Ansturm auf Jagdscheine führt zu Problemen bei der Revierverteilung

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Um die steigende Zahl der JS Inhaber mache ich nur persönlich wenig Sorgen, es ist halt modern „Jäger*in“ zu sein. Ich kenne mittlerweile bestimmt 100 Menschen mit Jagdschein, von denen jagen etwa die Hälfte, und von dieser Hälfte wiederum die Hälfte die wirklich ambitioniert jagen geht…..zumindest hier im Westerwald ist die Konkurrenz nicht allzu gross
 
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Ob die heutige Generation überhaupt pachten will und ein Revier nachhaltig bewirtschaften will, muss sich erstmal zeigen.
Ein nicht geringer Teil genügt sich m. E. damit, 10 bis 15 DJ-Einladungen pro Jahr zu haben.
Nur nicht zeitlich und finanziell verpflichten. Auch in der Freizeit die work-live-balance nicht aus den Augen verlieren.
Das ist ein Trend

Wmh
TicTac
 
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Wir haben heute beschlossen in einem Revier keine neue BGS zu vergeben. 400 ha; 3 Pächter, 3 Begeher. 3 Personen davon waren zusammen 3 Ansitze oft draußen. Beruf, Lust,… wasauchimmer. Das Revier haben wir gerade übernommen und zu Dritt 15 neue Sitze gebaut. Realität ist, das 90% aller Jäger mehr oder weniger nur noch Wochenendansitzjäger sind. Zeit und Muße sich auf ein Thema einzulassen ist selten vorhanden. Das zu be- oder verurteilen kann jeder für sich selber.

Wir machen da nur noch Gruppenansitze, 10 Leute einladen, es können eh nur 6-7 und gut ist. Man sollte in Jagdschulen - ohne Ironie - mal Praxisvorträge halten, Themenreihe „was dauert wie lange“ 😝😜
 
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Ob die heutige Generation überhaupt pachten will und ein Revier nachhaltig bewirtschaften will, muss sich erstmal zeigen.
Ein nicht geringer Teil genügt sich m. E. damit, 10 bis 15 DJ-Einladungen pro Jahr zu haben.
Nur nicht zeitlich und finanziell verpflichten. Auch in der Freizeit die work-live-balance nicht aus den Augen verlieren.
Das ist ein Trend

Wmh
TicTac
Ist wohl etwas zu pauschal.
 
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Hängt vielleicht damit zusammen, daß unser neuer selbständig mit 10 Angestellten ist und seine Frau ebenso den Schein hat.
Der WILL das und nach seinen Vorstellungen jagen, der plant nicht nur für die nächsten 10 Jahre sondern darüber hinaus.
 
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Hängt vielleicht damit zusammen, daß unser neuer selbständig mit 10 Angestellten ist und seine Frau ebenso den Schein hat.
Der WILL das und nach seinen Vorstellungen jagen, der plant nicht nur für die nächsten 10 Jahre sondern darüber hinaus.
Na da wäre ich an deiner Stelle mal vorsichtig mit „guten Ratschlägen“
 
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Um die steigende Zahl der JS Inhaber mache ich nur persönlich wenig Sorgen, es ist halt modern „Jäger*in“ zu sein. Ich kenne mittlerweile bestimmt 100 Menschen mit Jagdschein, von denen jagen etwa die Hälfte, und von dieser Hälfte wiederum die Hälfte die wirklich ambitioniert jagen geht…..

So siehts aus, das will nur niemand zugeben.

Untergräbt das idealisierte Bild was aus unterschiedlichen Motiven in Foren, Verbänden, Politik, Ausrüstern oder Jagdschulen von einem Jäger und seinem Wirken so gern gemalt wird. Es sind einfach vom Beginn der Ausbildung an massenhaft jagdliche Karteileichen und Internet- und Wenigjäger dabei und viele, die anfänglich stark anfangen, lassen nach wenigen Jahren auch genau so schnell wieder nach. Regional kann es natürlich trotzdem eng werden.
 
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Auch hier in der Region ist schwierig unter zu kommen und häufig scheitert es dann an den Modalitäten.

Erst dieser Tage bei meinem besten Kumpel:
Jungjäger (50) vom Ort, zwei JJ, (ging vorher wo anders, dort wurde nicht verlängert) stellt sich vor. Netter, vernüftiger Kerl.
Auf den Hinweis, Erlegtes Wild muss übernommen werden, und der ans Wohnhaus meines Kumpels angeschlossene Zerwirkraum und Kühlung stehen ihm nicht Tag und Nacht zur Verfügung, kommt:
„ Ja, also meine Frau, also Wild nach Hause bringen, geschweige denn aufbrechen darf ich nichts.“
Frag ich mich, wie stellen der sich das vor?

