Jagdbloggerei gleich "Sittenverfall"?

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31 Aug 2009
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Die unterschiedlichen Medienformen wie Zeitschriften, Youtube, Blogs, Facebook, Foren, Twitter, etc. haben alle ein Problem, sie fangen alle irgenwann an sich zu wiederholen. Darum werden alle kurz oder lang mit dem dem gleichen Problem zu kämpfen haben, sie werden uninteressant! Die einen eher und die anderen später! Dann die Konkurrenz untereinander macht die Sache für die Medien auch nicht einfacher!

Jagen wird durch aktives Tun bestimmt und ein sich dadurch einstellendes gutes Gefühl bestimmt. Das wird auf Dauer nie durch Mediennutzung kompensiert werden können! Die ruft nur kurzfristig positive Gefühle hervor, längerfristig stumpft sie sie ab!
 
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Eines der Probleme (meiner Meinung nach) an Zeitschriften sind vor allem die Produkttests:
Wer zahlt schafft an und wenn Hersteller XYZ jedes Jahr 500.000€ an Werbeslots bucht, dann wird das Produkt von Hersteller XYZ auch positiv bewertet, egal wie es wirklich ist.
Die Produkttests in den Publikationen die ich die letzten 3 Jahre gelesen habe, waren für mich also verschwendetes Papier und ich habe mir Videos online angeschaut oder in Foren recherchiert. Auch da gibt es einige Video-Produzenten, die natürlich das Produkt ihres Sponsors besser als alles andere finden, trotzdem finde ich online einfach schneller aussagekräftige Tests.
 
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In einem Beitrag auf einer Facebookseite zieht der Chef einer Jagdzeitschrift recht deutlich gegen die Jagdbloggerei auf z.B. youtube zu Felde.....Aber vor der persönlichen Meinungsbildung sollte man sich Folgendes zu Gemüte führen:


Jagdzeitschriften ( u.a. Fachzeitschriften) haben zu kämpfen mit Jägern, die seit ihrer Jägerprüfung vor 50 Jahren alles wissen, deshalb seitdem nichts mehr zu lesen brauchen außer den Geburtstagswünschen der Kreisjägerschaft für gleichaltrige "Fossilien". Außerdem unterliegt das Jagdjahr einer gewissen Regelmäßigkeit, wofür die Zeitschrift nichts kann, dem sie aber Rechnung tragen muss. Die Texte dürfen eine gewisse niedrigschwellige Komplexität weder inhaltlich noch sprachlich überschreiten, was auch ihre Länge begrenzt, denn für den "Jungjäger" der das zeitgemäße Schulsystem durchlaufen hat, ist profanes Lesen schweißtreibende Schwerstarbeit, die bei Textlängen von mehr als 1000 Wörtern durch die Erwähnten nur noch in Etappen zu bewältigen ist.........Was soll die jeweilige Redaktion nun machen, um eine Art eierlegende Wollmilchsau zu kreiren, die sowohl dem technikaffinen Jungjäger mit Leseschwäche als auch dem "Haben.wir-schon-immer-so-gemacht-Experten" mit Leseunwillen Interessantes zu präsentieren........

In einem Beitrag auf einer Facebookseite zieht der Chef einer Jagdzeitschrift recht deutlich gegen die Jagdbloggerei auf z.B. youtube zu Felde.....Aber vor der persönlichen Meinungsbildung sollte man sich Folgendes zu Gemüte führen:


Jagdzeitschriften ( u.a. Fachzeitschriften) haben zu kämpfen mit Jägern, die seit ihrer Jägerprüfung vor 50 Jahren alles wissen, deshalb seitdem nichts mehr zu lesen brauchen außer den Geburtstagswünschen der Kreisjägerschaft für gleichaltrige "Fossilien". Außerdem unterliegt das Jagdjahr einer gewissen Regelmäßigkeit, wofür die Zeitschrift nichts kann, dem sie aber Rechnung tragen muss. Die Texte dürfen eine gewisse niedrigschwellige Komplexität weder inhaltlich noch sprachlich überschreiten, was auch ihre Länge begrenzt, denn für den "Jungjäger" der das zeitgemäße Schulsystem durchlaufen hat, ist profanes Lesen schweißtreibende Schwerstarbeit, die bei Textlängen von mehr als 1000 Wörtern durch die Erwähnten nur noch in Etappen zu bewältigen ist.........Was soll die jeweilige Redaktion nun machen, um eine Art eierlegende Wollmilchsau zu kreiren, die sowohl dem technikaffinen Jungjäger mit Leseschwäche als auch dem "Haben.wir-schon-immer-so-gemacht-Experten" mit Leseunwillen Interessantes zu präsentieren........

