Zuhause jage ich am liebsten auf deutsch. Der Faden für nerviges Jagd-Englisch.

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Die Marketingstrategen mit ihrem englischen Kauderwelsch nerven mich immer mehr. Was soll der Schwachsinn?

Hier Auszüge u.a. aus den aktuellen Frankonia-"flyern" (früher: "Broschüren"):

Explorer Black Edition
Trigger Stick Gen. 2 Jim Shockey
Benchmaster Sniperseat
Razor Blind
Casscreek Drag´n Sled Game Glide
LEDWAVE Pel 4 Max
Accusharp Sharp´n Easy
Real Tree Xtra Design
Boresnake
Bone Collector
Ranger Xtreme
Rangemaster CRF
Scout II 320
Prostaff 5
Trigger
Light Camo Mossy Oak Duck Blind
Compact allround mit Soft Touch
Compact Scout
Smoker Joes BBQ Wild West Style mit Meat Thermometer
Cosy & Trendy
Rapid Action Anti Mosquito Candle
NosiLife, Icebreaker, Crowley in Hunting Green
Advantage Max 4 Camo Druck
Air Active, Inverness GTX
My Fire Pinnacle Dualist GSI Outdoors Organizer Tasche
Goal Zero Yeti Bag Cooler Combo Pack
Rapid Action Swamp Master Muultitool Bushcraft Survival
Sprot Dog, Doctor Bark, Tickless animal & human, Grip-Leine
Nordic Roe



Bei den Waffen hat es das zweideutige "Hand cocking System HCS" auch schon mal in einen einen "thread" hier geschafft. Das schlägt dem Fass den Boden aus, da kann man sich beim besten Willen nichts drunter vorstellen:

http://forum.wildundhund.de/showthr...cher-SM12-müssen-diese-Begriffe-wirklich-sein

da hiess es u.a.
Die STEYR MANNLICHER SM 12 mit Hand Docking System setzt neue Maßstäbe. Unser O.B.P. (optimized barrel profile) fügt sich harmonisch in Schaft und System ein. Unser H.C.S. (hand cocking system) erfüllt höchste Ansprüche. STEYR MANNLICHER SM 12 ist ein „Crossover-Gewehr“.

Oh man, Was ist denn ein Cross over Gewehr? Ich würde mir wünschen, dass eine Hundeleine wieder Hundeleine heisst, ein Gewehr Gewehr und eine Schuhsohle Schuhsohle. Ich bin Jäger, trage Grün, spreche deutsch. Früher hieß eine tick noch "Zecke" und ein wilderness-survivel-guide war ein "Picknick-Ratgeber" und Twix war "Raider". Leute, take it easy (dazu sagten wir früher "immer mit der Ruhe")!

Mit Freude entdecke ich endlich einen Stiefel "Ammersee" und eine ganz bescheidene, normale Jacke mit Namen "Jacke". Geil! Dann kommt schon wieder so eine spezial "Outdoorjacke". Ja logisch! Outdoor klingt toll. Indoor-Jacke wär irgendwie dämlich. Warum muss da überhaupt Outdoor stehen? Jacken zieht man eh´üblicherweise draußen an.

Liebe Hersteller und Werbefachleute: Leave the church in the village! Etwas mehr Mut zum Deutschen in Sprache und Brauchtums-Begrifflichkeiten (wie unserem Jagd-Werkzeug) wäre einfach großartig.

German Waidwerk® - I´m loving it. ;-)
 
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anonym

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Allgemein schafft sich die deutsche Sprache ab. Traurig!!!!
Im Radio höre ich immer wieder Wörter die ich mein Leben lang noch nirgends gehört hab. Bestes Beispiel ist derzeit dieser "Hashtack "
Da krieg ich teilweise fast en Tobsuchtsanfall.
 
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Das aber gleichzeitig der deutschsprachigen Musik im Radio um 800% in den letzten zehn Jahren gestiegen ist, fällt aber keinem auf. Ich kann mich noch erinnern, dass Heinz Rudolf Kunze ehedem eine Petition auf den Weg gebracht hatte, um deutschsprachige Musik per Quote in die Medien zu hieven. FSM sei Dank isses dazu nicht gekommen.

