Kiffen und jagen

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LÜbrigens Laut MPU zum Thema Alkohol:
"Wenn Sie in einer Woche an mehr als zwei Abenden mehr als zwei Bier trinken, sind sie Alkoholiker" "wenn sie nur 2-3 mal im Jahr aber dann ordentlich einen trinken, sind sie Quartalssäufer und auch Alkoholiker"

Kann sich jeder mal überlegen, was er ist.....

Ach ja, wir lieben die Definitionen. Das Erste wäre ein Beta-Trinker, das Zweite ein Epsilon-Trinker (Quartalssäufer).
Und da sind wir auch schon beim Problem unserer Gesellschaft - es gibt eben keine Definition für die regelmäßige, sozialadäquate Einnahme von bewusstseinsverändernden Substanzen. Alkohol regelmäßig, auch wenn es unter der veröffentlichten Grenze zum körperlichen Schaden ist - krankhaft. Andere Drogen ohne relevante körperliche Abhängigkeit - krankhaft.

Leider gibt es seit seit der Abstinezbewegung, egal ob in den USA oder in anderen Ländern (die armen Finnen) keine wirkliche "Moderation" mehr. Der Geist hat sich in der 61er UN-Konvention über Drogen niedergeschlagen und seitdem wird ein nicht-schädlicher Konsum für viele Substanzen gar nicht mehr in Erwägung gezogen. Wie effektiv aber die Verbote "schützen" und wer davon profitiert steht auf einem ganz anderen Plan.

Aber kommen wir einmal zum ursprünglichen Problem - dem Canabiskonsum:
- wir kommen von nicht geregelt auf "unsinnig geregelt".
- der Anbau in Selbstinitiative oder Clubs sorgt dafür, dass erst 12-16 Wochen nach dem Gesetz die ersten Substanzmengen da sind
- ein Kauf "kleiner Mengen" im Gramm-Bereich um es mal zu probieren ist auch nicht möglich, da die legale Abgabesäule weggefallen (oder noch nicht errichtet) ist

Das Alles spricht nicht dafür, dass die Städte sich zum 1. April in eine Nebelwolke hüllen werden. Sicherlich wird der bisherige Markt alles dafür tun, die Konsumenten zu beliefern aber ich glaub jetzt nicht, dass die Oma Trude unter übelstem "racial profiling" durch den görlitzer Park läuft und fragt, wer ihr denn 'ne Tüte verkaufen würde.
Rein von meiner persönlichen Meinung her wird in den ersten 3-4 Monaten der Schwarzmarkt "blühen" und die bisherigen Konsumenten sich in den bekannten Vertriebswegen mit ausreichenden Mengen eindecken. Wenn die Pflanzen gewachsen sind, dann wird es auch zu einer Entzerrung des Marktes kommen.

Aber um aufs Ausgangsthema zurückzukommen:
Was soll das Problem auf Jagd sein, wenn man sich so verhält, dass man nicht unter Substanzeinfluss steht? Statt dem Schüsseltreiben ein gemeinsames Hotboxing wenn die Waffen alle weg sind? Dürfte doch nach ner Winterjagd zu deutlicher Besserung des Befindens sorgen.
Ja, wir haben noch sinnbefreite Vorschriften die einen Nachweis von THC mit Beeinflussung gleichsetzen und einen einmaligen Nachweis als Abhängigkeit interpretieren, analog zu den o.g. Fahrprüfern.
Und da fängt die Crux gerade an - ich möchte nicht der Erste sein, der die Liberalisierung des THC im Verwaltungsdjungel auch noch angehen darf. Das hätte ich vom Gesetzgeber erwartet.
 
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- der Anbau in Selbstinitiative oder Clubs sorgt dafür, dass erst 12-16 Wochen nach dem Gesetz die ersten Substanzmengen da sind
Soweit ich informiert bin wurde in dem Gesetz auch ein rückwirkende Strafbefreiung vorgesehen. Man veröffentlicht auf TickTack, Insta und anderen Kanälen die Quasi-Legalität schon zum jetzigen Zeitpunkt. Hoffentlich stößt das nachher niemandem bitter auf.
 
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Aber um aufs Ausgangsthema zurückzukommen:
Was soll das Problem auf Jagd sein, wenn man sich so verhält, dass man nicht unter Substanzeinfluss steht?
Meiner Meinung nach:

Keiner!!!

Solange - um es mit einer Metapher zu sagen: "Jeder bei roter Ampel hält und bei grüner fährt!"

Landespolitisch aber brisant: Die so hochgelobte Aufklärungsquote hier in Bayern, die jahrelang gute Zahlen generiert hat - wird signifikant schlechter werden, weil diese Delikte dann nicht mehr einfließen werden.....

Klar das unser Landesvater das nicht für seine potentielle Kanzlerkandidatur braucht- soll ja alles Blau weis sein. Lieber Kopf in Sand und schön beim Starkbieranstich - Piepi auslachen....

Die Heuchlerei der politischen Parteien die jetzt den neuen Ansatz der Drogenpolitik als Mahnfeuer brandmarken ist sowas von ätzend, schlimm und schäbig - Zeit hatten sie genug in den letzten Jahrzehnten das Thema anzugehen! - genauso wie den Glasfaserausbau in den 90ern.....Zeit hatten sie genug!!

