Weil wir's grad vom Säen haben:
Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW erprobt ein ungewöhnliches Verfahren zur Wiederbewaldung der großen Schadflächen: die Hydrosuspensionssaat.
www.forstpraxis.de
Schade um das Nadelholz-Saatgut. Birke und Bergahorn werden vermutlich funktionieren. Ob es die Birke gebraucht hätte? Normalerweise reichen drei Stück mit BHD 12cm aus, um einen Hang von 5 ha mit Birkenanflug zu versorgen...
Weißtanne und Douglasie sähen??? Ich hab bei einer Fortbildung eine Tannenstreifensaat gesehen. Da hatten die Tannen im 4. Jahr immerhin eine Höhe von fast 10cm erreicht... Die 6 jährige Douglasien-Plätzesaat war schon knapp 30cm hoch und wurde fast durchweg gefegt. Beides unter einem Schirm, der das Unkraut verhindert (immer hin)
Die anderen Fortbildungsteilnehmer sind beim Anblick der Tannensämlinge in Ekstase verfallen. Ich konnte und kann das immer noch nicht nachvollziehen, denn der Zaun wird sicherlich weitere 12 bis 15Jahre stehen müssen. "Meine" gleichaltrige Eichensaat war zum selben Zeitpunkt bereits kniehoch, teilweise auch hüfthoch. Die knapp 10cm Höhe hatten die Eichen bereits vier Wochen nach dem Keimen.
Neee, mal im Ernst: Beim Nadelholz braucht man keine großen Stückzahlen um vernünftige Bestände zu bekommen. Das geht einfacher, billiger und schneller mit Pflanzen aus der Baumschule oder Wildlingen aus überschirmten Beständen (wenn es die hat). Die ersten Jahre wachsen Nadelhölzer nicht vom Fleck. Was man damit auf der Freifläche zum jetzigen Zeitpunkt erreichen will, bleibt mir schleierhaft. Bis die Bäume ein Größe erreicht haben, wo man sie wiederfinden könnte, sind die schon mehrfach vom Unkraut auf der Fläche überwuchert. man hat keine klare Struktur (Linien oder Plätzeschema zum wiederauffinden der Sämlinge) auf der Fläche. Bis die mit gesäten Bergahorne und Birken einen Vorwald gebildet haben, sind die Nadelhölzer im Unkraut untergegangen. Das Geld hätte man sich sparen können. Mit einer klassischenSaat von (Rot)Eichen oder auch Esskastanien in linienstrukturen oder auf markierten Platzen hätte man mehr erreichen können.
Bergahorn hätte man deutlich kostengünstiger bekommen, wenn man den Samen zusammen mit Mais plätzeweise auf der Fläche verteilt hätte (evtl. auch zuerst den Mais und später den Ahornsamen). Die Sauen hätten beim Brechen nach dem Mais kostengünstig eine Bodenbearbeitung geliefert und dabei den Ahornsamen mit eingegraben. Birke sollte von alleine kommen wo immer ein wenig Mineralboden rausschaut. Nach Aufarbeitung und Rückung brauchts da nicht zusätzlich.