Amoklauf in HH mit legaler Pistole

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Klei mi am Mors!

Du kannst nicht beurteilen, was andere Leute, die in derartigen Strukturen gefangen waren durchmachen mussten oder beurteilen, wie es ihr ganzes Leben beeinflusst. Ich hatte damit in der Jugendarbeit genug Begegnungen mit machen müssen. Und teilweise dabei sehr grauenhafte Erfahrungen miterleben dürfen - nicht nur auf die Zeugen Jehovas gemünzt, es gibt da noch sehr viel mehr.

Deswegen "dünnhäutig" weil auch dann solche Dinge zu tragen kommen wie zum Beispiel dass ein Familienmitglied ausgestoßen wird, wenn es nicht mit den Lehren der Sekte konform geht - und Du bist im Irrtum, die Zeugen Jehovas sind eine christlich, chiliastische Sekte, mit einem Anti-Trinitaritätsglauben. Nicht Trinitarier kennen wir auch als Gnostiker, Duchoborzen, Unitarier um nur einmal ein paar zu nennen. Das sind alles christliche Sekten, sie glauben halt nur nicht an die Dreifaltigkeit "Gottes". Die Zeugen Jehovas, glauben an Jesus Christus, zumindest dem Januswort des Glaubens gemäß. Es ist eine Religion der Angst, des Gehorsams gegenüber den Ältesten - und die haben teilweise richtig dick Dreck am Stecken.

Und mich macht es einfach sehr zornig, wenn Leute etwas verharmlosen von dem sie nur sehr, sehr wenig - um nicht zu sagen bitterwenig - verstehen. Das gilt im übrigen auch für die Medien.

Und ich kann meinen Zorn über solche Äußerungen kaum unter Kontrolle bringen, weil ich eben Leute kenne, die diese Form der Misshandlung und des Missbrauches durchmachen mussten.

Sorry, aber dafür entschuldige ich mich nicht! Von mir aus kann der Mod mir jetzt eine Ruhepause verschaffen, aber das musste einmal gesagt werden!
Es tut mir leid, dich derart aufgebracht zu haben. Gleichzeitig zeigt es mir aber auch, dass du irgendwas nicht Aufgearbeitetes mit dir herumschleppst. Ich weiß, dass du eine ehrliche Haut bist, welches Attribut ich für mich ebenfalls in Anspruch nehme. Insofern möchte ich das hier nicht weiter vertiefen. Es tut uns beiden nicht gut, was wir beide überhaupt nicht brauchen können. Auch ich habe meine Lebenserfahrungen mit der Religion gemacht, weshalb ich damit nichts mehr zu tun haben möchte! Deshalb wäre ich froh, wenn diese Diskussion hier im Thread aufhören könnte, denn sie tut nichts zur Sache.

Der Täter, der in Hamburg gemordet hat, tat dies nicht in religiöser Absicht, sondern als zutiefst enttäuschter Mensch. Was zu seinem Frust führte, wissen wir nicht und werden das hier auch nicht aufarbeiten können, obwohl ich so meinen Verdacht habe. Das ist auch nicht die Aufgabe dieses Forums, weshalb ich darum bitte, die Diskussion außerhalb der Religion zu führen. Behördenversagen wäre da ein guter Ansatz, oder eben Schicksal, wessen wir uns nicht erwehren können. HH
 
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Wir hatten hier in BY vor ein paar Jahren einen Fall, den kann sich jeder Befürworter strikterer Verhaltensüberwachung mit psychologischen Aspekten hintern Spiegel stecken. Einfach mal "Mollath" googlen.
Ganz heftiger Fall, der ging in Richtung Rufmord und Zerstörung einer Existenz. Ich kann mich nicht mehr ganz an die Einzelheiten erinnern, aber da ist einiges vollkommen schiefgelaufen und der ganze Fall war ein Debakel für das deutsche Gutachterwesen.

Wir hatten hier einen ähnlich gelagerten Fall von einem Versicherungsgutachter, seines Zeichens Neurologe und Psychiater - jede Frau die er zur Begutachtung hatte, gab er nur den Rat wenn sich halt nicht mehr im Sitzen, Stehen oder Laufen ihr Geld verdienen könne, dann müsste sie es halt in der horizontalen versuchen, mittlerweile darf er keine Gutachten mehr schreiben - es gab zu viele Beschwerden!
 
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Es tut uns beiden nicht gut, was wir beide überhaupt nicht brauchen können. Auch ich habe meine Lebenserfahrungen mit der Religion gemacht, weshalb ich damit nichts mehr zu tun haben möchte!

Gut! Darauf können wir uns einigen, ich bin seit Jahren jeglicher staatlich Sanktionierten Religion abtrünnig und gehöre einer Philosophisch/Weltanschaulichen "Fraternitas" an, tja, mein Religionsbild ist Deistisch/Atheistisch. Ich glaube zwar an eine übergeordnete Macht, diese hat aber nichts mit dem zu tun was Christen sich unter Gott vorstellen - die allermeisten können sich wahrscheinlich gar nichts darunter vorstellen. Und ich glaube schon gar nicht, dass diese Macht unsere Anbetung nötig hat, noch dass sie uns wohlgesonnen ist, wenn sie uns überhaupt zur Kenntnis nimmt, dann lacht sie über uns und wirft uns noch zusätzliche Steine in den Weg.