Dieses Pamphlet ist eigentlich eine einzige Frechheit dem Kunden gegenüber...
 
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Das ist ja nun bei den Bloggenden nicht anders. Erst ist die Sako mit Steiner-Glas das Maß aller Dinge und mit scharfem Cut nun eine Anschütz, die ja eigentlich im Großkaliberbereich unerwartet unbekannt ist. Höchste Töne! Mal sehen, was 2024 dann kommt.

Hier ist es aber zumindest transparenter als bei den als Artikel getarnten Werbeanzeigen.
 
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Die einen guggn sich das Geschehen sozusagen live im Revier vor der Haustüre an, die anderen sitzen irgendwo im x-ten Stock und müssen Jagdpornos konsumieren.

Gruß-Spitz
Eine schöne Analogie zum "Human-Porno". These: Wer der Stimulanz bedarf, weil das heimische Revier nur spärlichen Anblick bietet, konsumiert derlei Filme ;)
Im Kopfkino wird dann aus dem mickrigen Spießer ein Kapitaler Long Dong Silver und aus der abgekommenen alten Ricke eine feurige Kelly Trump....
Wenn's gut gemacht ist und gefällt: Jedem Tierchen sein Pläsierchen!
Ich finde es gibt einige sehr sehenswerte Jagd-Blogger / Filmer. Die schaue ich mir gerne an!
Was Qualität hat, wird bestehen und seine Nische finden. Schrott verschwindet meistens mangels Interesse mittelfristig wieder in der Versenkung...
 
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Inhalt einer Jagdzeitschrift ist
1 Saisonabhängige Jagdformen, inkl. Waffenhandhabung
2 Reviereinrichtungen/ -Pflege
3 Kochrezepte
4 Wildbiologische Erkenntnisse
5 Politik
6 Produkttests
7 Jagderlebnisse

Bei 1-3 ergibt sich eine gewisse Wiederholung. Könnte man in einer Datenbank ablegen.
4-6 hat aktuellen Charakter
7 ist anekdotisch, bringt einen für den Jagdalltag nicht weiter und letztlich auch nur die verschriftete Form eines Youtube-Videos

Ich lese regelmäßig eigentlich nur 4-6, 1-3 nur, wenn mich gerade dieses Thema interessiert. Wenn Leute, die ich nicht kenne, irgendwo einen Hirsch gestreckt haben, ist mir das Latte. Leider wäre das Heft mit 4-6 alleine ziemlich dünn.
 
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Ich guck eigentlich nur tgs und fieldsports chanel bzw the shooting Show.

Für Technik und Kniften besuche ich die IWA oder Dortmund.

Wobei Zeitschriften (die beef z.b.) aber halt auch mal ohne Strom und ohne Handys oder PC funktionieren... Jagdzeitschriften kaufe ich nur noch sporadisch.
 
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Mir fehlt in den Jagdzeitschriften die fachliche Qualität und der Tiefgang. Ich würde auch gerne mehr Grundlagenwissen vermittelt sehen in Verbindung damit, was das jagdpraktisch bedeutet. Vor allem beim Verhalten der Tiere und dem Wissen über die Natur. Alle Tiere, nicht nur die, auf die wir jagen! Es gab früher und gibt noch heute den Typus des Försters oder Berufsjägers, der sich in der Natur perfekt auskennt und ganz viel sieht und weiß und erklären kann. Heute ist Immo Ortlepp so einer. Von diesem Wissen würde ich gerne in einer Jagdzeitschrift mehr lesen. Oder eben Beiträge von Wildtierbiologen der Uni Hannover, Göttingen oder andere.

