Rehwild: wieder mal die Leber

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Soweit ich das beurteilen kann, sind das keine Geschwüre, sondern Narbengewebe. Bin aber für andere Meinung offen.

Außerdem hast Du das falsch verstanden, ich hab nen völlig anderen Geschmack als meine Hunde. Wenn wir nur das essen würden, was dem jeweils anderen auch schmeckt, wär der Speiseplan ausgesprochen spartanisch.
Na Du weisst wie ich das meine. Das Leben der Hunde ist ohnehin zu kurz als das ich das mit zweifelhafter Leber etc. noch mehr verkürzen wollte.
 
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Die Leber ist voller Narben, wahrscheinlich auch verhärtet. Beim Menschen würde ich das als beginnende Leberzirrhose bezeichnen. Da Alkohol als Ursache beim Reh normalerweise auszuschließen ist, kommt z. B. Hepatitis E in Frage. Diese ist zwar häufiger beim Schwarzwald anzutreffen, wird aber seltener auch bei anderen Schalenwildarten beobachtet.
Leber verwerfen, andere Teile gut durchgaren.
Einer der Gründe, über Handschuhe beim Aufbrechen nachzudenken.
 
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z/7

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Die Leber ist voller Narben, wahrscheinlich auch verhärtet. Beim Menschen würde ich das als beginnende Leberzirrhose bezeichnen. Da Alkohol als Ursache beim Reh normalerweise auszuschließen ist, kommt z. B. Hepatitis E in Frage. Diese ist zwar häufiger beim Schwarzwald anzutreffen, wird aber seltener auch bei anderen Schalenwildarten beobachtet.
Leber verwerfen, andere Teile gut durchgaren.
Einer der Gründe, über Handschuhe beim Aufbrechen nachzudenken.
Die anderen Organe waren wie gesagt normal, Milz scharfrandig, Stück in guter Verfassung. Das Innere der Leber, wo ich sie aufgeschnitten habe, wirkt normal. Insgesamt also kein akut kranker Eindruck. Stecken die so eine Hepatitis einfach besser weg, oder heilen sie sogar aus und zurück bleibt nur eine deformierte Leber?

Könnte dem Gedanken von @Rotmilan folgend evtl. auch ein Azidose im Jugendalter derartiges Schlachtfeld hinterlassen?
 
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Also das Geschwür hat mit Hepatitis nichts zu tun. Deswegen kam hier schon die hilfreiche Einschätzung "Sammlung an Bedenklichkeiten".
 
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Also....
..... wenn Du Dir nicht sicher bist ob oder ob nicht verwerten (Hund, ....)
Dann schick / bring doch das ganz Stück zur CVUA (Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter).
Dann bekommst Du Antworten auf Deine Fragen.

Achtung: Ist ne Einbahnstrasse, Wild wird anschließend von CVUA verworfen.

Grüße!
 
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Geschwüre, Verfärbungen und Einschlüsse, wie bereits mehrfach gesagt eine Ansammlung an Bedenklichkeiten. Vllt noch zur Prüfung schicken ob der Rest des Stücks evtl. kontaminiert sein kan ( bezweifel ich aber).
Ansosnten gilt: When in doubt, throw it out!
 
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der Bock hatte bestimmt eine böse Geiß und hat deswegen heimlich getrunken. ;-)

Aber mal im Ernst. Ich hätte da keine Freude dran. Also an dem ganzen Reh..... Wir Jägers reden immer davon, Lebensmittel von einzigartiger Qualität zu "produzieren". Dann sollte man aber auch keine Kompromisse machen.
 
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Bild an den Tierarzt schicken, meiner hat für ne Antwort noch nie was berechnet, bekommt aber immer Trinkgeld für die trichinenproben, das gibt Klarheit und erspart hitzige Diskussionen...lieber das Ergebnis präsentieren dann lernen alle noch was ....
 
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Na dann ist ja alles gut......Kopfschüttel.....
Wie kann man nur so sein... ?!
z/7 fragt doch lediglich was das sein könnte. Nur weil du alles "Unbekannte" als Bedenklich einstufst, dürfen wohl andere noch mal Fragen stellen und der ganze Sache eine Namen geben.

Keiner hat davon gesprochen diese Leber roh dem Hund zu geben.

Ich finde es sehr interessant und würde gerne wissen was sowas verursacht.
 