Begehungsschein, inklusive Garagentoröffner für den ans Haus angeschlossenen Zerwirkraum, plus Zerwirken und Vermarktung des vom Begeher erlegten Wilds?

Die Begeher in meinem Revier müssen und können ihr Wild nicht komplett übernehmen weil ich es selbst zum vermarkten brauche.
Sauber aufgebrochen, kann es auch bei mir in die Kühlung. Trotzdem müssen meine Begeher sicherstellen, dass erlegtes Wild zeitnah gekühlt wird wenn ich oder meine Frau nicht zu Hause sind. Garagentoröffner hat nämlich auch bei mir keiner.
Ansonsten geht halt nur jagen nach Absprache wenn jemand zu Hause ist und auch nur solange wir wach sind. Bis auf einen haben alle selbst einen Wildkühlschrank angeschafft. Das macht die ganze Sache stressfrei.
Meine Begeher haben soweit eh noch Glück, als dass ich mitten im Revier wohne und ihnen Fahrerei zum abliefern von Wild entfällt.

Sicher gibt es andere Reviere, mit Jagdhaus und Zerwirkraum für die dann Schlüssel ausgegeben werden. In unserem Bauernjagden hier in der Region, ist das aber die große Ausnahme.

Eine meiner ersten Anschaffungen, noch vor der 3. oder 5. Waffe, war vor 30 Jahren ein Wildkühlschrank, um niemandem mit erlegtem Wild zur Last zu fallen.
Diese Autarkie hat mir in meinen Anfangsjahren viele Türen geöffnet.

Gruß Andi
 
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Bei viel ist Zeit der limitierte Faktor. Man ist ja berufstätig.
Ganz nebenher hat man auch noch ein Haus.
Ich bin echt froh, wenn ichs 1x unter der Woche raus schaffe, klappt leider viel zu wenig.
Wetter passt halt auch nicht immer.
Unser Beständer siehts gelassen, er hat auch wenig Zeit über, er ist eben Bio Landwirt und Gatterbetreiber. Da gibts immer was zu tun.
 
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Wenn man keine Zeit hat (oder haben will), und die jagdliche Grundeinstellung lautet "das ein oder andere Reh im Jahr schießen und dann abgeben", dann kann es eng werden.

Erwünscht ist hier nunmal, das man sich selbständig um sein Wild kümmert. Sowohl das Versorgen nach dem Schuss als auch Vermarktung/Abnahme.
Weiter kein bloßes Rehe-Schießen, sondern auch (selbstständig) Schwarzwild bejagen. Wer schonmal mehrere Abende hintereinander spät raus war, weiß, das sowas auch an die Substanz geht.

Das muss man wollen und es bedeutet Arbeit, die zu Beruf/Haus/Privatleben einfach dazu kommt.
 
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Selbstvermarktung ist nur für den Pächter bequem. Der hat sich dann wenig Mühe gegeben und erspart sich selbst die Arbeit. Wenn das dann allerdings nicht klappt bleibt das Wild im Revier und nicht in der Kühlkammer.
Im übrigen verursacht eine vernünftige gemeinsame Vermarktungsstrategie am Anfang Kosten, aber die Erlöse holen das im Laufe der Zeit locker wieder rein.
 
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Wenn man keine Zeit hat (oder haben will), und die jagdliche Grundeinstellung lautet "das ein oder andere Reh im Jahr schießen und dann abgeben", dann kann es eng werden.
Ich glaube, Du gehst von falschen Voraussetzungen aus. - Es gibt eine Menge Reviere, in denen die Funktion des Begehers ist, einen Teil der Betriebskosten zu tragen. - Wenn du dann auch noch nicht rausgehst und nichts erlegst, dann hast du eigentlich alles richtig gemacht... also nicht objektiv, aber im Sinne des Pächters (und das zählt schließlich)
 
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Hängt alles SEHR vom Revier ab. Kenne Reviere, da ist außer Rehen gar nix los. Mein Vater teilt sich eins mit nem Kamerade. Sauen hatten die schon ewig nicht mehr.
Bei uns ist mit Sauen auch grad Ebbe, eine einzige dieses Jagdjahr, ich war der Glückliche, dem sie vor kam.
Aber wir haben auch Freude an der Raubwildjagd, stand gestern Nacht wieder mit breitem Grinsen an den Feldern und hab den Hasen zugeschaut. Etwas, dass ich sonst nur aus meiner frühen Kindheit kannte, Felder voller Hasen. Oder man sieht Fasane, höhrt die Hähne beim Ansitz oder Reviergang am Tage. Wenigstens etwas heile Welt in dieser kranken Zeit.
Ich genieße es, so lange es geht. Der Chef ist auch schon im Rentenalter, wer weis, wie lange er das noch macht. Wer dann kommt, ist fraglich.

Bei uns isses so, dass alles zum Chef kommt, er kommt halt raus, wenn wir was erlegt haben.
 

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