Ansonsten: Sprache entwickelt sich, vor Jahren hieß es Leinenhose und nicht Jeans. Heute entwickelt sich Sprache halt schneller und nimmt allgemeine Begriffe wie hashtag (#) auf, die aus dem www kommen.

Unbenommen geht mir die Anglifizierung auf Teufel komm raus auf den Keks, wie auch im jüngsten F-Katalog.


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Gesendet unter mysteriösen Umständen.
 
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Wenn man sich ansieht, was das für Produkte sind und wo wohl der weitaus überwiegende Teil abgesetzt wird, wäre es für die Hersteller so unsinnig ihnen deutsche Namen zu geben wie Namen in irgendeinem Buschmann-Klickdialekt.
 
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Wenn man sich ansieht, was das für Produkte sind und wo wohl der weitaus überwiegende Teil abgesetzt wird, wäre es für die Hersteller so unsinnig ihnen deutsche Namen zu geben wie Namen in irgendeinem Buschmann-Klickdialekt.

Logo, das ist des Pudels Kern. Deutschländer sind halt ´ne Randgruppe. Coffee to go, smartphone, etc lassen grüssen.
 
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So wie man früher nach Ferlach oder Suhl geschaut hat, wenn es um Waffentechnik ging, kommen neuere Entwicklungen heutzutage über den Großen Teich zu uns. Insoferne habe ich Verständnis für die Zunahme der Anglizismen.

Wenn Steyr-Mannlicher mit Anglizismen um sich wirft, finde ich das nur noch doof: Vermeintliche Alleinstellungsmerkmale des Produkts existieren für mich nicht, solange sie nicht in für mich verständlicher Form dargelegt werden.
 
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Logo, das ist des Pudels Kern. Deutschländer sind halt ´ne Randgruppe. Coffee to go, smartphone, etc lassen grüssen.
Apropos smartphone: merkwürdig ist allerdings, wenn wir selbst den Dingen pseudoenglische Namen geben. Ein Handy (=handlich) ist nur in DE ein Mobiltelefon, überall sonst wäre es ein mobile oder cell(ular) phone. :35:

Hat zufällig jemand verfolgt, ob die Franzosen noch mit ihrem gesetzlich verordneten Schutz der Sprache zugange sind oder wie das ausging? "Fast Food" musste dann "Restauration Rapide" heißen und ähnliche Späße - irgendwie auch merkwürdig, denn Sprache lebt nun einmal.
 
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anonym

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Apropos smartphone: merkwürdig ist allerdings, wenn wir selbst den Dingen pseudoenglische Namen geben. Ein Handy (=handlich) ist nur in DE ein Mobiltelefon, überall sonst wäre es ein mobile oder cell(ular) phone. :35:

Hat zufällig jemand verfolgt, ob die Franzosen noch mit ihrem gesetzlich verordneten Schutz der Sprache zugange sind oder wie das ausging? "Fast Food" musste dann "Restauration Rapide" heißen und ähnliche Späße - irgendwie auch merkwürdig, denn Sprache lebt nun einmal.

Nicht nur dass, in Deutschland wurde auch ähnliches versucht in den 70er und 80er Jahren, dann aber schnell wieder fallen gelassen - zum Glück, denn dann würden die regionalen Unterschiede der Kunstsprache Deutsch zu deutlich werden. Außerdem, wer in Norddeutschland lebt und wohnt, der kann sehr wohl erkennen, wie sehr das Niederdeutsche dem Englischen ähnlich klingt und sich auch so schreibt... warum wohl, es ist hier auch teilweise recht gut nachzulesen... https://en.wikipedia.org/wiki/Northern_Low_Saxon
 
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Noch krampfhafter versuchen die Hersteller (nicht nur jagdlich) ihre Produkte mit anglo-amerikanschen Namen aufzupeppen.
Eine Firmengruppe schießt da echt alle Vögel ab.

