[Schleswig-Holstein] BGS zu vergeben

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Ich habe mir mal sagen,

was nichts kostet ist nichts wert -

ob wir die Strategie ändern müssen?

Ich hatte immer gedacht, es wäre richtig Jagd gerade solchen Jungjägern zu bieten, die es nicht so "dicke" haben.

Bringt auch nichts. Wir haben vier Arschgeigen (von acht insgesamt) als Begeher, die quasi nix machen und nur Ausreden haben. Da Freude eines der Pächter wird auch keiner rausgeworfen.
 
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Bei uns in der Region wäre so eine Jagdmöglichkeit ein sehr seltenes Angebot.
Die Erfahrung aus meinem Revier sind bzgl. JJ leider oft die gleichen. Sammelansitz und DJ als Schütze gerne. Freischneiden, Pirschwege, Kanzelbau, Treiber/Durchgeher eher wenig bis keine Motivation. Böcke schießen immer gerne, Schmalrehe eher nicht. Im ersten JJ Jahr schon vollständig durchgeblasert aber für nen Wildkühlschrank reichts nicht. Gehörn aufsetzen lässt man lieber gegen Euro machen. Man hat ja wenig Zeit. Tja, in echt ist Jagd großen Teils schnöde Revierarbeit. Das von den vielen Jagdbloggern auf Youtube nie gezeigt wird. Das mit den Revierarbeiten zusätzlich zum Ansitzen stellen sich die meisten dann nicht so vor.

Und Wild küchenfertig selbst fertig machen, machen nur die wenigsten. Die gebens lieber zum Zerleger/Metzger und lassens gegen harte Euro machen.

Ich hab schon Begeher gehabt, die wussten nach 2 Jahren immer noch nicht wie genau man zu welchem Ansitz kommt. Trotz Plan.
 
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Man muss den JJ aber zu Gute halten, dass diese wenn sie nicht aus einem jagdlichen Umfeld kommen ,den tatsächlichen Zeitaufwand total falsch einschätzen. Woher sollens sie es auch wissen können. Dazu kommt das heute Leute im mittleren Alter in der aktiven Job- und Familienphase eigentlich so stark zeitlich eingebunden sind, dass nüchtern betrachtet trotz vorhandener Motivation echte Jagd (ansitzen/Revierarbeit) schwer möglich ist. Das sagt ihnen nur keiner, die Jagdschulen boomen, das Internet zeigt tolle Videos und alles um die Jagd ist ein mega Geschäft.
 
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Persönlich hätte ich nicht gedacht, dass es so schwer ist einen ordentlichen Begeher zu finden, gerade in Großstadtnähe.

Meinen Fallenlehrgang habe ich damals mit mehreren Leuten aus der nächsten größeren Stadt (ca. 150k Einwohner) gemacht, alle jung und motiviert. Die hätten sich alle die Finger nach so einem Angebot geleckt. Zwei davon haben sich quasi in der "urbanen Jagd" mit den Nutriafallen alle 2 Jahre einen Bock erarbeitet, darum der Fallenschein.

Vielleicht ist das auch eine lokale Ausprägung, ist auf jeden Fall ne interessante Fragestellung.

Was das Arbeitsaufkommen für die Jagd angeht, wer kann denn außer Rentnern und sehr gut Situierten ständig im Revier sein?
Ich bin wirklich viel da aber ich wohne auch im Revier und muss entsprechend nicht fahren, ich falle einfach aus der Haustür. Außerdem Arbeite ich in einem Schichtsystem das mir partiell viel Freizeit ermöglicht und meine Kinder sind aus dem gröbsten raus. Klar kann ich mich da z.T. deutlich mehr einbringen als manch anderer.

Allerdings liest sich das hier für mich z.T. so, als müsste man quasi ständig auf Abruf bereit stehen um Arbeiten zu machen oder Anzusitzen, wer kann das schon mit Job und Familie?

Hier muss doch eine Balance und Arbeitsteilung möglich sein die allen irgendwie gerecht wird.
Geplante Arbeitseinsätze, Arbeitsteilung, interne Abschusspläne, lässt sich doch auch alles planbar gestallten, denke ich zumindest.
Wer sich dann natürlich rausnimmt und nur für ein paar Ansitze im Jahr bei schönen Wetter auf den Bock kommt, den kann man evtl. nicht gebrauchen.

Ich schreibe aber bewusst "evtl." weil ein Revier eben auch nicht nur hochpassionierte Jäger gebrauchen kann, dass wird auch schnell eng. Manchmal brauchts auch nur jemanden der einfach jedes Jahr die Zeche mit bezahlt.

Vielleicht bin ich da aber auch einfach entspannter, weil ich aus einer Ecke Deutschlands komme, wo große Gemeinschaftsreviere überwiegen.
Da hat man immer ein recht wildes Sammelsurium an Charakteren, Passionen, Vorlieben und Einsatz mit denen man umgehen muss.
 