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Hi ,

bei bedenklichen Merkmalen - völlig egal, was immer das ist ( von vereitertem Lauf nach einem Schuss, auffällig großer Milz oder Zysten im Gekröse, erhabenen weißen vernarbten Läsionen an der Leberoberfläche etc.) am Reh ist eine veterinärmedizinische Begutachtung immer ruckzuck teurer als der Wert des gesamten Stückes.
Wer Rehwild verkochen mag, möge die faserige Suppe dann selber essen - aber ich eases Leber, Medaillons, Keulensteaks vom Reh nur in einem Zustand, der nicht verkocht ist. Und wenn ich nur die Leber nicht essen wollte, dann wandert das ganze Stück in die eigenhändige Verbrennung, in die Tonne der Toerkörperbeseitigung oder direkt zum Tiermedizinischen untersuchungsinstitut ( 100 km Fahrt..).
Spätestens bei sehr ungewöhnlichem Befund ( „o.B.“ ist typisch dämliches Unfallchirurgendeutsch…korrekt wäre: „ o.p.B.“ für „ hab ich wirklich angeschaut, da war nichts Krankhaftes“- also „ ohne pathologischen Befund“ oder auch neudeutsch „NAD“ für „nothing abnormal demonstrable“ - o.B. zeigt schon ne flüchtig-nachlässige Haltung m.E.)
wird das Wild immer weggekarrt- und auf jeden Fall bei mehreren verendeten und gefundenen Stücken. Wie bei uns nach Großeinkauf des Hegerings bei der damaligen Raiffeisen : nach Kraftfutterpellets in den damaligen Futterraufen lagen 12 gefundene (!) Rehe kieloben im Tiefschnee im väterlichen Revier. „Beton im Pansen, Azidose“, war die Aussage des Veterinärs.
Wer ein Reh zerlegt und abgibt, dessen Leber er nicht rosa selbst essen würde, wer solch ein Reh seinem Hund verfüttern würde oder es auch nur offen in den Kreislauf der Natur zurückführen würde… den verstehe ich nicht. Wir produzieren absolute Delikatessen, wollen gesunde Jagdhunde, verschenken unsere Produkte an Leute, die wir sehr gern haben: und da müssen wir doch absolut paranoide die Topqualität verantworten können. Ich bin kein Veterinär, ich bin auch flott beim Aufbrechen - aber ohne Achtsamkeit läuft da nichts ….und bei Auffälligkeiten folgt immer der rigorose Ausschluss aus der Verwertung!

WhyHi!?

Martin
 
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Hi ,

bei bedenklichen Merkmalen - völlig egal, was immer das ist ( von vereitertem Lauf nach einem Schuss, auffällig großer Milz oder Zysten im Gekröse, erhabenen weißen vernarbten Läsionen an der Leberoberfläche etc.) am Reh ist eine veterinärmedizinische Begutachtung immer ruckzuck teurer als der Wert des gesamten Stückes.
Wer Rehwild verkochen mag, möge die faserige Suppe dann selber essen - aber ich eases Leber, Medaillons, Keulensteaks vom Reh nur in einem Zustand, der nicht verkocht ist. Und wenn ich nur die Leber nicht essen wollte, dann wandert das ganze Stück in die eigenhändige Verbrennung, in die Tonne der Toerkörperbeseitigung oder direkt zum Tiermedizinischen untersuchungsinstitut ( 100 km Fahrt..).
Spätestens bei sehr ungewöhnlichem Befund ( „o.B.“ ist typisch dämliches Unfallchirurgendeutsch…korrekt wäre: „ o.p.B.“ für „ hab ich wirklich angeschaut, da war nichts Krankhaftes“- also „ ohne pathologischen Befund“ oder auch neudeutsch „NAD“ für „nothing abnormal demonstrable“ - o.B. zeigt schon ne flüchtig-nachlässige Haltung m.E.)
wird das Wild immer weggekarrt- und auf jeden Fall bei mehreren verendeten und gefundenen Stücken. Wie bei uns nach Großeinkauf des Hegerings bei der damaligen Raiffeisen : nach Kraftfutterpellets in den damaligen Futterraufen lagen 12 gefundene (!) Rehe kieloben im Tiefschnee im väterlichen Revier. „Beton im Pansen, Azidose“, war die Aussage des Veterinärs.
Wer ein Reh zerlegt und abgibt, dessen Leber er nicht rosa selbst essen würde, wer solch ein Reh seinem Hund verfüttern würde oder es auch nur offen in den Kreislauf der Natur zurückführen würde… den verstehe ich nicht. Wir produzieren absolute Delikatessen, wollen gesunde Jagdhunde, verschenken unsere Produkte an Leute, die wir sehr gern haben: und da müssen wir doch absolut paranoide die Topqualität verantworten können. Ich bin kein Veterinär, ich bin auch flott beim Aufbrechen - aber ohne Achtsamkeit läuft da nichts ….und bei Auffälligkeiten folgt immer der rigorose Ausschluss aus der Verwertung!

