Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Und dann fleißig Eichelhäher jagen. Sonst holt dir der die Samen allesamt wieder raus.
Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, Wilddebatten sein zu lassen... :ROFLMAO: :ROFLMAO: :ROFLMAO:
Dazu müsst man den Standort genauer kennen. Sandboden und Kiefernschirm (Brandenburger Streusandbüchse???) klingen jetzt für mich erstmal nicht unbedingt als Walnuss geeignet. Wie viele ander Baumarten wachsen die in der Jugend noch halbwegs, lassen dann aber ab Alter 20 bis 30 stark nach. Die Walnuss braucht m.E: nährstoffreiche Böden.
 
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Danke schon mal! Bilder kann ich am Wochenende gerne mal machen und einstellen.
Roteiche und Esskastanie ziehe ich auch mit in Betracht. Kommt da auf die Verfügbarkeit an. Letztes Jahr konnte ich z. B. keine masttragenden Roteichen finden, während die normalen Eichen voll waren.
Walnuss kommt eher nicht in Frage. Keine Brandenburger Streusandbüchse, aber Lüneburger Heidesand.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Mit Gras und Brombeere steht der Standort schon besser da, da kann man auf 0,1 ha alles ausprobieren, was hier vorgeschlagen wurde.

Spätfrostgefährdete Arten wie Esskastanie, würde ich allerdings erst nach genauer Kenntnis der Umgebung empfehlen.


CdB
 
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Hast keine Standortskarte? Bevor Du Entscheidungen triffst, die Dich Jahrzehnte binden, wär es sicher gut, die Nährstoff und Wassersituation vorab zu kennen.
Doch. Hab mich damit auch intensiv auseinandergesetzt und meine Planung danach ausgerichtet. Ich hab da bisher bei allen Pflanzungen auch überwiegend auf Baumarten gesetzt, die in dem Bereich nachweislich funktionieren, z. B. Douglasie, Roteiche und noch ein paar.
Aber hier geht's um ne kleine Fläche zum ausprobieren. Mit Saat hat hier bisher keiner wirklich gearbeitet.
Und sowas wie Bergahorn und Hainbuche wäre auch eher als Beimischung auf Zeit für den Unterstand gedacht. Mehr gibt der Boden wohl nicht her. Aber dafür sollen ja auch Buchen, (Rot-)eichen oder ggf. Esskastanien mit in die Mischung.
 
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Weil wir's grad vom Säen haben:
Ein interessanter Versuch, aber riskant. Wenn die Samen gekeimt haben und anschließend nicht genügend Niederschlag kommt war‘s das.
Außer die Feuerwehren berieseln. 😃

Guillermo
 
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Weil wir's grad vom Säen haben:
Schade um das Nadelholz-Saatgut. Birke und Bergahorn werden vermutlich funktionieren. Ob es die Birke gebraucht hätte? Normalerweise reichen drei Stück mit BHD 12cm aus, um einen Hang von 5 ha mit Birkenanflug zu versorgen...

Weißtanne und Douglasie sähen??? Ich hab bei einer Fortbildung eine Tannenstreifensaat gesehen. Da hatten die Tannen im 4. Jahr immerhin eine Höhe von fast 10cm erreicht... Die 6 jährige Douglasien-Plätzesaat war schon knapp 30cm hoch und wurde fast durchweg gefegt. Beides unter einem Schirm, der das Unkraut verhindert (immer hin)

Die anderen Fortbildungsteilnehmer sind beim Anblick der Tannensämlinge in Ekstase verfallen. Ich konnte und kann das immer noch nicht nachvollziehen, denn der Zaun wird sicherlich weitere 12 bis 15Jahre stehen müssen. "Meine" gleichaltrige Eichensaat war zum selben Zeitpunkt bereits kniehoch, teilweise auch hüfthoch. Die knapp 10cm Höhe hatten die Eichen bereits vier Wochen nach dem Keimen.

Neee, mal im Ernst: Beim Nadelholz braucht man keine großen Stückzahlen um vernünftige Bestände zu bekommen. Das geht einfacher, billiger und schneller mit Pflanzen aus der Baumschule oder Wildlingen aus überschirmten Beständen (wenn es die hat). Die ersten Jahre wachsen Nadelhölzer nicht vom Fleck. Was man damit auf der Freifläche zum jetzigen Zeitpunkt erreichen will, bleibt mir schleierhaft. Bis die Bäume ein Größe erreicht haben, wo man sie wiederfinden könnte, sind die schon mehrfach vom Unkraut auf der Fläche überwuchert. man hat keine klare Struktur (Linien oder Plätzeschema zum wiederauffinden der Sämlinge) auf der Fläche. Bis die mit gesäten Bergahorne und Birken einen Vorwald gebildet haben, sind die Nadelhölzer im Unkraut untergegangen. Das Geld hätte man sich sparen können. Mit einer klassischenSaat von (Rot)Eichen oder auch Esskastanien in linienstrukturen oder auf markierten Platzen hätte man mehr erreichen können.

