Welche Wärmebildkamera?

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Da hier aber fast monatlich neue Geräte auf den Markt geworfen werden, ist es schwer da die Übersicht zu behalten.
Ganz ehrlich - Pulsar baut gute Wärmebildkameras, aber bei deren Modellpolitik blicke ich auch nicht mehr durch...
 
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Danke für die ganzen Antworten, habe jetzt jemand gefunden, der mir ein paar Modelle leiht. Tendenz geht nach Rücksprache mit ihm wohl eher zu Pulsar xq 35 oder Ähnliches und dann vielleicht in ein paar Jahren ein Highend Binokular. Wenn da die Entwicklung so weitergeht werden die wohl noch viel besser und hoffentlich günstiger. Beim Pulsar gefällt mir, dass ich für ein langes Wochenende in der Jagdhütte nicht noch eine extra Powerbank tragen brauche. Wäre wenn wir das Projekt Photovoltaik endlich angehen aber auch überflüssig :)

Aber jetzt wird mal getestet, danke für die Antworten!
 
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Servus,
ich suche eine Wärmebildkamera. Anwendung wäre das Finden von Wild (Rotwild, Gams, Reh) in großen Kahlschlägen, die jetzt verbuschen. Das sollte auch auf größere Entfernungen machbar sein (Bergrevier 5000ha). Angesprochen wird dann mit Spektiv und Fernglas, es geht rein ums aufspüren.

Budget wäre ca. 2000€

Würde mich über Empfehlungen freuen!
Hallo bergwald.

Für ein Bergrevier mit großen Weiten musst du die größtmögliche Brennweite und die kleinstmögliche Pixelgröße wählen. Derzeit sind die besten Langstreckenaufklärer Geräte mit 50 mm Brennweite und
12 µm Pixelpitch. Die genannten 17 µm Geräte sind dafür wenig geeignet. Günstige 12 µm Geräte, die infrage kommen, sind mit einem Sensor von 0,1 Megapixel (384x288) erhältlich. Diese Geräte haben aber ein kleines Sichtfeld und sind deshalb nicht so komfortabel wie die teuren Geräte mit 0,3 Megapixel (640x480 oder 640x512).

Der einzige Unterschied dieser Komfort (Sichtfeld) ist nur der Preis. Auflösung und andere Parameter sind nämlich identisch.

Anbei Zusammenhänge:

WBK-Feld.jpg

LG. WAKAN
 
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Hallo bergwald.

Für ein Bergrevier mit großen Weiten musst du die größtmögliche Brennweite und die kleinstmögliche Pixelgröße wählen. Derzeit sind die besten Langstreckenaufklärer Geräte mit 50 mm Brennweite und
12 µm Pixelpitch. Die genannten 17 µm Geräte sind dafür wenig geeignet. Günstige 12 µm Geräte, die infrage kommen, sind mit einem Sensor von 0,1 Megapixel (384x288) erhältlich. Diese Geräte haben aber ein kleines Sichtfeld und sind deshalb nicht so komfortabel wie die teuren Geräte mit 0,3 Megapixel (640x480 oder 640x512).

Der einzige Unterschied dieser Komfort (Sichtfeld) ist nur der Preis. Auflösung und andere Parameter sind nämlich identisch.

Anbei Zusammenhänge:

Anhang anzeigen 217282

LG. WAKAN
Danke für die Tabelle! 9m/100m Sehfeld ist schon klein, beim Angehen vom Ansitz und Pirschen im Wald wäre das glaube ich nicht wirklich nutzbar, muss das mal im Revier testen. Ist ja nicht so dass man andauernd nur auf 200m plus jagt und nach Wild sucht und oberhalb der Waldgrenze funktioniert das mit dem Fernglas ja auch nicht schlecht. Und wie anfangs angedeutet, ein weißer Punkt bei einem Reh auf 500 m am Gegenhang wäre absolut ausreichend, erkennen muss ich da nicht was es ist, nur dass etwas da ist. Muss mir das im Revier anschauen, welcher Kompomiss es dann wird... Entfernung, Sehfeld oder der tiefere Griff in den Geldbeutel...
 
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Danke für die Tabelle! 9m/100m Sehfeld ist schon klein, beim Angehen vom Ansitz und Pirschen im Wald wäre das glaube ich nicht wirklich nutzbar, muss das mal im Revier testen. Ist ja nicht so dass man andauernd nur auf 200m plus jagt und nach Wild sucht und oberhalb der Waldgrenze funktioniert das mit dem Fernglas ja auch nicht schlecht. Und wie anfangs angedeutet, ein weißer Punkt bei einem Reh auf 500 m am Gegenhang wäre absolut ausreichend, erkennen muss ich da nicht was es ist, nur dass etwas da ist. Muss mir das im Revier anschauen, welcher Kompomiss es dann wird... Entfernung, Sehfeld oder der tiefere Griff in den Geldbeutel...
Hallo bergwald.

