Ich habe bei den kurzen Pattronen, einen Anfangsdruck von 200 bar eingegeben, bei den „langen“ 300.
Das Pulver habe ich bei den lang gesetzten Patrone soweit erhöht bis der gleiche Druck erzeugt wurde wie bei der kurzen Patronen. Rechnerisch sollten da 8 m/s mehr bei rauskommen. Es wurde aber 35 m/s mehr.
Möglicherweise stößt bei solchen Experimenten QL an seine grenzen?
Eine 5-7 mm kürzer gesetzte Patrone würde ja den Volumenunterschied einer 7x64 zu 7x57 in etwa entsprechen. Da könnte tatsächlich die größere Gassäule eine Rolle spielen.
Angenommen beide Ladungen werden bei vergleichbaren Druck den Brennschluss im Lauf haben, dann muss doch die Ladung mit 1-2 Grain mehr Pulver auch deutlich mehr V0 bringen als die mit weniger. Irgendwo wird die Energie aus dem Pulver hin. Oder habe ich wieder mal einen Knoten im Kopf
Wäre es möglich kurz zu beschreiben wie der Test bei DEVA ablief?Das ist die Frage! Ich habe den DEVA-Test mal nachgerechnet und bin auch in der Region von > 600 bar gelandet. Das wird bei dir sogar noch etwas mehr sein, wegen dem kleineren Kaliber.
Störe dich nicht so sehr an dem Druckbetrag. Letztlich steht der Druck für einen Energiebetrag in der Gesamtenergiebilanz und ist auch nur ein Durchschnittswert. Die daraus resultierende Einpresskraft wäre mit etwa 2600 N nicht unrealistisch.
Nein es verwirrt mich nicht. Als alten Ingenieur wurmen mich die Zusammenhänge. Ich würde zu gerne die Zusammenhänge auf Basis Versuche auch in der tatsächlichen Dimension verstehen, vor allem da ich jetzt bleifrei jagen muss. Ich versuche die Zeitschrift im Netz zu finden.Ja, kein Problem! Die Versuche wurden in der DEVA-internen Vereinsschrift "Kugel und Schrot" veröffentlicht, in Heft 6/2020 und 10/2022.
Es ging prinzipiell um den Einfluss der L6 auf den Druck. Sie haben bei ersten Versuchen eher zufällig entdeckt, dass sich Solids völlig gegensätzlich zu Mantelgeschossen diesbezüglich verhalten. Dann haben sie eine neue Versuchsreihe gemacht, wo sie Mantelgeschosse und Solids gegeneinander verglichen haben. Relativ simpel, Patrone .308 Win, konstante Ladung Pulver (RS52), verschiedene Geschosstypen und in 2 mm-Schritten die L6 verlängert. Jeweils fünf bzw. zehn Druckmessungen pro L6 und daraus die Durchschnittswerte ermittelt.
Ich habe dazu eine Tabelle gemacht und versucht das Ganze zu simulieren. Aus früheren Erfahrungen wusste ich, dass bei Solids die Drücke immer viel zu hoch gerechnet werden. Daher kam der Versuch wie gerufen, um das Thema mal näher zu analysieren.
Meine Erkenntnis daraus für die rechnerische Behandlung von Solids ist erstaunlich!! Hab ich noch gar nicht erwähnt... Es wird dich wahrscheinlich verwirren!