Streupatrone (bleifrei) für felsiges Gelände / Auswahl Choke

[Baffi2003]

Hallihallo,

Ich habe zwei miteinander verbundene Fragen an das Forum, insbesondere die Flintenspezis unter euch:

Gibt es Streupatronen, die bleifrei sind aber nicht mit Weicheisenschrot arbeiten? Es geht mir um das Risiko von Abprallern auf kurze Distanz in felsigem Gelände.

Wie funktionieren diese Streupatronen innenballistisch? Irgendwo im Hinterkopf habe ich, dass eine Art Streukreuz die Garbe auseinander drückt und dass das sogar bei engeren Chokes besser funktioniert als bei weiteren. Wenn ich also maximale Streuung auf kurze Distanz will, macht der Vollchoke mehr Sinn als der Zylinderchoke? Ist das tatsächlich so?

Ja, ich werde das im Garten auf Kartons oder die Wasseroberfläche unseres Teiches ausprobieren aber ein bisschen theoretischer Hintergrund wäre trotzdem spannend.

Grüße und Danke
Baffi2003

 

[Dackelblick]

Streupatronen wollen enge Läufe.

 

[Phantom89]

Gibt es Streupatronen, die bleifrei sind aber nicht mit Weicheisenschrot arbeiten? Es geht mir um das Risiko von Abprallern auf kurze Distanz in felsigem Gelände.

Wie funktionieren diese Streupatronen innenballistisch? Irgendwo im Hinterkopf habe ich, dass eine Art Streukreuz die Garbe auseinander drückt und dass das sogar bei engeren Chokes besser funktioniert als bei weiteren. Wenn ich also maximale Streuung auf kurze Distanz will, macht der Vollchoke mehr Sinn als der Zylinderchoke? Ist das tatsächlich so?

Zu 1. Ich kenne als bleifreie Streupatrone nur die Rottweil Steel Game - hab ich sogar noch welche über, halte sie aber nicht für eine waidgerechte Jagdpatrone und ist auch eine Stahlschrotpatrone...

Zu 2. Entweder Streukreuz oder auch welche mit einem kleinen Röhrchen schon gesehen (Saga).

Fürchte aber, kommst um eine Eigenladung nicht rum.

 

[Baffi2003]

Das Wiederladen wollte ich eigentlich nicht anfangen, schon gar nicht für Schrot. Früher oder später kommt etwas passendes auf den Markt...

 

[MarWin]

Irgendwo im Hinterkopf habe ich, dass eine Art Streukreuz die Garbe auseinander drückt und dass das sogar bei engeren Chokes besser funktioniert als bei weiteren.

Das Streukreuz drückt nicht auseinander, sondern verhindert Clusterbildung.
Die Streupatronen sind deswegen auch nicht bei Vollchoke besser , sondern nur da sinnvoll.
Besser waren,denn mit Bleifrei hat sich Clusterbildung erledigt,genau wie Streupatronen.

Vielleicht solltest Du ausführen,was Du jagdlich erreichen willst...Stahl nein,Blei nein...Wismuth?
Und wie weit soll geschossen werden,worauf und was ist unter felsigem Gelänge zu verstehen...Klettersteig,Klippen oder steinige Macchia?

 

[Snaggles]

Ein Jagdfreund hat eine MOSSBERG Repetierflinte mit einem 42 cm Lauf. Jagdlich ist sie für ihn nicht brauchbar, die Garbe ist auch mit normalen Patronen viel zu groß. Vielleicht wäre so eine Flinte für Deine Anwendung die Richtige !?

 

[AlbertanLuger]

Pumpe würde ich dann aber nur mit Wechsel Choke anschaffen. Und dann hat man auch was für verschiedene Gelegenheiten. Winchester 1300, Remington 870 oder Mossberg. Die neuen Türken Winchester sind auch ok und günstig.

 

[winchester]

Vielleicht solltest Du ausführen,was Du jagdlich erreichen willst...

Lass mich raten... Mink an der felsigen norwegischen Küste?...

 

[Baffi2003]

Vielleicht solltest Du ausführen,was Du jagdlich erreichen willst...Stahl nein,Blei nein...Wismuth?
Und wie weit soll geschossen werden,worauf und was ist unter felsigem Gelänge zu verstehen...Klettersteig,Klippen oder steinige Macchia?

@winchester weiß Bescheid... geschossen werden soll auf ein sehr kleines, wieselflinkes Ziel (Mink) zwischen Felsblöcken, Klippen und Spalten an der norwegischen Küste. Schussentfernungen zwischen 5 und 20 Meter, irgendwo steht noch ein zweiter Jäger rum und unsere beiden Terrier sind mitten im Geschehen.

Wismuth, Kupfer, ... bei maximal 10 Schuss im Jahr könnte man selbst über Silber nachdenken.

Ein Jagdfreund hat eine MOSSBERG Repetierflinte mit einem 42 cm Lauf. Jagdlich ist sie für ihn nicht brauchbar, die Garbe ist auch mit normalen Patronen viel zu groß. Vielleicht wäre so eine Flinte für Deine Anwendung die Richtige !?

Pumpe würde ich dann aber nur mit Wechsel Choke anschaffen. Und dann hat man auch was für verschiedene Gelegenheiten. Winchester 1300, Remington 870 oder Mossberg. Die neuen Türken Winchester sind auch ok und günstig.

