Problemwolf GW 950m hat von der Leyens Pony „Dolly“ gerissen

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Versteh mich nicht falsch, ich kann das nachvollziehen. Finds aber trotzdem traurig, kein Tier sollte unnötig leiden.:(

Die Option haben sich die Jäger durch die von Anfang an immer wieder massiv propagierte Feindlichkeit gegenüber Wölfen selbst verbaut. 🤷‍♂️

Das "Abschiessen, bis Ruhe ist" funktioniert nur bei Totalabschuss, weil oft nicht das (bejagbare) lokale Rudel, sondern (nicht als solche entdeckte) durchziehende Wölfe Schäden verursachen. Das sieht man dann an den genetischen Proben o.ä. Außerdem entlässt das die Tierhalter nicht aus der Verantwortung für einen Herdenschutz.
 
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Warum Tierarzt und Warum Anzeige? Bzw. Wo steht das?
Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen, darf man den Fangschuss geben.
Ich habe sogar schonmal ner Katze in einem Wohngebiet den Fangschuss gegeben, da die Polizei mich darum gebeten hat.
Man sollte sich halt schon sicher sein, dass das Tier schwer krank ist. Abkürzen von Leiden geht vor allem.
Und wenn man einen Arsch in der Hose hat, lässt man kein Tier sinnlos leiden.
Du kannst machen was du willst, solltest dich wenn du an deinem Jagdschein hängst aber über die Gesetze des jeweiligen Bundeslandes informieren.

@Coureur de Bois hat "§28b Sonderregelungen für den Wolf" ja schon erwähnt, da ist alles dazu nachzulesen.
Zunächst muss versucht werden ein Tierarzt hinzu zu ziehen, nur wenn dieser nicht rechtzeitig eintreffen kann, darf der Jäger selbst eine Entscheidung treffen und hat diese dann natürlich zu verantworten. Bei raushängendem Gescheide oder einer offenen Wirbelsäule dürfte der Fall klar sein, aber ohne wirklich eindeutige äußere Merkmal wird es schon schwieriger.
Kommt dann bei einer Untersuchung raus das der Wolf sich hätte wieder erholen können ist dein Schein weg und eine erhebliche Geldstrafe dürfte folgen.

Natürlich spricht aus dieser Regelung ein erhebliches Misstrauen gegenüber der Jägerschaft, die ja sonst jeden Wolf unter dem Deckmantel der Entnahme eine verletzten Tieres beflaken würde.
Darum setzt man den Tierarzt als Instanz davor und schafft ohne eine entsprechende "Rechtsunsicherheit".

In beiden Fällen werden dich NABU/Grüne/BUND/Wolfsfreunde/etc. Anzeigen, mach dir da mal keine falsche Hoffnungen. Im Falle der Entscheidung durch den Tierarzt hat du halt bessere Chancen da wieder raus zu kommen.

Die Option haben sich die Jäger durch die von Anfang an immer wieder massiv propagierte Feindlichkeit gegenüber Wölfen selbst verbaut. 🤷‍♂️

Das "Abschiessen, bis Ruhe ist" funktioniert nur bei Totalabschuss, weil oft nicht das (bejagbare) lokale Rudel, sondern (nicht als solche entdeckte) durchziehende Wölfe Schäden verursachen. Das sieht man dann an den genetischen Proben o.ä. Außerdem entlässt das die Tierhalter nicht aus der Verantwortung für einen Herdenschutz.
Extreme sind immer ein Problem, sowohl bei der Jägerschaft als auch im Tierschutz.

Die Wölfe in Deutschland wieder komplett auszurotten ist genau so wenig eine Option wie sie komplett unreguliert zu lassen.

Früher oder später wird man Wölfe in Deutschland regulieren müssen, die Frage ist nur wie lange man das aus reiner Ideologie rauschieben will und wieviel Schaden dadurch entsteht.
 
