"Der größte Waffenskandal in der Geschichte der Republik"

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Glücklicherweise sollte das im jetzt anstehenden Kontext schlicht und ergreifend WURSCHT sein, denn jetzt werden sich nicht irgendwelche "Regierenden" mit der Angelegenheit zu befassen haben, sondern unabhängige Gerichte.
M.
Unabhängig, so wie der Verfassungsschutz? Oder der BGH nachdem mal wieder ein Abendessen stattgefunden hat? Oder so wie ARD und ZDF? Also wie genau nun?
 
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Also allein, dass die Waffen oder zumindest ein Großteil nur zwei Wochen nach Einzug vernichtet wurden, ohne das der Fall geschlossen war ist ja schon ein starkes Stück. Mir blutet das Herz, wir reden hier doch unter anderem von min von 1 Mio Euro???
 
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Welchen Wert hatte die Sammlung, kann man das abschätzen?
Waffen haben keinen Wert. Nicht für Vater Staat.
Aber im kleinen ist des ganz normal. Freie Gegenstände, aber mit Waffenbezug, wie Wiederladekran, werden immer mit eingezogen. Gefolgt von "Messer" und anderem Stichzeugs. Schon vor Jahren hab ich dass mal hier im LKA miterlebt, wie alles in die Mülltonne kam. Über meine Frage, dass dies alles freie Gegenstände wären, die ja jemand gehören, war man eher erstaunt.
So wundert mich das nicht. Siehe auch den Vorfall mit dem Panther in der TG.
Recht haben und Recht bekommen.
 
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Coram iudice et in alto mari…
jura novit curia

Jetzt lasst mal die Kirche im Dorf. Die Justiz als Institution ist unabhängig und unterliegt keiner Weisung als der des Rechts. Das wurde gerade in letzter Zeit immer wieder bewiesen.
Dass manche Richter eine politische Färbung haben, ist klar, aber menschlich - für so etwas gibt es ja höhere Instanzen.
 
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Die Justiz als Institution ist unabhängig und unterliegt keiner Weisung als der des Rechts.
Die Staatsanwaltschaft gehört zwar streng genommen nicht zur Justiz, kann da aber ganz erheblich reinwirken. Und ist weisungsgebunden. Und gab es in S-H nicht mal eine ganz besonders eifrige Oberstaatsanwältin, die Panther lieber im Zoo, als im Keller sehen mochte?

Basti

PS: Wie hoch ist diesem Fall eigentlich der Streitwert?
 
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Die Staatsanwaltschaft gehört zwar streng genommen nicht zur Justiz, kann da aber ganz erheblich reinwirken. Und ist weisungsgebunden. Und gab es in S-H nicht mal eine ganz besonders eifrige Oberstaatsanwältin, die Panther lieber im Zoo, als im Keller sehen mochte?

Basti

PS: Wie hoch ist diesem Fall eigentlich der Streitwert?
Wahrscheinlich Gewicht Altmetall :)
 
