Bild Jäger fängt Rothirsch ab

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Es gibt auch die Möglichkeit,

die Hunde einfach mal anzuleinen. Fertig. Dann wäre der Hirsch aus dem Gartenteich herausgekommen.

Danach kann man das Ganze außerhalb des Wohngebiets zu Ende bringen. In diesem Fall ist die öffentliche Sichtbarkeit wichtiger, als das nicht fachgerechte Abfangen des Hirsches mit einem dazu nicht geeigneten Messer. Mal abgesehen vom rumhantieren mit der geladenen Waffe sowie deren horizontalem Ablegen am Rand des Teiches.

Mbogo

Also das ganze Video geht 5.55 min. Da sieht man was alles vorher passiert ist usw. Ich hab mir das angeguckt und außer das unglückliche Abfangen gab es da kein Fehlverhalten. Am Anfang läuft er sogar einmal um das Grundstück um das Hinterland zu klären weil der Besitzer des Grundstücks (der auch Jagdpächter ist) ihm erlaubt hat auf seinem Grundstück zu schießen. Nach der Erkundung hat er sich aber dagegen entschlossen und die kalte Waffe benutzt.
Es handelt sich doch hier um eine Stresssituation, wenn du auf dem Hirsch sitzt überlegst du doch nicht ob jemand vielleicht noch eine Flinte oder Kurzwaffe holt, der Schuss auf das aufgewühlte Wasser kann die Körner auch in jede Richtung ableiten.
Die Staatsvertreter waren auch nicht vor Ort.

@Mbogo

mit Verlaub, ich empfinde deine geäußerte Kritik als unpassend und offensichtlich unzutreffend.

Du nimmst Dinge (geladene Waffe --> im Sinne von Murmel im Patronenlager) an, die Du nicht weißt. Des Weiteren hat @Sagittario Informationen hinzugefügt, die offensichtlich im Gesamtvideo zu sehen sind und wohl deutlich machen, dass der betroffene NSF sich wohl sehr eingehend mit der Örtlichkeit vertraut gemacht hat und scheinbar sehr überlegt abgewogen hat, was er riskieren und wie er die Situation auflösen kann.

Mit diesem Wissen dürfen wir berechtigt annehmen, dass er auch konkret abgeklärt hat, ob er den Hirsch sinnvollerweise aus dem Teich entkommen lässt (soweit der dazu überhaupt in der Lage war) und die Situation gefahrloser außerhalb des Teiches und außerhalb des Wohngebietes auflösen kann.

Er hat scheinbar mindestens eines der Abfangmesser im Teich verloren und ich kann entsprechend nicht beurteilen, ob die von ihm genutzten kalten Waffen wirklich sooo ungeeignet waren.

Mich stört massiv, dass sich hier virtuelle Zaungäste aufreihen, die aus der komfortablen Entfernung und in der trockenen Stube das Video wieder und wieder ablaufen lassen um möglichst exakt zu schauen, wo man denn mit seiner Kritik ansetzen könnte.

Es mag sein, dass in dieser sehr konkreten Situation eine Kurzwaffe eine Lösung gewesen wäre, das können wir kaum abschließend klären. Soweit ich als HF unterwegs bin, habe ich nie eine dabei und ich persönlich kenne auch keinen NSF, der eine dabei hätte. Nach meiner Einschätzung kann man mit der Kurzwaffe ggf. immobiles Unfallwild erlösen, in einer sehr dynamischen Situation, ggf. mit Beteiligung von Hunden, offensichtlich in befriedetem Umfeld und in einem Wohngebiet, würde ich die nicht einsetzen wollen.


grosso
 
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... und dein Parallelvorschlag dazu lautet genau wie?

Möchtest Du eine erweiterte Überwachung oder Meldung von 'kritischen' Schüssen bzw. Fehlschüssen? Mir fehlt tatsächlich jede Idee, wie das funktionieren sollte.

Da wird uns nichts anderes übrig bleiben, als höchstselbst 'Eier zu haben' und die Dinge anzusprechen und ggf. in gebotener Form zu kritisieren.


grosso
Ich stimme dir voll zu....
 
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Schon auf Seite 1 wurde der für mich entscheidende Punkt genannt.
Nichts was auf der Jagd passiert hat gefilmt und einfach leichtfertig per Whatsapp oder über sonstigen Plattformen geteilt zu werden!

Am Wochenende war eine größere Drückjagd bei uns, was davon wieder in diversen Whatsapp/Signal etc. Gruppen an Bildern, Details und Kommentaren zu lesen ist.
Einfach abartig dämlich.

Es gab keine nennenswerten Vorkommnisse, aber allein schon die Bilder von schlechteren Schüssen, Tonne gefüllt mit Innereien... wer muss sowas posten, wie wirkt das auf unbedarfte und wie viel kostenlose Munition liefert man den Jagdgegnern mit solchem Material?!
als Anschauungsmaterial brauchen wir das, natürlich nicht Bilder von Innereien, und dieser Film hat auch dafür seinen Wert und er sollte auch für die Ausbildung genutzt werden. Aber das ist nichts für die Öffentlichkeit. Völlig richtig.

