Dachsfett - Creme herstellen

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Hallo allerseits!

Nachdem die Keule meiner Dachsfähe schonmal ein gutes Schmorgericht abgegeben hat,
stand noch die Herstellung einer Dachsfettcreme aus.

Als die ca. 2kg tiefgefrorenes Dachsfett langsam im Kühlschrank wieder aufgetaut waren,
habe ich die einzelnen Stückchen nochmal von allen Unreinheiten befreit.

image.jpg

Der erste Test des Fettauslassens fand mit einem Sieb über einem Topf im Backofen statt und hat nicht funktioniert.

image.jpg

Als nächste Methode habe ich das Fett in einen kleinen Topf gegeben, den ich in einen größeren Topf mit heissem Wasser gestellt habe. Auch das hat nicht wirklich funktioniert.

Dann habe ich einige Stücke direkt in heisses Wasser gegeben und versucht sie auszukochen. Das funktioniert zwar grundsätzlich, im Endprodukt ist jedoch noch einiges an Wasser gebunden, das fand ich auch eher ungünstig.

image.jpg

Als zielführendste Methode hat sich das langsame auslassen des Fettes in einer beschichteten Pfanne bei geringer Hitze erwiesen.

image.jpg

So habe ich rund einen Liter reines Dachsfett ausgelassen und im Kühlschrank abkühlen lassen.

image.jpg

Das erkaltete Fett habe ich einige Tage später erneut erwärmt und 15% gelbes Bienenwachs aus der Apotheke eingeschmolzen und das ganze mit einigen Tropfen Lavendelöl aromatisiert.

image.jpg

Warm in Cremedöschen abgefüllt, abkühlen lassen und mit kleinen Etiketten beklebt gibt es nun dieses Jahr zu Weihnachten Hautpflege vom Waidmann ;)

image.jpg

Beste Grüße
Andreas
 
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Vielen Dank für dies tolle Anleitung.


Waidmannsheil Florian
 
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Das erkaltete Fett habe ich einige Tage später erneut erwärmt und 15% gelbes Bienenwachs aus der Apotheke eingeschmolzen und das ganze mit einigen Tropfen Lavendelöl aromatisiert.

:-D

Wie hats bei Dir von der Konsistenz her hingehauen? Schön streichzart?

Feines Produkt, gefällt mir :thumbup:
 
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Bei 15% ist es etwas weicher als Bienenwachs-Schuhpflegeprodukte, etwas härter als Haarwachs in der Dose.
Bei Raumtemperatur kann man mit dem Finger eine beliebige Menge abnehmen.

Richtig streichzart wäre vermutlich 10% Bienenwachs oder weniger.



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Alles klar. gut zu wissen, falls ichs mal wieder mache werd ichs dann mal mit noch weniger testen. Bei meinem Versuch hatte ich ca. ein Drittel Wachs hinzugefügt und es war sehr hart. Bissl Olivenöl hatte ich dann noch dazu, was es dann noch ausreichend streichzart gemacht hat.
 
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der vorteil ist: wenn es zu dünn werden sollte - man kann nachschütten.
aber was zu viel ist, ist zu viel.

ich werde bei meinem nächsten versuch evtl. eine basiscreme aus der apotheke als grundlage probieren.


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Danke für die Anleitung. Gefällt mir sehr, dass das Dachsfett genutzt wird, da es mir total missfällt irgendetwas nicht zu verwerten.
 
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"meine" fähe hat nahezu keinen raubwildgeruch gehabt,
weder beim abschwarten noch beim zubereiten des wildbrets noch beim auslassen des fettes.
das mag daran gelegen haben, dass sie nach der ranz geschossen wurde, und vor der winterruhe.

das fett kann man von lederpflege bis zur hautpflege verwenden,
es soll viel natürliches kortison enthalten.

das, was ich hier abgefüllt habe, hat eine leichte lavendelnote. ;)


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Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen,dass das nicht gotterbaermlich nach ranzigem Fett riecht.Nicht nach Raubwild,a la Fuchs, sondern nach ranzigem Fett..
Als Stiefelschmiere gerade noch vorstellbar aber als Hautcreme???

Das Abschwarten allein hinterlaesst einen sehr strengen Geruch an den Haenden,der sich auch Hartnaeckig haellt.

Aber evtl hab ich ja auch nur diesbezueglich eine etwas empfindliche Nase( kein Witz,solls ja geben!)...mir stinkt zB auch normale " mildgesaeuerte" Butter , kann nur Suessrahmbutter mit Genuss essen..

Trotzdem interessant,wie sowas grds herzustellen waere...


PS: ich kann mir nicht vorstellen,dass die Ranz diesen Geruch wesentlich veraendert.Paralellen zum Schwarz oder Rotwild seh ich nicht.Hund und Katze riechen auch nicht anders,wenn se heiss/rollig sind,oder Kater oder Ruede in der Nachbarschaft sowas wittern...
 
Zuletzt bearbeitet:
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Also bei mir hat mit jungem Dachs gar nichts ranzig gestunken, auch nicht bei empfindlicher Nase. Der war genauso appetitlich wie ein Reh auch beim Aufbrechen und Zerwirken, sowie beim Auslassen und Verarbeiten des Fetts. Fertige Creme riecht so so gut wie nur nach dem zugegebenen Duftöl und viell ein wenig nach Bienenwachs.

Wichtig ist aber auch entweder sofort oder spätestens innerhalb 24h abschwarten und Fett verarbeiten bzw einfrieren, auch vom Wildbret entfernen wenns gegessen werden soll.
 
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"meine" fähe hat nahezu keinen raubwildgeruch gehabt,
weder beim abschwarten noch beim zubereiten des wildbrets noch beim auslassen des fettes.
das mag daran gelegen haben, dass sie nach der ranz geschossen wurde, und vor der winterruhe.

das fett kann man von lederpflege bis zur hautpflege verwenden,
es soll viel natürliches kortison enthalten.

das, was ich hier abgefüllt habe, hat eine leichte lavendelnote. ;)


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Schade dass Du auf eine PN nicht antwortest! :twisted:
 

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