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Guest
Die Option haben sich die Jäger durch die von Anfang an immer wieder massiv propagierte Feindlichkeit gegenüber Wölfen selbst verbaut. 🤷‍♂️

Das "Abschiessen, bis Ruhe ist" funktioniert nur bei Totalabschuss, weil oft nicht das (bejagbare) lokale Rudel, sondern (nicht als solche entdeckte) durchziehende Wölfe Schäden verursachen. Das sieht man dann an den genetischen Proben o.ä. Außerdem entlässt das die Tierhalter nicht aus der Verantwortung für einen Herdenschutz.


Dein Mantra zu wiederholen macht es nicht besser, und nicht wahrer.


CdB
 
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....

In beiden Fällen wird die NABU/Grüne/BUND/Wolfsfreunde/etc. Anzeigen, mach dir da mal keine falsche Hoffnungen. Im Falle der Entscheidung durch den Tierarzt hat du halt bessere Chancen da wieder raus zu kommen.


Extreme sind immer ein Problem, sowohl bei der Jägerschaft als auch im Tierschutz.

Die Wölfe in Deutschland wieder komplett auszurotten ist genau so wenig eine Option wie sie komplett unreguliert zu lassen.

Früher oder später wird man Wölfe in Deutschland regulieren müssen, die Frage ist nur wie lange man das auch Ideologie rauschieben will.

Warum sollte das keine Option sein?

Die Realität zeigt, dass ein rationaler Umgang mit dem Wolf bzw. dessen Populationgröße offensichtlich nicht möglich ist. In dem Kontext können wir uns trefflich darüber streiten, ob die (vermeintliche) initiale pauschale Ablehnung des Wolfes durch die Jägerschaft oder die initiale und fortdauernde pauschale und grundsätzliche Befürwortung einer unregulierten Ausbreitung durch die Wolfsbefürworter das Problem war und ist.

Die aktuelle Situation zeigt, dass die Ablehnenden absolut und exakt recht hatten und der Wolf zu einem relevanten Problem geworden ist. Es erscheint ein wenig abstrus, wenn die Befürworter nun behaupten, das habe gar nichts mit ihrer ungehemmten und unreflektierten Pro-Wolf Politik zu tun, sondern schuld seien die Jäger mit ihrer ehemaligen, früheren, initialen Ablehnung. Sorry, geht's noch?

Vorgenannte Argumentation hat schon charmante Züge. Sollte die Zeit zeigen, dass ich in einem kontroversen Thema recht hatte, ist es eh prima, sollte die Zeit zeigen, dass ich komplett im Unrecht/ Irrtum war, liegt bzw. lag es nur und ausschließlich daran, dass die Gegenseite nicht sofort meiner Meinung war. Ein ausgesprochen seltsames Verständnis von kontroversen Entscheidungsprozessen.

Werden wir in naher Zukunft die selbstlose Fraktion der Befürworter des Wolfes auch für Wisent, Elch und genetisch verarmte Rotwildpopulationen ins Feld ziehen sehen? Da heißt dann das Argument halt nicht 'ausreichender Herden-/ Weidenschutz' sondern 'ausreichender Waldschutz'.

Grundsätzlich müssten wir den genannten Schalenwildarten doch die gleiche unbegrenzte Verbreitungsdynamik einräumen und bei Entstehen von Kollateralschäden auf fehlenden Schutz hinweisen. Initial Ablehnenden eines solchen Vorhabens werfen wir dann auch vor, dass sie leider nicht mitspielen dürften, weil sie sich ja bereits durch ihre pauschale und undifferenzierte Negativhaltung disqualifiziert hätten.

