Jäger wettert gegen Traditionalisten und fordert mehr tote Rehe

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Deine Erfahrungen in allen Ehren, aber kannst Du das anhand Zahlen (Erlegungszahlen) auch belegen?
Falls das bei Euch in der Region tatsächlich so sein sollte, was ich beim besten Willen nicht glauben kann, da das Rehwild längst nicht mehr als "heilige Kuh", wie vor 40 Jahren, behandelt wird, dann solltest Du Lehrgänge über eine modernere Rehwildbewirtschaftung anbieten, oder vorschlagen. ;)
Den Teufel werde ich tun, mit sowas kann man sich nur in die Nesseln setzen, dass wird eher die Zeit lösen. Jedesmal wenn das Thema irgendwo auf den Tisch kommt knallt es.

Ich denke genau so wenig wie ich mir anmaßen würde den jagdliches Umfeld zu beurteilen, solltest du dies auch nicht mit meinem tun.
Die meisten Reviere hier in der Ecke kenne ich entweder durch persönliche Kontakte oder weil da andere aus meinem damaligen Jagdkurs sind. Hier überwiegen ja stark große Gemeinschaftreviere, irgendeinen kennt man da immer, ist halt das platte Land.

Der Tenor ist fast überall, weibliches Rehwild und Kitze werden kaum bis garnicht bejagt. Vielleicht mal das Schmalreh im Mai aber viel mehr auch nicht.
Nicht in allen Revieren und auch nicht überall aber der Tenor ist doch überall recht ähnlich und der geht nun mal eher von der älteren Generation aus, die noch das Sagen haben.

Auch die Steckenzahlen spiegeln dies wieder, es gibt mehr Böcke als weibliches Rehwind/Kitz beim Abschuss, dieses taucht dafür mehr beim Fallwind und im Straßenverkehr auf.

Das mag sicher auch eine Lokale Ausprägung sein und ich erhebe hier sich nicht den Anspruch eine allgemeingültige Aussage für ganz Deutschland zu treffen.
Es ist nun mal so, dass es hier bis vor ca. 15-20 Jahren nicht´s anders als Rehwild gab und das auch nicht so zahlreich wie heute.
Doch die Lebensbedingungen haben sich für das Rehwild stark verbessert, es gibt kaum noch strenge Winter und es werden auch inzwischen viele Kitze (Gott sei Dank) vor dem Mahdtod gerettet.
Außerdem kam dann irgendwann mit dem Dammwild auch eine "verlockendere" Alternative auf.

Der Mangelgedanke ist aber bei manchen immer noch verhaftet und ja, manche haben halt auch nur Lust auf Böcke.
Manche haben auch moralische Einwände und streuben sich ein Tier zu schießen das "inne" hat oder halt noch ein Junges ist.

Das ist auch völlig in Ordnung aber daraus sollte man nicht ableiten, dass der Abschuss von weiblichen Rehwild und Kitzen moralisch verwerflich ist aber auch das ist mir schon untergekommen.
 
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Hier wird in 4 Kategorien unterschiedlich. Männlich, weibliche, Alt (2+) und jung (Kitz und schmalreh/jährling).
Böcke 2+ macht ca. 1/5 aus.
Nach der Erlegung unterschieden oder wird der Abschussplan entsprechend gestaffelt? Hab mich da vielleicht mißverständlich ausgedrückt.
 
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Wie immer bei Extremen sind diese am Ende schädlich und meist aus egoistischen Motiven geboren.
Ich habe wenig für willkürlichen und massenhaften Abschuss von Rehwild übrig, ich kann aber auch nicht viel mit dem reinen selektive Bockabschuss anfangen.

Dabei muss ich gestehen, das ich mehr Reviere kenne, die das weibliche Rehwild und die Kitze kaum bis garnicht bejagen und ihren Mindestabschuss über Böcke und die Straße decken.
Meiner persönlichen Erfahrung nach, tun sich gerade die älteren Jäger mit der Idee sehr schwer, das weibliche Rehwild und den Nachwuchs zu bejagen und die haben halt oft noch das Sagen in den Revieren.
O-Ton: "Schmalreh schießen?😱 Das ist doch die Mutter vom Bock im nächsten Jahr!"

