Warum sollte das keine Option sein?
Die Realität zeigt, dass ein rationaler Umgang mit dem Wolf bzw. dessen Populationgröße offensichtlich nicht möglich ist. In dem Kontext können wir uns trefflich darüber streiten, ob die (vermeintliche) initiale pauschale Ablehnung des Wolfes durch die Jägerschaft oder die initiale und fortdauernde pauschale und grundsätzliche Befürwortung einer unregulierten Ausbreitung durch die Wolfsbefürworter das Problem war und ist.
Die aktuelle Situation zeigt, dass die Ablehnenden absolut und exakt recht hatten und der Wolf zu einem relevanten Problem geworden ist. Es erscheint ein wenig abstrus, wenn die Befürworter nun behaupten, das habe gar nichts mit ihrer ungehemmten und unreflektierten Pro-Wolf Politik zu tun, sondern schuld seien die Jäger mit ihrer ehemaligen, früheren, initialen Ablehnung. Sorry, geht's noch?
Vorgenannte Argumentation hat schon charmante Züge. Sollte die Zeit zeigen, dass ich in einem kontroversen Thema recht hatte, ist es eh prima, sollte die Zeit zeigen, dass ich komplett im Unrecht/ Irrtum war, liegt bzw. lag es nur und ausschließlich daran, dass die Gegenseite nicht sofort meiner Meinung war. Ein ausgesprochen seltsames Verständnis von kontroversen Entscheidungsprozessen.
Werden wir in naher Zukunft die selbstlose Fraktion der Befürworter des Wolfes auch für Wisent, Elch und genetisch verarmte Rotwildpopulationen ins Feld ziehen sehen? Da heißt dann das Argument halt nicht 'ausreichender Herden-/ Weidenschutz' sondern 'ausreichender Waldschutz'.
Grundsätzlich müssten wir den genannten Schalenwildarten doch die gleiche unbegrenzte Verbreitungsdynamik einräumen und bei Entstehen von Kollateralschäden auf fehlenden Schutz hinweisen. Initial Ablehnenden eines solchen Vorhabens werfen wir dann auch vor, dass sie leider nicht mitspielen dürften, weil sie sich ja bereits durch ihre pauschale und undifferenzierte Negativhaltung disqualifiziert hätten.
Den Privatwaldbesitzeren erklären wir, sie sollten ihren Wald gefälligst ausreichend und einbruchsicher zäunen und die hilflosen Betreuer von Körperschaftswäldern unterstützen wir bei der Finanzierung ihrer Schutzmaßnahmen durch ein breit aufgestelltes Programm mit Merchandising-Produkten (mit süßen und flauschigen Elch-, Wisent- und Bambipuppen). Wenn letzteres funktionieren soll, wäre es allerdings extrem hilfreich, das nicht durch mit Steuergeldern alimentierte Lapalomaquatscher aufsetzen zu lassen
grosso