Ich führe bereits eine Benelli Supernova mit 71cm Lauf und will mir eigentlich nicht noch ein Gewehr in den Schrank stellen. Ein kurzer Wechsellauf wäre denkbar, aber streut der wirklich so viel mehr als der Zylinderchoke im langen Lauf?

 

[Dackelblick]

Ich führe bereits eine Benelli Supernova mit 71cm Lauf und will mir eigentlich nicht noch ein Gewehr in den Schrank stellen. Ein kurzer Wechsellauf wäre denkbar, aber streut der wirklich so viel mehr als der Zylinderchoke im langen Lauf?

Ob das soviel ausmacht, liegt am Lauf, der Chokebohrung und an der Munition.
Trap Flinten haben die langen Läufe
Skeet die kurzen.
Skeetbohrung oder Tulachoke und später den doppelten Tulachoke, war schon immer ein Gesprächsthema unter skeetern.
Meine beretta hat einfach Skeet Bohrungen und es kam bisher auf die Munition an, dass die Deckung gleichmäßig und gut verteilt, ohne Löcher und Klumpenbildung war.
Die 3 Faktoren bestimmen es und das kannst du nur mit unterschiedlichen Patronen probieren!
Schrotpatronen mit Filzprofen und 2mm Wismut.
Stahl würde ich wegen den Abprallern nicht verwenden!
Denke an die Hunde!

 

[AlbertanLuger]

Gibt doch auch Zylinder choke

… und Schutzbrille

 

[Dackelblick]

Gibt doch auch Zylinder choke

… und Schutzbrille

Na klar Zylinderchoke
Und die Schutzbrille alleine bringt es auch nicht, wenn einem der Mist um die Ohren fliegt!
Was ziehst du den Hunden an

 

[Baffi2003]

@AlbertanLuger Zylinder habe ich drin, mit Stahl ist das trotzdem noch zu eng, fürchte ich. Außerdem nimmt mich mein Kumpel nicht mehr mit wenn ich mit Stahl auftauche und da er das Boot, die Jagdgründe und die Ahnung hat, ist das nicht verhandelbar.

@Dackelblick bringt mich auf eine Idee: Endet die Choke-Skala bei Zylinder oder gibt es noch spezielle Alternativen, die weiter streuen?

 

[Dackelblick]

@AlbertanLuger Zylinder habe ich drin, mit Stahl ist das trotzdem noch zu eng, fürchte ich. Außerdem nimmt mich mein Kumpel nicht mehr mit wenn ich mit Stahl auftauche und da er das Boot, die Jagdgründe und die Ahnung hat, ist das nicht verhandelbar.

@Dackelblick bringt mich auf eine Idee: Endet die Choke-Skala bei Zylinder oder gibt es noch spezielle Alternativen, die weiter streuen?

Bei Wechselchoke ja.
Tula oder den doppelten Tulachoke gab es bei festem Choke.
z. B. Rottweil 72 skeet, IAB Skeet
Winchester hatte diese Schlitze noch in den Läufen.

 

[colchicus]

Zu 1. Ich kenne als bleifreie Streupatrone nur die Rottweil Steel Game - hab ich sogar noch welche über, halte sie aber nicht für eine waidgerechte Jagdpatrone und ist auch eine Stahlschrotpatrone...

Zu 2. Entweder Streukreuz oder auch welche mit einem kleinen Röhrchen schon gesehen (Saga).

Fürchte aber, kommst um eine Eigenladung nicht rum.

Mit der Rottweil Steel Game hast Du aus meiner Sicht den letzten Dreck in der Tasche. Sie war meine Einsteigerpatrone in Sachen Stahl. Gerade beim Stahl will ich aber nicht unbedingt Streuung und abprallen werden diese genau wie andere Stahlschrote. Möglichst viele der insgesamt weniger wirkungsvollen Schrote ins Ziel bringen halte ich für wichtiger.
Schimpansen schauen was der Nachbar macht und machen es nach wenn es funktioniert. Wir entfernen uns zunehmend weg vom Schimpansen aber in die falsche Richtung.
Ganz Holland schießt nur noch Stahl, auch auf Hasen, etc.
Gleich vorweg: Wir werden keine Stahlschrotpatronen bekommen, die noch besser als unsere Bleipatronen sind. Also mal nix mit "immer weiter, immer schneller, immer höher".

Fazit: Um die Lilie kommt niemand herum, meine alte Neckermann-Flinte würde es auch zerreißen. Zu der grauen Rottweil mit grüner Schrift:
Hier eine Folien aus einem Vortrag


Ein Jagdfreund hatte mir irgendwann mal welche von den Black Gold in die Hand gedrückt. Ja für die welche meinen sie gehen mit dem "Weit-Schuss-Luft-Schrotgewehr" auf die Jagd wird das nix. Die leichteren Schrote nehmen halt schnell an Engergie ab. Dieerste Nilgans kam sauber runter, fünf Minuten später ein Kormoran. Der war nicht ganz so weit.

Meine ersten beiden Treibjagdhasen hab ich auch in der letzten Saison damit erlegt. Sicherheitshalber war im oberen Lauf aber die gute alte Torhammer in 3,2 mm. Gebraucht hab ich sie nur einmal. Da war der erste Stahlschuss ein glatter Fehlschuss.
Die Rottweil hat mir gezeigt: Eine waidgerechte Jagd ist damit nicht möglich. Es gibt sicher noch andere Fabrikate, wir sollten die Möglichkeit des Gedankenaustausches hier nutzen.