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Für diejenigen, die dieser Fall so interessiert: Heute erschienen in der hiesigen Zeitung Kieler Nachrichten (KN) zwei Artikel, davon einer zu diesem Fall und ein zweiter, ebenfalls Waffen betreffend. Zum ersten Fall: "Hunderte von Waffen gehortet ...Der Fall wurde am Mittwoch zum Gegenstand im Innen- und Rechtsausschuss des Landtags, weil der Mann aus Schwesing bei Husum behauptet, dass nach zwei Razzien im November 2017 und April 2021 mit entsprechender Beschlagnahmung der Verbleib von etwa 120 Waffen ungeklärt sei. Sowohl die Staatsanwaltschaft Flensburg als auch die Generalsstaatsanwaltschaft in Schleswig haben eine entsprechende Beschwerde allerdings schon zurückgewiesen."...
"Man habe das Verfahren gemeinsam mit der zuständigen Waffenbehörde des Kreises Nordfriesland und dem Landeskriminalamt mehrfach überprüft, teilte das Kieler Innenministerium auf eine Kleine Anfragre der FDP-Landtagsfraktion mit. Der Mann habe zahlreiche waffenrechtliche Verstöße von erheblicher Schwere begangen, die zum Widerruf all seiner waffenrechtlichen Erlaubnisse und zur Anordnung eines Waffenbesitzverbotes geführt hätte. Das alles sein verwaltungsgerichtlich bestätigt und rechtskräftig." ....
"Der Betroffene saß am Mittwoch im Sitzungssaal unter den Zuschauern. Eine Gesprächsanfrage der Kieler Nachrichten lehnte er ab und verwies auf das Internet-Portal T-Online...."
"Laut Ministerium hatten Beamte des Landeskriminalamtes im Beisein der Waffenbehörde bei einer Hausdurchsuchung 697 erlaubnispflichtige Waffen und Waffenteile sowie 87 weitere einzelne Waffenläufe sichergestellt. Dies alles befand sich in einer Waffenkammer sowie in Erdverstecken auf dem Grundstück.Danaben wiesen die Ermittler auf Nazi-Devoltionalien und kistenweise Munition hin, darunter auch Kriegsmunition wie Leuchtspur und Hartkernmunition."....
Die tatsächlich in der Waffenkammer aufgefundenen Waffen des Betroffenen vor Ort aufgefundenen Waffen stimmten in vielerlei Hinsicht nicht mit den in den Waffenbesitzkarten des Betroffenen vermerkten Waffen überein.... Vorgefundene Waffenteile seien demnach als ganze Waffen angemeldet worden und umgekehrt, Seriennummern seien nicht oder nicht vollständig angegeben worden. Es ist anzunehmen, dass der Betroffene aus verschiedenen Teilen neue Waffen zusammengesetzt hat"...... usw. usw.
Der ganze Artikel ist in der KN, Seite 11 Schleswig-Holstein
Zum zweiten Artikel: Auf der 1. Seite der vorgenannten Zeitung ein Artikel, daß Waffenbesitzer in diesem Jahr vermehrte Sicherheitskontrollen ins Haus stünden, weil......Den Rest kann man nachlesen oder sich auch denken, was der Grund dafür sein könnte.
Tut mir leid, daß der Schriftsatz so lang geworden ist, aber vielleicht hilft er dem einen oder anderen hier im Forum beim Nachdenken.:devilish: :evil:
 
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Das ist mittlweile auch alles sehr aufgeladen. Ich spring mal ein wenig zurück:

 
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Für diejenigen, die dieser Fall so interessiert: Heute erschienen in der hiesigen Zeitung Kieler Nachrichten (KN) zwei Artikel, davon einer zu diesem Fall und ein zweiter, ebenfalls Waffen betreffend. Zum ersten Fall: "Hunderte von Waffen gehortet ...Der Fall wurde am Mittwoch zum Gegenstand im Innen- und Rechtsausschuss des Landtags, weil der Mann aus Schwesing bei Husum behauptet, dass nach zwei Razzien im November 2017 und April 2021 mit entsprechender Beschlagnahmung der Verbleib von etwa 120 Waffen ungeklärt sei. Sowohl die Staatsanwaltschaft Flensburg als auch die Generalsstaatsanwaltschaft in Schleswig haben eine entsprechende Beschwerde allerdings schon zurückgewiesen."...
"Man habe das Verfahren gemeinsam mit der zuständigen Waffenbehörde des Kreises Nordfriesland und dem Landeskriminalamt mehrfach überprüft, teilte das Kieler Innenministerium auf eine Kleine Anfragre der FDP-Landtagsfraktion mit. Der Mann habe zahlreiche waffenrechtliche Verstöße von erheblicher Schwere begangen, die zum Widerruf all seiner waffenrechtlichen Erlaubnisse und zur Anordnung eines Waffenbesitzverbotes geführt hätte. Das alles sein verwaltungsgerichtlich bestätigt und rechtskräftig." ....
"Der Betroffene saß am Mittwoch im Sitzungssaal unter den Zuschauern. Eine Gesprächsanfrage der Kieler Nachrichten lehnte er ab und verwies auf das Internet-Portal T-Online...."
"Laut Ministerium hatten Beamte des Landeskriminalamtes im Beisein der Waffenbehörde bei einer Hausdurchsuchung 697 erlaubnispflichtige Waffen und Waffenteile sowie 87 weitere einzelne Waffenläufe sichergestellt. Dies alles befand sich in einer Waffenkammer sowie in Erdverstecken auf dem Grundstück.Danaben wiesen die Ermittler auf Nazi-Devoltionalien und kistenweise Munition hin, darunter auch Kriegsmunition wie Leuchtspur und Hartkernmunition."....
Die tatsächlich in der Waffenkammer aufgefundenen Waffen des Betroffenen vor Ort aufgefundenen Waffen stimmten in vielerlei Hinsicht nicht mit den in den Waffenbesitzkarten des Betroffenen vermerkten Waffen überein.... Vorgefundene Waffenteile seien demnach als ganze Waffen angemeldet worden und umgekehrt, Seriennummern seien nicht oder nicht vollständig angegeben worden. Es ist anzunehmen, dass der Betroffene aus verschiedenen Teilen neue Waffen zusammengesetzt hat"...... usw. usw.
Der ganze Artikel ist in der KN, Seite 11 Schleswig-Holstein
Zum zweiten Artikel: Auf der 1. Seite der vorgenannten Zeitung ein Artikel, daß Waffenbesitzer in diesem Jahr vermehrte Sicherheitskontrollen ins Haus stünden, weil......Den Rest kann man nachlesen oder sich auch denken, was der Grund dafür sein könnte.
Tut mir leid, daß der Schriftsatz so lang geworden ist, aber vielleicht hilft er dem einen oder anderen hier im Forum beim Nachdenken.:devilish: :evil:
Wie schon angemerkt wurde hat auch diese Medaille ihre zwei Seiten. Bisher war nur aus t-online die Seite des Sammlers genannt worden, in dem von dir dankenswerterweise grob skiizzerten Artikel wird da schon mal etwas von der "anderen Seite" genannt. Es bleibt spannend...