WhyHi!?

Martin
also bei leichtem Leberegelbefall würdest du das ganze Reh zur TKV bringen?

:oops::oops:
 
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also bei leichtem Leberegelbefall würdest du das ganze Reh zur TKV bringen?

:oops::oops:
Hi,

Ja : weil mein Tierarzt bei Blick auf ne Leber mit mehr als white spots ( die sind bei der Sauleber flach, nicht groß und erhaben) eben immer sofort von Entsorgung des gesamten Stückes spricht und mir dann gnädigerweise keine Rechnung schickt.
Die Fahrt zum nächsten veterinärmedizinischen Untersuchungsamt kostet mich 100 km, 4 Stunden/ dazu nen Halben Tag Arztpraxisschliessung, Kollegen nerven und bei maulendem Volk nachts nacharbeiten- und diese Zeit/Kosten werde ich nur in dem Fall nicht scheuen, wenn mir was seuchenartig oder sehr komisch vorkommt.
Wenn die Milz groß ist etc. : verbrenne ich das Stück kompromisslos mit den Hochsitzresten, die auf großem Haufen neben der Jagdhütte lagern- so fit der Bock mir auch ansonsten erschien.

Unter solcherart Radar gehen uns immer noch ein Haufen Parasitosen, Viruserkrankungen und bakterielle Schweinereien durch, auch Strahlenbelastetes ( Sau mit 6000 Bequerel laut Hörensagen 4 km von meinem Revier entfernt erlegt?), Toxine….aber die Schwelle meines Ekels bleibt wo sie ist grade angesichts meiner Liebe zu Wildpret und meiner Wertschätzung der Beute.
Ich würde mich extrem schlecht fühlen, wenn einer meiner Freunde je Fieber kriegte nach Genuss halbroher Medaillons….

Ich hab mit meinen, jetzt recht kaputten, Händen wirklich mehr als 1500 erlegte Rehe verarbeitet - und dabei ca 10 verbrannt, 20 oder 30 wegen unrühmlicher Vorgeschichte ( Hetze etc.) als Fuchsfutter wieder in den Wald gefahren. Und dann gab‘s da noch die 30 gesund wirkenden überfahrenen Rehe, aus denen ich Hundefutter für meine Hunde machte - seltenst unter Rausnahme der Medaillons für mich persönlich. Es ist ein irres Privileg, ein so tolles Produkt wie Wildfleisch haben zu dürfen, sich hauptsächlich davon ernähren zu können über Jahrzehnte und sowas verschenken zu können.
Der in meinen 40 Jahren Jagerei jetzt unter dem am Anfang (1982) damals herrschenden Wert ( 13 Mark pro Kilo eines ganzen Rehes in der Decke) liegende Verkaufspreis ist ein Ramschpreis. Der einen heute dazu führen müsste, seinen Hund selbst mit Keulen und Lendenmedaillons zu füttern anstatt mit teurerem Trockenfutter.
Aber das krieg ich nicht wirklich fertig. Grade Hälse und Haxen sind einfach unglaubliche Delikatessen! Und: selbst mein Hund/ die Füchse kriegen nur völlig unverdächtige Wildreste.

WhyHi,
Martin
 
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19 Apr 2017
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Alles was in Form, Farbe, Konsistenz, Geruch vom organ- und/oder gewebetypischen abweicht, kommt bei mir in die Tonne! Nicht nur auf dem Schlachthof, sondern auch bei der Jagd.
Die gezeigte Leber wäre für mich Anlass, eine klassische Fleischuntersuchung durchzuführen. Also nicht rein visuell sondern mit Anschneiden der relevanten und aller auffälligen Lymphknoten.
Warum? Die Leber ist das Stoffwechselorgan schlechthin. Wenn es dort zu pathologischen Veränderungen kommt, verteilt sich der Mist sehr schnell auf das gesamte Tier. Und nur am Rande: Was auf dem Schlachthof in Kategorie 3 geworfen wird, also noch zu verfüttert werden darf, würde niemanden krank machen! Im Zweifel oder bei Verdacht wäre es sonst Kategorie 2 und damit Abfall zur Vernichtung.
 

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