Auftreten der Jäger in der Öffentlichkeit

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Das Bild der Jagd und der Jäger in der Öffentlickeit ist nicht selten von Vorurteilen geprägt. Jeder wird sich wohl schon mal mit Aussagen wie "Ihr schießt doch auf alles was sich bewegt" oder "Euch geht es doch eh bloß um's schießen" konfrontiert gesehen haben.

Also

1) Warum ist das Bild der Jagd und der Jäger so negativ belegt?

und

2) Was kann man effektiv dagegen tun?


WH
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von pipp:
2) Was kann man effektiv dagegen tun?
<HR></BLOCKQUOTE>

- Nicht dauernd mit dem Geländewagen durchs Revier brettern, und dann vielleicht auch noch aus dem heruntergekurbelten Fenster die beiseitegescheuchten Spaziergänger anblaffen, wie sie denn dazu kämen, in "meinem" Revier ihren Hund (etc. pp.).

- Freundlich sein.

- Den Finger auf Haustiere lieber mal gerade sein lassen, auch wenn's juckt.

- Wildbret positiv vermarkten, bei passenden öffentlichen Gelegenheiten, vom Kirchenbasar über die BSE-Mahnwache ;-).

- Kein schlechtes Gewissen haben und sich nicht in Rechtfertigungszwänge verstricken lassen. Wir jagen, *weil* es uns Freude macht, und wir dürfen das, *weil* es genügend gute Legitimationen dafür gibt. Beides kann und soll man auch so sagen.

- Kein Angstbeißen. Zeugt von mangelnder Wesensfestigkeit :)

Carcano
 
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Dem ist eigentlich nix hinzuzufügen. Außer, dass man bereit sein sollte, seine Passion zu verteidigen.

Während meiner Vorbereitung auf den Jagdschein fuhr ich wöchentlich nach Hamburg und zurück. Und irgendwann hab ich dann mein Buch "Der Jäger und sein Wild" (natürlich aus dem Paul Parey Verlag!
read.gif
) rausgeholt...

Zum Lernen bin ich kaum gekommen, aber ich hatte eine Menge interessante Gespräche und Diskussionen.

Ich halte es für wichtig, dass Jäger (wieder) ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft werden. Warum machen so wenig Kreisgruppen keinen Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt? Warum keinen Wildwurst-Stand auf dem Stadtfest?

Mit kopfschüttelnden Grüßen

Sven

------------------
Online-Redakteur
Paul Parey Zeitschriftenverlag
sven.helmes@paulparey.de
 
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-> Warum machen so wenig Kreisgruppen keinen Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt?

da war wohl der wunsch der vater des gedanken?!
smile.gif


stimmt natürlich alles und daran sollte sich eigentlich auch jeder jäger halten, der im revier unterwegs ist. ich denke bloß, daß davon größtenteils nur die "landbevölkerung" etwas mitbekommt und die ist der jagd gegenüber ja sowieso eher positiv eingestellt.

wie kommt es aber, daß man "städtern" gegenüber als jäger schief angesehen wird? in meinen augen tragen wir da eine teilschuld, weil wir uns (un)bewußt aus dem öffentlichen leben zurückgezogen haben, so daß man uns mittlerweile schon fast als "lila kühe" der gesellschaft bezeichnen kann.

WH
 
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Hallo pipp!
An anderer Stelle hatte ich mich schon dazu ausgelassen (Auftreten und Ansehen).
Ich kann nur wiederholen.
Bestimmte Gruppen sind ideologisch und populistisch einfach out.
Sie aufzuzählen ist mir zu müßig, du kannst es der Tagespresse entnehmen.
Bestimmte Themen sind out.
Beispiel - Tod oder Altwerden.
Dann geht "Luise Piepenbrink" in den Supermarkt und holt "Fleisch".
Unten Styropor in weiß, oben saubere Folie - dazwischen etwas Fleisch - darunter Sud - igitt igitt .....
Soviel zur Nähe zur Natur, wenn es sie denn in unserer Kultur noch gibt (vielleicht ansatzmäßig).
Der Rest ist "bambimäßig" und "esoterisch" verklärt.
Können ja auch nicht alle vom Hof oder Land kommen.

Wenn dann einer kommt und schießt noch auf Bambis, gar mit blutigen Händen (igitt) und vielleicht etwas grober Art - O Gott.
Dann können viele sich nicht eben "gut verkaufen", wie Carcano es im Einzelnen schon aufgezählt hat.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Viele nehmen dann noch eine Abwehrhaltung ein auch bei nicht gefährlichen dümmlichen "Anmachern", statt sie im Gespräch mit Fachwissen zu überzeugen - aber langsam - sonst wird das sowieso nichts.
Da aber mittlerweile mit der "grünen Bewegung" andere für sich in Anspruch genommen haben die "Guten" zu sein, daß gegenüber "Ottonormalverbraucher" auch gut darstellen mit aller Werbung die ihre massenhaften Mitglieder ja finanzieren-
hast du auch keine Chance daran etwas zu ändern!!
Nur im kleinen persönlichen Umfeld-
aber das ist ja schon mal etwas-
wird uns aber auch nicht retten!
Unsere "lieben Konsensonkels" werden uns auch nicht helfen.
Würde mir da schon einen "Stoiber" für die Jagd wünschen ( den Dr. Vocke z.B.)
Aber solche werden dann auch sehr schnell zurückgepfiffen.
Leider.
Nachzulesen in WuH.
türülü

[Dieser Beitrag wurde von Großer Brachvogel am 14. Februar 2001 editiert.]
 
