Schräge Geschichten;

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Wenn man in z.B. Erstaufforstungen investiert dauert das natürlich etwas, bis die gepflanzten Bäume richtig Kohlenstoff aufnehmen können, deshalb kommt es ja bei solchen Projekten auf die Laufzeit und die entsprechenden Verrechnungen an.

Aber ist das nicht Augenwischerei? Klar, der Baum nimmt Kohlenstoff auf und bindet ihn. Wenn der Baum aber irgendwann gefällt wird, umgeht und verrottet oder wie auch immer, wird doch der gebundene Kohlenstoff wieder freigesetzt, oder? Man verschiebt das Problem also nur weiter nach hinten.
 
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Man macht das nicht an einzelnen Bäumen fest, sondern an "Kohlenstoffmasse je Hektar", die irgendwann erreicht und dann vom Projekteigentümer auch gehalten werden muss. außerdem ist "Zeit gewinnen" nicht das verkehrteste, was man gerade machen kann ...
 
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Wie gesagt - es kommt darauf an, was man wie macht. Wenn Du einen x-beliebigen Billiganbieter nutzt ist das so wie du beschreibst. Es geht aber auch besser. Noch besser ist aus Klimaschutzsicht natürlich, nicht zu fliegen. Und auch nicht auf Kreuzfahrschiffen zu fahren etc. ...



Pro Person oder pro Flieger?

Wenn man in z.B. Erstaufforstungen investiert dauert das natürlich etwas, bis die gepflanzten Bäume richtig Kohlenstoff aufnehmen können, deshalb kommt es ja bei solchen Projekten auf die Laufzeit und die entsprechenden Verrechnungen an.
Sorry, aber das ist Quatsch. Ich kann durch Aufforstung keine Freisetzung fossilen CO2s kompensieren. Das ginge nur mittels CCS. Und CCS ist bisher immer an den Kosten gescheitert, das wird bei den beiden Klimaklebern nicht anders sein.

Aber selbst wenn man Aufforstung als taugliche Ersatzmaßnahme ansehen würde: Bis dieser Effekt wirksam wird, Vergehen Jahrzehnte. Inwieweit das mit dem (von den Klimaklebern ja vehement geforderten) 1,5°-Ziel*) vereinbar ist, muss mir erst jemand erklären.

*) Dieses Ziel werden wir voraussichtlich innerhalb der nächsten fünf Jahre erreicht haben.
 
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Was glaubst Du kompensiert denn aktuell bis zur Hälfte der Emissionen? Kein CCS, das läuft gerade erst in ein paar Versuchsanlagen, sondern die natürlichen Senken, sprich: Vegetation und biogeochemische Prozesse.

Wie schnell ein Effekt eintritt hängt an der Baumart, der Art der Pflanzung, eventuellen Vornutzungen und anderen Dingen ab. Das geht z.B. in den Tropen mit entsprechenden Baumarten auch in 10 Jahren, bei uns braucht es etwas länger. Faustzahl wäre knapp 4t CO2 pro Hektar und Jahr als Schnitt der ersten 20 Jahre, vorsichtig kalkuliert.
 
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Kann mir das lebhaft vorstellen:

Da wird ein Stück Regenwald abgebrannt und dann eine furzende Viehherde draufgetrieben. Auf dem Papier wird dann den dummen Europäern eine Aufforstung zur CO2-Kompensation verkauft. Und bevor ein Zertifizierer den weiten Weg über den Ozean (natürlich CO2-kompensiert) macht, sind die armen Brasilianer bereits an Schlafmangel gestorben, weil sie vor Lachen nicht mehr in den Schlaf kommen.
 