Vielleicht braucht es die deutliche Ansage der Jagdherren bei solchen Jagden, das nur gefilmt werden darf, wenn es ausschließlich Ausbildungszwecken zugeführt wird oder für Beweis unbedingt erforderlich ist. Und vielleicht ergänzend die klare Ansage, die Filmrechte liegen beim Jagdherren.

zur Ansage, an "schwarze Schafe" unter uns
... und dein Parallelvorschlag dazu lautet genau wie?
...
Da wird uns nichts anderes übrig bleiben, als höchstselbst 'Eier zu haben' und die Dinge anzusprechen und ggf. in gebotener Form zu kritisieren.
...
die Eier können natürlich die nächste Jagdeinladung für einen selbst ausschließen. Ich habe als Jagdherr auch schon in eine geladene Flinte von vorne geschaut - jetzt gerade im Winter. Beiseite genommen und angesprochen. Der betroffene (generisches maskulinum) wird trotzdem wieder eingeladen - nur wiederholen darf sich das natürlich nicht.
Fehler können immer passieren. Wer wirklich frei davon ist hebe den ersten Stein. Aber eine gelbe Karte ist für mich die Voraussetzung für eine rote - wenn ich es irgendwie verantworten kann.
Gerade der Kehlschnitt wird hier bei uns als Tierschutzgerechteste Methode von Amtstierärzten bei Schulungen gelehrt. und zwar, wie am Video zu sehen ist hinten einstechen und das Messer nach vorne wegziehen.
danke, hatte ich ja auch schon gepostet, nur sicher, dass das oben am Kehlkopf passieren soll? Ich meine beim Schächten in einem Film den Schnitt bei einer Ziege weiter unten am Hals gesehen zu haben. Gemacht habe ich das selbst (noch) nicht, aber man sollte das vielleicht auch können.

Die brauchen uns nicht um gegen die Jagd zu wettern. Man gehe auf die einschlägigen Jagdgegnerseiten, da gibt es genug Beispiele, Feld und Wald haben 1000 Augen und Ohren.

Ja es gibt Jäger die schlecht schießen und unnötige Risiken eingehen, dass kann und sollte die Jägerschaft nicht weglügen sondern dagegen angehen.
Genau dafür gibt unser Nachsucheführer solche Seminare aber trotzdem gehören die Videos dazu nicht an die Öffentlichkeit.
genau um dem schlechten Schießen bei Bewegungsjagden entgegen zu wirken wurde die Dreipunktschießtechnik entwickelt. Ich bin ein totaler Fan. Auch Jungjäger sind damit ruckzuck fitt für die Drückjagd, auch wenn das alteingesessene Jäger nicht so gerne wahr haben wollen. Natürlich gibt es immer einen, der damit nicht klar kommt, aber dieser simple Ansatz ist nach wenig Übung verinnerlicht. Hier im Forum wurde das gerne schon zerrissen, aber ich schwöre darauf. Seminare gibt's dafür auch, aber eigentlich sind die überflüssig und nur für Zweifler, das Geld kann man also sparen.

Ich glaube übrigens nicht an das falsche Messer, wie hier oft erklärt wird, wer weiß wie es geht kann auch mit einem Gemüsemesser abfangen. Mit einem Kartoffelmesser geht es vielleicht aber wirklich nicht.

Der SHF hat, wie ich weiter oben schon mal beschrieben habe, nur einen Fehler gemacht, er hat nach dem Antragen des Fangstoßes nicht sofort Abstand genommen und das Stück in Frieden gelassen, sondern es weiter unter Druck gesetzt. Das führte zu diesen entsetzlichen Bildern - anderenfalls wäre das Stück schwerst und tötlich verwundet ruhig liegen geblieben und nach 2 bis 3 min verendet. So meine Erfahrung, wenn ich Rotwild auch selbst noch nicht abgefangen habe. Aber, auch wenn ich mich gegen oben wiederhole, das muss man aushalten können. Für mich auch immer nur wieder schwer erträglich.

Der Ringkampf wird den Todeskampf möglicherweise sogar noch verlängert haben. Im Kampf weicht das Leben langsamer. Wir haben alle mal gelernt nach dem Schuss bei der Ansitzjagd nicht sofort zum Stück zu rennen, sondern es in Ruhe und allein verenden zu lassen. Das hat seinen Grund.

Der Schuss auf's Haupt geht am schnellsten, wie Cast hier richtig schon mehrfach erklärt hat und ersparrt dem Jäger den Anblick des verendenden Wildes. Aber das geht nicht immer und ich folge hier der Entscheidung des SHF.

aber wenn immer möglich:
Nach dem Fang Abstand und in Würde sterben lassen.
 
