Die Hecke im Niederwildrevier

steve

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Vielleicht zwei Anmerkungen vorab:

Eigentlich brauchen Hase und Rebhuhn keine Hecke. Beides sind Offenlandarten denen man mit einem Blühstreifen auch etwas Gutes tut. Umgekehrt ist es aber auch so, dass das Biotop Hecke eher gewährleistet, dass es nicht irgendwann komplett dem nachbarlichen Pflug zum Opfer fällt. Dazu bietet die Hecke über die Niederwildarten hinaus noch vielen anderen Arten Lebensraum und kann auch die positive Wirkung haben den Weg zu "entschärfen".

Je nach Vorkommen von Rehwild, Hase und Kaninchen müsste man den Streifen am besten vorübergehend zäunen um den Erfolg zu gewährleisten.

Zu den Sträuchern: Ich finde abwechslungsreiche Strukturen wichtig. Dichte Partien mit Schlehe (wächst langsam), Brombeeren (wachsen viel zu schnell :lol: ), Weissdorn und Liguster auf der einen Seite und eher lichtere Abschnitte mit Schneeball, Haselnuss, Holunder, Wildobst und Hartriegel auf der anderen Seite.

Ein Tipp von einem typisch rheinhessisch-geizigen Bekannten: Der hatte auch die Möglichkeit eine Hecke anzulegen und keine Lust für die Sträucher zu bezahlen. Er hat den Streifen gefräst. Mit Hasendraht eingezäunt, auf der ganzen Länge Apfeltrester ausgebracht und diesen mit der Fräse in den Boden gearbeitet, dazu vereinzelt noch eine ausgegrabene Brombeere eingebaut und das wachsen gelassen. Das muss etwa um 2000 herum gewesen sein und ist heute eine grüne Wand.
 
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...und Hecken gewährleisten eine stabile Deckung, falls es einen Winter mit viel Schneeauflage gibt.

Wildobst in der Hecke gezielt fürs Rebhuhn bietet natürlich später wieder super Anwarten für Greifvögel.

Da kann der Grasstreifen ohne Hecke weit draussen im Feld fürs Rebhuhn besser sein, als eine Hecke mit guten Anwarten.

Eine niedrige Hecke , gerne mit Brombeere , würde ich empfehlen.

Hier gehen die Meinungen aber auseinander.
 
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Hab einen 100 m langen Erdwall jetzt nur mit Wildlingen bepflanzt. War eine Hundsarbeit....Achja Brombeeren...da ist der Beutezug noch nicht beendet. Mörtelwanne und Wiedehopfhaue ist im Moment Grundausstattung.
 
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Hier bei uns in der ausgeräumten agrarsteppe ist glaube ich jede Möglichkeit eine Hecke zu Pflanzen zu nutzen.
Wenn ich keine Hecke Pflanze soll auf dem Streifen obstbaume gepflanzt werden.
 
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Hier bei uns in der ausgeräumten agrarsteppe ist glaube ich jede Möglichkeit eine Hecke zu Pflanzen zu nutzen.
Wenn ich keine Hecke Pflanze soll auf dem Streifen obstbaume gepflanzt werden.

Klär das aber vor der Pflanzung genau ab, ob es Ok ist.

Ich habe auch schon 400 Büsche umpflanzen müssen, weil es dem NABU-Ableger nicht gepasst hat.

TH
 
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Danke für eure Antworten und Tips!

Ja.das ist alles geklärt.
Werde jetzt erst mal mit wildlingen anfangen(Weißdorn schlehe hundsrose Holunder) .
In welchem Abstand pflanzt ihr?
Und immer verschiedene Sorten abwechselnd oder eine Art in größeren Gruppen?
 
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Mach es nicht so wie die üblichen Heckenpflanzer....bezüglich Mischung und Pflanzverband.
Tipps findest Du hier:
https://heintges-shop.de/jagd/praxisbroschueren/33/handbuch-fuer-die-niederwildhege

Ich arbeite auch mit Wildlingen. Geht z. b. beim Liguster einfach wenn sich Ableger auf einem angrenzenden Teerweg im Randbereich festsetzen wollen. Da bewurzeln sich die Ableger im alten Laub.
Wildlinge sind schwierig bei Schlehe, Weißdorn wegen der tiefen Pfahlwurzel. Meist reißt die ab und wenn die Feinwurzeln fehlen, wird es schwierig mit dem Anwachsen.
Hartriegel lässt sich gut ausziehen.
 
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Wie steve schon geschrieben hatte, sind Hase und Rebhuhn nicht zwingend auf Hecken angewiesen.

Wenn du gezielt etwas fürs Rebhuhn und den Hasen machen möchtest, dann lege "niedrige " Hecken an. Die im Herbst auf ca. 1,10 m zurück geschnitten werden. Nach oben sollen sie sperrige dünne Zweige bieten.


Hecken

- behindern Spaziergänger

- verhindern Überpflügen

- bieten schneestabile Deckung und Witterungsschutz

- bieten Schutz vor Greifvögeln, wenn sie entsprechend gestaltet sind. Niedrige Hecken schützen auch einigermaßen vor Weihen, die im Suchflug jagen.

Alles andere , was höher wächst , bietet nur gute Aufbaummöglichkeiten für Greife. Du willst ja gezielt Hase und Feldhühner schützen, und hast es an dieser Örtlichkeit noch in der Hand . Da machst du an der Stelle mit hohen Hecken im Zweifel mehr kaputt, als das du nützt. Stichwort : Biotopfalle
 
Zuletzt bearbeitet:
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Frage:

Steht der Besenginster unter Natuschutz oder ähnliches?
Ich habe nichts gefunden.

Meinte unser Vorsitzender der Jagdgenossenschaft heute.

Wer weiß es?

TH
 

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