Ja natürlich, aber mehr Sehfeld kostet mehr als 2000 €.

Anbei eine UAW (Universal Anwendbarkeit) von verschiedenen Gerätekonfigurationen.

Was ist eine universal verwendbare Kennzahl?

Anbei die Zusammenhänge.

Die Auflösung ist abhängig von der Brennweite und von der Pixelgröße; je höher die Brennweite und je kleiner die Pixelgröße, desto höher ist die Auflösung.

Das Sichtfeld ist abhängig von der Sensorgröße und der Brennweite; je größer der Sensor und je kleiner die Brennweite, desto größer wird das Sehfeld.

Die Thermalleistung ist abhängig von der Blendengröße; je größer die Blende, desto geringer ist die Thermalleistung.

Die Beugungsauflösung ist abhängig von der Pixelgröße; je kleiner die Pixelgröße, desto höher wird die Beugungsauflösung.

Auflösung: R = f / p, wo

f = Brennweite p = Pixelgröße

Sichtfeld: SF = S / f, wo
S = Sensorgröße f = Brennweite

Thermalleistung: T = 1 / A, wo
A = Blende

Beugungsauflösung: BR = 1 / p, wo
p = Pixelgröße

Vereine alle Formel in eine einzige!
R x SF x T x BR = (f/p) x (S/f) x (1/A) x (1/p)
R x SF x T x BR = (f x S)/(p x f x A x p)
R x SF x T x BR = f x S / (p² x f x A)

Allgemeine Formel: f x S / (p² x f x A)


Anbei die Tabelle der UAW (Universal Anwendbarkeit) von verschiedenen Geräten.

WBK-Universal-Verwendbarkeiten.jpg

LG. WAKAN
 
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Ich würde bei meiner Suche mit den Geräten starten, die bei 35mm Brennweite und 12 Mikrometer Pixelpitch einen möglichst geringen NETD-Wert haben. Damit solltest du aus eigener Erfahrung auf 500m (und auch weiter) unter "normalen" Bedingungen ein Reh nicht nur als Punkt erkennen können UND du musst nicht zuuu tief in die Tasche greifen. Sehfeld ist mit 22m auch komfortabel.

Also Geräte wie Hikmicro Falcon FQ35, ThermTec Cyclops 635 und Pulsar Axion 2 XG35.

Alternative wäre aus meiner Sicht noch sowas wie ne Pulsar Helion 2 XP50 pro (50mm Brennweite, 17er Pixelpitch). Aber die ist natürlich schon deutlich teurer.

Fazit: Budget erhöhen , ggf. Geräte ausleihen und IM REVIER bei einem typischem Jagdtag testen
Genau so!
 
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Naja, ehrlich gesagt hatte Maximtac schon recht.. bei den großen Entfernungen ist ein opt. Zoom mit 4.8 schon von Vorteil wenn ich auf die großen Distanzen arbeiten will.. Muss mir dann klar sein, dass auf Kirrungsentfernung dann kein Spaß ankommt. Ein Allrounder mit 35mm ist da sicherlich nicht unbrauchbar, aber ein 50er / 640er Feldspezialist besser.
 
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Danke, habe jetzt gesehen dass es auch Geräte mit verstellbaren optischen Zoom gibt. Cyclops 350D usw. Wäre wohl für mich das Interessanteste und noch halbwegs im Preisrahmen. Gibt's Erfahrung mit diesen 2 in 1 Geräten?
 
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Danke, habe jetzt gesehen dass es auch Geräte mit verstellbaren optischen Zoom gibt. Cyclops 350D usw. Wäre wohl für mich das Interessanteste und noch halbwegs im Preisrahmen. Gibt's Erfahrung mit diesen 2 in 1 Geräten?
Cyclops650 V2 Modell 2022 - 640x512 Sensor von ThermTec kann aber das gleiche mit einer Vergrößerung, oder?
 
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Cyclops650 V2 Modell 2022 - 640x512 Sensor von ThermTec kann aber das gleiche mit einer Vergrößerung, oder?
Die Auflösung ist beim 350D (in der Stellung "Brennweite=50mm") und beim 650 V2 gleich. Es unterscheiden sich die Sehfeldbreiten (350D: 9m, 650 V2: 15m) und die Vergrößerungen (350D: 4,8x, 650 V2: 3x).
 

