Verhalten auf Drückjagd

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Zwei DInge noch (zur Ausgangsfrage bzw. DJ-Ausrüstung):
1. ich nehm inzwischen gerne meine WBK mit auf die DJ. Zum einen kann man vom Sitz aus leichter kontrollieren, ob das beschossene Stück auch wirklich liegt. Grad wenn das Reh noch 20m in die nächste Verjüngung rumpelt sieht man die Wärmesignatur recht gut, ohne WBK ist das dann oft schon der erste ungeklärte Anschuss (zumindest bis die Drücker kommen).
Zudem hab ich schon den ein oder anderen Nachbarschützen, Abgestelltes Auto, etc. in winzigen Lücken zwischen zwei Stämmen auf 200m oder mehr gesehen, deren Stände nicht zwangsläufig als Sicherheitsbereich markiert waren. und zum Dritten kann man natürlich auch die Verjüngungen immer wieder mal scannen, ob sich da nicht doch was hineingeschlichen hat, was man nicht entdeckt, solange das Stück verhofft. Dafür lass ich inzwischen das Fernglas zuhause.

2. Obwohl ich an Körperlänge nicht zu kurz geraten bin, hab ich auf 8 von 10 Drückjagdböcken die Gewehrauflagen in einer Höhe, die ideal für den aufgelegten Schuss wäre. aber auf flüchtiges Wild eher von Nachteil sind. Zum Flüchtigschießen - gerade auf 50m und mehr schieß ich gerne in dem ich die Unterarme im Bereich des Ellenbogens auflege und die Waffe quasi 10 bis 20cm über der Gewehrauflage führe. Die Auflage stabilisiert mich so ideal in der Höhe, ermöglicht mir aber das Mitschwingen. Teilweise setz ich auch den linken Fuß auf die Latte der Sitzbrettauflage und setz den linken Ellenbogen (Rechtsschütze) aufs linke Knie. Für beide Anschlagvarianten ist meistens die Gewehrauflage zu hoch und/oder das Sitzbrett zu niedrig. Das umgehe ich mit einer speziellen Drückjagd-Sitzauflage. Dabei handelt es sich um zwei 5cm dicke Styrodurplatten in den Abmaßen 30x60x5cm. Meine Mom hat mir diese in eine Ummantelung genäht, die sich aufklappen lässt. Damit kann ich die Sitzhöhe um 5 oder 10cm erhöhen, was mir eine sicher Schussabgabe ermöglicht und meinen "Einflussbereich" um sicherlich 30 bis 50m gegenüber den freihändigen Schuss erweitert. Der Aufgelegte Schuss (auf verhoffende Reh z.B.) geht damit genauso, man muss sich halt ggf. etwas zusammen kauern.
 
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es sind vielfach immer die selben, die man sieht!
Verschluss nicht offen oder bei der Kipplaufwaffe halt nicht geknickt! (n)
Dazu dann noch die Unsitte, Die Waffe waagrecht unterm Arm zu tragen. Die Hand gefällig am Lauf. Sieht unheimlich schneidig aus. Ich krieg da regelmäßig das Kotzen.

Neulich hab ich einen anstellen dürfen, der hat seinen Automaten schon am Auto "schnalzen lassen". Auf Nachfrage kam dann, "das ist ein Handspanner!" War und ist mir egal, welchen Spanner ich zu seinem Platz führen darf, wer von mir angestellt werden möchte, läuft mit entladener, offener Waffe hinter oder neben mir, oder kann gerne auch wieder nach Hause gehen. Das kann er sich dann aussuchen.
Wenn ich durchgehe oder auf Nachsuche bin, unterlade ich den Repetierer und zeige meinen Begleitern das leere Verschließen der Waffe. Das ist für mich eine Frage des Anstands und der Sicherheit.
 
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Also ich bin ja noch ein Jungspund was das jagdliche angeht. Trotzdem erlaube ich mir zu solchen Situationen was zu sagen. Manchmal muss man halt ein bisschen Fingerspitzengefühl haben wie man was sagt. Einem alteingesessenen Jäger vor versammelter Mannschaft einen dummen Spruch drücken kann jeder... Ihm in einer ruhigen Minute sagen, dass man es besser finden würde wenn... Das erfordert oft ein wenig Mut, führt aber auch dafür zu weniger Tamtam.

Ich habe mich in dieser Saison zwei mal tatsächlich mit dem Gedanken beschäftigt gegen gängige DJ Regeln zu verstoßen.

Einmal lief ein von mir beschossenes Reh noch ein paar Meter und fiel dann um. Nachdem wirklich jeder vorbeikommende Hund meinte mal eben ein bisschen dran rum zu zupfen und auch mehr als das, hab ich überlegt den Stand zu verlassen um das Reh zu bergen. Kannte mich nur leider nicht aus und konnte auch keine Nachbarn ausmachen. Das Reh war nachher trotzdem hin. Alles bölken hatte nicht geholfen.