Auch mal gut so... Wer zu gerade durch sein Leben geht, hat die Tendenz dazu Hochmut zu entwickeln.
 
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Was für eine Tragödie.

Wo Menschen sind, wird es immer Licht & Schatten geben.

Ich hoffe nur, dass die obligatorische Diskussion über Waffen(gesetze) die folgen wird, objektiv und rational abgehalten wird.

Dieses falsche Gefühl der „Sicherheit“ durch übereilige Verschärfungen von Gesetzen war noch nie zielführend.

Wie Benjamin Franklin schon sagte:

„Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety."
 
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Keiner der Toten war bewaffnet. Da liegt des Pudels Kern der Tragödie. Niemand konnte sich adäquat wehren und offene Tore und Türen sind nicht gut.

Ansonsten könnte ich hier Hauendes Schwein stützend einiges aus familiärem Erleben über Scientology und beruflich über eine christliche Sekte erzählen.
 
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Keiner der Toten war bewaffnet. Da liegt des Pudels Kern der Tragödie. Niemand konnte sich adäquat wehren und offene Tore und Türen sind nicht gut.

Also sollten wir uns alle bewaffnen und einsperren - dann leben wir sicher und gut.

Argumentation im NRA Style. Das Problem beim School Shooting sind die nicht bewaffneten Lehrer.

Oh je.
 
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In dem Fall anscheinend sehr berechtigt.
Wie soll eine Behörde sonst erfahren das was nicht stimmt ? Bist auch lieber für denn Psycho Test nehme ich an.
Ich hab da auch schon so meine Erfahrungen gemacht…. Anonyme männliche Person… in ganz anderen Zusammenhang… aber trotzdem
Damit öffnet man die Büchse der Pandora .
Das ist tragisch. Ganz schlimm. Genau wie der Messerstecher in der Bahn… war der nicht schon bekannt? Wahrscheinlich ein Hilferuf da traumatisierte Person.
Ich hoffe das da nicht an der Gesetze Schraube gedreht wird…
Tragisch !
 
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Fex

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Die Polizei Hamburg hatte damit jedoch sehr wohl Kenntnis von den psychischen Auffälligkeiten des Philipp F., also genau die Behörde, die auch für die waffenrechtlichen Erlaubnisse des Amokschützen zuständig war.

Die Behauptung, dass der Rahmen völlig ausgeschöpft worden sei, ist damit nicht mehr so leicht haltbar, vielmehr muss nun aufgeklärt werden, ob die vorliegenden Informationen innerhalb der Polizei Hamburg nicht an die Dienststelle für Waffenangelegenheiten weitergegeben wurden oder ob diese trotz dieser Informationen keinen Handlungsbedarf gesehen hat. In beiden Fällen aber liegt die Verantwortung bei der Polizei Hamburg.
 
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...würde mich jetzt nicht wundern, wenn man doch gekonnt hätte. Aber eben wieder doch nicht seinen Pflichten nach kam. Da wird eine drohende Waffengesetzverschärfung mit möglichen Verlusten von Besitz, einen üblen Nachgeschmack haben.
 
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Sagt mal,alle reden hier immer nur um das Problem drumrum. Und ja, die Polizeikräfte vor Ort haben einen sehr guten Job gemacht und Leben gerettet, dabei ihr eigenes auf`s Spiel gesetzt. Das muß man erwähnen, aber darum geht es nicht.Die Truppen in Verantwortung im Vorfeld, haben das offensichtlich nicht vorzuweisen. Da muß personell und qualitätsmäßig angesetzt werden und nicht noch mehr Gesetzlichkeiten, die nicht durchgesetzt werden ( oder werden können).
 
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Danke an Dich und auch an T-online für den sehr aufschlussreichen Artikel, der einen interessanten Blickwinkel öffnet.

Kann man nur hoffen und durch Verbreitung selbigen zu versuchen, daß sowas im aktuellen "Verbotsrausch" nicht völlig untergeht.
 
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Aus meiner Sicht ist das argumentativ ganz dünnes Eis.

Wenn anonyme Hinweise, krude Weltanschauungen (sofern nicht gesetzteswidrig), Querulantentum und religiöse Ansichten (sofern nicht gesetzteswidrig) als Basis für die
Unzuverlässigkeit herhalten sollen.
bzw. dafür den Behörden Versagen vorzuwerfen - weil sie hätten einschreiten müssen.

Da öffnet man wirklich die Büchse der Pandora.

Solange da nichts verbotenes dabei war, hat die Behörde keine Handhabe.
War was verbotenes dabei, muss hart durchgegriffen werden.

Ob es rechtliche Handhabe gab, werden wie immer die Ermittlungen ergeben.
 
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Reflexhaft melden sich nun wieder die Putativpolitiker, die Aktion vorgaukeln anstatt das eigene Versagen, nämlich die bestehenden Gesetze zu exekutieren, einzugestehen.
Besonders nett der Gewerkschaftsmensch der Polizei. Ob er auch die Entwaffnung der Polizei fordert, wenn da eine MP verlorengeht oder ein Mitarbeiter eine Straftat mit der Dienstwaffe begeht?
 
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