Maximtac

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Cyclops650 V2 Modell 2022 - 640x512 Sensor von ThermTec kann aber das gleiche mit einer Vergrößerung, oder?
Sehr schlaue Frage.

Cyclops650 V2

Sensor 640x512

NEDT ≤ 35 mK

Sehfeldbreite auf 100 m = 15,5 m (3x)
Dank großen Sensor kannst Digital auf 1,6x hochgehen, dann hast du 4,8x Vergrößerung (3x1,6) und vergleichbarer Bildqualität wie Cyclops350D mit kleinem Sensor, dank Pixel Reserve von Sensor.

Cyclops 350D (duales Linsen-System)
Sensor 384x288

Bei 50mm 9,3m (4,8x)

Bei 25mm 18,4 m (2,4x)

NEDT ≤ 25 mK

Entdeckungsdistanz / Erkennen (Mensch) ca. 2500 m / 1100 m bei beiden gleich.
 
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Danke für die Tabelle! 9m/100m Sehfeld ist schon klein, beim Angehen vom Ansitz und Pirschen im Wald wäre das glaube ich nicht wirklich nutzbar, muss das mal im Revier testen. ...
Naja, bevor jemand zuviel Geld in Zoom oder großen Sensor steckt, kann man das ja mit dem Fernglas vergleichen. Ein Fernglas mit 130m Sehfeld auf 1000m hätte dann halt 13m Sehfeld auf 100m Entfernung.
An dieser Stelle könnte man sich dann für seine jagdlichen Verhältnisse fragen, ob man bei der WBK wirklich in ein größeres Sehfeld investieren möchte, oder vielleicht lieber einen Kompromiss zugunsten größerer Auflösung/Ansprech-Distanz mache möchte?
Für die Jagd im Feld oder in den Bergen hat das mehr Bedeutung als wenn man eine Kirrung überblicken möchte.
 
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Cyclops650 V2 Modell 2022 - 640x512 Sensor von ThermTec kann aber das gleiche mit einer Vergrößerung, oder?

Wie Georg schon sagte.... die 650 hat halt Reserven durch den Sensor, die durch den Digitalzoom genutzt werden können, ohne Verluste gegenüber der 350 zu haben, kostet aber Geld.

Generell finde ich die 650er schon interessant. Ich würde sie aber im Wald nutzen, die 350er wäre mir da dann doch schon vom optischen Zoom her zu hoch.
 
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War jetzt gerade testen und was soll ich sagen... bin nicht schlauer geworden. Verspreche mir von der WBK den größten Nutzen beim frühen Morgenansitz/ späten Abendansitz an besagten großen Kahlschlägen (500-800 m lang, wenn weiter weg als 250m wird angepirscht oder der Finger gerade gelassen), und möchte sie auch sonst nutzen (Pirsch im Wald mit Schuss- und Sichtentfernungen ca. 30 bis 200 m). Dafür hat jetzt am Nachmittag beim Test auch eine Zeiss dti 3/35 einen hervorragenden Dienst gemacht (zum entdecken, ansprechen war nie die Anforderung). Da gibt's ja zum Glück vergleichbare, günstigere Geräte. Die 9 m Sehfeld der Cyclops 350 machen die Kamera einfach in zu vielen Situationen unnütz (habs mit einen variablen Glas simuliert), als dass ich dafür so viel Geld ausgeben würde. Im flachen Feld mag das mit dem engen Sichtfeld ja wunderbar funktionieren, indem ich einfach den Horizont absuche, aber steile Hänge absuchen, die ja schräg zu einem stehen ist was anderes. Wird wohl jetzt irgendwas kleines handliches in der Preisklasse unter 2000 werden und dann in ein paar Jahren aufgerüstet (mit mehr Erfahrung, was ich wirklich, wofür, brauche). Wenn man sich die schnelle Entwicklung anschaut (ist halt Halbleitertechnologie) werden analoge Ferngläser wohl eh in ein paar Jahren überflüssig und dann wird's wohl ein gutes Wärmebildfernglas (Weiterentwicklungen von Pulsar Merger XL50 lrf & Co.) geben.
Sicher gäbe es aktuell bessere Geräte für mich, aber die 1000 € mehr sind es mir dann doch nicht wert, nur um auch mal auf 1km ein Stück mehr zu sehen, das ich dann sowieso nicht angehen kann. Und Ansprechen mit WBK hat wie gesagt keine Bedeutung für mich, das mache ich schon noch auf die altmodische Art.

P.S. an die Händler hier: Ein Leasing Service wäre ein geniales Angebot!
 
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