sorry die Unterbrechung
Um gut zu schießen, muss das nicht jede Woche sein, denn das läuft bei einem großen Kaliber schon ins Geld, vor allem wenn man die Patronen im Laden kauft. Dass dabei die Waffe eingeschossen ist versteht sich vonselbst. "Früher und jede Woche" sollte schon relativiert werden und wann war früher?
Wenn man nichtansprechen kann, verbietet sich ohnehin jeder Schuss, egal wie nahoder weit es ist, zumal, wie wir inzwischen feststellen konnten, Entfernung ein relativer Begriff ist. Es bringt uns in einem Dredd über „jagdlichen Weitschuss“ überhaupt nicht weiter, wenn ein 2x die Woche übender 26jähriger Berufsschütze mit seinem Spezialgewehr und anderem Equipment auf 300m "wirklich fähig ist sauber zu schießen". Wie wird dieser Schütze wohl mit 52 oder 78 Jahren schießen? Letzteres ein Alter, mit dem viele Jäger noch auf Wild, weniger auf die Scheibe schießen.
Etwas lang geworden, aber wer weit schießt sollte auch weit lesen können.;-)
Wir schießen mit jagdlicher Ausrüstung, wobei diese durchaus gut genug ist, um damit auch auf weitere Entfernung noch jagdlich ausreichende Präzision zu liefern. Wie präzise ein Gewehr sein muss, hängt von der Größe des bejagten Wildes ab. Ein Murmel auf 150m ist u.U. schwieriger zutreffen als ein Stück Großwild auf 450m.
Wenn wir von „weit“ reden, sollten wir wissen um was es geht. 160m sind schon doppelt und 240m dreimal so weit wie die deutsche Durchschnittsschussweite. Wer nach dem Jahresschießen einer KJS oder KG die Wildscheiben anguggt, kommt nicht selten zu der Erkenntnis, dass für nicht wenige Jäger schon 100m sehr weit sind. Wundern braucht man sich nicht, denn es fehlen schlicht die „Basics“, die dann auf 200 und 300m vermisst werden.
Erst in einem Alter ab 70 Jahren habe ich mit der Scheiben-Schießerei auf 300m näher befasst, ohne das jagdlich auch umsetzen zu wollen. Mir kam es darauf an, was ich aus der vorhandenen Ausrüstung(Waffe/Munition/Optik/Munition) herausholen konnte und ob die Ergebnisse es überhaupt lohnten, die Waffen auf 300m einzuschießen, was unzählige enge Streukreise aber bestätigten.
Wettkampfmäßig auch mehrere Male im Vorderfeld liegend, wertvolle Preise auf Ring-und Wildscheiben gewonnen, darunter 48 Ringe auf die 300m-Gams, was natürlich kein Präzisionsbeweis ist. Mit vielen unterschiedlichen Waffen und Kalibern habe ich schon 5 Schuss/5cm-Streukreise geschossen, nur um zu sehen was geht. Daher finde auch nix besonderes dabei, aufgelegt mit 10 Schuss 96 oder mit 6 Schuss 60 Ringe auf dieScheibe zu schießen. Das ist kein Grund für Prahlerei, denn dafür gibt es auch keinen, weil es noch bessere schießende Jäger gibt und ich damit stets zurecht gekommen bin. Nur am Rande sei erwähnt,dass immer vor einer großen Zahl von Mitschützen geschossen wurde.
Wer auf große Entfernung auf Wild schießt, ohne sich die dafür nötige Fertigkeit angeeignet zu haben, betreibt Aasjägerei. Die Ausrede „man musste so weit schießen“ kann nicht angeführt werden, denn müssen muss man nicht, es sei denn, es geht um Leben oder Tod. Große Schussweiten hängen oft mit weiter Anreise zusammen, deren Kosten nicht umsonst sein sollen.
Nur mal so als meine Gedanken, wenn von jagdlichem Weitschuss die Rede ist.
Etwas lang geworden, aber wer weit schießt, sollte auch weit lesen können ;-)