Sinn oder Unsinn von Brauchbarkeitsprüfungen

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:)
Alles Gute für s neue, noch junge Jahr!
Wahrscheinlich wird meine PERSÖNLICHE Meinung seitens sämtlicher Zucht-, Prüfungs- und sonstiger Verbandswichtel innerhalb kürzester Zeit verrissen und als Blasphemie verschrien....
....
Aber dennoch:
Die Brauchbarkeitsprüfung (oder Ähnliches) sagt nichts über die tatsächliche Leistungsfähigkeit eines Hundes aus, sie ist eine Momentaufnahme, für deren "positiven" Bescheid oftmals die persönliche Kontaktpflege zwischen "Prüfungshundführer" und "Richter" ausschlaggebend ist.....
Oftmals war ich als Beobachter bei deratigen Prüfungen zugegen.....da werden gegenseitig die Würfe "durchgewunken".....Jungjäger, die ihren Hund in der "falschen" Hundeschule hatten, deren Hunde zweifelsfrei besser gearbeitet haben.....erhielten gerne ein "Heute nicht!"
Der "bayerische Weg" ist bisher ein sehr gelungener, da er die Eigenverantwortung des Jägers an oberste Stelle stellt.
Kein waidgerechter Jäger wird mit einer untauglichen Waffe auf Wild schießen, unbrauchbare Fallen verwenden oder einen Hund einsetzen, der die geforderte Leistung nicht erbringt.
Aus Fairness dem Wild aber auch dem Hund gegenüber.
Der Vorstoß des BJV beschneidet die eh schon weit eingeschränkten Rechte der Jäger weiter...unter dem Deckmäntelchen der "Waidgerechtigkeit"....aus meiner Sicht geht es um die weitere Etablierung von Machtstrukturen.
Da brauchen wir echt keine Feinde von außen.
Oskar Kellner (der Opa meiner Frau - Gründungspräsident des BJV) hat nach dem 2. Weltkrieg mit den amerikanischen Siegermächten ausgehandelt, dass bayerische Jäger wieder Waffen führen und jagen dürfen, dass wir wieder Freiheit zurück bekommen haben.....und heute werden seitens genau derer, die für unsere Rechte eintreten sollten, zunehmend unsere Rechte beschnitten.

Dann bitte KONSEQUENT:
Ein Hund darf nur noch eingesetzt werden, wenn der Hundeführer auch MIT DIESEM Hund die Prüfung absolviert hat. (Der Trend geht zum "Abrichten lassen...zur Prüfung führen lassen" und dann NIE mehr was arbeiten! "Der Hund hat ja Prüfung!")
Die Prüfung ist jährlich zu wiederholen, ähnlich dem Schießnachweis für Bewegungsjagden.
Nur so kann gewährleistet sein, dass ein Hund aufgrund fortschreitenden Alters nicht "unwaidmännisch" eingesetzt wird!

Oder wir freuen uns, wenn Hunde aktiv trainiert und gemäß ihrer Anlagen geführt werden.
Wer sich einen "Wichtigstempel" ins Fleißbildchenbuch kleben lassen will, dürfte das ja weiterhin gerne....

So......keine Zeit mehr....der Benni will jetzt wieder los....unter 2 1/2 Stunden Beschäftigung draußen geht hier nix....wir waren erst 1 1/2 Stunden im Revier!
Du scheinst noch nie eine Prüfung absolviert zu haben.

Und Prüfungen, egal welche und ob bei Mensch oder Tier, sind immer Momentaufnahmen - worauf sonst sollte ein Prüfer denn schauen, der weder Mensch, Hund noch Führer je zuvor gesehen hat?

Und auch wenn der Prüfungsleiter mitprüft wird er sagen "durchgefallen", wenn es nicht klappt.

Der Rest ist ebenfalls Käse. Die Brauchbarkeit ist wesentlich und notwendig aus versicherungstechnischen Gründen und ebenfalls aus den jagdrechtlichen Gründen bei verschiedenen Jagdarten. Bei der Entenjagd muss der brauchbare Hund dabei sein, bei der Nachsuche muss er zur Verfügung stehen. Iss so.

Mbogo
 
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Die BP verursacht ein großes Problem. Vielen Züchtern fehlen die Hunde auf den Prüfungen des Verbandes. Die Vererbung der Leistungen des Nachwuchses wird nicht festgestellt. Das ist für die Zucht nicht gut.
 
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Die BP verursacht ein großes Problem. Vielen Züchtern fehlen die Hunde auf den Prüfungen des Verbandes. Die Vererbung der Leistungen des Nachwuchses wird nicht festgestellt. Das ist für die Zucht nicht gut.
Sollten sie sich mal fragen warum!
Hasen Spurlaut, wir sind für den Züchter extra in den Verein eingetreten und dort hingefahren. Tagessieger 😎
Wir hätten weiter gemacht, weil der Hund Spaß daran hatte und wir auch.