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Wenn das mit Zertifizierung bei Dir in der Firma so läuft kannst Du von den entsprechenden Prüfern noch eine Menge lernen. ;)
 
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Jau so ist das mit den Zertifieren. Kassieren für jeden Zettel, tun selber aber nix anderes als Papier zu produzieren. Einwach weg lassen, Produkt kostet weniger. Die selbsternannte Verwaltung wird auch schlanker.
Wenn ich so zurückdenke an meine Touren durch die Welt. Die Zertifizierer schaffen doch nur Probleme und Kosten, die es ohne sie nicht gäbe.
Zum Beispiel unsere Forstgesetze, darin steht, es muß nachhaltig sein. Warum braucht man dann noch Extrazettel, die Kosten verursachen, aber keinerlei demokratischen/parlamentarische Legitimation haben. Ist nur Abzocken!
 
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Jau so ist das mit den Zertifieren. Kassieren für jeden Zettel, tun selber aber nix anderes als Papier zu produzieren. Einwach weg lassen, Produkt kostet weniger. Die selbsternannte Verwaltung wird auch schlanker.
Wenn ich so zurückdenke an meine Touren durch die Welt. Die Zertifizierer schaffen doch nur Probleme und Kosten, die es ohne sie nicht gäbe.
Zum Beispiel unsere Forstgesetze, darin steht, es muß nachhaltig sein. Warum braucht man dann noch Extrazettel, die Kosten verursachen, aber keinerlei demokratischen/parlamentarische Legitimation haben. Ist nur Abzocken!
Nicht nur von einer Seite betrachten. Die Standards der Zertifizierung sind gut gedacht. Allein, es gibt für den Waldbesitzer keinen Mehrwert. Im Gegenteil, es ist ein Abhängigkeitssystem geschaffen worden.
Ich als Waldbesitzer erfülle die Standards auch so, dafür brauche ich kein Audit. Verdienen tut nur der Zertifizierer, oder dessen Firma eben.
Im Ausland, ich weiß es speziell aus Polen, wo ich vor Ort war: die Kriterien sind viel weicher, aber das FSC Label wird genauso auf das Holz draufgetackert.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Außerdem wird die Zertifizierung in D zunehmend politisch mißbraucht um Ziele umzusetzen für die sich auf dem Wege der Gesetzgebung keine Mehrheiten finden würden.
Es wird bspw die Förderung an Zertifikate gebunden.


CdB
 
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Außerdem wird die Zertifizierung in D zunehmend politisch mißbraucht um Ziele umzusetzen für die sich auf dem Wege der Gesetzgebung keine Mehrheiten finden würden.
Es wird bspw die Förderung an Zertifikate gebunden.


CdB
Richtig. Niemand braucht das. Man kann Kriterien auch ohne den Blödsinn nachweisen.
Der öffentliche Dienst verlangt in diversen Ausschreibungen Zertifikate. Wer die beispielsweise nicht nachweist, darf an der Ausschreibung nicht teilnehmen. Dafür werden sogar Bewerberpools mit den "guten" gebildet.
Wenn das nicht staatlich angeordnete Wettbewerbsverzerrung ist, weiß ich es auch nicht...
 
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Kommt mal von dem Negativbeispiel FSC / "nachhaltige Tradition in deutschen Wäldern" runter. Ganz neutral haben Zertifikate eben genau den gegenteiligen Zweck, weil sie die Einhaltung von Regeln bewirken und Mindeststandards absichern sollen, damit eben gerade Angebote vergleichbar sind und der Kunde da nicht auf "Treu und Glauben" angewiesen ist. Anderes Beispiel wäre "TÜV", das ist auch ein Sicherheitszertifikat für die Teilnahme am Straßenverkehr.

Und gerade wegen der Transaktionskosten sind ja entsprechende gute, anerkannte Projekte bisher wenige und nicht von / für / mit deutschen Waldbesitzern. Die sind da mehrere Nummern zu klein.
 
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Mein Arbeitsplatz wurde seinerzeit auch zertifiziert. Ich sollte mir dann den sehr dicken Ordner durchlesen und genau danach arbeiten. Habe nichtmal die erste Seite durchgelesen. Unmöglich zu verstehen was die Spinner von mir wollen. Hab das Buch zugeklappt, gesagt was ich davon halte und meine Arbeit weiter gemacht wie zuvor. Voll einen an der Meise.
 

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