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man sollte mal eine reportage über schlachthöfe zeigen, (obwohl in zeiten von bse geht es den landwirten ja schon schlecht genug
frown.gif
) wahrscheinlich hätten wir dann mit einem schlag 30 mio vegetarier in deutschland. im ernst, ich denke auch, daß eines der hauptprobleme die zunehmende entfremdung der menschen von natur (im weitesten sinne) und nahrung ist. mein lieblingsbeispiel sind immer noch die eier. alle regen sich über die "unmenschlichen" bedingungen in den legebatterien auf, aber wehe sie müßten pro ei 1 dm zahlen, dann wäre das geschrei wieder groß. und wenn man mal erzählt, daß es etwas ganz anderes ist, ein tier getötet, aufgebrochen, zerwirkt, zubereitet und dann gegessen zu haben, als einfach nur ein schnietzel in die pfanne zu hauen, sieht man nur angewiderte gesichter, nach dem motto: "wie kann man nur"

WH
 
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es fällt schwer, noch etwas hinzuzufügen, so will ich nur sagen , dass ich -das meißte - vorgetragene mittragen kann !!Gruß
 
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Ist es nicht ein Geselschaftkulureles Problem ?
Durch die Verstäterung ist doch vielen
Mitmenschen die Nähe zur Natur und zur Nahrung / Nahrungsgewinnung abhanden gekommen.Mann kennt Natur nur aus dem Fernsehen, selbst beim Spazierengehen
laut Pfeifend und Grölend durch unsere Wälder
ist das Wild zu Dumm sich dem Spaziergänger zu zeigen; also haben die Blutrünstiegen Jäger alles Abgeknallt, dann Wollen sie einem
auch noch zurechtweisen und bevormunden weil
sie der Meinung sind, das mein Hund nur weil 100 Meter vor uns Läuft alles Wild verscheucht und er nichts mehr Morden kann,
wen mann dan mit diesen grünen Killern ins gespräch kommt, dann wollen die einem auch noch dumm dastehenlassen und tun so als ob die alles von der Natur und den Tieren kennen,dabei kennen wir uns als fleisiege
Tiersendungskukker am Fensehen doch wirklich besser aus;
dann Maulen diese Landeier auch noch rum
wenn wir entlich mal mit dem Auto zu denen
rausfahren weil wir die Wege verstopfen und
zufahrten zum Wald dichtparken, gerade die,
Fahren mit ihren Dicken Geländewagen bis zum Hochsitz weil sie zu Faul zum Laufen sind;
und dann die Bauern : nur am Güllefahren und Gift in der Landschaft verspritzen, und können mit ihren Treckern und Mähdreschern
nicht mal am Wochenende zuhause bleiben,
dauernd karren die einem vor der Nase rum.

Mal im Ernst :
begreift es den jemand, das ich erst ein Schwein / Kuh schlachten muß, wenn ich ein Stück Fleisch essen will ?
Der kreislauf des Lebens; Geburt, Aufwachsen,
sich vermehren und Tod kann doch kaum jemand nachvollziehen :
Fleisch kommt von Aldi / Tengelmann,
Fisch aus der Dose, Hänchen und Eier aus dem
Frischhalteregal und alte und Kranke Menschen
ins Alters / Pflegeheim, vofür bezahlt mann
schließlich beiträge zur Pflegeversicherung ?

Ich mußte mir schon wüste beschimpfungen
gefallenlaßen, nur weil ich mit meiner
3- jähriegen Tochter Sonntagsmorgens auf Pirschgang im Wald bin;
die ist mittlerweile so verhaltensgestört das sie überhaubt keine Probleme im umgang mit Natur, Tieren und dem Tod von Tieren und auch von Menschen hatt.

Andreas
 
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Ich kann Rugen wieder mal nur vollständig zustimmen und gbv und Carcano ebenso.

So lange der Abschuss von wildernden Hunden noch erlaubt wird, wird es auch keine Änderung geben. Was für Vollidioten als Jäger verkleidet durch die Gegend springen kann man im Kettner forum sehen wenn dort jemand zur Abschreckung propagiert die Hunde nur Weidwund zu schiessen. (Und wenn es nicht ernstgemeint war isser trotzdem ein Depp.)
Solche "Waidmänner" sind die gefährlichsten Jagdgegner.