Aber flexibel sind die nicht und wenn ich was nicht will Bauarbeit, mache ich es nicht!
Wäre doch kein Problem einen Teil den man nicht machen will auszuklammern!
Aber nein man verharrt auf dem was man immer so gemacht hat 🤮

Auf blöde Antworten habe ich keine Lust und besonders nicht in meiner Freizeit!
Wir waren schneller aus dem Verein wieder raus, als wir drin waren!
 

z/7

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Die BP verursacht ein großes Problem. Vielen Züchtern fehlen die Hunde auf den Prüfungen des Verbandes. Die Vererbung der Leistungen des Nachwuchses wird nicht festgestellt. Das ist für die Zucht nicht gut.
Leistungsprüfungen sind für die Zucht irrelevant bis schädlich. Man sollte lieber zusehen, daß die Anlagenprüfungen ordentlich und umfassend durchgeführt werden.
 
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gismo888

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Anlagen sind für den Besitzer rein intrinsisch motiviert... Man fährt manchmal ewig und für die gesetzliche Brauchbarkeit allein reichen sie nicht aus.

Alle unsre Hunde mit Papieren wurden auf Anlagenprüfungen geführt, weil es halt sonst keine Rückschlüsse für die Zucht gibt.
 

z/7

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Anlagen sind für den Besitzer rein intrinsisch motiviert... Man fährt manchmal ewig
das gilt für alle Prüfungen
und für die gesetzliche Brauchbarkeit allein reichen sie nicht aus.
Sie haben damit inhaltlich 0,0 zu tun, zwei völlig verschiedene Dinge
Alle unsre Hunde mit Papieren wurden auf Anlagenprüfungen geführt, weil es halt sonst keine Rückschlüsse für die Zucht gibt.
Das ist sehr lobenswert. Leider nicht die Regel.
 
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Leistungsprüfungen sind für die Zucht irrelevant bis schädlich. Man sollte lieber zusehen, daß die Anlagenprüfungen ordentlich und umfassend durchgeführt werden.
Da möchte ich widersprechen. Zum ersten ist ein Hund in meinen Augen nur dann wirklich zuchttauglich, wenn man ihn möglichst auf allen Leistungsprüfungen führen und bestehen kann, man muß nicht Suchensieger werden. Zum anderen muß der dafür erforderliche Aufwand so gering wie möglich sein. Ausbildungsfähigkeit ist damit explizit ein Zuchtziel und kann nur durch Leistungsprüfungen nachgewiesen werden. Diese beiden Punkte müssen für den Otto-Normaljäger zu schaffen sein. Und nur durch dessen Brille ist der Erfolg zu bewerten.
Ausbildungsfähigkeit korreliert mit dem Nervenkostüm und hat was mit dem Wesen zu tun. Und dies ist bei allen Rassen ein mehr oder weniger großes Problem.
 
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Da möchte ich widersprechen. Zum ersten ist ein Hund in meinen Augen nur dann wirklich zuchttauglich, wenn man ihn möglichst auf allen Leistungsprüfungen führen und bestehen kann, man muß nicht Suchensieger werden.
Das sehe ich genau so!
Zum anderen muß der dafür erforderliche Aufwand so gering wie möglich sein. Ausbildungsfähigkeit ist damit explizit ein Zuchtziel und kann nur durch Leistungsprüfungen nachgewiesen werden. Diese beiden Punkte müssen für den Otto-Normaljäger zu schaffen sein. Und nur durch dessen Brille ist der Erfolg zu bewerten.
Da bin ich anderer Meinung! Mit einem Hund eine Leistungsprüfung zu bestehen bedeutet entsprechenden Einsatz und Fähigkeit des Hundeführers. Es wäre fatal, die Anforderungen so zu gestalten, dass auch ein völlig ahnungsloser und talentfreier Hundeführer da bestehen kann. Die Anforderungen sind wie sie sind und haben i.d.R. auch ihre Erfordernis.
Ausbildungsfähigkeit korreliert mit dem Nervenkostüm und hat was mit dem Wesen zu tun. Und dies ist bei allen Rassen ein mehr oder weniger großes Problem.
Hier muss man schon unterscheiden, ob der Hund auf Grund eines (Wesens-)Mangels nicht ausbildbar ist oder dem Führer einfach die Fähigkeit fehlt. Es geht eben nicht einfach nach Schema F, sondern man muss halt auch die Ausbildung an die Möglichkeiten des Hundes anpassen.
Über die Wesensfestigkeit bei den Jagdhunden kann man natürlich diskutieren und vermutlich auch Probleme offen legen. Es ist aber sicher nicht das grundlegende Problem wenn es nicht zum Bestehen einer Leistungsprüfung reicht.

