Plötzlich Stille - Wildtiere in der Pandemie

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Ein interessanter Einblick der ARD in das Verhalten des Wildes bei reduziertem Freizeitdruck 👍

Überträgt man die gewonnenen Erkenntnisse auf die Intervalljagd, dürfte sich hierdurch im Grunde keine Verhaltensänderung beim Wild ergeben.
 

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Ein interessanter Einblick der ARD in das Verhalten des Wildes bei reduziertem Freizeitdruck 👍

Überträgt man die gewonnenen Erkenntnisse auf die Intervalljagd, dürfte sich hierdurch im Grunde keine Verhaltensänderung beim Wild ergeben.
... irgendwie scheine ich auf der Leitung zu stehen.
Die Zeit der Pandemie hat den Freizeitdruck erhöht - zumindest bei uns signifikant.
Ganz viele in der Zeit eingeführte Details sind geblieben, nicht unbedingt zum Vorteil des Wilds.
Daher erschließt es mir nicht, wie man auf einen reduzierten Freizeitdruck kommt ... :unsure:
 
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Geht in Teilen um Bereiche, welche von Menschen für einige Zeit nicht betreten wurden.
Eine großartige Veränderung des Wildverhaltens (v.a. Im Bezug auf die Tagaktivität) konnte nicht beobachtet werden. Darauf hatte ich mich bezogen … und war darüber verwundert, da meine eigenen Erfahrungen gegenteilig sind.

Bei deinem Punkt handelt es sich um eine regionale Beobachtung würde ich meinen, die in meinen Augen z.T. aber aktuell wieder rückläufig wird, in anderen Regionen aber wohl so bleiben dürfte. Betrachtet man den Anstieg der Hundehalter während der Pandemie, scheinen wir uns damit in den betreffenden Regionen langfristig arrangieren zu müssen…

Ich jage aber nicht in der Nähe von Ballungszentren, mir fällt nur die gestiegene Anzahl an geparkten Autos zum Spaziergang auf.
Daher meine Anregung zum Diskurs/ Bitte um Erfahrungen 😊👍
 
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Welche plötzliche Stille?

Vor allem während Corona war im Wald die Hölle los. Zu der Zeit hab ich noch im Schwarzwald gewohnt mit Revier in der Nachbarschaft des Nationalparks. Am Wochenende war es unmöglich zum Ansitz zu gehen, weil überall Leute waren.
 
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.... Daher meine Anregung zum Diskurs/ Bitte um Erfahrungen 😊👍
... das mit 'überall Leute' ist nicht mehr auf die Zeit vor Corona zurückgefahren.
  • Die Anzahl an Hunden ist auffallend gestiegen - im Zweifelsfall nun auch 2. o. 3. Hund.
  • Die Anzahl der sich bewegenden Menschen, vom einsamen Stirnlicht-Jogger im Unterholz,
    über die div. Jogger-Gruppen, bis zu den Stecken-Weibern auf den landwirtschaftlichen
    Wegen quer durchs Revier - unglaublich, wer auf einmal unterwegs ist/war.
  • Mountainbiker ... von den sportlichen Varianten auf klassischem Bike, bis zu den etwas
    'unförmigen' Mädels auf den E-Bikes, die auf einmal in Gegenden kommen, die sie
    bisher gar nicht kannten bzw. aufgrund von Dreck o. Gelände eher mieden.
  • Reiter - die gab es schon immer, aber inzwischen hat sich der Radius deutlich erweitert.
    Gefühlt sind es viel mehr geworden, was aber wahrscheinlich eher daran liegt, dass sie
    seit Corona einfach völlig andere bzw. deutlich größere Kreise ziehen/nutzen.
  • Moto-Crosser ... erst beim übernächsten Nachbarn.
    Die waren früher primär im offiziellen Bereich unterwegs, was während Corona nicht mehr
    möglich war. Da ist man dann in die Prärie ausgewichen und hat die Unsitte scheinbar
    beibehalten.
Die Folge - aktuell haben wir die höchste Anzahl von Wildunfällen im Verkehr.
Aktuell genau 40% der Streckenliste, normal wären 5-10% der Streckenliste.
 
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Eine grobe regionale Einordnung (Entfernung Ballungszentrum) der Erfahrungen wäre sicher hilfreich 👍
 
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Hm ... der Freizeitdruck war noch nie so hoch.
Zu den vorstehend aufgeführten Details kommen noch die ganze Schar an Tier-Interessierten,
Hobby-Ornithologen und Kollegen, die sie auf einmal in der Ebene bewegen.
Das sind die natürlichen Folgen, wenn man sein Revier so weit im Griff hat, dass sich auch
rare Vogelwelt heimisch fühlt und ungestört fortpflanzen kann ... .
 