Den Privatwaldbesitzeren erklären wir, sie sollten ihren Wald gefälligst ausreichend und einbruchsicher zäunen und die hilflosen Betreuer von Körperschaftswäldern unterstützen wir bei der Finanzierung ihrer Schutzmaßnahmen durch ein breit aufgestelltes Programm mit Merchandising-Produkten (mit süßen und flauschigen Elch-, Wisent- und Bambipuppen). Wenn letzteres funktionieren soll, wäre es allerdings extrem hilfreich, das nicht durch mit Steuergeldern alimentierte Lapalomaquatscher aufsetzen zu lassen ;)


grosso
 
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Diskussionen in Deutschland werden nur noch in Superlativen (Totalabschuss/Totalschutz) geführt. Damit lässt sich nie Konsens erzielen. Eine regionale "Bewirtschaftung" der Population auf Basis von Zahlen und Fakten sollte doch das Ziel sein. So wurde es doch dem Bürger von der Politik auch immer verkauft. Es muss endlich ein weg vom reinen Monitoring mit längst überfälligen Übergang in ein echtes Management geben. Das wiederum entlässt doch nicht die Weideviehhalter von ihrer Verpflichtung zum Herdenschutz.

Diese Totalabschussdiskussion habe ich noch nie verstehen können. Wer weiß wie sich Schwarzwild auf Bejagung einstellen kann wird doch nicht ernsthaft glauben, dass sich so ein von der Natur mit Intelligenz und Sinnen ausgestattetes Großraubtier durch Abschüsse ausrotten lässt. Der Hinweis auf den letzen Wolfsabschuss im 1900 Jahrhundert in NRW ist einfach nur lächerlich. Jeder belesene weiss, dass die beginnende Industrialisierung massive Auswirkung auf die Habitate der meisten wildlebenden Tierarten hatte. Dazu wurde dem Wolf schon immer mit allem nachgestellt was nur denkbar war (Lappjagd, Gruben, Fallen, Gift, Abschüsse). Die Kombination von allem und hier vor allem der Umbau der Lebenräume infolge der Industriealisierung hat letzlich den Wolf nach Norden und Osten verdrängt. Der eiserne Vorhang hat die Wiederzuwanderung des Wolfes dann noch für jahrzente massiv erschwert.

Jetzt haben wir wieder eine stabile Wolfpopulation mit steigender Tendenz und trotzdem ist niemand bereit den Bürgern und "Artenschützern" zu sagen wie man auf Dauer mit dieser verfahren gedenkt. Totalschutz ist immer eine gute Begründung für politisches Nichthandeln.

Ich fürchte das wird auch erst noch eine ganze Weile so weiter gehen.
 
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Werden wir in naher Zukunft die selbstlose Fraktion der Befürworter des Wolfes auch für Wisent, Elch und genetisch verarmte Rotwildpopulationen ins Feld ziehen sehen? Da heißt dann das Argument halt nicht 'ausreichender Herden-/ Weidenschutz' sondern 'ausreichender Waldschutz'.
"Böse Zungen" behaupten ja schon lange: "Würde der Wolf Knospen beißen und/oder Rinde schälen wäre selbiger in D schon lange kein Thema mehr."
 
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Die Heiligsprechung aller Räuber zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Zeit. Früher sagte man Raubwild/Raubzeug/Räuber dann wurden Beutegreifer draus. Ist aber immen noch mit einem negativen Touch für Gutmenschen zu Zustand der Wohlstandsverwahrlosung. Also behalb man sich mit dem Fremdwort "Prädator". Mit dem kann Lieschen Müller mit mehrmaligen Studium der Bambifilme aber nix anfangen.

Beim Wolf wirft man immer noch mit Nebelkerzen wo es geht. Anstatt Zahlen und Fakten zu nennen über die tatsächliche Populationsgröße, spricht man von Rudeln. Die Zahl 100 ruft angesichts der katastrophalen Allgemeinbildung in Sachen Natur natürlich nicht so schnell Emotionen hervor wie 2.000 Wölfe.

Die gezielte Verblödung nimmt schon in der Schule ihren Anfang. Alles hat System. Je dümmer die Menschen sind, umso leichter kann man sie später manipulieren.
Wenn ich nur die Teilnehmer eines Jagdkurses so im Schnitt nehme, was denen Schweiß auf die Stirn treibt, wusste ich mit unter 10 Jahren.
 
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Warum sollte das keine Option sein?