Das zweite mal trafen wir beim Durchgehen auf einen Schützen, dem ein weich geschossenes Reh quasi vor den Füßen lag. Ansage war, dass ausschließlich zentral am Hof aufgebrochen wird. An dieser Stelle haben wir das Reh ratz fatz mit zwei Mann versorgt, der Schütze hatte sogar eine Wasserflasche im Rucksack, und dennoch für Unmut gesorgt. Der Jagdherr hatte mal unschöne Erfahrungen mit einem mit Schweiß verschmierten Nuttenfiffi aus der Nachbarschaft gemacht. Da gab es wohl mächtig Theater... Haben den Aufbruch dann schnell etwas sorgfältiger entsorgt wie zuvor und gut... Trotzdem eine doofe Situation.
 
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Also ich bin ja noch ein Jungspund was das jagdliche angeht. Trotzdem erlaube ich mir zu solchen Situationen was zu sagen. Manchmal muss man halt ein bisschen Fingerspitzengefühl haben wie man was sagt. Einem alteingesessenen Jäger vor versammelter Mannschaft einen dummen Spruch drücken kann jeder... Ihm in einer ruhigen Minute sagen, dass man es besser finden würde wenn... Das erfordert oft ein wenig Mut, führt aber auch dafür zu weniger Tamtam.

Ich habe mich in dieser Saison zwei mal tatsächlich mit dem Gedanken beschäftigt gegen gängige DJ Regeln zu verstoßen.

Einmal lief ein von mir beschossenes Reh noch ein paar Meter und fiel dann um. Nachdem wirklich jeder vorbeikommende Hund meinte mal eben ein bisschen dran rum zu zupfen und auch mehr als das, hab ich überlegt den Stand zu verlassen um das Reh zu bergen. Kannte mich nur leider nicht aus und konnte auch keine Nachbarn ausmachen. Das Reh war nachher trotzdem hin. Alles bölken hatte nicht geholfen.

Das zweite mal trafen wir beim Durchgehen auf einen Schützen, dem ein weich geschossenes Reh quasi vor den Füßen lag. Ansage war, dass ausschließlich zentral am Hof aufgebrochen wird. An dieser Stelle haben wir das Reh ratz fatz mit zwei Mann versorgt, der Schütze hatte sogar eine Wasserflasche im Rucksack, und dennoch für Unmut gesorgt. Der Jagdherr hatte mal unschöne Erfahrungen mit einem mit Schweiß verschmierten Nuttenfiffi aus der Nachbarschaft gemacht. Da gab es wohl mächtig Theater... Haben den Aufbruch dann schnell etwas sorgfältiger entsorgt wie zuvor und gut... Trotzdem eine doofe Situation.
Einmal verkehrt und einmal richtig gehandelt...aus meiner Sicht.

Wer mit lautem Hop Hop aus dem engeren Standbereich ein Stück birgt und die ordentliche Verwertung sichert, hilft v.a. auch mit, jungen Hunden das Anschneiden sich erst gar nicht anzugewöhnen lassen...! Außerdem kann auch schwere Keilereien geben, wenn sich fremde Hund am Stück begegnen.
Gestern wieder eine offizielle Ansage bzgl Anschneiden dazu gehört - auf prof. Jagden, unter selbst hundeführenden Jagdleitungen sagt man so an !
(wir diskutierten das übr. schon seitenlang an anderer Stelle im Forum)

Zwischen den Extremen, unerlaubt im Treiben herumlaufen, weil der eigene Fifi an einem verlassenen Saukessel herumbellt ("Standlaut") oder mittels Garmin einem Hund zu folgen, der das Stück nicht binden kann und sich nicht zu trauen, wegen pötzlichem Harndrang kurz vom DJBock abzusteigen, weil man zu fein ist, auf die Leiter zu pinkeln, liegen die vernünftigen mittleren Welten der Praxis - dazu gehören die beiden Fälle, wie beschrieben.

"Nuttenfiffis" haben i.übr. abseits von Wegen nix verloren.
Grün-Schüsse schnell versorgen ist grds. absolut pro Wildbrethygiene, normalerweise liegen früh geschossene Stücke um die 4 Stunden herum...
Dem Standschützen ists auf Jagden mit zentral angesagtem Aufbrechen natürlich nicht gestattet.
Durchgeher verrichten manche nützlichen Zuarbeiten für Schützen, wie Wild vorliefern, warum also nicht auch wie vom TS beschrieben. Als Ausnahme wäre es für mich o.k. Den Aufbruch gut abzudecken, zeigt die richtige Sorgfalt, fertig.
Man sollte das Ergebnis des geretteten Wildbrets sehen und sich im Zweifelsfall nicht an zu starren Regeln aufhängen.
 
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Als ganz frischer Jungjäger habe ich Mal auf DJ 20min vor dem Beginn (es durfte bei Einnahme des Standes und Herstellen der Sicherheit geschossen werden) ein Kitz gestreckt auf 35-40m.