Das Wiederaufkochen von Jägerprüfungsfragen erfüllt diese Kriterien nicht!
 
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Ich hätte es wissen müssen: Mit der eigentlichen Fragestellung befassen sich nur wenige. Dafür sind die Mitteilungen, was man eigentlich selbst nur noch liest/nicht liest entsprechend zahlreicher.

Grund/Gründe: Die Zeitschriften schreiben nicht das, was ICH lesen will und nicht so, wie ICH es lesen will..........Und nein, ich bin kein Zeitschriftenmacher, aber wundere mich dennoch, dass es so schwer zu sein scheint, zu realisieren, dass es viele verschiedene ICHS gibt, denen Zeitschriften gerecht zu werden versuchen und Jagdblogger dieses Problem nicht haben, weil sie sich auf "engere" Zielgruppen konzentrieren können..........Und die Frage, die sich mir stellt ist, ob sie so der "klassischen" Jagdpresse das Wasser abgraben resp. die Kunden abjagen.
 
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Moin,

ich schaue, wenn überhaupt, schwedische Videos - HOD ignoriere ich mittlerweile völlig. Die sind mir einfach zu nervig. Die Videos, die von @hubät eingestellt werden, ignoriere ich mittlerweile auch nur noch - einfach für mich zu viel Mist dabei.

Ich lese allerdings immer noch drei Jagdzeitschriften, wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass zwei (besser wahrscheinlich sogar nur eine) reichen würde ;). Naja, was soll man auch den ganzen Tag so machen/lesen:unsure::whistle:.

also einfach

munter bleiben!!

hobo
 
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Ich hätte es wissen müssen: Mit der eigentlichen Fragestellung befassen sich nur wenige. Dafür sind die Mitteilungen, was man eigentlich selbst nur noch liest/nicht liest entsprechend zahlreicher.

Grund/Gründe: Die Zeitschriften schreiben nicht das, was ICH lesen will und nicht so, wie ICH es lesen will..........Und nein, ich bin kein Zeitschriftenmacher, aber wundere mich dennoch, dass es so schwer zu sein scheint, zu realisieren, dass es viele verschiedene ICHS gibt, denen Zeitschriften gerecht zu werden versuchen und Jagdblogger dieses Problem nicht haben, weil sie sich auf "engere" Zielgruppen konzentrieren können..........Und die Frage, die sich mir stellt ist, ob sie so der "klassischen" Jagdpresse das Wasser abgraben resp. die Kunden abjagen.
Naja, also das Brauchtum kommt in der Regel bei den Bloggern die das Professionell machen nicht zu kurz. Grade bei den „prominenten“ wird Strecke gelegt und verblasen. Und das in schönen Bildern. Nur wenn sich einer als Facebook Influencer versucht, da wird die Kultur der Jagd gerne vergessen im Eifer des Gefechts
 
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Ich hätte es wissen müssen: Mit der eigentlichen Fragestellung befassen sich nur wenige. Dafür sind die Mitteilungen, was man eigentlich selbst nur noch liest/nicht liest entsprechend zahlreicher.
....

und Jagdblogger dieses Problem nicht haben, weil sie sich auf "engere" Zielgruppen konzentrieren können..........Und die Frage, die sich mir stellt ist, ob sie so der "klassischen" Jagdpresse das Wasser abgraben resp. die Kunden abjagen.
wenn es Geld kosten würde, sich die Jagdblogs/YT-Filmchen anzusehen, wäre deren „Erfolg“ mE nahe Null. Und deshalb sollten sich auch die Jagdzeitschriften die Frahe stellen:“Welche Inhalte rechtfertigen es denn, das jemand bereit idt, dafür zu zahlen?“
Bei den Tegeszeitungen ist es ja nicht anders. Lokalteil, Familienanzeigen, und vielleicht noch Sport sind Grund sich eine Zeitung zu halten; der Rest sind eh zu 90% unverändert gedruckte Agenturmeldungen.
 