Die Realität zeigt, dass ein rationaler Umgang mit dem Wolf bzw. dessen Populationgröße offensichtlich nicht möglich ist. In dem Kontext können wir uns trefflich darüber streiten, ob die (vermeintliche) initiale pauschale Ablehnung des Wolfes durch die Jägerschaft oder die initiale und fortdauernde pauschale und grundsätzliche Befürwortung einer unregulierten Ausbreitung durch die Wolfsbefürworter das Problem war und ist.

Die aktuelle Situation zeigt, dass die Ablehnenden absolut und exakt recht hatten und der Wolf zu einem relevanten Problem geworden ist. Es erscheint ein wenig abstrus, wenn die Befürworter nun behaupten, das habe gar nichts mit ihrer ungehemmten und unreflektierten Pro-Wolf Politik zu tun, sondern schuld seien die Jäger mit ihrer ehemaligen, früheren, initialen Ablehnung. Sorry, geht's noch?

Vorgenannte Argumentation hat schon charmante Züge. Sollte die Zeit zeigen, dass ich in einem kontroversen Thema recht hatte, ist es eh prima, sollte die Zeit zeigen, dass ich komplett im Unrecht/ Irrtum war, liegt bzw. lag es nur und ausschließlich daran, dass die Gegenseite nicht sofort meiner Meinung war. Ein ausgesprochen seltsames Verständnis von kontroversen Entscheidungsprozessen.

Werden wir in naher Zukunft die selbstlose Fraktion der Befürworter des Wolfes auch für Wisent, Elch und genetisch verarmte Rotwildpopulationen ins Feld ziehen sehen? Da heißt dann das Argument halt nicht 'ausreichender Herden-/ Weidenschutz' sondern 'ausreichender Waldschutz'.

Grundsätzlich müssten wir den genannten Schalenwildarten doch die gleiche unbegrenzte Verbreitungsdynamik einräumen und bei Entstehen von Kollateralschäden auf fehlenden Schutz hinweisen. Initial Ablehnenden eines solchen Vorhabens werfen wir dann auch vor, dass sie leider nicht mitspielen dürften, weil sie sich ja bereits durch ihre pauschale und undifferenzierte Negativhaltung disqualifiziert hätten.

Den Privatwaldbesitzeren erklären wir, sie sollten ihren Wald gefälligst ausreichend und einbruchsicher zäunen und die hilflosen Betreuer von Körperschaftswäldern unterstützen wir bei der Finanzierung ihrer Schutzmaßnahmen durch ein breit aufgestelltes Programm mit Merchandising-Produkten (mit süßen und flauschigen Elch-, Wisent- und Bambipuppen). Wenn letzteres funktionieren soll, wäre es allerdings extrem hilfreich, das nicht durch mit Steuergeldern alimentierte Lapalomaquatscher aufsetzen zu lassen ;)


grosso
Leider kann man zu dem Post nur einmal(y) vergeben.
Daher (y)(y)(y)(y)(y)
 
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Warum sollte das keine Option sein?

Die Realität zeigt, dass ein rationaler Umgang mit dem Wolf bzw. dessen Populationgröße offensichtlich nicht möglich ist. In dem Kontext können wir uns trefflich darüber streiten, ob die (vermeintliche) initiale pauschale Ablehnung des Wolfes durch die Jägerschaft oder die initiale und fortdauernde pauschale und grundsätzliche Befürwortung einer unregulierten Ausbreitung durch die Wolfsbefürworter das Problem war und ist.

Die aktuelle Situation zeigt, dass die Ablehnenden absolut und exakt recht hatten und der Wolf zu einem relevanten Problem geworden ist. Es erscheint ein wenig abstrus, wenn die Befürworter nun behaupten, das habe gar nichts mit ihrer ungehemmten und unreflektierten Pro-Wolf Politik zu tun, sondern schuld seien die Jäger mit ihrer ehemaligen, früheren, initialen Ablehnung. Sorry, geht's noch?