Bin dann doch kurz hin und habe es zum Stand gezogen. Festgestellt dass es sauber durch die Kammer ging und Minustemperaturen hatte es auch an dem Tag. Alles noch vor Jagdbeginn und während im Revier noch angestellt wurde, also auch andere noch in Bewegung sind.

Wie wäre eure Beurteilung dazu?

Richtig oder falsch oder einfach nur unnötig 😆.
 
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... ich setz mal einen drauf - so früh erlegt, hätte ich dann noch die 4 min eingesetzt, um das Stück fix aufzubrechen und dann zum Ausschweißen an den Sitz gehängt.
Aufbruch abgedeckt. Mit gutem Gewissen, am Jagd-Ende der Strecke hinzugefügt. Fertig.
Dazu sollte man allerdings schon das eine oder andere Stück versorgt haben im Leben...
 
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... ich setz mal einen drauf - so früh erlegt, hätte ich dann noch die 4 min eingesetzt, um das Stück fix aufzubrechen und dann zum Ausschweißen an den Sitz gehängt.
Aufbruch abgedeckt. Mit gutem Gewissen, am Jagd-Ende der Strecke hinzugefügt. Fertig.
Dazu sollte man allerdings schon das eine oder andere Stück versorgt haben im Leben...
Lüften reicht doch erstmal … Pansen etc raus, Geräusch und Enddarm dann später. Das sollte auch als JJ gehen.
 

z/7

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Grad grüne Schüsse hab ich auch schon vor Ort versorgt, am besten keinen Meter mehr bewegen vorher. Hat sich noch nie einer drüber beschwert. Man sollte allerdings wirklich wissen, was man tut. Zentrales Aufbrechen ist ja vor allem aus der Erkenntnis entstanden, daß viele diese Tätigkeit eben nicht wirklich beherrschen. Grüne Soße über die Keulen zu kippen macht den Treffersitz nicht besser.

Auch was das Verlassen des Standes betrifft, ist bei bewußtem Verhalten das Sichern eines Stückes oder das Unterstützen eines Hundes möglich. Auf den meisten Jagden wird dies auch so angesprochen. Als JJ wird es einem keiner ankreiden, wenn man sich trotzdem nicht traut. Eine Lage richtig einzuschätzen ist nun mal Erfahrungssache.
 
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in unser aller eigenen, ganz aktuellen Sache:

ich hab z.b.noch 2 DJ bis Saisonende im Plan, sicher haben auch von euch noch welche im Januar ähnliches vor:

Mit dabei sind nicht wenige Waidmänner der Sorte "70 plus und eher offline", die man locker kennt (oder auch nicht, dann kann man ja Mal ins Gespräch kommen ) und die man faktisch nur dort 1 bis 2 Mal im Jahr trifft und informierend plauschen kann über...

"Faesers Plan" und was ALLE dagegen machen könnten und sollten....
 
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in unser aller eigenen, ganz aktuellen Sache:

ich hab z.b.noch 2 DJ bis Saisonende im Plan, sicher haben auch von euch noch welche im Januar ähnliches vor:

Mit dabei sind nicht wenige Waidmänner der Sorte "70 plus und eher offline", die man locker kennt (oder auch nicht, dann kann man ja Mal ins Gespräch kommen ) und die man faktisch nur dort 1 bis 2 Mal im Jahr trifft und informierend plauschen kann über...

"Faesers Plan" und was ALLE dagegen machen könnten und sollten....
🤔 Was, ausser das wir alle älter werden soll uns das sagen?
 
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🤔 Was, ausser das wir alle älter werden soll uns das sagen?

 
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Ich halte Dackelblick zugute dass er das auch gemeint hat! Es gibt eben Momente, da muss man in eine Mündung schauen. Und in diesem tut wohl jeder alles dafür nicht in eine geladene Waffe zu blicken.
Nein, diese Momente gibt es nicht. Wenn man die Waffe richtig handhabt.

Ein Repetierer gehört auf dem Rücken getragen statt vor der Brust wo er dann runterrutscht und der Davorstehende in den Lauf sehen darf. Wenn man an einen Traktoranhänger mit aufgesessener Jagdgesellschaft herantritt gehört die Mündung von dort weg gehalten. Im Auto gehört die Waffe wenn man auf dem Vordersitz sitzt mit der Mündung in den Fußraum zeigend und ansonsten der Repetierer senkrecht nach oben, auch beim Einsteigen und Aussteigen, die Kipplaufwaffe gebrochen und nach unten zeigend.
 
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Da bin ich absolut bei dir 👍 aber auf manchen Drückjagd sehe ich auf dem Weg zum Stand in Mündungen von gebrochenen Waffen die am Riemen getragen werden. Dann eben nicht mit der Mündung nach unten.

Ja, auch das könnte vermieden werden. Kommt aber leider bei vielen Jägern nicht an weil die gebrochene DB ist ja sicher 🥺
 

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