Man kann aber auch in deutsch ziemlichen Unfug verzapfen.
Einmal heißt es bei einem Muni-Hersteller:
Ballistische Kalotte und dann wieder "Uni-VTail"

einmal sorgt ein langes spitzes Torpedoheck für hohe Flugstabilität
und dann wieder Kalotten oder VTail

Für wie doof wird da der Verbraucher eigentlich gehalten

Naja - Lady Hunter klingt nun mal attraktiver als Damen-Jägerin und man bemüht antike Göttinnen wie Artemis und Diana
für die neuesten Kreationen. "Diana" fällt aber aus, weil Mayer und Grammelspacher das seit Urzeiten als Warenzeichen für Waffen geschützt ist. "Noris" hatte mal die Genehmigung für eine Serie von 10 exklusiven Suhler Drillingen mit Diana-Gravuren.
 
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Deutschland hat historisch vor nicht wirklich langer Zeit Französisch bei Strafe aus dem Wortschatz verbannt. Restaurants wurden in Gastwirtschaften umbenannt. Da gibt es noch viele Beispiele. Alles Zeitgeist, oder?
 
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Yumitori

Guest
Mahlzeit zusammen,

obgleich ich sicher die Hälfte meiner Zeit mit und unter Verwendung der englischen Sprache zubringe, insbesondere die USA - aber auch CAN und GB - sehr gerne mag, habe ich auch sehr viel gegen unangebrachte Anglizismen einzuwenden.
Man darf - denken wir mal an Kataloge - nicht vergessen, dass die meisten Hersteller der dort angebotenen Produkte nicht nur ihhen Produkten engl. Namen gegeben haben (int. Markt), vielmehr damit oft einen Markennamen istallierten und ebendiesen dann auch wiederfinden wollen, also denAnbieter hier verpflichten, den Namen so zu verwenden.
Das m u s s n i c h t i m m e r so sein, ist aber häufig der Fall, dann kann der Katalogversender gar nicht anders.

Viele der Anglizismen sind dem intern. Markt und der Globalisierung geschuldet - und die geläufigste Handelssprache ist eben (noch) die englische Sprache.
(In meinen Augen ist das auch gut so, alles ist besser als Russisch oder Chinesisch - aber d a s ist ot.......:cool:.....)

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 

JMB

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Allgemein schafft sich die deutsche Sprache ab. Traurig!!!
Stimmt!
Man hört allenthalben nur noch ausländische Begriffe.
Das wurde auch schon früher bemängelt, als die Chaussee die Straße und das Portemonnaie den Geldbeutel ablösten.

Und was wohl die alten Germanen dachten, als das "Loch in der Wand" durch das römische Fenster abgelöst wurde.

Dann gab es mal eine "sehr deutsche Zeit", als es den ernsthaften Vorschlag gab ALLE ausländischen Begriffe auszumerzen (wie so einiges andere auch :oops:).
Aus Fenster wurde Tagleuchter, das Kloster zum Jungfernzwinger und der Schornstein sollte Dachschnauber heißen.

BTW: Kannst Du mir sagen, was ein "sich durch Bernstein vom Ort bewegendes Etwas", kurz "Bernsteintreibling" * ist?


Im Radio höre ich immer wieder Wörter die ich mein Leben lang noch nirgends gehört hab. Bestes Beispiel ist derzeit dieser "Hashtack "
Dann musst Du einfach an Deinen Englischkenntnissen arbeiten - ist auch beruflich vorteilhaft. ;-)
Der Hashtag (nicht zu verwechseln mit einem Hasch-Tag, der kommt aber auch aus Woodstock/USA ;-)) kommt nun mal aus einem amerikanischen Kurznachrichtendienst.

Es gab zwar auch mal den Vorschlag auch in der EDV nur noch deutsche Begriffe zu verwenden (kam m.W. daher, wo so viele unsinnige Vorschläge herkommen, damals war's wohl der äh, äh, @Mund).
Im Editorial (auch so ein böser auswärtiger Begriff) einer Computer-, pardon! :p, Elektronenrechner-Zeitschrift war dann der Vorschlag zu lesen man könne doch für das BIT (Binary digIT), welches schließlich mit 0 u. 1 genau zwei Zustände haben könne den Begriff "Zweit" einführen und für das 8 Bit "breite" Byte den Begriff "Breit" ...
Was bin ich happy, dass sich das nicht durchgesetzt hat!