Vorgenannte Argumentation hat schon charmante Züge. Sollte die Zeit zeigen, dass ich in einem kontroversen Thema recht hatte, ist es eh prima, sollte die Zeit zeigen, dass ich komplett im Unrecht/ Irrtum war, liegt bzw. lag es nur und ausschließlich daran, dass die Gegenseite nicht sofort meiner Meinung war. Ein ausgesprochen seltsames Verständnis von kontroversen Entscheidungsprozessen.

Werden wir in naher Zukunft die selbstlose Fraktion der Befürworter des Wolfes auch für Wisent, Elch und genetisch verarmte Rotwildpopulationen ins Feld ziehen sehen? Da heißt dann das Argument halt nicht 'ausreichender Herden-/ Weidenschutz' sondern 'ausreichender Waldschutz'.

Grundsätzlich müssten wir den genannten Schalenwildarten doch die gleiche unbegrenzte Verbreitungsdynamik einräumen und bei Entstehen von Kollateralschäden auf fehlenden Schutz hinweisen. Initial Ablehnenden eines solchen Vorhabens werfen wir dann auch vor, dass sie leider nicht mitspielen dürften, weil sie sich ja bereits durch ihre pauschale und undifferenzierte Negativhaltung disqualifiziert hätten.

Den Privatwaldbesitzeren erklären wir, sie sollten ihren Wald gefälligst ausreichend und einbruchsicher zäunen und die hilflosen Betreuer von Körperschaftswäldern unterstützen wir bei der Finanzierung ihrer Schutzmaßnahmen durch ein breit aufgestelltes Programm mit Merchandising-Produkten (mit süßen und flauschigen Elch-, Wisent- und Bambipuppen). Wenn letzteres funktionieren soll, wäre es allerdings extrem hilfreich, das nicht durch mit Steuergeldern alimentierte Lapalomaquatscher aufsetzen zu lassen ;)


grosso
Lange Rede, kurzer Sinn, es ist keine realistische Option, dass wird so nicht passieren.

Wir werden uns mit dem Wolf arrangieren müssen und meiner ganz persönlichen Meinung hat er auch genau das Recht hier zu leben wie andere Tiere auch.
Das bedeutet aber das er wie jedes andere Tier in unserer Kulturlandschaft auch "gemanagte" werden muss.

Dazu ist man auf Seiten der Wolfbefürworter und deren Organisationen aber nicht bereit, jeder Abschuss wird als Anfang vom Ende interpretiert.

Den Schaden muss in gewisser Hinsicht tatsächlich auch der Wolf tragen. Einmal durch unsinnige Regelungen wie beim Abschuss von kranken/verletzten Wölfen aber vor allem weil nachweißlich die Akzeptanz immer weiter abnimmt.
 
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...
Vorgenannte Argumentation hat schon charmante Züge. Sollte die Zeit zeigen, dass ich in einem kontroversen Thema recht hatte, ist es eh prima, sollte die Zeit zeigen, dass ich komplett im Unrecht/ Irrtum war, liegt bzw. lag es nur und ausschließlich daran, dass die Gegenseite nicht sofort meiner Meinung war. Ein ausgesprochen seltsames Verständnis von kontroversen Entscheidungsprozessen.
...

grosso
So in etwa läuft auch aktuell die häufig monokausale Argumentationskette vieler Forstvertreter bezüglich massivster Reduktion waldrelevanter Schalenwildarten im Rahmen des Waldumbaus; insbesondere beim Rotwild!
Sollte "die private Jägerschaft" die einseitig geforderte Reduktion auch nur im Ansatz hinterfragen, ist diese dann automatisch nicht Teil der Problemlösung, sondern ein essenzielles Teil des Problems!
Erlebe ich aktuell recht häufig in der Diskussion mit Forstvertretern!
Mit derartiger Argumentationsweisen kann für die Vertreter der Forstfraktion ja eigentlich nichts mehr schief gehen;
entweder die Gegenseite zieht in ihrem Sinne mit oder die Gegenseite ist die entscheidende Ursache für nicht das nicht Erreichen der gesetzten Ziele!
Wie du ja bereits sagtest,
Ein ausgesprochen seltsames Verständnis von kontroversen Entscheidungsprozessen.
 
