Ich bin einfach der Meinung dass Jagd nichts mit Longrange Schiessen zu tun hat weil Pappe nicht klagt wenn dieselbe krank geschossen wird. Beim Longrange Schiessen wird der erste Schuss den man abgibt eventuell nicht gezählt oder man reguliert sein Zielfernrohr nach je nach Luftdruck, Wind und Wettrlage, man nennt das Probeschuss. Bei der Jagd ist der erste Schuss der der zählt! Und wenn der schlecht trifft dan hat man das Wild krank geschossen. Und da liegt der grosse Unterschied! Meisterschützen die nach ein paar Serien plötzlich eine super Gruppe schiessen sind noch lange nicht fähig zu garantieren dass ihr erster Schuss auf Wild korrekt trifft! Und darauf kommt es an!
Es sind immer die selben Argumente. Das Problem ist irgend wer muss jetzt erstmal definieren was long range ist. 100 -200m? oder schon alles ueber 80m? Fakt ist die Streuung wird grosser desto weiter raus man schiesst. Wenn man bei unserem Jaeger Kurs die Schiesspruefung anschaut und sieht das 50% im ersten Durchgang durchfallen (40m/60m/100m) dann sollte wirklich eher unter 50m geschossen werden.
Aber.... ~10% von denen die im ersten Durchgang durchkommen schiessen zum Teil irre gut. Unter Preuefungsstress sind oft Streukreise um 10mm 100m zu sehen und treffen den kleinen Punkt im Ziel mit dem ersten Schuss.
Nicht jeder ist gleich begabt, ....dann faengt das lernen an. Natuerlich wird einem irgendwann bewusst das long range Jagd nicht Scheiben schiessen ist und man mit ganz anderen Vorrausetzungen und Geraet herantreten muss.
Selbst 200-300m darf nicht unterschaetzt werden. Wer sagt das es nur Koerperschuesse gibt oder moeglich sind. Kopf/Traeger/Halswirbel sind klein. Wer sagt was moeglich ist und was unverantwortlich? Das kann man sich nur selber erarbeiten um das Risiko fuer eine Situation einzuschaetzen.
Meine Meinung ist:
- Es wird oft (nicht immer) die falsche Ausruestung gewaehlt weil der Verkaeufer oft von der Materie keine Ahnung hat. zB. mal bei 10 Haendler anfragen was sie fuer die 400m Jagd empfehlen wuerden?
- oft Falsch geuebt. Viel zu viel geschossen viel zu weinig ausgewertet.
- oft will der Anfaenger eine Buechse fuer sich massgeschneidert haben...ohne zu wissen was eigentlich zum guten Schuss fuehrt. Ein guter Schuetze trifft mit quasi jeder Buechse.
- viel zu wenig Trockenuebung.
- einfach zu wenig Gelaende vorhanden um aussgiebig die Flugbahn des Geschosses kennenzulernen. Wind?
- oft ist der Schuetze selber Schuld.... wie oft bekomme ich zu hoehren das man nicht auf die 300m Bahn geht weil man eh nicht gewinnen wird. Bei uns hier sind die Jaeger viel lockerer und nehmen sehr gerne mal mit Ihren Jagdbuechsen an einem 600yd Wettbewerb Teil... obwohl manche Target Schuetzen auch dabei sind. Wen wuerde es nicht mal interesieren ob man eine Tontaube auf 600m mit der alten Betsy treffen koennte. Preis fuer den Gewinner...eine Flasche Whiskey. Als ich mal teilnahm hatten alle einen sehr erfahrenen Couch der fuer je zwei Schuetzen zustaendig war. Fehler wurden gleich erkannt und tips gegeben. Auf 300m kann man so was auch machen. Mann muss sich halt mal von anderen (mehr erfahrenen), was sagen lassen. (das ist oft das groesste Problem).
Ich denk ein long range Wochenend Kurs kann nicht Schaden ist aber viel zu wenig.
edi