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Dann muss man Ballungszentrum mal definieren ... ;)
Üblicherweise definiert der Begriff das Zentrum eines Ballungsraumes…
Ich würde in dem Kontext eine städtische Nähe vorschlagen.

Das von dir beschriebene Phänomen trifft in Bayern vornehmlich auf eben diese zu bzw. ausgewiesene Naherholungsgebiete. Die Streuung auf den Rest würde ich nach meiner Wahrnehmung als wieder rückläufig bezeichnen ggü. der Pandemie selbst.

Interessant, dass dies wohl regional sehr unterschiedlich ist 👍
Mit „Natur-Interessierte“ meinst du solche, die gerne auch mal abseits des Weges die Flora und Fauna genauer inspizieren?😬

Darauf geht die Reportage leider nicht wirklich ein …
 
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Welche plötzliche Stille?

Vor allem während Corona war im Wald die Hölle los. Zu der Zeit hab ich noch im Schwarzwald gewohnt mit Revier in der Nachbarschaft des Nationalparks. Am Wochenende war es unmöglich zum Ansitz zu gehen, weil überall Leute waren.
Hat sich das wieder „eingependelt“?
 
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Zusammengefasst für diejenigen, welche den Report nicht gesehen haben: (Für die meisten wenig Neues, das Ganze mal mit Daten belegbar zu sehen, wird wohl die persönlichen Wahrnehmungen der Jäger bestätigen)

Untersucht wurden Daten vor, während und nach der Pandemie.
Zum einen wurde Trentino als Gebiet in dem während der Pandemie kaum Menschen unterwegs waren, zum anderen ein Gebiet in CZ (Fokus auf dem SW) wo der Freizeitdruck um das 3/4 fache im gleichen Zeitraum anstieg.

Grundhypothese war, dass das Wild bei starker menschlicher Präsenz seinen Bewegungsradius massiv einschränkt und den Zeitraum der Aktivität in die Nacht verlegt.

Im Trentino hat das Wild sein Verhalten in Abwesenheit des Menschen kaum geändert, im Wesentlichen lag das an der kurzen Vergleichsperiode von 2 Monaten (ohne Mensch). Die Aktivität wurde in der Nacht kurzfristig häufiger. Nach Lockerung der Beschränkungen war sofort wieder Alles beim Zustand vor der Pandemie.

In CZ wurde anhand Daten nur das generelle Ausweichen des SW vor dem Menschen betrachtet.

Kurze Exkurse waren in die Großstädte Paris und Berlin, hier ging es im Wesentlichen um den klassischen Kulturfolger der Stadt (am Bsp. der Tauben, WaBä, Fuchs), sowie in die afrikanischen Safari-Parks am Beispiel der Serengeti unter Wegbleiben jeglicher Touristen (hier hat sich der Radius der Wildtiere im betrachteten Zeitraum massiv erhöht).

Als Grundintention der Reportage würde ich eine Sensibilisierung der Menschen auf das Auswirken ihrer Präsenz auf die Wildtierwelt vermuten, für mich also etwas sehr Positives und somit sehenswert.
 
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Üblicherweise definiert der Begriff das Zentrum eines Ballungsraumes…
Ich würde in dem Kontext eine städtische Nähe vorschlagen.

Das von dir beschriebene Phänomen trifft in Bayern vornehmlich auf eben diese zu bzw. ausgewiesene Naherholungsgebiete. Die Streuung auf den Rest würde ich nach meiner Wahrnehmung als wieder rückläufig bezeichnen ggü. der Pandemie selbst.

Interessant, dass dies wohl regional sehr unterschiedlich ist 👍
Mit „Natur-Interessierte“ meinst du solche, die gerne auch mal abseits des Weges die Flora und Fauna genauer inspizieren?😬