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Ich gestatte mir mal einen etwas größeren Gedankensprung und begebe mich in der Betrachtung auf eine Makroebene:

in spätrömischer Dekadenz (wie Guido Westerwelle es treffend nannte) und der offensichtlichen Auffassung, Wohlstand und soziale Sicherheit seien in Deutschland Gottgegeben und bedürften keiner weiteren Aufmerksamkeit, haben wir uns eine Gruppe (wertschöpfungsferner) Betrachter, Beauftragter und (noch) nicht Arbeitenden geschaffen, die wir aus dem noch existenten Wohlstand zunehmend und nahezu beliebig mit Steuergeldern alimentieren.

Irgendwann hat es sich leider ergeben, dass nicht mehr die primär an der Wertschöpfung (und damit am Wohlstand und sozialer Sicherheit) beteiligten die Meinungshoheit und damit die Entscheidungsprozesse besetzen, sondern die theoretisierenden Betrachter, Beauftragten und (noch) nicht Arbeitenden (die wir uns leisten), die schlussendlich nie für die Konsequenzen ihres Handelns verantwortlich sind. Die erstgenannten waren ja leider mit Arbeiten beschäftigt.

Den Betrachtern, Beauftragten und sonstigen (noch) nicht primär Arbeitenden hat man leider den Eindruck vermittelt, per Definition, Aufgabenstellung und moralischer Überlegenheit Recht zu haben. Entsprechend können sich die Alimentierten auch ÜBERHAUPT nicht vorstellen, in einem solchen kontroversen Prozess nicht Recht zu haben, wo doch die Richtigkeit all ihrer Auffassungen eigentlich schon institutionalisiert und per 'Klugscheißerauftrag' garantiert ist. Im Ergebnis heißt das für die Betrachter und Beauftragten, dass die Andersdenkenden IMMER im Unrecht sind und die Dinge nur schieflaufen können, weil die anderen initial einer gegenteiligen Auffassung waren.

Zwischenzeitlich schauen sich die direkt an Wohlstand und sozialer Sicherheit Beteiligten überrascht um und fragen sich, wie ihnen die Meinungsbildungs- und Entscheidungsfindungsprozesse so entgleiten konnten und wie man annehmen kann, Wohlstand und soziale Sicherheit seien einfach gegeben und man dürfe sie beliebig unberücksichtigt lassen.

Die zwischenzeitliche Besetzung unseres Parlaments ist die logische Quintessenz aus diesem Prozess und manifestiert die Situation.

In diesem Kontext darf man sich über die Wolfsdebatte kaum wundern und kann sich entweder für zivilen Ungehorsam entscheiden oder die Fresse halten und davon ausgehen, dass es mit dem Wohlstand und der sozialen Sicherheit für die eigene Generation wohl noch reichen wird.


grosso
 
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Dein Mantra zu wiederholen macht es nicht besser, und nicht wahrer.


CdB

Die Haltung der Jägerschaft ist kein Mantra, sondern war (und ist in Teilen) FAKT. Und die Einschätzung zum Schaden teilen komischerweise alle, die in D wirklich mit Wölfen arbeiten und aus eigener Praxis erzählen könenn, wann wo welcher Wolf nachgewiesen wurde oder eben auch nicht.


Die aktuelle Situation zeigt, dass die Ablehnenden absolut und exakt recht hatten und der Wolf zu einem relevanten Problem geworden ist. Es erscheint ein wenig abstrus, wenn die Befürworter nun behaupten, das habe gar nichts mit ihrer ungehemmten und unreflektierten Pro-Wolf Politik zu tun, sondern schuld seien die Jäger mit ihrer ehemaligen, früheren, initialen Ablehnung. Sorry, geht's noch?

Die Jäger sind nicht allein Schuld an den Problemen, sie sind Schuld daran, dass sie keine Rolle bei der Lösung spielen und dass die Frage nach der Regulierung so ideologisch geführt wird.
 

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