Zum Thema (vor?)schnelles Vernichten bei der Staatsanwaltschaft bleibt bei mir in einem Fall aus unserer Gegend (mein ehemaliger Religionslehrer....) auch nur ein maßloses Kopfschütteln übrig:
"Wie kann es passieren, dass ein Staatsanwalt aus Saarbrücken der Polizei erlaubt, 6850 Dias, 44 Videokassetten (Video 2000), 510 Negativ-Streifen, eine Festplatte, zwei Tower-PC, fünf Fotoapparate und 43 Jahres-Terminkalender (in Taschenbuchformat) aus dem Besitz des Missbrauchspriesters Edmund Dillinger in der Müllverbrennungsanlage in Velsen zu vernichten? Obwohl Opferorganisationen großes Interesse daran haben? Diese Frage stellte am Freitag der Justizausschuss des saarländischen Landtages Vertretern der Polizei, der Staatsanwaltschaft, der Regierung. Drei Stunden bekamen sie Informationen und Antworten auf Fragen zu den verbrannten Asservaten." (Saarbrücker Zeitung)
 
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Zitat aus der genannten Quelle "NDR" im #42

"Die historisch bedeutsame Sammlung mit etwa 700 Objekten sei 2017 zunächst versiegelt worden, 2021 dann komplett beschlagnahmt und in einem Hochofen in Bremen weitgehend vernichtet worden.
[...]
Die Waffenbehörde des Kreises Nordfriesland teilt dazu mit, dem Sammler sei der Besitz von Waffen bereits 2018 aufgrund der Verstöße verboten worden. Peter Frank habe seitdem trotz mehrfacher Aufforderung keine berechtigte Person benannt, an die die Waffen hätten abgegeben werden können."
********
Also von 2017 bis 2021 war der Sicherheitsraum im Haus von Herrn Frank versiegelt, er selber hatte keinen Zutritt mehr. In den vier Jahren wäre also Zeit gewesen, die komplette Sammlung (oder zumindest die legalen Stücke) an jemanden zu übergeben.
Vermutlich hätte dieser eine rote WBK beantragen müssen, also mit allem, was dazu gehört.
Nicht einfach aber in ein oder zwei Jahren realistisch machbar.
Dazu hätte Herr Frank jemanden finden müssen, der dazu bereit wäre. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass das durchaus im Berech des Möglichen war.
Nun, insofern ist der Skandal vielleicht doch nicht so riesig wie geschrieben?
 
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Der Skandal ist trotzdem, daß solch eine Sammlung vernichtet wurde.
Ein Wert von bis zu 1,5 Mio. € (wurde hier im Faden genannt) wurde vernichtet, im Zweifel zu Lasten des Steuerzahlers.

Selbst wenn der (ehemalige) Besitzer die K98 abgeben muß darf solch eine Sammlung nicht sinnlos zerstört werden.
Wäre vergleichbar als ob man die Juwelen des grünen Gewölbes bei den Remmos vernichtet hätte...
 

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