Heut früh wollte ich mal witterungsangepasst mit Schneehemd versuchen, ein Rehlein im Eichen-Hang zu erlegen, tappe also leicht angezogen (-5 Grad) meinen Mittelhangweg entlang und spekuliere mit der WBK herum, bis ihre Akkus schlapp machen. Die Hunde müssen morgens sowieso raus in die Landschaft, also vorher die halbe Stunde bis hell genug ist, noch bewaffnet etwas schleichen, während sie im Wagen bleiben.
Die verdammte Alarmanlage geht von den Hunden ausgelöst los, als ich um die Ecke bin - egal, ich lass sie heulen...
Bis zur Jagdgrenze lauf ich auf dem Hauptweg, glase rauf und runter im Hang- nix zu sehen.
Beim Rückweg, es ist grade hell und schon kurz nach 8.00, kommt eine Sprachnachricht eines Jagdkumpels rein, der zu einer DJ fährt, die ich heute aus Arbeitsgründen nicht mitmachen kann. Vorher hab ich grad noch meine Büchs mit dem Zielstock drapiert, um einen Vordergrund fürs Schneelandschafts-Foto zu haben.
Als ich mich umdrehe mit Handy am Ohr - stockt mir fast der Atem, ein schwarzer Klumpen zieht auf 50 m vor mir oberhalb im Hang - einzelne Sau ! Sie verhofft sogar, ich nestel das Handy, zum Glück jetzt still, in die Tasche, muß 2 Schritt zurück an die Knarre, Zielstock lass ich in den Schnee fallen. Auffahren, dabei entsichern - Sau steht noch, bauff !
Im Schuß klagt sie auf und rollt schlegelnd 20 m abwärts, bis auf den Hauptweg, 2x kommt das Haupt hoch, ich hab längst repetiert und bin drauf, aber dann streckt sie sich und ist verendet. Treffer etwas hoch, Kreuz ist ab und Lunge hat Totalschaden. (.308, 165grs TXRG).
Ich kanns kaum fassen, in diesem Durcheinander-Morgen bekomme ich also einen Überläuferkeiler, der wohl von Liebesgelüsten getrieben so spät noch unterwegs war.
Welch Zufall, in der richtigen Sekunde am richtigen Platz. 2 Meter weiter hätte ich kein freies Schußfeld mehr gehabt. Die Tarnung des Schneehemds und der weißen Mütze hat sich bewährt, er sah mich einfach nicht, obwohl ich frei auf dem Weg stand und mich auch noch bewegen musste.
Nun, nach das Vergnügen setzte Diana die Arbeit. Dort kann man nicht aufbrechen, vielbegangener Weg im Steilhang. Also Wagen nachgezogen, die Sau etwas in die Böschung hochgezogen, mit dem Träger eng drangesetzt, draufgekippt und ab.
An anderer ruhiger Stelle in einem befahrbaren Maschinenweg breche ich auf und verlade wieder, so bekomme ich ihn mit geschätzt Mitte 50 kg wieder auf den Träger. Geruch übrigens Null, nachdem er die edlen Teile verloren hat. Vermutlich war sein diebezüglicher Wille stärker als der tatsächliche bisherige Einsatz.
Liefern geht bei uns nur über B/BAB, also bitte als Geschenk schön verpacken, mir fehlt nur die rote Schleife.
Ich freu mich riesig, so selten haben wir mittlerweile Schnee, der mich immer jagdlich besonders motiviert. Die Schwarzen haben sich hier, wie vielerorts in diesem Jahr recht rar gemacht, aber ich schlage sie deshalb mal noch nicht für die Rote Liste vor.