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N'abend,
12 Seiten hätte-hätte-Fahradkette wobei bereits auf Seite eins alles wesentliche geschrieben wurde.
Keinerlei Erlegerbilder machen oder machen lassen, Videos schon garnicht.
Video mit dem Cellphone des HF durch einen dritten lasse ich noch gelten.
Bei einem VU-Wild und anwesender Ordnungsmacht zuerst die Gaffer aus dem Sichtbereich scheuchen lassen. Bild- und/oder Videoaufnahmen gezielt bei den Beamten ansprechen. Dann erst das Stück abfangen.

Was mit den Aufnahmen passiert, konnte man landauf und landab in den Medien bewundern.
Noch nicht mals Personen der eigenen Zunft haben eine Scheu davor, so etwas in die Öffentlichkeit zu tragen.
Für den Jäger mag so ein Anblick noch tolerabel sein, für Tante Klara, Schwester Eva oder Torben-Malte eben nicht.

WH
Frank
 

z/7

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bereits auf Seite eins alles wesentliche geschrieben wurde.
Kann ich so nicht bestätigen. Es haben sich im Lauf der Diskussion doch ein paar Punkte herauskristallisiert, von denen ich meine, daß es gut ist, sie im größeren Kreis einmal angesprochen zu haben. Neben dem Umgang mit Bildmaterial insbesondere die bei der Verwendung der kalten Waffe zu beachtenden Faktoren. Wie sich herausgestellt hat, ist das durchaus nicht jedem geläufig. Möglicherweise nicht einmal dem Protagonisten selbst war es bewußt, wie lang 2 Minuten sein können. Ich denke, wir sind nun alle etwas schlauer.
 
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Kann ich so nicht bestätigen. Es haben sich im Lauf der Diskussion doch ein paar Punkte herauskristallisiert, von denen ich meine, daß es gut ist, sie im größeren Kreis einmal angesprochen zu haben.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Sicherlich wurde zwischendrin noch etwas substanzielles beigetragen, jedoch kann man sicherlich 140 Beiträge des Fadens archivieren.

WH
Frank
 
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Zum abfangen mit ungeeignetem Messer:

Ich habe mal einen Rehbock mittels Drosselschnitt erlöst, der ist quasi im Schnitt nieder gegangen, schneller als bei einem Kammerstich. Letzteren konnte ich nicht anbringen, da mir nur ein Schweizer Taschenmesser zur Verfügung stand.

Ein Vorposter hat geschrieben, dass bei einem Drosselschnitt oft nur die Luftröhre verletzt wird. Dem kann ich mich überhaupt nicht anschließen, man sollte halt schon einen vollen Halbkreis schneiden um beide Arterien zuverlässig zu öffnen (dauert auch nicht länger als eine Sekunde).
 
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... Ich habe bei dem Video nur ein Problem, er versucht mehrfach den Hirsch nach dem ersten Schnitt zu ertränken.

Ich bin bestimmt nicht zart besaitet, aber das Video hat mich etwas schockiert. Das Problem ist dabei natürlich nicht die Situation des Abfangens, sondern wie schon zuvor genannt, der mehrfache Versuch, das Haupt unter Wasser zu halten. Es entsteht (zumindest bei mir) der Eindruck, dass der Hirsch erst durch diese Maßnahme extrem in Panik und Todesangst gerät, sodass sich der Kampf mit massiver Gegenwehr unter Freisetzung sämtlicher verfügbarer Adrenalinreserven unnötig hinzieht. Er wäre auch verendet, wenn der SHF sich zurückgezogen hätte. Und das in Ruhe und Würde womöglich deutlich schneller und ohne den Eindruck der Quälerei hervorzurufen...
Aber hinterher kann mal als Unbeteiligter leicht schlau daherreden. In der Situation intuitiv richtig zu handeln, ist sicher nicht einfach. Der größte Fehler war der, die initiale Verbreitung des Videos nicht effektiv zu unterbinden.
 
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Gibt es noch mehr unter Euch, die so denken? Die diese Meinung teilen? würde mich interessieren… klingt zumindest sehr logisch.
Vorweg - ich habe das Video anscheinend nur in Ausschnitten gesehen. Aber da hätte ich großen Respekt, dass mich der Hirsch im Todeskampf forkelt. Insbesondere im Wasser, wo ich nicht schnell ausweichen kann. Schon bei Rehwild muss man es gut fixieren, und ein Hirsch ist nochmal eine andere Nummer.
 
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Gibt es noch mehr unter Euch, die so denken? Die diese Meinung teilen? würde mich interessieren… klingt zumindest sehr logisch.
Wenn Du mal ein schwereres Stück Wild am Platz fixiert hast um Abzufangen, dann versucht man es weiterhin zu halten, bevor es wieder stiften geht und weiters Unheil anrichtet. Deshalb ist der Ratschlag gut gemeint, aber eher nicht praxisnah.
Denke der NSF hat alles richtig gemacht. Seine Entscheidung, wie er die Situation schnellstmöglich beendet!
 
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