Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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das problem seh ich darin, daß das label nur die produktion berücksichtigt.

holzkohle von einem kontinent, wo stellenweise der letzte busch ausgerupft wird um nahrung zu kochen, um den halben globus zu befördern in eines der holzreichsten länder, damit sich dort einer den sonntagnachmittag verschönert, ist so dermaßen grotesk, daß man nur noch fassungslos ist.
Du denkst viel zu „vernünftig“ für diese Welt.

Guillermo
 

z/7

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Waldfläche Namibia eingeben und dann auf die Seite der Hans Seidel Stiftung gehen.
Echt interessant!!

 
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Geschenkt, würde ich sagen.

FSC handelt seine Bedingungen überall "standortangepasst" aus. Darum ist das auch ein absolutes Schrottlabel, aber gut geeignet für die Dummen.


CdB
So ist es leider! In Deutschland wirst du für Verstöße gehängt, die anderswo nicht mal irgendwo erscheinen.
Deutschland arbeitet massiv daran seine beiden größten arbeitscluster, nämlich forst und Holz, sowie autoindustrie abzuschaffen.
Zack, stehen Millionen auf der Straße... Ach ne, die gibt es dann ja auch nicht mehr...
 

z/7

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Seit 2010 ist die Nachfrage nach afrikanischem Tropenholz von Seiten des asiatischen Kontinents – insbesondere China – stark angestiegen. Hieraus ergibt sich für die lokale Bevölkerung eine lukrative Möglichkeit, unkompliziert und schnell Einkommen zu generieren. In Namibias Norden und Nordosten – dort, wo Namibias Hartholzbestände zu finden sind – leben die ärmsten Bevölkerungsgruppen des Landes. Neben der Tatsache, dass die meisten Holzernten illegal sind und somit auch in keiner Weise nachhaltig durchgeführt werden, liegen weitere Probleme darin, dass der Preis, den die lokalen Bauern pro Baumstamm erhalten, weit unter dem Weltmarktpreis liegt, sowie nahezu keine Wertschöpfungskette ‚Holz‘ in Namibia vorhanden ist.

Die lokalen Bauern erhalten etwa 15 € pro Baumstamm. Die Bäume werden hauptsächlich von lokalen Sub-Unternehmern mit Motorsägen gefällt und an Ort und Stelle in Abschnitte geschnitten, damit das Holz platzsparender und leichter transportiert werden kann. Diese Stämme werden mit LKWs zum Hafen in Walvis Bay transportiert und dort per Container größtenteils nach China verschifft. Dabei liegt der deklarierte Wert des Holzes weit unter dem realen Wert. Die ausländischen Exporteure umgehen damit höhere Steuerzahlungen. So wurden zwischen 2017 und 2019 ca. 14.700 t Holz mit einem deklarierten Wert von ca. 45.000 € exportiert. Der tatsächliche Wert hätte mit ca. 6,5Mio € allerdings ein Vielfaches über dem deklarierten Wert liegen müssen. Auf diese Weise werden nicht nur die lokalen Bauern um den eigentlichen Wert des Holzes betrogen, sondern gehen dem Staat auch immense Steuereinnahmen verloren. Darüber hinaus entgeht dem Staat aufgrund der fehlenden Wertschöpfung ein entscheidender Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt und somit zum Wohlstand des gesamten Landes. Würde eine Wertsteigerung des Holzes in Namibia stattfinden, könnte insbesondere die Situation der lokalen Bevölkerung verbessert werden. Durch die entstehenden Arbeitsplätze könnte die Arbeitslosenrate reduziert und die Einkommenssituation der Menschen verbessert werden.

Apropos. Wie steht es eigentlich um nachhaltige Forstwirtschaft in China? Die haben sich bei uns doch auch schon bis über beide Ohren eingedeckt. In so nem großen Land muß es doch auch Wald geben?
 