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Jagdzeitschriften ( u.a. Fachzeitschriften) haben zu kämpfen mit Jägern, die seit ihrer Jägerprüfung vor 50 Jahren alles wissen, deshalb seitdem nichts mehr zu lesen brauchen außer den Geburtstagswünschen der Kreisjägerschaft für gleichaltrige "Fossilien". Außerdem unterliegt das Jagdjahr einer gewissen Regelmäßigkeit, wofür die Zeitschrift nichts kann, dem sie aber Rechnung tragen muss. Die Texte dürfen eine gewisse niedrigschwellige Komplexität weder inhaltlich noch sprachlich überschreiten, was auch ihre Länge begrenzt, denn für den "Jungjäger" der das zeitgemäße Schulsystem durchlaufen hat, ist profanes Lesen schweißtreibende Schwerstarbeit, die bei Textlängen von mehr als 1000 Wörtern durch die Erwähnten nur noch in Etappen zu bewältigen ist.........Was soll die jeweilige Redaktion nun machen, um eine Art eierlegende Wollmilchsau zu kreiren, die sowohl dem technikaffinen Jungjäger mit Leseschwäche als auch dem "Haben.wir-schon-immer-so-gemacht-Experten" mit Leseunwillen Interessantes zu präsentieren........
Wer sowas von sich gibt ist nicht Ernst zu nehmen. Weinerliches Gejammer, Opfermentalität pur, es trieft nur so vor Selbstgerechtigkeit....

Den Text kann 1-zu-1 auf eine beliebige Aktivität umschreiben, in meinem Fall Tauchen.

Zu Bloggern und sonstigen Influencern, was soll daran Sittenverfall sein? Sicher ist die Qualität durchwachsen, aber das war sie in Zeiten reiner Printmedien auch. Und wenn die Jagd noch weiter aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwindet ist der Jägerschaft nicht geholfen.
Das einzige, was ich fragwürdig finde, sind Erlegerfotos. Wer lachend neben einem toten Tier posiert, sieht zwangsläufig aus wie ein Arschloch.

Jedem sei sein Andenken vergönnt, aber dann bitte privat. Ich schicke Fotos von erlegtem Wild nur an andere Jäger oder Leute, denen ich meinen Hausschlüssel geben würde, wenn ich zwei Wochen wegfahre
 
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Es gibt so einen schönen Spruch: Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen...


Mein letztes Zeitschriftenabo ist lange gekündigt (über 10 Jahre her). Seitdem habe ich ab und an Zeitschriften gekauft, wenn was interessantes drin stand. Wurde aber immer seltener.

Gab es mal einen guten Artikel, dann ging er über diverse Medien rum, so dass der Kauf der Zeitschrift überflüssig wurde.

Videos... interessieren mich eigentlich nur, wenn es um was ganz spezielles geht. Ich brauch keine Jagdvideos, ich schau sie nicht und würde auch dafür nichts bezahlen.


Was wir aktuell erleben, ist meiner Meinung nach weder ein Verschulden vom Kunsument, noch von der Zeitschrift, sondern einzig und allein einem geschuldet: Werbung um jeden Preis.

Die Werbung war es, die Zeitschriften immer uninteressanter machten, erst durch viel Platz, dann durch "gefakte" Produkttests. Um sein Klientel weiter zu erreichen, wurden Youtuber gezahlt, die erst unauffällig, dann immer auffälliger zum Werbekasper wurden. Dazu mit ein paar Fakeaccounts in den Foren aufmischen...

Was ist das Ergebnis: Viele Jäger aus der Praxis, die sich aus den Foren und Internet zurückziehen, weil sie wissen, dass sie verarscht werden. Ein paar hilfesuchende Jäger, weil sie was spezielles brauchen oder Jungjäger, die dem Blödsinn auf dem Leim gehen. Und der andere Teil, der das eher bejubelt und verfolgt, weil er sonst nichts zu tun hat.


Kann man auch hier im Forum schön verfolgen: Wie viele gute und erfahrene Foristis gibt es nicht mehr? Was passiert, wenn man zu einem bestimmten Thema was sucht, und dann die Ergebnisse von 2010 rum mit heute vergleicht? Hat sich alles komplett gedreht? Evolution geht eigentlich langsamer...
 
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