einige wenige gewarnt,bin Mal gespannt wer Recht hat
Jede Änderung hat zwei Seiten und nicht nur positive Effekte. In CZ ist NZT auf alle Schalenwildarten frei. Auch hier drängt man auf Reduzierung von Seiten der Forstwirtschaft.
Teils wird es gemacht und teilweise nicht. Das Rotwild hat sich schnell umgestellt. Die Abenddämmerung ist keine Jagdzeit mehr. Auch nicht die erste Nachthälfe. Alles Wild zieht nach Mitternacht, weil da ja erst kein Jagddruck mehr herrscht. Dafür sind die am nächsten Morgen bis 11 Uhr auf den Läufen. Keine Wildart leidet unter der Technik so wie wir uns das vorstellen. Es lebt mit inneren "Landkarten und Terminkalendern des Todes".

Einmal müssen wir auch arbeiten, die meisten jedenfalls. Unser Förster in CZ erzählt uns jeden Tag von Rotwildbeboachtungen, das meiste Wild sehen die Harvesterfahrer. Wenn drei Harvester im Revier arbeiten, will von uns keiner raus. Die Wege sind zu, das Gepolter...aber dem Wild macht es nichts aus. Kaum sind die Maschinen weg, gibt es Äsung in Hülle und Fülle.

Schon als die anderen Wildarten noch nicht erlaubt waren, sah ich in CZ so viele tagaktive Sauen wie nie zuvor. Wenn das Rotwild schon in der Morgendämmerung einwechselte, kamen die Sauen erst wesentich später am Morgen an.

Ich versuche bei der ganzen Diskussion mich nicht ins Reich der Spekulation zu begeben. Ich kann sehr genau beobachten denke ich. Daraus ziehe ich meine Schlüsse, die immer einen Praxishintergrund haben. Ja und nicht alle Reviere sind gleich. Uns darüber auszutauschen sind wir ja hier.



Hab übrigens schon mal eine Sau geschossen, da hat der Harvester hinter mir mit den großen Scheinwerfern beim Umdrehen "ins Gesicht geblinzelt".
 
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Was den Rückgang der Sauenstrecken angeht, kann ich nur sagen, daß wir in unserem kleinen Heiderevier mit 125ha bis vor 2 Jahren jährlich bis zu 20 Sauen erlegt haben. Die Sauen waren ganzjährig da - wir hätten vermutlich auch mehr schießen können, aber die erlegten konnten wir auch sinnvoll verwerten. Letztes Jahr konnten wir 4 Sauen erlegen - davon 2 mit NZT. Dieses Jahr erst eine Sau!
Im Moment ist es so, daß etwa alle 4 oder 5 Wochen mal eine Rotte nachts so zwischen 03:00Uhr und 04:00Uhr auftaucht und eine Wiese umdreht. Danach wieder 4 oder 5 Wochen gar nichts.
Die Wahrscheinlichkeit nachts Wölfe vorzuhaben ist erheblich größer.
 
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Man sollte mal über den Tellerrand schauen: Fakt ist,bis auf wenige Ecken,wie z.B. in NRW,nehmen die Schwarzwildstrecken zumeist exorbitant seit 2021 ab. Die Ursachen sind komplex.Fast alles jagt mit Nachtsicht,der Wolfsbestand wächst und die ASP wirkt in manchen Gegenden. Nicht zu vergessen ist die Art und Weise der Abschußgepflogenheiten,wie man sie gelernt hat,von unten(klein) nach oben schießen, die immer weniger Beachtung findet. Hab mal spaßeshalber bei einem Freund nachgefragt, der beruflicherseits die Statistk führen könnte, aber nicht muß. Der bestätigt letzteren von mir genannten Punkt rein gefühlsmäßig,wird das mal näher untersuchen,wenn mal etwas mehr Zeit da ist.
Wir merken es selbst im Revier. Die Sauenbestände gehen zurück. Die DJ-Ergebnisse im Umfeld sind kaum noch erwähnenswert. Dies betrifft aber auch andere Schalenwildarten,besonders Rehwild.
 

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