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Also, die schlichte Motivation der Masse: hipp ne R8 im Schrank, die Trophäe im Treppenhaus, der Geländewagen vor der Tür, ready für die nächste Drückjagd und auf echtes Jägerdasein aber keinen Bock, schon garnicht die Finger schmutzig zu machen.
@Totto ich denke, wir müssen Erwachsenen nichts zu gute halten, wir lassen sie mit Waffen frei rumlaufen, da dürfen die sich auch mal selbst rechtzeitig informieren und auch nachdenken. Jagdliche Einrichtungen fallen nicht vom Himmel.
Aber, es wird auch immer noch die guten und richtigen dazwischen geben. Stände Bereitschaft können wir auch nicht erwarten und habe ich auch nicht.
Aber was ich mir jetzt geschworen habe, vor dem ersten Fuchs und zwei Krähen wird der nächste keinen Bock schießen. Ich war vielleicht auch zu großzügig, junge Schweißhunde soll man auch nicht auf krankes Rehwild arbeiten lassen, um sie nicht zu verderben.
 
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Also, die schlichte Motivation der Masse: hipp ne R8 im Schrank, die Trophäe im Treppenhaus, der Geländewagen vor der Tür, ready für die nächste Drückjagd und auf echtes Jägerdasein aber keinen Bock, schon garnicht die Finger schmutzig zu machen.
@Totto ich denke, wir müssen Erwachsenen nichts zu gute halten, wir lassen sie mit Waffen frei rumlaufen, da dürfen die sich auch mal selbst rechtzeitig informieren und auch nachdenken. Jagdliche Einrichtungen fallen nicht vom Himmel.
Aber, es wird auch immer noch die guten und richtigen dazwischen geben. Stände Bereitschaft können wir auch nicht erwarten und habe ich auch nicht.
Aber was ich mir jetzt geschworen habe, vor dem ersten Fuchs und zwei Krähen wird der nächste keinen Bock schießen. Ich war vielleicht auch zu großzügig, junge Schweißhunde soll man auch nicht auf krankes Rehwild arbeiten lassen, um sie nicht zu verderben.
Ja, es gibt auch noch die JJäger zeitlich können und wollen. Die haben wir auch. Mit denen klappt es auch gut. Und ich denke, dass wir niemand überfordern. Bei und kann der will viel lernen. Gerade wie man ein Revier aufbaut und für die Jagd erhält, zu Jagdabläufen (DJ&TJ) und vieles mehr.
 
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Es ist genau so schwer einen Ordentlichen Pächter zu finden! ;)

Mit Sicherheit. Aber realistisch betrachtet können 90% der potentiell wollenden JJ ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden. Oft genug erlebt, eigentlich meistens.

Und dies ist kein Vorwurf, woher soll man auch wissen, dass ein halber Tag für Hochsitzbau oder - ausbesserung "nichts ist" und wenn man 20 Sitze und mehr hat, ist es halt viel Arbeit über die Jahre. Dies nur als Beispiel. Aber wegen "sowas" verlieren viele die Lust und bleiben weg oder kaufen bei Frankonia was im Angebot:rolleyes:
 
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Moin,

da hier immer auf den jungen JJ herumgehackt wird, kann ich gerne beruhigen, dass es bei den alten und erfahrenen nicht besser wird.
Paar Stories meines (leider verstorbenen) Jagdherrn.

  • Anruf auf Mailbox: "Habe eine Sau geschossen. Habe ich vor die Scheune gelegt." (war nicht mal aufgebrochen)
  • Einer wollte Spritgeld für das Kirren 1x pro Woche. Sonst hat es der Beständer täglich gemacht. Alle Mitjäger hatten immer freie Büchse.
  • Beim Wildschäden beseitigen waren meistens ich (+3 Leute, die ich immer organisiert und bezahlt habe), der 75 jährige Pächter und seine Frau. Die anderen waren daheim.
  • Zerwirkt hat immer der Pächter für alle. Aber zahlen für das Wildbret wollte nie einer.

Das waren alles Jäger, die 20+ Jagdjahre hatten. Und die Jagd dort war für jeden ein Sechser im Lotto. Freie Büchse, zerwirkt hat immer der Beständer, tolles Revier, alle Freiheiten.

Mein Problem ist auch, dass ich unter der Woche eingeschränkt verfügbar bin. Ich arbeite zu viel. Dafür gehört ein Tag pro Woche dem Revier und 1-2x versuche ich rauszugehen. Hochsitz u.ä. baue und spende ich dem Revier gerne. Zerwirken ist eh klar.

Jetzt jage ich in einem Revier, wo wir recht viele Hände haben. Bei Arbeiten finden sich immer mindestens 3-6 Leute. So wird es eine Gemeinschaftsaktion, es gibt immer ein Picknick und wir haben viel Spass dabei. Wenn man alleine davor steht, dann ist schon hart manchmal. Aber die Gemeinschaft, die wir haben, ist auch nicht normal. Tolle Truppe.

Warum keiner Lust hat auf Raubwild zu jagen, verstehe ich nicht. Macht doch Spaß.