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China importiert sehr viel Holz, da es einen enormen Bedarf hat. Zur innländischen Holzproduktion kommen dort auch Plantagen in größerem Umfang zum Einsatz. Das Land ist dafür bekannt, dass es relativ viel Fläche aufforstet, häufig mit besagten Plantagen.

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
 
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Apropos. Wie steht es eigentlich um nachhaltige Forstwirtschaft in China? Die haben sich bei uns doch auch schon bis über beide Ohren eingedeckt. In so nem großen Land muß es doch auch Wald geben?
China selbst hat relativ wenig eigenen Wald, hauptsächlich in Steillagen. Ebene Flächen sind besiedelt oder werden landwirtschaftlich genutzt. Ansonsten gibt's die schon erwähnten Plantagen, z. B. mit Paulownia oder auch mit Hybridpappeln.
 
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So pauschal FSC (und PEFC) niederzumachen ist Blödsinn. Der Grundgedanke, nämlich Wälder durch eine vernünftige Nutzung langfristig zu erhalten, ist definitiv ein guter. Ein großes Problem ist, dass die zertifizierte Waldfläche in den "wichtigen" Ecken immer noch relativ klein ist. Was auch daran liegt, dass sich immer jemand findet, der ohne mit der Wimper zu zucken das Holz aus Raubbau kauft. Um sowas zu verhindern, wurde die EUTR beschlossen, die in Deutschland schon gründlich umgesetzt wird, bei unseren Nachbarn irgendwann bestimmt auch...
Das eine FSC Zertifizierung für hiesige Wälder nicht unbedingt eine Verbesserung darstellt ist sicher richtig.
 
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China importiert sehr viel Holz, da es einen enormen Bedarf hat. Zur innländischen Holzproduktion kommen dort auch Plantagen in größerem Umfang zum Einsatz. Das Land ist dafür bekannt, dass es relativ viel Fläche aufforstet, häufig mit besagten Plantagen.

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
tja, und ohne China wären ein paar Mio fm Fichte verfault im Lande und in ganz Europa noch mehr seit 2018...

Trotzdem will ich niemals auf dem WC ein Blättchen von der Rolle ziehen, wo drauf geprägt steht "Made in China" !

Das sollten sich alle Wald-Stilleger, ob grün oder nicht - mal vor Augen führen !
Walderhalt durch Pflege und Nutzung !
 
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@foerster39 ich stimme dir zu, aber durch unterschiedliche nationale Standards der Zertifizierung wird aber auch ein eingeschränkter Wettbewerb gefördert. Dieser führt dann dazu, daß sich Betriebe lieber nicht zertifizieren lassen.
So wird der Gedanke der hinter FSC steht nicht gerade gefördert...
 
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tja, und ohne China wären ein paar Mio fm Fichte verfault im Lande und in ganz Europa noch mehr seit 2018...

Trotzdem will ich niemals auf dem WC ein Blättchen von der Rolle ziehen, wo drauf geprägt steht "Made in China" !

Das sollten sich alle Wald-Stilleger, ob grün oder nicht - mal vor Augen führen !
Walderhalt durch Pflege und Nutzung !
Volle Zustimmung! Allerdings ist das genau das Problem unseres Wohlstandes, bzw der Generation die ALLES haben, die scheinbar alles bekommen haben von zu Hause, außer der richtigen Lebenseinstellung...

Wenn es in einem der holzvrratsreichsten Ländern der Erde zu einer kompletten Einstellung der Nutzung kommt, ist das moderner Kolonialismus. Das Holz kommt trotzdem und zwar zu richtig hohen Preisen. Das wäre der nächste Schritt dieses Land in den Ruin, bzw totale Abhängigkeit zu treiben.
Wir sollten lieber versuchen mit einem der wenigen in Deutschland vorhandenen Rohstoffe so umzugehen, das wir das maximale am inländischen Verbrauch decken.
Aber diese wohlstandsverwahrlosten wollen ja einen deutschen Freizeitpark...
 

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