Da krieg ich teilweise fast en Tobsuchtsanfall.
So so, psychisch labil ...
Wenn das Dein Arbeitgeber rauskriegt oder gar eine andere Behörde. :biggrin:

Aber es stimmt, dass da in vielen Bereichen zu viele Anglizismen unterwegs sind.
Wird aber schon wieder besser:
Genau die Firma, die damit angefangen hat fast alles mit Anglizismen zu benennen ist auch die erste, die jetzt zurückrudert - der "Information-Point" der Bundesbahn hat ausgedient.


*)
Beim "sich durch Bernstein vom Ort bewegendes Etwas" oder "Bernsteintreibling" handelt es sich um eine Elektro-Lokomotive.
Vom altgriechischen Wort ḗlektron für Bernstein (der sich leicht elektrisch auflädt), Lokus lateinisch Ort und movere lateinisch für bewegen.

A propos (frz.) "Lokus" (lat.), was ja auch für die Toilette (frz.) verwendet wird - "WC" kommt von "Water Closet" (engl.).
Sollten wir da jetzt besser "SH" auf die Tür schreiben? :roll:


WaiHei
 

JMB

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Das aber gleichzeitig der deutschsprachigen Musik im Radio um 800% in den letzten zehn Jahren gestiegen ist, fällt aber keinem auf.
Mir schon - und zwar unangenehm!
Sehr! oft werden da den Amis die Texte geklaut und schlecht übersetzt, in Einzelfällen wird sogar der schlecht überrsetzte Text eines Liedes mit der Melodie eines anderen "verschnitten" und "Oma und Opa" freuen sich, dass endlich wieder deutsche Musik im "Musikantenstadel" läuft (und wie diese viel zu häufigen Sendungen noch alle heißen, wo Carmen ihre Nebelbomben zündet :p)

Viele "Söhne Mannheims" (die häufig gar nicht aus Mannheim sein sollen) verstopfen den Äther mit ihrem unsäglichen Gejaule (als Musik kann ich das nicht bezeichnen, wenn auch die (sozial-) kritischen Texte manchmal nicht schlecht sind) - die sollen entweder singen lernen oder lieber Textlesungen veranstalten. :p


Ich kann mich noch erinnern, dass Heinz Rudolf Kunze ehedem eine Petition auf den Weg gebracht hatte, um deutschsprachige Musik per Quote in die Medien zu hieven. FSM sei Dank isses dazu nicht gekommen.
Bist Du da so sicher?
Was glaubt Du wo so Programmabende mit "100 Pro deutsch" herkommen?

Die Ministerpräsidentenkonferenz vom Juni 2003 in Berlin entschied sich gegen eine bindende Quote für Radiostationen. Die Ministerpräsidenten gaben jedoch zu Protokoll:
„Die Länder erwarten von den Hörfunkveranstaltern, insbesondere von den in der ARD zusammengeschlossenen Rundfunkanstalten und dem DeutschlandRadio, eine stärkere Berücksichtigung von deutschsprachiger Musik und deshalb eine Förderung auch neuerer deutschsprachiger Musikangebote durch ausweichende Sendeplätze in den Programmen.“
Der Deutsche Bundestag sprach sich am 17. Dezember 2004 für eine deutsche Musikquote aus. Mit einer Selbstverpflichtung der deutschen Radiosender soll ein Anteil von 35 % von deutschen Künstlern bzw. Musik die in Deutschland produziert wird erreicht werden. Eine endgültige Entscheidung über eine Musikquote können aber nur die jeweiligen Bundesländer fällen, die für den Rundfunk zuständig sind.
Quelle: Wikipedia

Also wird eine "freiwillige" Selbstverpflichtung erwartet, sonst "kreist der Hammer" und "wir machen doch ein Gesetz!" :evil:

So viel zum Thema Unabhängigkeit des ö.R. Rundfunks!

Dass "deutsche Musiker" dafür sind ist ja wohl klar; die deutschen Auto-Hersteller würden wohl auch einer Quote zustimmen. :twisted:


WaiHei
 

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