Ihre Drogenpolitik der Kriminalisierung hat es nicht geschafft die Probleme zu lösen und ist gescheitert. Übrigens auch die der Vereinten Nationen! Sich da jetzt drauf berufen...ich habe das Gefühl, das einige Industriezweige erhebliche Umsatzeinbußen befürchten und ihre Laufbuschen ganz schön km runterreißen um das noch irgendwie zu verhindern.

Nein, jetzt wäre die Zeit gekommen das alle politischen Parteien zusammen ein vernünftiges Konzept (Details) auf die Beine stellen und zusammen diesen im Bundesrat beschließen. Wäre mal zum Wohle von den Gesellschaft.
 

VJS

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Nein, jetzt wäre die Zeit gekommen das alle politischen Parteien zusammen ein vernünftiges Konzept (Details) auf die Beine stellen und zusammen diesen im Bundesrat beschließen. Wäre mal zum Wohle von den Gesellschaft.
Das ist jetzt nix gegen dich und deine Aussage an sich (der ich in vielen Punkten zustimme), aber:

Wenn das unsere Prio 1 der Themen ist, in denen Mal langsam was zum Wohle der Gesellschaft getan werden sollten, dann entbehrt das nicht einer gewissen Parallelität zur spätrömischen Dekadenz.
 
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- der Anbau in Selbstinitiative oder Clubs sorgt dafür, dass erst 12-16 Wochen nach dem Gesetz
Da ich nicht glaube, daß die ganzen bunten Growshops seit Jahren umsatzlos, geduldig auf das CannG warten, könnte ich mir vorstellen, daß einige Glühlampenbauern so eine Kultur mit ganz erstaunlicher Geschwindigkeit zur Reife bringen werden und zwar am ersten Tag.
 
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Wenn das unsere Prio 1 der Themen ist, in denen Mal langsam was zum Wohle der Gesellschaft getan werden sollten, dann entbehrt das nicht einer gewissen Parallelität zur spätrömischen Dekadenz.
Bin da voll bei dir! Definitiv nicht Prio1 .....aber Hacken in Teer hauen und Themen abarbeiten ist angesagt -zusammen egal wer grade die Fliegenklatsche in der Hand hat!
da sind 50+X Themen die gestern schon gemacht gehören.....

Parallelität zur spätrömischen Dekadenz
Definitiv!
 
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...eine Kultur mit ganz erstaunlicher Geschwindigkeit zur Reife bringen werden und zwar am ersten Tag.
Und da sind wir wieder an dem Punkt, wo eine rückwirkende Amnestie interessant wird.

Ein illegaler grow als Grundlage für die Gründung eines Clubs wird eher schwierig. Das fällt auf und den Gründern früher oder später auf die Füße.
 
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Und da sind wir wieder an dem Punkt, wo eine rückwirkende Amnestie interessant wird.

Ein illegaler grow als Grundlage für die Gründung eines Clubs wird eher schwierig. Das fällt auf und den Gründern früher oder später auf die Füße.
Kommt wahrscheinlich auch auf das Bundesland an.
Berlin - och, im Datum etwas geirrt, kann passieren, darf ich mal ziehen?
Bayern - 10 Jahre Zwangsarbeit auf Gerstenfeldern und in Hopfengärten
 
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Warum ist das eigentlich für Klabauterbach und so derart wichtig das der Kram legaler wird?

Das hab ich in Gänze irgendwie nicht begriffen.
 
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Ich verstehe vor allem die Vergleiche mit Alkohol nicht. Weil zu viel Alkohol schädlich ist, legalisiert man noch ein Rauschmittel. Und weil Marihuana legal ist,dann das nächste....usw.? Warum nicht gleich Schlaf oder Aufputschmittel ohne Rezept? Jeder holt sich eine Packung in der Apotheke zum persönlichen Genuß? Merkwürdig.
 
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Das ist weniger der klabauterbach, das haben sie ihm nur in sein Resort geschoben. Die Grünen haben das in den Koalitionsvertrag geschrieben und er muss es umsetzten.

Ich bin kein Pothead, finde eine Legalisierung aber trotzdem in Ordnung. Das Zeugs ist eh überall allgegenwärtig und niemand schert sich um das Verbot. An einem lauen Sommerabend riecht es überall in Frankfurt nach "katholischer Messe". Legalisierung trocknet (im Idealfall) die kriminellen Strukturen hinter den Drogen aus und das ist erstrebenswert.

Dieses ultrakomplexe Regelwerk mit Clubs und Co. ist allerdings mal wieder ein typisches Lehrstück deutscher Politik - schlecht gemacht, sehr kompliziert und wahrscheinlich werden viele ein dummes Gesicht machen wenn sie dann von einem Richter "auf den wahren Willen des Gesetzgebers" hingewiesen werden...
 
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Das Zeugs ist eh überall gegenwärtig und niemand schert sich um das Verbot
Ja mag sein, aber jetzt wird es ja noch viel irrer für Polizei und co. Werden Abstände eingehalten zu Schulen, sind das nun 24,9 oder 25,1 Gramm? Anstelle man lässt schwarz oder weiss schafft man die nächste Wagenladung Sand ins Getriebe.
 

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