Ich möcht Euch eigentlich nicht schon wieder mit den Tirolern nerven, aber:

In Tirol siehts halt mal so aus: Hunde werden nicht erschossen sondern möglichst eingefangen (wenn sie und der Besitzer bekannt sind ist das nicht mal nötig)
Der Hundehalter bekommt eine schriftliche Abmahnung durch den Jäger (amtlicher Vordruck) oder eine mit Bussgeldandrohung durch die Bezirkshauptmannschaft (Landkreis).
Im Wiederholungsfall wird der wildernde Hund eingezogen, ein fettes Bußgeld verhängt und der Hund auf Kosten des Besitzers von der Polizeibehörde getötet und entsorgt. Ergebnis: Kein "Haustierblut" an Jägerhänden und trotzdem klare Verhältnisse. An dieser Regelung hat die Jägerschaft mitgewirkt.

Und noch: Freiwilliger Verzicht der Jäger (in der Satzung!) auf Totschlagfallen. Hat vielen Gegnern den Wind aus den Segeln genommen. Vorausgegangen ist eine Analyse, wieviel Totschlagfallen überhaupt noch eingesetzt werden. Dass waren wohl nicht mehr so viele.

Im letzten Jahr durfte ich mehrmals Bildzeitungsschlagzeilen ansehen mit " Waldi erschossen" u.ä. Für die betont jagdfeindliche Redaktion von Bild-München immer ein gefundenes Fressen.

Es sollen ja keine wichtigen Positionen aufgegeben werden, aber es ist an der Zeit für eine "Frontbegradigung". Und die sollte so erfolgen, dass die Öffentlichkeit den Eindruck hat, dass Selbsterkenntnis dahinter steckt und dass das nicht auf Druck der Medien oder anderer Verbände erfolgt ist.

Pfüad Euch
 
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Morgen Bratljaga,

--> Es sollen ja keine wichtigen Positionen
aufgegeben werden, aber es ist an der
Zeit für eine "Frontbegradigung". Und
die sollte so erfolgen, dass die
Öffentlichkeit den Eindruck hat, dass
Selbsterkenntnis dahinter steckt und
dass das nicht auf Druck der Medien oder
anderer Verbände erfolgt ist.

ganz wichtiger punkt, den du da angesprochen hast. öffentlichkeitswirksamer freiwilliger verzicht auf das recht wildernde hunde und katzen zu schiessen.

aber: parallel sollte mit den verantwortlichen stellen eine lösung des problems ausgearbeitet werden, bspws. über ein bußgeldverfahren und aufklärung!!!! z.b. eine fotoreportage im spiegel, focus, geo, etc.; damit die herrchens und frauchens mal sehen, was waldi im wald so anrichten kann.

wh
 
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Hallo zusammen,
ich denke solange im Fernsehen noch Walt Disney seine Kreise zieht (Bambi war nur ein Beispiel; von uns deutschen flugs als Reh umgedeutet obwohl Weißwedelhirsch) und Flipper der beste Freund des Menschen ist; Lassie ein Freund der ganzen Menschheit und die lila Kühe friedlich grasend am Wegesrand stehen, solange sind Menschen, die Tiere nachstellen, erlegen ,... allen Städtern unsympathisch.
Was "den Finger gerade lassen" betrifft, lieber Sven, gibt es bei der DJZ einen schönen Bericht über einen Jäger, der einschlägeige Erfahrungen mit hundebesitzenden Mitmenschen machen musste - obwohl er den Finger gerade ließ. Sicherlich ein Einzelfall und sicherlich sind aus dem 4X4 blaffende Jäger, die kurz danach eine Katze schießen und selbige vom eigenen Jagdhund abfangen ließen, auch keine gute Werbung für die Jägerschaft. Über sog. "Jagdtraditionen" wollebn wir lieber schweigen! Trotzdem gilt noch der alte W.Busch: "Es kann der brävste nicht in Frieden leben, wenn's dem bösen Nachbarn nicht gefällt."
WH
rolf
 
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Pipp, wie immer: Einigkeit

@ Broßer Brachvogel,

wünsch Dir keinen "Stoiber" für die Jagd.

Er war der Erste der nach verschärfung des Waffenrechts und wegnahme aller Waffen geschrien hat (nach den Vorkomnissen hier unten). Als ihn ne Woche später die Gebirgsschützen bei einem traditionellen Aufmarsch mal freundschaftlich-mit einem zart angedeuteten Tritt in den Allerwertesten- gesagt haben wer ihn eigentlich wählt, sprang seine Meinung und die seines Kabinetts recht schnell wieder um. Stoiber ist wie Schröder ein populistischer Opportunist. Also: immer wachsam bleiben, damit man die Leute schnell wieder auf den "Pfad der Tugend" bringt.

Der BJV-Vorsitzenden Prof. Vocke leistet allerdings vorbildliche Schwerst-Arbeit für uns. Hut ab. Allerdings erleichtert durch die Zugehörigkeit zur Regierungspartei und die Tatsache, daß wir als bayerische Jäger ihn mit unseren Stimmen in den Landtag gewählt haben (sozusagen "Klein-Frankreich")

Pfüad Euch
 

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