Beim Abschussplan wird schon nach Geschlechtern und Generation unterschieden, Fallwild zählt nicht zum Abschussplan, wird aber wenn es geht, dem Abschußplan hinzugeschoben, was eigentlicht erlaubt ist. Schmalreh und Knöpfler klappt recht gut, Problem sind dann die Altricken die im Herbst erlegt werden müssen, da haben viele Jäger kaum Lust, wird oft aufgefordert öfter Ansitzen und und welche erlegen, man sieht sehr wenig Jäger. Am ab 1. Mai und am ab 1. August wo es auf die starken Ernteböcke geht ist jede Kanzel besetzt, wenn der Abschussplan erfüllt ist wird es sehr träge, wenn es dann auf die Altricken geht.
Kitze müssen auch erlegt werden, heuer hatte ich paar schwache Kitze rausselektiert, die erlegt wurden. Voriges Jahr war es hart für mich, nur starke vitale Kitze, Abschussplan muss erfüllt werden, daher habe ich Vitale erlegen "müssen" tat mir schon etwas weh.
Sehr starke Böcke unter 4 Jahre sollen geschont werden, da können einige den Finger nicht gerade lassen, haben wir schon woanders diskutiert.
Mir gefällt es sehr gut, dass du dir viele Gedanken machst, von der Einstellung in meinen Augen bist ein sehr umsichtiger Waidmann so wie ich es den Postings erkenne.
Reviere wo das weibliche Rehwild und der NAchwuchs nicht bejagt werden, nimmt die Anzahl der schwachen Stücke stark zu, kenne ich ein Revier geht welches von einem älteren Jäger wie von Dir beschrieben wird betreut wird.
 
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Zwei Fragen:

Wie alt ist dein Schwager?

Wie hübsch ist die Försterin?


CdB

Das sind die wichtigsten Fragen, Försterin 35 Jahre, Schwager 80+ wäre ideal :cool:

PS: Nicht vergessen, sind verschiedene Bundesländer sogar Nationalitäten, bez. Rehwild Abschuß.
 
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So, so, da wird angegeben was die Jagdgenossen gerne lesen. :rolleyes:
Bin nächste Woche an der Mosel zur DJ, da sind auch einige Jäger aus der Eifel. Da muss ich dann doch mal nachhaken, was bei Euch los ist. :unsure:
Wie kommt es zu solch hohen Pachtpreisen? Rotwild Kerngebiet?
Kannst du gerne mache machen. Ob man da jedoch offen mit dir drüber spricht ist ein anderes Thema. Wie gesagt es sind sicher nicht alle so, aber sicher häufiger wie du denkst. Du denkst doch nicht wirklich da wird nicht beschissen? Egal ob Eifel, Mosel oder wo auch immer. Ich jage aktuell in einem Revier welches letztes Jahr übernommen wurde. Wir haben MAP und hier wurde nachweislich die letzten Jahre garnichts außer Sauen an der Kirrung erlegt. Man muss sicher nicht versuchen das Rehwild auszurotten, aber sowas wie bei uns finde ich auch übertrieben. Hätte man das Revier einfach normal bejagd wäre es nicht soweit gekommen. Ein Bekannter von mir jagd in einem Revier welches so 25 Rehe schießen soll pro Jahr. Da sind gefallen 6 Böcke und 3 weibliche bisher. Es gab schonmal Stress mit der Gemeinde wegen Verbiss. Die haben Rehwild ohne Ende. Muss sowas sein? Ich verstehe es nicht. Dann werden lange Gesichter gemacht wenn die Pacht nicht verlängert wird. Da bringts dann auch nichts im Januar passend zu melden wenns so offensichtlich ist.