Viele Grüße
 
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🤔 Wenn ich das hier alles so lese, über die unmotivierten Begeher .. unglaublich..Ich schmeiss den Laden ( ist ja nicht so groß ) als Begeher allein ..vom kirren (besorge den Mais bekomme aber das Geld ) neue kirrung anlegen , bestätigen , freischneiden , wildacker nicht ! Das macht ein mitjäger, aber pirschwege , Kanzelbau ( jedes Jahreine neue ) / reparieren , fallwild entsorgen , wildschaden wenn nicht so groß, Versorgen , Verwertung bis zur Wurst..Wildkammeras und Sitze /Leitern selbst angeschafft.
Ja den Hund zur Prüfung geführt, kümmere mich um die paar nachsuchen ..
Habe natürlich deswegen keine Zeit für etwas anderes, aber ich bin glücklich so wie es ist..
Habe aber im Gegenzug alle Freiheiten.

Wünsche allen suchenden ob Pächter oder Begeher viel Erfolg.
 
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Also ich perönlich finde das Angebot von Jelen111 mehr als großzügig.

Das er nur regional sucht ist voll zu verstehen, sonst wird man einen Revier nicht wirklich gerecht.

In anderen Teilen Deutschlands (oft Ballungszentren in der Umgebung), könnte man sich unter vielen Bewerbern einen aussuchen, der für so eine Jagdmöglichkeit einen guten 4-stelligen Euro-Betrag zahlt.

Aber ich habe es selbst bei mir im Revier auch durch mit den BGS-Inhabern.
Meine Erfahrungen mit Leuten aus der Jagschule (Schnellkurs) ohne familiären Hintergrund "JAGD" sind leider durchweg negativ. Ich tue es mir auch nicht mehr an solchen Jagdscheininhabern (Jäger werden die nie) eine jagdliche fortschreitente Ausbildung anzubieten. Ich kann mir da meine Zeit besser einteilen.

Die Erwartungen und Anforderungen die diese neue Jagdscheininhaber-Generation an den Tag legt, ist schon mehr fragwürdig.

Es werden nicht mal einfachste Dinge wie Kirren, einen Malbaum anpinseln beherrscht. Richtiges Ansprechen ist auch oft mangelhaft. Oder es wird dem Pächter Meldung gemacht auf Sitz XY hängen drei Äste im Schussfeld. Um nur mal ein paar Beispiele zu nennen.

Auch die Bereitschaft mal außer Schalenwild , gezielt mal was fürs Niederwild zu tun, ist sehr gering bis gar nicht ausgeprägt. Da gibt es Leute die haben in den ersten Jahren fast 3-stellig Schalenwild totgeschossen, aber auf die Nachfrage nach Krähen, Elstern Jagd oder gar Raubwild, rollen sie mit den Augen.

Dazu noch die ganzen dummen Kommentare, wenn man z.B. einen BGS bei Facebook oder dergleichen inseriert. In unser Region sind Preis von EUR 1.000-1500,-- für einen BGS inkl. Wildbret Rehwild und auch noch ne Sau dazu einfach Standard.
Da wird man schon als Abzocker hingestellt, der sein Revier finanzieren möchte.
Ich sage nur dazu: Pachtet bitte selbst und macht eure Erfahrungen. Ich hoffe nur dass diese Spezies Jagdscheininhaber nie pachten wird.
Meine langjähre Pachterfahrung sagt ganz klar: Pachtpreis min. mal zwei je Jagdjahr, dann sind in etwa die Nebenkosten (Hochsitze, Holz, Nägel, Schrauben, Futter, Lecksteine, BG-Beitrag, Jagdsteuer) gedeckt.

Wenn ich sowas höre, dass jemand seinen Sprit zum Kirren bezahlt haben möche, da geht mir so richtig du Hutschnur hoch...für mich hieße das: fristlose Kündigung!
 
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hallo HÜLSEBECK ich möchte betonen wir kennen uns nicht, bin von deinem beitrag begeistert du schreibst als hätten wir eine art der telepathie ( an die ich nicht glaube !)
ich denke du erweiterst mit deinem jagdlichen beitrag um einiges was ich noch nicht in meinen vorstehenden beiträgen erwähnt habe aber " den nagel voll auf kopf treffen " sehe aber von meinen weiteren erfahrungen ab.
ich wünsche weiterhin guten anblick und waidmannsheil !
 
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Ich beiss gleich in den Teppich, sehr gut beobachtet!:D
Ich war mal echt beeindruckt als ein JJ mit der Tür stand

- nietennagelfurzneuer Mercedes Pickup
- Blaser 8, Holzklasse wohl auch so hoch
- Outfit vom Feinsten (Sah wirklich toll aus)
- Hundebox für den Langhaar, der nächste Woche kommen sollte

Er war angespannt bis unter die Haarspitze und enttäuscht, dass er beim ersten Ansitz nichts gesehen hatte (ach ja, WBK und Vorsatz war auch dabei).

"Revier ist wohl leergeschossen" war sein Kommentar. BGS wollt er auch gleich.
Bin ja auch selbstbewusst, aber das war schon erste Sahne. Wir kamen dann doch nicht zusammen.

@Jelen111: kauf dir Wärmepflaster gegen Rückenzwicken und mach es weiter alleine, irgendwann kommt einer, der Deine Anzeigen hier oder woanders zu würdigen weiß.
 

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