Bergahorn hätte man deutlich kostengünstiger bekommen, wenn man den Samen zusammen mit Mais plätzeweise auf der Fläche verteilt hätte (evtl. auch zuerst den Mais und später den Ahornsamen). Die Sauen hätten beim Brechen nach dem Mais kostengünstig eine Bodenbearbeitung geliefert und dabei den Ahornsamen mit eingegraben. Birke sollte von alleine kommen wo immer ein wenig Mineralboden rausschaut. Nach Aufarbeitung und Rückung brauchts da nicht zusätzlich.
 
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Hat man dieses Risiko bei Saat nicht immer?
Ja, hat man. Nach meiner Erfahrung ist der Winter aber das größere Problem, oder eine ungeeignete Saatbeetvorbereitung (die falsche Bodenbearbeitung)
Meine Saaten haben in den Trockenjahren deutlich besser funktioniert, als das die Pflanzungen vertragen haben.

Zudem, auch wenn die Saat nicht aufgelaufen ist, eine nachfolgende Ersatzpflanzung profitiert i.d.R. auch von der vorangegangenen Bodenbearbeitung und den Zaun muss man auch nicht wieder abreißen. Interessanterweise kommt die Saat entweder garnicht, oder in hoher Stückzahl. Kommt sie garnicht, läßt man die Kultur förderrechtlich untergehen, i.d.R. hat das nicht der Waldbesitzer zu verantworten. Der Vorteil der Saat liegt auch in der hohen Stückzahl (beim Laubholz) Ausfälle z.B. durch Mäuse fallen da bei weitem nicht so ins Gewicht wie bei der Pflanzung.
 
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Kennst sich eigentlich jemand mit der Spätblühenden Traubenkirsche (Prunus serotina) näher aus? Ich frage mich nämlich, ob ich diese hier in unseren Wäldern nicht stärker als Nutzpflanze betrachten (fördern..?) sollte.
Mein Hintergrund: wir haben hier einige ha Wald im Eigentum auf armen, grundwasserfernen Sand-Standorten im Nord-Westen / Emsland. Viel mehr als Brennholz wächst hier eigenlich nicht. Die Fichte und auch zunehmend die Lärche fällt aus, Kiefer geht so einigermaßen, braucht aber ewig, um halbwegs nutzbares Holz zu bekommen. Und die Traubenkirsche wächst und wächst, vermehrt sich überall und zuverlässig, hatte bisher null Probleme mit trockenen Sommern und liefert bestes Brennholz in überschaubaren Zeiträumen. Bisher bekämpfen wir die Traubenkirsche ehr, u.a. in dem bereits das Strauchwerk zu Faschienen etc genutzt wird (dafür gib es aber kein Geld), aber in meinen Gedanken bin ich dabei, die halbwegs stammartig wachsenden Exemplare ehr wachsen zu lassen und dann zeitnah als Brennholz zu nutzen.
Fürs Brennholz / Laubholz gibt es zudem auch nur unwesentlich weniger Geld als für Abschnitte vom Nadelholz.
Wie ist da die Meinung der Fachwelt?
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Ich habe mal ein Revier betreut in dem die STk anfang des 20. Jh gepflanzt wurde. Da stehen jetzt 20m astfreie hervorragende Kirschbäume. Also ja - ist möglich, aber mit den Vogelsaaten ohne bekannte Herkunft, Stockausschlägen und auf armen, trockenen Standorten würde ich es lassen.
Dazu kommt das Verbreitungspotential. Jeder Baum der blüht, trägt zur Verbreitung bei.
Das ist vielleicht egal solange du schon mitten drin sitzt. Aber wenn noch die Chance besteht sie zu bekämpfen dann würde ich es lassen.


CdB
 
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Danke schon mal! Bilder kann ich am Wochenende gerne mal machen und einstellen.
Roteiche und Esskastanie ziehe ich auch mit in Betracht. Kommt da auf die Verfügbarkeit an. Letztes Jahr konnte ich z. B. keine masttragenden Roteichen finden, während die normalen Eichen voll waren.
Walnuss kommt eher nicht in Frage. Keine Brandenburger Streusandbüchse, aber Lüneburger Heidesand.
Hier mal ein paar Bilder von den Flächen, auf denen ich das mit der Saat probieren will.
Es ist teilweise schon licht genug für Kiefernnaturverjüngung wie man sieht.
Nährstoffversorgung schwach bis mäßig, eher trocken (ca. 700 mm Niederschlag, östliches niedersächsisches Tiefland), schwach verlehmter Sand.

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