wipi
 
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Also malganz ehrlich, ich bin ja der Meinung wer Züchten will, kann und soll sich das ganze Thema antun, aber die meisten Hundeführer setzen ihren Hund doch gar nicht so ein wie für die Rasse gedacht, kenne genug bei dehnen der Hund dann nur auf Schweiss geführt wird zur !kurzen Totsuche, ein paar wenige wo der Bauhund auch auf der Baujagd eingesetzt wird, und standschnaller werden auch immer weniger.
Ich habe schon einmal einen Weimaraner kennenlernen dürfen ,wo mir von seinem Führer gezeigt wurde was der Hund leistet, Schelppe ,Feldsuche,Schweissarbeit usw. ich war von diesem Hund absolut beeindruckt ob seiner Leistung, als ich nach den abgelegten Prüfungen fragte so rein aus interresse , bekam ich die Antwort- keine Papiere ,hab ich ihm selbst beigebracht ,brauch das ganze gedöns nicht, brauche einen Hund der das kann wofür ich Ihn benötige . Genau so kenne ich geprüfte Hunde die mit zum Gassigehen in den Wald dürfen und das Jagen aus dem Kofferraum beobachten dürfen und mehr ist da nicht.
Ihr könnt mich ja wirklich steinigen, aber es soll jeder halten wie er möchte, von mir aus dürfte jeder Hund egal ob reinrassig oder irgendein Mischling wenn Jagdlich zum einsatz passend auch geführt werden.
 
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gismo888

Guest
Fur
das gilt für alle Prüfungen

Sie haben damit inhaltlich 0,0 zu tun, zwei völlig verschiedene Dinge

Das ist sehr lobenswert. Leider nicht die Regel.
HZP(welche ich immer noch zu den Anlagenprüfungen zähle) deckt bereits, je nach Bundesland, einen großen Teil der Brauchbarkeitsfächer ab.

Da kommen dann halt Zusatzfächer noch zum Erlangen der Brauchbarkeit drauf.

Teilweise werden diese Fächer auch im Rahmen einer HZP angeboten.
 

z/7

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HZP(welche ich immer noch zu den Anlagenprüfungen zähle) deckt bereits, je nach Bundesland, einen großen Teil der Brauchbarkeitsfächer ab.
Was man diskutieren kann, aber da der Bereich zw. Anlage und Ausbildung halt auch eine gewisse Grauzone ist, kann man das so lassen. Solange man sich dessen bewußt ist. Am post von @älbler sieht man ja recht gut, daß das Thema Zuchttauglichkeit und deren Implikationen in weiten Teilen der Jägerschaft eben nicht verstanden wird.
 

z/7

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man muß nicht Suchensieger werden
genau da ist aber der Haken. Das ist schon bei Anlagenprüfungen ein Problem, und bei Leistungsprüfungen inhärent: der Mensch als solcher will höher, schneller, weiter. Hat nicht wenige Rassen überhaupt erst in den Schlamassel geritten.
 
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Für viele Versicherungen brauche ich keine BP mehr.

Beim Teckel weis ich nicht weshalb ich die Bauprüfung machen soll, wenn ich später

keine Bauarbeit machen will. Ist ja für die Zucht nicht notwendig.

BP ist für einige Jagdarten ja vorgeschrieben.

Ich finde sie im Grunde gut, denn damit wird der Führer gezwungen sich mal etwas

intensiver mit dem Hund sich zu beschäftigen. Die Anforderungen sind letztlich für mich die

Mindestvoraussetzungen die ein Jagdhund besitzen sollte.

Ich habe jeden Hund weiter geführt, weil ich mich gerne mit dem Hund beschäftige

und mich freue wenn er die VGP bestanden hat.

Wirklich wichtig ist es das ein Hund mir auf der Jagd hilft und nicht stört.

Auch ein Sofa Hund ist ein liebenswerter Kerl. Macht sich mit Sonnenbrille

oder Weihnachtsmannmütze im Forum immer gut.

Als Jagdhund taugt er für mich genau so viel wie der Manager der auf einmal

einen Biobauernhof mit einem Hektar betreibt und in allen Fachzeitschriften

den alten Landwirten gute Ratschläge gibt.
 
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Bei uns hier im Landkreis sind viele Hunde brauchbarer ,wie die komischen Prüfer ,die teilweise nicht einmal selbst einen Hund führen.
 

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