Darauf geht die Reportage leider nicht wirklich ein …
Einen Ballungsraum nach Definition gibt es hier nicht im Umkreis.
Auf 3km eine Ortschaft mit 5.000 Einwohner. ähnliche Größe auf auf 8, 10, 11 km.
Auf 12km eine Stadt mit 21.000 Einwohner ... .
-
Im Endeffekt führte Corona aber dazu, dass der Ausgleich unserer Gesellschaft nicht mehr
organisiert im Verein stattfindet, sondern individuell in max. kleinen Gruppen sich in der
Gegend verteilt. Die Situation mit den Hunden kommt dazu - es wurden einfach mehr, die
jetzt unverändert vorhanden sind und beschäftigt werden wollen.
Auch ganz extreme Fälle - man fährt auch mal >50km, um bei mir im Revier mal die Hunde
laufen zu lassen. Mein Revier per Zufall entdeckt, für attraktiv befunden und wiederholt
aufgesucht ... bis wir uns geeinigt haben.
-
Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass es bei uns nennenswerte Bestände von Kiebitz und
Gr. Brachvogel gibt. Vor knapp 18 Monaten hat ein lokaler Naturschutzverein entdeckt,
dass es bei uns auch sehr viele andere Raritäten gibt und hat seine Erkenntnisse laut
durch die eigenen Medien geblasen (Wie idiotisch kann man sich nur verhalten !!!).
Jedenfalls bewegen sich seither noch mehr Hobbyornithologen & Co. durch das Revier,
die im Zweifelsfall weder Vorschriften noch Regeln kennen.
-
Das angesprochene Schwarzwild ... ist eigentlich einfach nicht existent.
Sollte es doch mal wahrgenommen werden, lernt es Kugel und Hunde kennen und verschwindet
wieder in irgendwelche fremden Reviere - funktioniert seit 2 Jahrzehnten.
 
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Einen Ballungsraum nach Definition gibt es hier nicht im Umkreis.
Auf 3km eine Ortschaft mit 5.000 Einwohner. ähnliche Größe auf auf 8, 10, 11 km.
Auf 12km eine Stadt mit 21.000 Einwohner ... .
-
Im Endeffekt führte Corona aber dazu, dass der Ausgleich unserer Gesellschaft nicht mehr
organisiert im Verein stattfindet, sondern individuell in max. kleinen Gruppen sich in der
Gegend verteilt. Die Situation mit den Hunden kommt dazu - es wurden einfach mehr, die
jetzt unverändert vorhanden sind und beschäftigt werden wollen.
Auch ganz extreme Fälle - man fährt auch mal >50km, um bei mir im Revier mal die Hunde
laufen zu lassen. Mein Revier per Zufall entdeckt, für attraktiv befunden und wiederholt
aufgesucht ... bis wir uns geeinigt haben.
-
Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass es bei uns nennenswerte Bestände von Kiebitz und
Gr. Brachvogel gibt. Vor knapp 18 Monaten hat ein lokaler Naturschutzverein entdeckt,
dass es bei uns auch sehr viele andere Raritäten gibt und hat seine Erkenntnisse laut
durch die eigenen Medien geblasen (Wie idiotisch kann man sich nur verhalten !!!).
Jedenfalls bewegen sich seither noch mehr Hobbyornithologen & Co. durch das Revier,
die im Zweifelsfall weder Vorschriften noch Regeln kennen.
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Das angesprochene Schwarzwild ... ist eigentlich einfach nicht existent.
Sollte es doch mal wahrgenommen werden, lernt es Kugel und Hunde kennen und verschwindet
wieder in irgendwelche fremden Reviere - funktioniert seit 2 Jahrzehnten.
Dann lass doch mal die Sauen in die Butze. In der Folge hat es sich dann ausgevögelt und die Vogelfreunde bleiben deinem Revier fern.
 
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Dann lass doch mal die Sauen in die Butze. In der Folge hat es sich dann ausgevögelt und die Vogelfreunde bleiben deinem Revier fern.
Du hast es nicht verstanden - sorry.
Meine Vogelfreunde sehe ich jetzt dann, also im Frühjahr.
Wir haben und pflegen einfach ein paar Varianten von Vögel, die bundesweit rar sind.
So richtig rar, dass sogar ein befristetes, lokales Betretungsverbot durchgesetzt wurde.

Das SW taucht erst im Sommer auf, denn defakto habe ich kein SW geeignetes Revier.
Mein Revier hat einen Waldanteil von <1% - da hält sich kein SW über die kalte Saison.
Aber deren Zuhause ist keine 5km weg ... >3.000ha zusammenhängende Forstfläche.
Dort ist der SW-Puff - der dortige Bestand ist 'überregional' bekannt.
Natürlich besuchen die mich auch ... eigentlich regelmäßig, jedes Jahr.
Die Motivation ist der Mais. Davon haben wir reichlich, wirklich sehr reichlich.
Aber um diese Jahreszeit sind die Hobby-Ornithologen zuhause, Mutti pflegen und so.
 

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