Denke Rotwild ist bei den Pachtpreisen ein Thema ebenso wie die Nähe zu Belgien und den Ballungsräumen in NRW. Wir haben leider viele Pächter die weit weg wohnen und sich nie blicken lassen. Ich frage mich immer wofür die eigentlich pachten
 
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Drückjagd am Samstag in Brandenburg (Landesforst): 64 Schützen, über 30 Treiber und 20 Hunde.
Strecke: 5 Stück Rehwild

Und der Irrsinn geht bis Ende Januar weiter weil ASP Gebiet - d.h. unter dem Vorwand nicht mehr vorhandenes Schwarzwild zu bejagen wird auch noch dem letzten Reh der Garaus gemacht....
irgendwann hat es der letzte kapiert, das es sinnvolleres gibt als sich in leeren
Wäldern zu langweilen.

WH
Quigon
 
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Kannst du gerne mache machen. Ob man da jedoch offen mit dir drüber spricht ist ein anderes Thema. Wie gesagt es sind sicher nicht alle so, aber sicher häufiger wie du denkst. Du denkst doch nicht wirklich da wird nicht beschissen? Egal ob Eifel, Mosel oder wo auch immer. Ich jage aktuell in einem Revier welches letztes Jahr übernommen wurde. Wir haben MAP und hier wurde nachweislich die letzten Jahre garnichts außer Sauen an der Kirrung erlegt. Man muss sicher nicht versuchen das Rehwild auszurotten, aber sowas wie bei uns finde ich auch übertrieben. Hätte man das Revier einfach normal bejagd wäre es nicht soweit gekommen. Ein Bekannter von mir jagd in einem Revier welches so 25 Rehe schießen soll pro Jahr. Da sind gefallen 6 Böcke und 3 weibliche bisher. Es gab schonmal Stress mit der Gemeinde wegen Verbiss. Die haben Rehwild ohne Ende. Muss sowas sein? Ich verstehe es nicht. Dann werden lange Gesichter gemacht wenn die Pacht nicht verlängert wird. Da bringts dann auch nichts im Januar passend zu melden wenns so offensichtlich ist.

Denke Rotwild ist bei den Pachtpreisen ein Thema ebenso wie die Nähe zu Belgien und den Ballungsräumen in NRW. Wir haben leider viele Pächter die weit weg wohnen und sich nie blicken lassen. Ich frage mich immer wofür die eigentlich pachten
Das Fette ist wohl das alte Leid, wenn sich die JAgdvorstände nicht weiter kümmern, sobald die Jagd verpachtet ist. Hier wird verstärkt Wert darauf gelegt, dass die JABs aus dem Ort bzw. in unmittelbarer Nähe wohnen...aber alles OT
Aber was ich da teilweise so lesen muss, da könnte man auf den Gedanken kommen, dass der Graf von Schwerin mehrere Accounts in diesem Forum betreibt...
 
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Im Prinzip wird da wieder über zwei extreme Diskutiert, die einen wollen am liebsten fast jedes Reh liqudieren, die anderen nur ein paar möglichst kapitale Böcke schießen.

Wie immer bei Extremen sind diese am Ende schädlich und meist aus egoistischen Motiven geboren.
Ich habe wenig für willkürlichen und massenhaften Abschuss von Rehwild übrig, ich kann aber auch nicht viel mit dem reinen selektive Bockabschuss anfangen.

Dabei muss ich gestehen, das ich mehr Reviere kenne, die das weibliche Rehwild und die Kitze kaum bis garnicht bejagen und ihren Mindestabschuss über Böcke und die Straße decken.
Meiner persönlichen Erfahrung nach, tun sich gerade die älteren Jäger mit der Idee sehr schwer, das weibliche Rehwild und den Nachwuchs zu bejagen und die haben halt oft noch das Sagen in den Revieren.
O-Ton: "Schmalreh schießen?😱 Das ist doch die Mutter vom Bock im nächsten Jahr!"

Die Folgen von einer zu hohen Besatzdichte sind auch zu sehen, sehr schwache Kitze, viele Einzelgeburten, große Wanderbewegungen, sprich "Interspecies Stress", auch das schadet dem Wild und hier müsste der Jäger eigentlich als Anwalt des Selbigen eingreifen.

Würde man sich an die 3/3/3 Regel halten, müsste man eigentlich für jeden Bock auch ein weibliches Stücke und ein Kitz schießen, dass machen aber von den mir bekannten Revieren nur wenige so.
Da würde es evtl. helfen, wenn in dem Abschussplan nach den 3 Kategorien untschieden wird aber am Ende ist das auch nur Papier.
Ohne des eigenen Willen das so zu machen, werden Vorgaben nicht viel helfen.

Persönlich glaube ich, dass ein Mittelweg beiden Seiten eher gerecht wird, dem Wald wie dem Wild.
Bin ich voll und ganz bei dir. Ich kenn hier geschlossene Waldgebiete (über 16 Tausend ha) mit vielen Revieren, da werden im Schnitt keine 4 Rehe auf 100ha erlegt, und selbst da weiß ich von einigen, dass die nur Böcke erlegen und der Rest am Papier erfüllt wird. Ich darf da in einem Revier selber raus gehen, dort haben wir mittlerweile 7 Stück/100ha. Alle anderen, meist älteren Revierpächter sagen es gibt kaum Rehe. Ich glaub ihnen das ehrlich gesagt nicht, unter 4/100ha ist schon extrem wenig.

Wie du sagst: kein erlegen von jedem Reh das das Haupt aus dem Bestand streckt, aber auch keine reine Bock- und Papierbejagung.
 
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Graf Schwerin hat sich deutlich und in der Sache leider häufig zutreffend geäußert.
Ich kenne keine Äußerungen des Grafen.
Allerdings schaut es, wie in vielen anderen Fällen auch schon sehr danach aus, dass er seine puren wirtschaftlichen Aspekte schlicht hinter ökologischen Argumenten versteckt.
Wenn er auf seinen Flächen durch Pflanzung und ggfs. Naturverjüngung maximalen Ertrag möchte: bitte schön! Dann soll er aber genau dies als Argumentation für sein Vorgehen anführen.
Auch in Wäldern mit hohen/zu hohen Beständen an wiederkäuenden Arten wachsen Bäume und der Wald. Diese erfüllen auch die ökologischen Anforderungen, häufig sogar durch eine größere Artenvielfalt besser als eindimensionale Aufforstungen.
Es geht mir mittlerweile geregelt auf den Keks, dass die Jägerschaft als "Anwalt des Wildes" in Teilen versucht anderweitig begründete Missstände auf die Tiere abzuwälzen. Ich mag keine überhöhten Bestände, aber eben auch keine Verfolgung unschuldiger Kreaturen, deren Wohlergehen uns per Gesetz anvertraut wurde.

wipi
 
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Warum kümmert ihr euch um die Reviere anderer Leute ?
Nur euer eigenes sollte euch interessieren.
Vollkommen falscher Ansatz.

Erfolgreiche Jagd, sei es bei der Niederwildhege, selektiver oder konzentrierter Schalenwildbejagung oder Wildschadensabwehr, funktioniert am allerbesten großflächig, und das geht meist nur in Kombination mit Revieren andere Leute/Hegeringen etc.

Wir hätten bei uns hier bei weitem nicht so tolle und auch Wildschadenstechnisch günstige Reviere, wenn da jeder seinen eigenen Egoismus durchsetzen würde.
 

MSP

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Unter dem alten Herren funktionierte die Jagd in Hirschfelde so gut, dass sich die Nachbarn beklagten. Der Junior beklagt sich nun über alle und alles andere, warum nur. ;)


CdB
Sorry, aber dass ist eine falsche Behauptung, wie vieles hier: Wer den Artikel liest (offensichtlich die wenigsten Poster hier), erfährt, dass vSchwerin die Waldflächen 1998 gekauft hat. Das war vorher nichts mit dem "alten Herrn".
 
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21 Jan 2002
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Zu den Rehcullern und seinem adeligen Sprachrohr, seid doch wenigstens so ehrlich und gebt zu, daß es einzig um Profit geht und um sonst nichts.
Der Wald der heute eingeschlagen wird entstand zu einer Zeit, wo noch weniger Rehwild als heute erlegt wurde und trotzdem ist er gewachsen.
 

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